News zum Oktoberfest 2023: Australier beim Koksen erwischt – zwei Polizisten verletzt
München - Eine besonders lange Wiesn wird es heuer geben, wenn vom 16. September bis zum 3. Oktober das 188. Oktoberfest auf der Theresienwiese stattfindet. In unserem Wiesn-Ticker informieren wir Sie über die Geschehnisse rund ums größte Volksfest der Welt.
Anstich war am Samstag, 16. September: Für den ersten Wiesn-Tag gibt es einen eigenen Liveblog der AZ, in dem von frühmorgens bis spätabends berichtet wurde.
In unserem Wiesn-Ticker finden Sie News, Bilder und Videos rund ums Oktoberfest 2023 – viel Spaß beim Lesen.
+++ Australier beim Koksen erwischt – zwei Polizisten verletzt +++
13.23 Uhr: Ein 34-jähriger Australier wollte sich am Donnerstagabend zu Füßen der Bavaria eine Linie Kokain von seinem Mobiltelefon ziehen. Doch schon bei den Vorbereitungen wurde er von Zivilfahnder beobachtet, welche ihn anschließend einer Kontrolle unterziehen wollten.
Das fand der Australier offenbar nicht so toll, weswegen er zunächst versuchte, zu fliehen und sich anschließend mit Händen und Füßen gegen die polizeilichen Maßnahmen zur Wehr setzte. Einem 39-jährigen Beamten schlug er dabei ins Gesicht, ein 31-jähriger Beamter wurde an den Rippen verletzt und musste wegen Verdachts auf Rippenbruch untersucht werden.
Auf der Wiesnwache konnte die Polizei in dem Geldbeutel des Mannes eine geringe Menge Kokain auffinden. Er wurde wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und wegen eines allgemeinen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt.
Nach Beendigung der Anzeigenerstattung und Zahlung einer Sicherheitsleistung von mehreren hundert Euro wurde er von der Wiesnwache aus entlassen.
+++ "Lieber die Maß voll ..." SPD-Wahlwerbung geht nach hinten los +++
Freitag, 29. September, 9.32 Uhr: Am 8. Oktober, also wenige Tage nach Ende des Oktoberfests, sind in Bayern Landtagswahlen. Generell gilt die Wiesn, was Wahlwerbung angeht, als absolut neutrale Zone. Doch so ganz wollte sich die Bayern-SPD nicht an dieses ungeschriebene Gesetz halten.
Auf dem offiziellen SPD-Bayern-Account beim Messengerdienst X (vormals Twitter) wurde ein Bild gepostet, welches einen Wahlkampf-Wagen der Sozialdemokraten am Rande des Oktoberfestes zeigt.
Darauf ist neben einem gut gefüllten Maßkrug mit perfekter Schaumkrone in großen Lettern zu lesen: "Lieber die Maß voll als das Maß ist voll". War diese Wahlwerbebotschaft bei den X-Nutzern schon nicht gerne gesehen, brachte die Überschrift zum Posting das Fass bzw. die Maß vollends zum Überlaufen. So zeilte die SPD über dem Foto: "Lieber eine volle Maß als ein Rechtspopulist in der Staatsregierung. Wir wünschen eine schöne letzte #Wiesn-Woche!"
Schon mehr als der bekannte Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Hubert Aiwanger und dessen Flugblatt-Affäre sowie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der den Freie-Wähler-Chef weiter gewähren lässt.
Und diese Botschaft kam nicht bei allen besonders gut an, wie man den Kommentaren unter dem Posting entnehmen kann. So sind zahlreiche kritischen Worte zu lesen wie z.B. "Immerhin hat die Maß bald mehr Prozente als ihr". Zwar ist die Starkbierzeit noch eine ganze Weile hin, aber mit dem Post dürfte sich die SPD einen dicken Bock geschossen haben.
+++ MVG verteilt Armbänder an Eltern +++
21.12 Uhr: Mit Kind auf der Wiesn? Das kann auch stressig werden, vor allem am extralangen und vermutlich vollen dritten Wiesnwochenende. Einmal nicht geschaut und schon hat man den Nachwuchs aus den Augen verloren. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) gibt deswegen am U-Bahnhof Theresienwiese Armbändchen aus, auf denen Eltern ihre Telefonnummer und den Namen ihres Kindes notieren können.

Das kommt dann an das Handgelenk des Kindes, damit im Zweifelfall schnell die Eltern kontaktiert werden können. "Im Notfall kann man euch dann ganz schnell anrufen. Die praktischen Bänder bekommt ihr von uns oben am U-Bahnhof Theresienwiese", schreibt die MVG auf ihrer Facebook-Seite.
+++ Traditionelles Bürgermeister- und Stadtratsschießen: Dietl und Reissl zeigen sich treffsicher +++
16.52 Uhr: Am Dienstag fand im Armbrustschützenzelt das traditionelle Bürgermeister- und Stadtratsschießen der Armbrust-Schützengilde Winzerer Fähndl e.V München statt. Besonders treffsicher zeigte sich bei den Damen Bürgermeisterin Verena Dietl die sich als Schützenkönigin durchsetzen konnte, bei den Herren machte Stadtrat Alexander Reissl das Rennen. Und auch der Sportausschuss duellierte sich erneut gegen den Wirtschaftsausschuss, wobei letzterer den Sieg für sich verbuchen konnte.
+++ Paulaner fährt mit E-Lastern auf die Wiesn +++
15.31 Uhr: Wenn’s auf der Wiesn klappt, dann vielleicht auch in der ganzen Stadt, hat sich die Paulaner Brauerei Gruppe gedacht. In diesem Jahr testet sie zum ersten Mal batteriegetriebene LKW auf dem Oktoberfest. Die versorgen die Zelte täglich mit frischem Oktoberfestbier.
Der ein oder andere Wiesn-Besucher hat schon neugierig geschaut, was da für ein auffälliger Brummi über die Wirtsstraße fährt. Der elektrisch betriebene LKW Volta Zero hat ein ungewöhnliches Design und zieht keine Abgaswolke hinter sich her.
Die Fahrer sitzen tiefer als üblich und haben ein verbreitertes Sichtfeld. So haben sie Fußgänger und Radfahrer besser im Blick. Normalerweise sitzen LKW-Fahrer sehr hoch in ihrer Fahrer-Kabine. Immer wieder kommt es vor, dass sie in der Stadt beim Abbiegen Radler übersehen.
Mit einer Reichweite von 150 bis 200 Kilometern würden sich die LKW zumindest für den Stadtverkehr gut eignen. Gut möglich, dass die Fahrzeuge demnächst in ganz München unterwegs sein werden.
+++ Hitlergruß, sexuelle Belästigungen und eine verletzte Bedienung +++
15.16 Uhr: Auch am 12. Tag der diesjährigen Wiesn hatte die Polizei auf der Theresienwiese wieder einiges zu tun. So kam es am späten Mittwochnachmittag zu zwei Vorfällen mit einem gezeigten Hitlergruß. Zunächst zeigten zwei 24-jährige Italiener auf dem Wiesn-Gelände öffentlichkeitswirksam die verbotene Geste und filmten sich dabei mit ihren Mobiltelefonen. Ordner hielten das Duo fest, bis sie von der Polizei vorläufig festgenommen wurden. Da beide über keinen festen Wohnsitz in Deutschland verfügen, wurde durch die Staatsanwaltschaft München I die Überstellung in Untersuchungshaft angeordnet.
Im zweiten Fall zeigte ein 19-Jähriger Festzelt-Besucher aus München völlig unvermittelt einem ihm unbekannten 47-Jährigen aus München den Hitlergruß und schlug diesem anschließend ins Gesicht. Der 47-Jährige zog sich dabei eine blutige Lippe zu, lehnte aber eine ambulante Versorgung ab.
Gegen die beiden Italiener und den 19-jährigen Münchner wurde Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gestellt. Der 19-Jährige hat zudem noch eine Anzeige wegen Körperverletzung an der Backe.
Am Mittwochabend kam es zudem zu zwei Fällen von sexueller Belästigung. Gegen 19 Uhr machte eine 32-Jährige aus München Beamten der Wiesn-Wache darauf aufmerksam, dass ihr ein 20-Jähriger aus Hessen auf das Gesäß gehauen und anschließend zugegriffen habe. Die Frau konnte den Grapscher aus der Menschenmasse heraus identifizieren. Der 20-Jähre bekam eine Anzeige wegen sexueller Belästigung und durfte anschließend die Wiesn-Wache wieder verlassen.
Kurz vor Mitternacht war eine 23- jährige Wiesn-Besucherin aus Dresden in Begleitung ihres Freundes auf dem Weg zum Wiesn-Ausgang, als ihr im Bereich der Wirtsbudenstraße von hinten einmal an das Gesäß gefasst wurde. Sie konnte einen 29-jährigen Münchner ausmachen, der keinen Hehl daraus machte, dass er der Grapscher gewesen sei.
Die 23-Jährige verständigte die Polizei, die den 29-Jährigen zur Wiesn-Wache brachte. Der Mann wurde wegen sexueller Belästigung angezeigt und wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen von der Polizeiinspektion 17 aus entlassen.
Gegen 23 Uhr kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem 34-Jährigen aus dem Landkreis Passau und einem Security-Mitarbeiter (22). Da sich der 34-Jährige äußerst aggressiv zeigte, wurde die Polizei hinzugerufen. Noch bei der ersten Befragung zur Klärung des Sachverhalts schlug der Mann einem 26-jährigen Beamten unvermittelt mit dem linken Handballen gegen das Kinn, wodurch dieser leichte Schmerzen verspürte. Anschließend leistete er massiven Widerstand und trat mit seinen Füßen um sich, wobei er einen weiteren 28-jährigen Beamten am Schienbein traf. Weiterhin beleidigte und bespuckte er die eingesetzten Polizeibeamten.
Der 34-Jährige wurde in Gewahrsam genommen. Gegen ihn wurde Anzeige wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und vorsätzlicher Körperverletzung sowie Beleidigung erstattet.
Dieser Vorfall geht hoffentlich nicht viral: Am Mittwochnachmittag kam eine Wiesn-Bedienung (24), die mehrere Maßkrüge trug, auf der Treppe eines Festzeltes zu Fall. Dabei stürzte sie auf die teils zerbrochenen Glaskrüge und zog sich dadurch Schnittverletzungen am Oberkörper und im Gesicht zu. Zudem musste sie wegen eines Verdachts auf ein Schädelhirntrauma vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Unbeteiligte Zeugen konnten den Unfallhergang beobachten und gaben an, dass kein Fremdverschulden anzunehmen ist.
+++ Dementer 80-Jähriger verschwindet für Wiesn aus Heim +++
14.12 Uhr: Am Mittwoch stiegen die Einsatzzahlen auf der Wiesn für die Aicher Ambulanz etwas an, was auch mit dem kommenden verlängerten Wochenende zu tun hat. Die Sanitäter auf dem Oktoberfest versorgten 346 Patienten und rückten 116 Mal mit der Trage aus. Einer der Patienten war ein 80-jähriger Mann, der etwas verwirrt vor einem der kleinen Festzelte gefunden wurde. Eine Wiesn-Trage brachte den Mann in die Sanitätsstation. Dort stellte sich heraus, dass der Mann dement ist und seit einigen Stunden aus einem Münchner Seniorenheim vermisst wurde. Der Mann schlief seinen Rausch aus und wurde dann von einem Streifenwagen nach Hause gebracht. Bei der Polizei verabschiedete er sich mit den Worten: "Darf man mit 80 Jahren nicht mal mehr allein auf die Wiesn gehen?"
+++ Reiter will nächstes Jahr mehr Trinkwasserbrunnen auf der Wiesn +++
Donnerstag, 28. September, 11.25 Uhr: "Seit Langem die beste Idee für die Wiesn" findet Münchens OB die vier Trinkwasserbrunnen, die heuer erstmals aufgestellt wurden. Deshalb will er prüfen lassen, ob es nächstes Jahr noch mehr davon geben könnte. Vor allem an heißen Oktoberfest-Tagen wie am Anstich-Wochenende bildeten sich lange Schlangen. Kein Wunder, muss man in den Zelten durchschnittlich fast zehn Euro für eine Maß Wasser hinblättern.
+++ Erneut Fälle von Upskirting und Körperverletzung +++
14.40 Uhr: Am Dienstag haben Taschendiebfahnder einen 63-jährigen Münchner dabei beobachtet, wie er mehreren Frauen gezielt mit einer versteckten Kamera unter deren Röcke filmte. Der Mann wurde festgenommen, seine Kamera sichergestellt. Das K15 für Sexualdelikte ermittelt.
Später am Abend, gegen 22.15 Uhr, musste die Polizei zu einem Fahrgeschäft ausrücken, wo es zu einem Streit zwischen einer sechsköpfigen Gruppe aus Frankreich und einem 20-Jährigen aus dem Landkreis Starnberg gekommen war.
Alle sieben befanden sich gleichzeitig in dem Fahrgeschäft, als der 20-Jährige einem 43-Jährigen mehrmals auf den Rücken schlug. Nach der Fahrt entwickelte sich ein Streit, bei dem es zu weiteren Tätlichkeiten kam.
Die Ordner am Fahrgeschäft versuchten zunächst, die Männer voneinander zu trennen. Doch erst die hinzugezogenen Einsatzkräfte konnten die Streithähne auseinanderbringen. Die genauen Hintergründe und Motivationen der Taten sind noch unklar.
Bei dem Streit wurden mehrere Menschen, die teilweise alkoholisiert waren, leicht verletzt, jedoch musste keiner von ihnen behandelt werden.Gegen alle Beteiligte wurden Verfahren wegen Körperverletzungsdelikten eingeleitet, sie wurden nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen. Das Kommissariat 24 (Körperverletzungsdelikte) hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
+++ Nach Wiesn-Besuch: 45-Jähriger niedergestochen +++
Mittwoch, 13.10 Uhr: In der Nacht zu Mittwoch gegen 1 Uhr ist die Polizei in München informiert worden, dass ein 45-jähriger Wiesn-Besucher aus den USA nach einer Stichverletzung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Zunächst wurden mehrere Streifen zum Einsatzort, einem Hotel in der Landwehrstraße, geschickt. Weil zahlreiche Blutspuren gefunden wurden, wurde zur umfangreichen Spurensicherung die Kriminalpolizei verständigt.
Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der 45-Jährige mit seiner 39-jährigen Ehefrau auf dem Heimweg vom Oktoberfest war, als die beiden nahe der St.-Pauls-Kirche von zwei Männern angesprochen wurden. Nach einem kurzen Gespräch stach einer der beiden noch unbekannten Männer dem 45-Jährigen mit einem spitzen Gegenstand in den Halsbereich.
Der 45-Jährige und seine Ehefrau hielten die Verletzung zunächst für nicht so schlimm und machten sich weiter auf den Weg zum Hotel. Dort stellten sie fest, dass die Wunde stärker blutete, die Angestellten des Hotels verständigten den Rettungsdienst. Die Polizei München ermittelt weiter in dem Fall. Es werden zwei Männer mit heller Haut, einer davon über 1,80 m groß, gesucht. Wer Hinweise hat, soll sich bitte bei der Polizei melden.
+++ Lidl blamiert sich mit Weißwurst aus dem Ofen +++
23.20 Uhr: Nicht nur bayerischen Traditionalisten mag sich bei dieser Vorstellung der Magen umdrehen: Der Discounter Lidl sieht's anders und bietet die "Münchner Weißwurst für den Ofen" in seinem aktuellen Prospekt als eine der "herzhafte(n) Leckereien zum Oktoberfest" an. Zu diesen gehören beispielsweise auch Mini-Weißwürste, Backhendl-Streifen oder Brie-Spitzen. Dass manches vielleicht doch nicht so ganz zum Oktoberfest gehört, scheint auch der Discounter zu wissen.
Zumindest erscheint bei den diversen angebotenen Schmankerln in kleiner Schrift auch das kleine Wort "Alpenfest". Fest steht: Das Oktoberfest spült Geld in zahlreiche Kassen. Viele springen auf den Zug auf. Tatsächliche Tradition bleibt oft auf der Strecke. Sei's bei den alljährlich aus dem Boden schießenden Pop-up-Stores, die preisgünstige Fantasiegewänder als Tracht anbieten – oder nun eben bei Lidl.
Letztes Jahr hatte es Konkurrent Aldi vorgemacht und zur Oktoberfestzeit gar unglaubliche "Wiesn-Spezialitäten" angeboten, beispielsweise ein Weißwurst-Fertiggericht mit Senfsauce oder "Schweine-Braten in Schwarzbier-Sauce mit Spiralnudeln und Rotkohl". Heuer sucht man solch gewagte Kreationen bei Aldi vergebens. Ob die vermeintlichen Wiesn-Schmankerl letztes Jahr womöglich kein großer Verkaufsschlager waren, bleibt offen.
Jetzt versucht also Lidl zu punkten – mit Ofen-Weißwurst und anderen Leckereien. Wer es hierzulande noch nicht wissen sollte: Zur Wiesnzeit wird, man staune, offenbar auch gern zu "Mini Haxen" gegriffen und zwar "ohne Schwarte, flüssiggewürzt, mariniert und gegart". Zumindest bietet Lidl dies derzeit so an (zu finden in der Kühlung für 4,99 Euro). Keine Frage: Für eine saftige Schweinshaxn mit rescher, knackender Kruste zahlt man auf der Wiesn einiges mehr. Doch dafür hat man dann auch ein echtes traditionsreiches Wiesn-Schmankerl auf dem Teller und keine erfundene Spezialität.
+++ Betagt und betrunken: 89-Jährige landet auf Sanitätsstation +++
19.52 Uhr: Die Aicher Ambulanz nannte sie "die bislang älteste Patientin, die wegen ihres Alkoholgenusses ihren Weg zu uns fand": Eine 89-jährige Frau ist am Montagabend betrunken in der Wiesn-Sanitätsstation gelandet.

Sie sei dieses Mal nicht mehr "so gut beinander" wie früher, denn da sei sie "ordentlich und stämmig" gewesen und nicht "so a Krischper" wie jetzt, klärte die gebürtige Münchnerin die Sanitäter laut Mitteilung auf. Deswegen trank die Frau – seit 75 Jahren kommt sie jetzt schon aufs Oktoberfest – ihr zweites "Maßerl" schon extra langsam, wie sie betonte. Das half aber nur bedingt, denn dann war‘s ihr schon langsam schwindelig, was der Alkomat mit 1,05 Promille bestätigte. So ging’s dann eben nicht zur S-Bahn, sondern mithilfe von Passanten direkt zur Sanitätsstation.
Hier freute sie sich, dass sich so "fesche junge Buam" um sie bemühten. Dem 29-jährigen Sanitätsdienstleiter flüsterte sie zu, er dürfe sie sehr gerne heimfahren, aber "nur nach Hause, nicht ins Schlafzimmer, das ist die Tabuzone" – sie sei nämlich anständig und "a bissl altmodisch" auch noch.
Daraus wurde nichts, aber dafür genoss die Seniorin eine kostenlose Rollstuhl-Rundfahrt durch die gesamte Sanitätsstation und den Außenbereich, bei der sie den Mitarbeitern und den Patienten lächelnd zuwinkte. Die Heimfahrt übernahm dann ein Taxi.
+++ Überraschender Wiesn-Snack von Münchner Bauern +++
14.53 Uhr: Ein Quinoa-Standl auf der Wiesn? Hört sich an, als hätte sich da eine Münchner Fitness-Influencerin ihren Traum erfüllt. Die Idee kommt aber von der Münchner Bauern Genossenschaft. Der Zusammenschluss verschiedener Münchner Bauern hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam Nahrungsmittel zu vermarkten, die innerhalb der Stadtgrenzen angebaut werden.
Und die Bauern sind der Meinung, dass ein Münchner Volksfest auch Münchner Speisen verkaufen sollte. Dieses Jahr hat es geklappt mit einem Stand.
Quinoa ist eine Getreideart aus Südamerika, die auch in Deutschland wunderbar wächst. In der Küche verwenden es viele ähnlich wie Reis. In München pflanzt es der Bauer Martin Zech in Feldmoching an.
Für die Wiesn haben er und seine Kollegen sich eine nahrhafte Brotzeit ausgedacht, eine Bauernsemmel auf die Hand für 7,50 Euro. Ihr Teig besteht zu 20 Prozent aus Quinoa. Als Belag kann man zwischen Rindfleisch und einer veganen Alternative aus Sonnenblumenkernen wählen.
Wer einmal probieren möchte: Der Stand befindet sich am Ende der Schaustellerstraße in der Nähe des Fahrgeschäfts Höllenblitz.
+++ Standbetreiber verprügelt Fahrgeschäfte-Chef +++
14.20 Uhr: Das kommt auch nicht alle Tage vor, wovon die Polizei am Dienstagvormittag berichtet. Am Sonntagabend, als schon der Feierabend für alle Standl und Fahrgeschäfte nahte, eskalierte ein Streit. Aber nicht – wie man vermuten könnte – zwischen völlig betrunkenen Wiesn-Besuchern, sondern zwischen einem Standlbetreiber und einem Fahrgeschäftsleiter.
Die Vorgeschichte um diese Eskalation ist derzeit unklar. Aber irgendwas muss da mutmaßlich gewesen sein. Schließlich gibt es eigentlich als Standl-Chef oder Fahrgeschäftbetreiber kaum einen Grund, bei voll ausgelasteter Wiesn und bestem Wetter narrisch zu werden.
Die Polizei kann nichts dazu sagen, worum und warum sich die beiden Männer zankten. 53 und 56 Jahre alt sind sie, eigentlich keine Jungspunde. Aber um 23 Uhr verlor der Crêpes-Verkäufer jedenfalls die Kontrolle. Bei vollem Betrieb ging er hinüber zum Fahrgeschäft "Techno-Power" und stürmte die Kabine, in der der 53-Jährige gerade saß.
Bei "Techno-Power" kann man sich mit baumelnden Beinen ans Ende der Arme einer Metallkrake setzen. Ein Bügel sichert die Fahrgäste. Die Krake wirbelt einen dann durch die Luft. Für sich selbst wirbt das Geschäft mit: "Das schnellste Karussell der Wiesn".
Offenbar schlug der 56-Jährige nun ohne Vorwarnung auf den Mann in der Schaltzentrale von "Techno-Power" ein. Durch die Rangelei wurde der Not-Knopf aktiviert. Das Karussell stoppte urplötzlich. Verletzt wurde niemand, es entstand aber ein Sachschaden. Unbeteiligte trennten die beiden.
Mit Gesichtsverletzungen kam der 53-Jährige in eine Klinik. Der Angreifer wurde festgenommen. Er war kaum ansprechbar und kam auch in eine Klinik.
+++ Mit Korkenzieher: Mann (25) krankenhausreif geschlagen +++
14.03 Uhr: Auf dem Oktoberfest sollen zwei Brüder auf einen am Boden liegenden jungen Mann eingeschlagen und ihn schwer verletzt haben. Mit einem Korkenzieher habe der jüngere, 22-jährige Bruder das 25 Jahre alte Opfer mehrfach im Gesicht und an einem Auge verletzt, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Beamte der Wiesnwache nahmen den Mann mit dem Korkenzieher und seinen mutmaßlich beteiligten 25-jährigen Bruder fest. Der zusammengeschlagene Mann wurde nach dem Vorfall am späten Montagabend in ein Krankenhaus gebracht. Der Grund der Auseinandersetzung sei noch unbekannt. Die Brüder wurden angezeigt und in eine Haftanstalt gebracht. Ein Ermittlungsrichter sollte über das weitere Vorgehen gegen sie entscheiden.
+++ OB Reiter spricht beim Gedenken an das Wiesn-Attentat 1980 +++
11.16 Uhr: Beim Gedenken an das Wiesn-Attentat vom 26. September 1980 hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstagvormittag gesprochen. "Neben den körperlichen Wunden müssen die Überlebenden seither mit größten seelischen Belastungen zurechtkommen", sagte er. "Wir können nur versuchen, diesen Schmerz und diese Belastungen zu lindern und die Last der Erinnerung mit ihnen zu teilen, Anteil nehmen an ihren Schicksalen und ihren Schmerz in unsere Herzen lassen."
Reiter wandte sich auch explizit an jene Überlebende des Attentats, die kürzlich zu Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Berlin gereist waren. "Mit Ihrem beharrlichen Engagement halten Sie die Politik, die Verwaltung und die Öffentlichkeit in Bewegung", sagte er. "Und das ist auch gut so."
+++ Anzeigen nach Schlägerei an der Hackerbrücke +++
10.12 Uhr: Am Montagabend gegen 23.25 Uhr ist an der Hackerbrücke ein Streit in eine körperliche Auseinandersetzung gemündet: Ein 20-Jähriger aus Hausham im Landkreis Miesbach beleidigte dabei einen 40-Jährigen aus Unterschleißheim (Landkreis München) und schlug ihm ins Gesicht. Beamte der Bundespolizei beobachten den Vorfall und nahmen den sich zur Wehr setzenden Schläger (1,02 Promille) vorläufig fest. Die Trachtenweste des Unterschleißheimers (0,44 Promille) wurde bei der Attacke beschädigt. Gegen den Haushamer wird wegen Widerstands, Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung ermittelt.
+++ Halbvolle Getränkedose fliegt Münchner knapp am Kopf vorbei +++
9.25 Uhr: Es handelt sich um versuchte gefährliche Körperverletzung – im Anschluss an eine verbale Auseinandersetzung hat ein Unbekannter am Montagabend gegen 21 Uhr am Bahnsteig Gleis 30 des Starnberger Flügelbahnhofes unvermittelt eine halbvolle Getränkedose in Richtung eines 44-Jährigen geschleudert. Das Wurfgeschoss flog nur knapp am Kopf des Mannes aus der Maxvorstadt vorbei, der Täter flüchtete unerkannt.
+++ Bundespolizei rettet Igel aus Gleisbett +++
9.14 Uhr: Die Tatsache, dass zwei Fahrgäste in der Nacht zum Dienstag gegen 2.30 Uhr an der Endstation Erding zum Betriebsschluss nicht aus der S-Bahn aussteigen wollten, rief die Bundespolizei auf den Plan. Die Beamten stellten vor Ort fest, dass das Duo bereits das Weite gesucht hatte – doch der "Ausflug" der Streife war nicht umsonst. Ein Bundespolizist nahm aus den Augenwinkeln Bewegungen im Gleisbett wahr und entdeckte einen Igel. Sein Kollege nahm die Verfolgung des Igels auf und setzte ihn sicherheitshalber in einer nahen Wiese ab.
+++ Verschwundenes Lastenrad wieder aufgetaucht +++
Dienstag, 26. September, 9.12 Uhr: Am Montag hatte die Bundespolizei per Presseaufruf nach einem am Sonntagabend am Hauptbahnhof München entwendeten E-Lastenrad einer Münchner Bäckerei gefahndet (siehe Eintrag 25. September). Wie die Bundespolizei mitteilt, entdeckten Beamte der Polizeiinspektion 13 das Gefährt am Dienstagmorgen gegen 5 Uhr in der Türkenstraße.
+++ Weniger Fälle, aber mehr Verdacht auf K.O.-Tropfen +++
20.10 Uhr: Die Aktion "Sichere Wiesn für Frauen* und Mädchen" hat eine Halbzeitbilanz der heurigen Wiesn gezogen. Insgesamt hat die Aktion deutlich weniger Fälle bearbeitet als im vergangenen Jahr. 143 statt 228. Damit sei man wieder auf vorpandemischem Niveau.
Allerdings gibt es weiterhin Frauen, die Schutz brauchen. 11 Frauen suchten Hilfe am Safe Space auf der Theresienwiese, nachdem sie auf dem Festgelände sexuelle oder körperliche Gewalt erfahren hatten. 2019 waren es 14, 2022 sogar 21 Frauen. Neun Mal ging es um sexuelle, zwei weitere Male um körperliche Gewalt. In 23 Fällen kümmerten sich die Mitarbeiter im Safe Space um Frauen, die eine psychische Krise durchlebten. Etwa, weil sie durch eine aktuelle Erfahrung auf der Wiesn an eine frühere Gewalterfahrung erinnert, und so retraumatisiert wurden.
Erschreckend ist die Zunahme an Verdachtsfällen mit K.O.-Tropfen, zur Halbzeit zählt die "Sichere Wiesn" sieben, im vergangenen Jahr waren es zum selben Zeitpunkt nur drei. Die Aktion "Sichere Wiesn" weist darauf hin, dass es sich um Verdachtsfälle handelt, einen direkten Nachweis könne man vor Ort nicht erbringen. Für die Frauen ist das Erlebnis trotzdem schlimm: "Besonders problematisch ist für die Betroffenen oftmals, mit der Erinnerungslücke und den damit verbundenen Ängsten und Befürchtungen zurecht zu kommen", heißt es von der "Sicheren Wiesn."
+++ Wadl-Biss bringt 38-Jährigen auf die Münchner Wiesn-Wache +++
17.37 Uhr: Ein Wadl-Biss hat für einen Oktoberfest-Besucher in München wohl noch ein Nachspiel. Der 38-Jährige habe in einem Festzelt randaliert und massiv Widerstand gegen die herbeigerufenen Beamten der Wiesn-Wache geleistet, teilte die Polizei am Montag in München mit. Einen 22-jährigen Polizisten habe er ins linke Bein gebissen, eine Beamtin habe sich am Fußgelenk verletzt. Beide seien ambulant behandelt worden. Der Mann kam nach dem Vorfall am Samstagnachmittag auf die Wiesn-Wache. Am frühen Abend sei er nach einer Anzeigenerstattung entlassen worden. Außerdem habe er mehrere Tausend Euro als Sicherheitsleistung hinterlegen müssen.
+++ Besucher stehen vor der Oidn Wiesn Schlange +++
16.54 Uhr: Die Oide Wiesn zieht im Vergleich zu letztem Jahr deutlich mehr Besucher an. Egal ob bei der Motorradshow oder beim Kasperltheater. In den Biergärten bekam man gegen Mittag zwar noch freie Plätze, aber wer sich an das Trauerspiel vergangenes Jahr erinnert, kann sich mit den Schaustellern und Wirten auf der Oidn Wiesn nur mitfreuen. Bisher scheint man dort ganz zu frieden.
Das bestätigt auch Volkssängerin Traudi Siferlinger. Allerdings nicht mündlich. Beim AZ-Besuch am Montag hat sie keine Stimme mehr. Nur auf einen Zettel schreibt sie ein paar Zeilen. Dazu hebt sie den Daumen nach oben. Frei Übersetzt: Die Stimmung in der Schützenlisl war am Wochenende großartig. Allerdings: Im Vergleich zu 2019, also im Wiesnjahr vor Corona, sind die Besucherzahlen geringer: Die Festleitung schätzt zur Halbzeit die Besucher der Oidn Wiesn auf 180.000 Gäste, 2022 auf 100.000 und 2019 auf 250.000.
+++ 17-Jähriger sprüht mit Tierabwehrspray auf der Festwiese +++
15.10 Uhr: Kaiserwetter am zweiten Wiesnwochenende. Entsprechend voll war es auf dem Festgelände. Gegen 18.30 klagten Passanten auf der Wirtsbudenstraße plötzlich über Atemnot und brennende Augen. Ein Schüler aus München hatte nach Angaben des Präsidiums wahllos mit dem Tierabwehrspray in die Menge gehalten. "Sieben Menschen wurden verletzt und mussten anschließend ambulant von Sanitätern behandelt werden", sagte Polizeisprecherin Alessa Quintes.
Eine Streife der Wiesnwache nahm den 17-Jährigen noch am Tatort fest. In seiner Hosentasche steckte das Tierabwehrspray. Die Dose wurde beschlagnahmt. Der Schüler kam mit auf die Wache. Nachdem seine Personalien überprüft wurden, übergaben die Beamten ihn seinen Eltern. Gegen den Schüler wird wegen Körperverletzung ermittelt.
Da es zudem verboten ist, Tierabwehrspray auf die Wiesn zu schmuggeln, wurde der Teenager wegen eines Verstoßes gegen die Oktoberfestverordnung angezeigt, ihm droht ein Bußgeld.
+++ "Lebende Statue" auf der Wiesn angezeigt +++
13.33 Uhr: Als goldene Statue verkleidet hat ein Mann auf den Oktoberfest bei den Wiesnbesuchern um Geld geworben – und sich dabei eine Anzeige eingehandelt. Der 54-Jährige habe auf dem Festgelände mit golden bemaltem Gesicht und goldener Kleidung, mit goldener Perücke und Goldkrone auf einem Podest gestanden, wie die Polizei am Montag berichtete. In seiner rechten Hand hielt er einen Krug, in den Festbesucher – manchen schien das zu gefallen – Geld einwarfen.
Die Polizei sprach von einer künstlerischen Darbietung – die aber dennoch gegen die Oktoberfestverordnung verstoße. Der Mann bekam einen Platzverweis für den restlichen Tag erteilt und eine Anzeige wegen eine Ordnungswidrigkeit.
+++ Wiesn-Jux? Firmen-Lastenrad am Hauptbahnhof geklaut +++
11.16 Uhr: Am Sonntagabend hat ein Mitarbeiter einer Bäckerei am Hauptbahnhof-Ausgang Arnulfstraße gegen 22.15 Uhr den Diebstahl eines Firmen-Lastenrads gemeldet. Das Rad befand sich in einem nicht betriebsbereiten Zustand, da zwei Akkus beim Abstellen entnommen worden waren. Die Schadenshöhe beträgt nach Angaben der Bundespolizei rund 20.000 Euro.
Videoaufzeichnungen zeigen, dass ein etwa 20-jähriger Mann, bekleidet mit blauer Weste, schwarzer Hose, schwarzem Basecap und auffällig rotem Rucksack mit Wasserflasche das Rad entwendete. Nach ihm wird mit Lichtbildern polizeiintern gefahndet. "Ob es sich um einen Jux oder mutmaßlichen Diebstahl handelt, ist Gegenstand der Ermittlungen der Bundespolizei", eine Absuche in Nahbereichen war erfolglos. Hinweise zu gesuchten Person oder zu dem weißen Lastenrad nimmt die Münchner Bundespolizei unter 089 /515550-1111 entgegen.
+++ Tierischer Einsatz auf der Polizeiwache: Feuerwehr rettet kleinen Vogel +++
Montag, 25. September, 09.41 Uhr: Die Münchner Feuerwehr hat einen in einer Lichtkuppel der Wiesnwache gefangenen Vogel befreit. "Bunte Vögel gibt es auf der Wiesn ja jede Menge zu sehen. Und immer wieder landen auch welche in der Polizeiwache. Doch diesmal kam ein Vogel freiwillig", berichtete die Feuerwehr am Sonntag. Die Polizeibeamten hätten eine erste Kontaktaufnahme sowie erkennungsdienstliche Maßnahmen durchgeführt, um die Identität des kleinen Singvogels festzustellen.

Dann kamen die Feuerwehrleute ins Spiel, sie sollten den Vogel sichern. Mit der Steckleiter vom Hilfeleistungslöschfahrzeug bauten sie einen Leiterbock und stiegen nach oben. Einem Feuerwehrmann gelang es schnell, den Vogel einzufangen und "einen medizinischen Check" durchzuführen: "Nach kurzer Rücksprache mit den Einsatzbeamten der Polizei durfte der kleine Vogel ohne weitere polizeiliche Maßnahmen in die Freiheit entlassen werden."
+++ 28,5 Terabyte Daten: Neuer Rekord am ersten Wiesn-Wochenende +++
18.05 Uhr: Es wird so viel fotografiert, gefilmt und rumgeschickt wie noch nie auf dem Oktoberfest: Alleine an den ersten zwei Wiesn-Tagen sind ganze 28,5 Terabyte Daten durch die Netze der Telekom geschickt worden, dazu kommen noch über eine halbe Million Gespräche, wie das Mobilfunkunternehmen mitteilt.
Zum Vergleich: Mit dieser Datenmenge könnte die komplette Serie "Monaco Franze" (zehn Folgen mit je circa 48 Minuten) rund 122 Mal (insgesamt 976 Stunden oder 40,7 Tage) am Stück in 4k angesehen werden. Im Vorjahr waren es laut Telekom am ersten Wochenende 22,5 Terabyte und 165 Terabyte während des ganzen Oktoberfests. Ganze dreißig Prozent der Daten waren am ersten Wochenende 2023 laut Telekom "Roaming"-Daten, also von Nutzern aus fremden Netzen.
Insgesamt sind es zehn Mobilfunkmasten und vier Standorte in Bierzelten, die das Oktoberfest mit Netzabdeckung versorgen. Die Kapazität dieser "Sonderversorgung" reiche aus, um eine mittelgroße Kleinstadt zu versorgen. Fast schon aus der Zeit gefallen, aber nach wie vor wichtig: knapp 200 Schausteller und Festwirte greifen auf der Wiesn auf Festnetzanschlüsse der Telekom zurück. Dafür gibt es laut Telekom ein unterirdisches Kabelnetz.
+++ Hochzeitsgeschenkbox landet in Wiesn-Fundbüro +++
15.22 Uhr: Eine Hochzeitsgeschenkbox hat im Wiesn-Fundbüro Rätsel aufgegeben. Die Box enthalte ein Kochbuch und diverse Gutscheine für das hoffentlich immer noch glückliche Paar, so die Wiesn-Pressestelle. Bisher habe noch niemand die Box als verloren gemeldet, hieß es am Sonntag.
Ein Gebiss wurde dieses Jahr im Wiesn-Fundbüro noch nicht abgegeben – fast jedes Jahr verließ bisher ein Gast ohne falsche Zähne das Volksfest. Dieses Jahr habe es vor allem viele verzweifelte Nachfragen wegen verloren gegangener Handys gegeben, da dort oft auch Flugtickets oder Bahnfahrkarten gespeichert seien, berichtete die Wiesn-Pressestelle am Sonntag weiter. Rund 150 Handys oder Smartphones wurden bisher abgegeben.
Insgesamt registrierte das Fundbüro 1.200 verloren gegangene Gegenstände, darunter auch 210 Ausweise, 150 Bankkarten, 220 Geldbeutel, 70 Schlüssel, 65 Taschen, Rucksäcke, Beutel, 80 Brillen, 40 Schmuckstücke und 25 Schirme.
+++ Vor 20 Jahren: Als die Maß auf der Wiesn noch die Hälfte gekostet hat +++
14.45 Uhr: Kurz ist man geschockt, wenn man den Post auf X (ehemals Twitter) sieht: Vor 20 Jahren, am 20. September 2003, lag der Bierpreis auf der Wiesn nämlich zwischen 6,30 Euro und 6,80 Euro – also weniger als der Hälfte des aktuellen Preises, den man auf dem Oktoberfest hinblättern muss. Es war außerdem das erste Mal seit 34 Jahren, dass die Wiesnwirte auf eine Erhöhung des Bierpreises verzichtet hatten – natürlich sehr zur Freude der damaligen Wiesn-Besucher.
Das erste Fass angezapft hat damals Alt-OB Christian Ude von der SPD.

+++ Mann zeigt Hitlergruß im Wiesn-Biergarten +++
13.02 Uhr: Die Polizei hatte in den vergangenen Tagen auf der Wiesn alle Hände voll zu tun: Am Mittwoch mit einem betrunkenen Mann (37), der im Biergarten des Augustinerzelts ausländerfeindliche Parolen herumbrüllte und auch den Hitlergruß zeigte. Eine "nicht überschaubare Anzahl von Personen" – also sehr viele – habe das beobachtet. Wie die Polizei mitteilt, ist es nicht das erste Mal, dass der Mann so aufgetreten ist. Ihn erwartet eine Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Er hatte außerdem laut Polizei 1,4 Promille Alkohol im Blut.
Einen Hitlergruß zeigte auch ein Mann (29) am Freitagabend in der Wirtsbudenstraße. Er wurde vorläufig festgenommen und angezeigt. Am Samstagabend hat die Polizei außerdem drei Männer wegen sexueller Belästigung festgenommen: In einem Festzelt hat ein Mann (39) einer Wiesn-Bedienung an den Hintern gefasst.
Zwei Starnbergerinnen (17 und 18 Jahre alt) wollten gegen Mitternacht von der Wiesn nach Hause. Am Ausgang warteten zwei Männer auf sie (23 und 28). Sie gingen auf die beiden Frauen zu, einer fasste der 18-Jährigen an den Hintern und der andere versuchte, die 17-Jährige zu küssen. Beide wurden vorläufig festgenommen, zudem wurde gegen sie Anzeige wegen sexueller Belästigung erstattet.
Bereits am Freitagabend hat die Polizei bei den Zugangskontrollen einen 16-jährigen Schüler festgenommen, der einen Schlagring bei sich hatte – eine verbotene Waffe. Die Polizei erteilte ihm einen Platzverweis und erstattete gegen ihn Anzeige wegen eines Vergehens nach dem Waffengesetz.
+++ Halbzeit-Bilanz der Polizei: Mehr Sexualdelikte und Maßkrugschlägereien +++
10.45 Uhr: Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Zur Halbzeit der Wiesn legt die Münchner Polizei einen ersten Vergleich zu den vergangenen Jahren vor. Vor allem drei Dinge fallen auf: Die Anzahl der Sexualdelikte liegt nach acht Tagen bei 34, davon zwei Vergewaltigungen. Im Vorjahr waren es 31 Sexualdelikte und keine Vergewaltigung, 2019 waren es deutlich weniger: 25 Sexualdelikte, davon allerdings drei Vergewaltigungen.
Die Anzahl der Körperverletzungen ist mit den Jahren leicht angestiegen: An den ersten acht Festtagen gab es 130 solcher Delikte, bei 18 waren auch Maßkrüge im Spiel. Im Jahr zuvor waren es 119 Körperverletzungen, davon 17 mit Maßkrug, 2019 waren es 128, wovon 16 mit Maßkrügen waren.
Ein dritter auffälliger Punkt: Die Anzahl der Drogendelikte hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt: 151 solcher Delikte hat die Polizei in den ersten acht Tagen registriert. Im Vorjahr waren es nur 87, 2019 waren es 136.
Gute Nachrichten gibt es von der Verkehrspolizei: Es wurden zur Halbzeit deutlich weniger Trunkenheitsfahrten festgestellt. Mit E-Scootern waren in den ersten acht Tagen 108 Betrunkene (Vorjahr 181) unterwegs und es gab 210 weitere Trunkenheitsfahrten (Vorjahr 279).
+++ Chaos wegen Schienenbruch: Keine S-Bahn-Heimreise für Wiesngänger +++
10.42 Uhr: Um 0.40 Uhr in der Früh ist am Samstag in Laim eine Schiene der S-Bahn gebrochen. Das hatte schwerwiegende Folgen für die Stammstrecke und damit auch für viele, die von der Wiesn nach Hause fahren wollten. Die Stammstrecke war für knapp drei Stunden gesperrt. Die Bundespolizei und Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn haben an der Hackerbrücke die Zugänge zur Bahn gesperrt und den Bahnsteig und die Aufgänge geräumt.

Die Bundespolizei hat Wiesn-Heimreisende über ihren Lautsprecherwagen informiert und die S-Bahn hat einen Schienenersatzverkehr ab Hauptbahnhof eingerichtet. Kurz nach drei Uhr war die Stammstrecke wieder normal befahrbar.
+++ So lieblos werden Wiesn-Besucher wieder nach Hause geschickt +++
Sonntag, 24. September, 08.23 Uhr: Das Oktoberfest brüstet sich ja sehr gerne damit, das größte Volksfest der Welt zu sein. Mehrere Millionen Besucher zieht es jedes Jahr auf die Theresienwiese, die eigens dafür in minutiöser, monatelanger Vorbereitung für die Wiesn bebaut und aufgebrezelt wird.
Da staunt der samstägliche Wiesn-Besucher natürlich ein bisserl, wenn er sieht wie man dann an einem der Hauptausgänge (an der Poccistraße) wieder hinauskomplimentiert wird: Mit einem halb zerrissenen, handgeschriebenen Zettel, befestigt an einem Müllcontainer.

Aber vielleicht muss man das pragmatisch sehen: Die meisten, die mit einer frisch eingefangenen Frischluftwatschn hier entlang nach Hause wanken, brauchen kein handgemaltes, fein verziertes Signet. Da folgt man sowieso einfach dem Vordermann oder der Vorderfrau in Richtung Ubahn/Taxi/zum nächsten Baum.
+++ Baum drohte auf Schützenzelt zu fallen – Gäste waren nicht in Gefahr +++
21.32 Uhr: Eine Esche in Schieflage rief am Samstagnachmittag die Feuerwehr auf der Wiesn auf den Plan. Mitarbeiter der Sicherheitsfirma, die am Zaun um das Oktoberfest-Gelände positioniert sind, bemerkten den gelösten Wurzelstock und die sich neigende Position des Baumes.
Eine erste Lageeinschätzung der Feuerwehr zeigte eine akute Gefährdung, die Esche drohte auf die Zufahrt zum Behördenhof und den hinteren Teil des Schützenzeltes zu fallen. Daher wurde der Bereich aus Sicherheitsgründen gesperrt, da sich im Schützenzelt im betroffenen Bereich keine Gäste aufhalten, waren diese zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Mit einer Drehleiter trugen Einsatzkräfte der Feuerwehr die Esche Stück für Stück ab, bis die Gefahr gebannt war.
Während der rund 90 Minuten andauernden Arbeiten war die Einbahnstraßenregelung für den Behördenhof aufgehoben. Eine Zufahrt für die Rettungskräfte war jedoch jederzeit uneingeschränkt möglich.

+++ Arnold Schwarzenegger schwingt im Marstall-Zelt den Taktstock +++
19.21 Uhr: Am Samstagabend um 18.28 Uhr fährt eine schwarze Mercedes-Großraumlimousine zum Eingang N3 am Marstall-Zelt. Einige Fotografen und Kamera-Teams tummeln sich hier, sie warten schon seit einer Dreiviertelstunde auf ihn: den Terminator.
Auch in diesem Jahr besucht Arnold Schwarzenegger wieder die Wiesn. Marstall-Wirt Siegfried Able begrüßt ihn und seine Lebensgefährtin Heather Milligan, dann nehmen sie unter Blitzlichtgewitter in einer Box Platz. Ein Auftritt des Hollywood-Stars ist inzwischen Tradition geworden: den Taktstock auf der Bühne des Zelts in die Hand zu nehmen und die Band zu dirigieren. Bereits am Donnerstag besuchte er das Marstall-Zelt, doch zum Dirigieren kam es nicht. Stattdessen verließ er nach dem Essen gegen 20 Uhr mit seiner Lebensgefährtin das Zelt durch den Seiteneingang.
Doch am Samstag kurz nach 19 Uhr ist es dann endlich so weit: Die Gäste im Zelt haben den hohen Besuch bisher noch gar nicht bemerkt, doch als er die Bühne betritt, fangen die Leute an, zu jubeln und feuern die Schauspieler an: "Arnie, Arnie!" Das ganze Zelt steht auf den Bänken, viele klatschen, pfeifen und filmen, als er sichtlich amüsiert die Band im Marstall-Zelt dirigiert. Ganze drei Minuten dauert das Spektakel, dann kehrt der Terminator wieder zu seinem Platz zurück. Und hinterlässt staunende Gesichter bei vielen Gästen, die gar nicht so recht glauben können, dass da gerade tatsächlich Arnold Schwarzenegger den Taktstock geschwungen hat.

+++ Italiener erobern die Wiesn – Carabinieri sorgen für Sicherheit +++
17.06 Uhr: Das mittlere Wiesn-Wochenende ist bekanntermaßen das Italiener-Wochenende. Und damit die sich die Wiesn-Freunde aus Bella Italia zu Benehmen wissen, ist an diesen Oktoberfesttagen immer italienische Polizei auf der Theresienwiese unterwegs. So auch heuer.
Sprachprobleme gibt es keine, die Carabinieri Albert Kantioler, Anna Giulia Casciello und Gandellino Bucci sind alle zweisprachig und sprechen auch deutsch. Freitagmittag ist das Trio angereist, aber bisher seien es weniger Italiener als sonst, habe man ihnen gesagt. Bis einschließlich Sonntag sind sie auf der Wiesn im Einsatz.

Gerade als sich die AZ mit ihnen unterhält, spielen zwei junge Männer sehr leidenschaftlich Fußball – mit einer Flasche Wasser. "Das können nur Italiener sein", meint einer der Carabinieri lachend. "Weil die Italiener Fußball lieben." Seine Vermutung bestätigt sich, als einer der beiden kurz danach auf Italienisch jubelt.
Am Montag geht es für die drei Carabinieri dann wieder zurück nach Italien. Am letzten Wiesn-Wochenende werden dann andere Kollegen aus Italien auf der Wiesn ihren Dienst verrichten.
Eine Gruppe aus Verona ist extra für die Wiesn übers Wochenende nach München gekommen. Bisher gefällt es den acht Wiesn-Besuchern gut, vor allem, dass die Leute gut drauf sind gefällt ihnen. Im Laufe des Tages steht noch ein Besuch im Festzelt und Bier trinken auf dem Programm. Eine Bratwurst haben sie als Basis schon mal gegessen. Es sei teuer auf der Wiesn, aber nicht teurer als erwartet.

Und auch diese Gruppe aus Ancona ist zu Gast in München. Die AZ trifft sie im Biergarten des Schottenhamel-Zelts wo sie alle eine Maß genießen. Auf der Wiesn sind sie heuer schon zum vierten Mal, sie bleiben von Freitag bis Sonntag. Warum sie so oft kommen? Wegen des Biers und der Stimmung.

+++ Wiesn-Besucherin mit skurriler Bitte an Sanitäter +++
15.46 Uhr: Knie verletzt, Schuh kaputt – deshalb hat sich eine Wiesn-Besucherin von den Sanitätern der Wiesn-Sanitätswache mit dem Elektro-Golfwägelchen ins Hotel nach Erding bringen lassen wollen. Das Wägelchen fährt allerdings nur zehn Stundenkilometer – für die rund 45 Kilometer weite Strecke hätte die Reise bei Vollgas viereinhalb Stunden gedauert, rechnete der Sprecher der Aicher Ambulanz, Ralf Kuchenbuch, am Freitag vor. "Mit Ladezeit und Ampeln wären wir wahrscheinlich zum Anbruch der Morgendämmerung in Erding gewesen."
Man habe das Ansinnen abgelehnt – was der Dame schließlich auch eingeleuchtet habe. Die 50-Jährige hatte sich bei einem Sturz das Knie verdreht und zugleich die Schuhe ruiniert. Sie habe nicht mehr gehen können, zumal der deutlich bemerkbare Konsum von Wein für zusätzliche Koordinationsprobleme gesorgt habe.
In der Sanitätsstation habe sie verlangt, dass das durch Skiunfälle vorgeschädigte Knie untersucht werden solle, aber ohne es zu berühren. Abwechselnd versuchten ihre Begleiter, sie von der Unmöglichkeit dieses Wunsches zu überzeugen. Nach etwa einer Stunde konnten die Ärzte das Knie begutachten und Entwarnung geben.
Da das eher ungeeignete Schuhwerk unter dem Sturz gelitten habe und die Frau deshalb barfuß unterwegs gewesen sei, sei ihr angeboten worden, sie mit dem Elektrogolfwagen zum Taxistand zu bringen – von wo aus sie dann in Richtung Hotel weitergefahren sei.
+++ Feuerwehr klärt auf: Das hat es mit den Zelt-Schildern auf sich +++
14.41 Uhr: 17 größere Zelte gibt es auf dem Oktoberfest und der Oidn Wiesn. Manche davon sind größer als andere, doch alle haben eines gemeinsam: An den Ein- bzw. Ausgängen gibt es immer ein Schild, auf dem ein Buchstabe und eine Zahl zu sehen sind. Was es damit auf sich hat, hat nun die Münchner Feuerwehr in einem kurzen Video erklärt.

"Einen hohen Stellenwert nimmt die Kennzeichnung der Notausgänge auf dem Wiesn-Gelände ein. Damit sich unsere Kräfte und die Besucher der Wiesn entsprechend orientieren können, ist jeder Notausgang entsprechend gekennzeichnet", erklärt der Feuerwehrmann vor der Schottenhamel-Festhalle.
Das System ist dabei recht einfach: Die Buchstaben N, O, S und W stehen jeweils für die vier Himmelsrichtungen Norden, Osten, Süden, Westen – zusätzlich werden die Seiten noch mit Zahlen durchnummeriert, um den Standort noch detaillierter angeben zu können. "Bei der Abfrage vom Disponenten kann jeder Gast dann letzten Endes sagen, er befindet sich – wie hier – im Osten eines Zeltes und kann die Nummerierung eines Zelteingangs sagen, sodass die Einsatzkräfte sehr schnell in der Lage sind, den Eingang und den entsprechenden Einsatzort zu finden."
+++ Ansturm am zweiten Wiesn-Wochenende: Erste Zelte schon geschlossen +++
14.20 Uhr: Der Ansturm auf die Wiesn-Zelte geht weiter: Auch in der Schottenhamel-Festhalle, wo vor genau einer Woche angezapft wurde, und in der Bräurosl ist es voll – Einlass für neue Besucher gibt es vorerst nicht.
12.58 Uhr: Der "Höllenblitz" fährt wieder, aber der Besucherandrang hält sich (noch) in Grenzen. Ob es am Wetter liegt? Immerhin ist es bei aktuell 14 Grad deutlich frischer als an den Tagen zuvor.
Auch wenn es bei den Fahrgeschäften am zweiten Wiesn-Samstag noch etwas ruhiger zugeht, ist in den Zelten schon einiges los. Viele sind schon recht voll, ins Schützenzelt kommt man derzeit zum Beispiel gar nicht mehr rein.

Vor den Eingängen bilden sich längere Schlangen. Und auch im Paulaner-Zelt gibt es aktuell kein Reinkommen. Auch hier lange Schlangen vor den Eingängen.

Anders schaut es noch auf der Oidn Wiesn aus – hier geht alles noch recht entspannt zu, auch am traditionell gut besuchten "Italiener-Wochenende". Vor allem viele Einheimische sind da, besonders viele Senioren und Familien mit Kindern. Genau die sind es auch, die im Herzkasperl Festzelt überwiegend vor der Bühne tanzen: Ältere Leute und Kinder.

+++ Wiesn-Besucher auf Heimweg von U-Bahn angefahren +++
10.08 Uhr: Kurz vor Mitternacht hat eine einfahrende U-Bahn am Sendlinger Tor einen 36-jährigen Wiesn-Besucher erwischt. Dabei hat er sich nach Angaben der Feuerwehr schwer am Bein verletzt. Wie die Polizei am Sonntag mitteilt, lief der Mann neben der U-Bahn her und rutschte mit einem Bein zwischen die Bahn und den Bahnsteig.
Ein Rettungswagen, Notarztteam und ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr wurden alarmiert und kümmerten sich um den Verletzten. Der lag mit einer stark blutenden Wunde am Bein am Bahnsteig. Er wurde erstversorgt und anschließend ins Krankenhaus gefahren. Die Feuerwehr übernahm noch die Reinigung des Bahnsteigs. Wie es zu dem Unfall kam, ermittelt jetzt die Polizei.
Die Wiesn 2023 im Livestream
+++ Video von Wiesn-Kellnerin geht viral +++
Samstag, 23. September, 8.40 Uhr: Dass die Wiesn-Bedienungen während des Oktoberfests Tag für Tag richtig schuften, ist kein Geheimnis. Jetzt geht das Video einer Kellnerin viral, das sie bei ihrer täglichen Arbeit zeigt. Zu sehen ist eine Bedienung, die an der Schänke im Schützenzelt steht. Die Frau nimmt sich insgesamt 13 Maßkrüge – natürlich gefüllt – und bringt sie dann an einen der vielen Tische.
Die britische Facebook-Seite "LADbible" postete den rund einminütigen Clip, in dem die Rede davon ist, dass die Kellnerin eine "beeindruckende Anzahl an Bieren tragen" könne. Beeindruckend sind die 13 Maß auf jeden Fall.
Das Video kommt gut an. Innerhalb von weniger als zwei Tagen sammelte der Clip bereits über 500.000 Reaktionen sowie knapp 22.500 Kommentare auf Facebook. Zudem wurde das Maß-Video über 54.000 Mal geteilt, insgesamt hat es bereits über 48 Millionen Aufrufe. Ein viraler Hit auf dem Oktoberfest!
Die Kellnerin, Verena Angermeier, ist auch selbst in den Sozialen Medien vertreten. Auf ihrem Tiktok-Kanal postet sie immer wieder kurze Clips von ihrer Arbeit auf dem Oktoberfest – auch das besagte Viral-Video ist dort zu finden. Verena ist ein Social-Media-Hit – sie hat knapp 174.000 Follower und insgesamt dreieinhalb Millionen Likes.
+++ Besonderes Schichtl-Jubiläum: "Reiter ist der einzige OB, den ich nicht geköpft habe" +++
17.40 Uhr: "Wenn der Schichtl persönlich seine Parade macht, stehen hier Hunderte", sagt OB Dieter Reiter (SPD) am Freitag vor dem Schichtl-Zelt. Er ist gekommen, um dem ganzen Kabinett zum Jubiläum zu gratulieren. Und darum spricht er statt Manfred Schauer.

1985 hat der den Schichtl übernommen. Sein Henker Ringo Praetorius der Schreckliche war von Anfang an mit dabei. Am Ende jeder Vorstellung köpft er jemanden aus dem Publikum. "Reiter ist der einzige OB, den ich noch nicht geköpft habe", sagt er zur AZ. Doch auch die Überredungsversuche der Reporterin scheitern. "Ich mach's auch heute nicht", sagt der OB. Stattdessen überreicht er Schauer ein großes Lebkuchenherz. Auch Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) hat ein Geschenk: einen Maßkrug mit der Aufschrift "Oköpft is!".
Ans Aufhören denkt Schauer noch nicht. "Ich kann ja ned ab'gwählt werden", sagt er. Auch Ringo ist noch voll motiviert und sagt der AZ: "Ma macht so an Job, bis ma umfallt." Rund 20 Vorstellungen geben er und das Schichtl-Kabinett im Moment pro Tag. Die Einnahmen der Jubiläums-Vorstellung will Schauer an die Münchner Tafel spenden.
Bevor es losgeht, macht sich Reiter zur Sicherheit aus dem Staub. Aber Ringo hat allerweil noch jemanden zum Köpfen gefunden. Die 15.000. war Alina aus Rosenheim. Und sie wird nicht die letzte sein.

+++ Regnerischer Tag auf der Wiesn, Schausteller sehen "ohne trockenes Wetter ein Problem" +++
17.03 Uhr: Die Wiesn startete in den Freitag zum ersten Mal mit Regen. Die Wolken hingen tief über der Stadt, vor Öffnung der Zelte fuhren Lieferwagen ein und aus. Kellner mit Regenschirm kamen auf das Festgelände. Die Securitys hatten sich teilweise Ponchos übergestreift. Es soll den ganzen Tag über immer wieder regnen. Rund um die Festwiese ließen sich vor allem amerikanische Touristen dadurch aber nicht die Laune verderben. Mit Lederhosn und Schirm standen sie an den Bäckereien an der Lindwurmstraße und warteten darauf, dass es auf der Wiesn endlich losgeht.
An den Fahrgeschäften musste man heute nicht Schlange stehen, wie unsere AZ-Reporterin beobachten konnte. Wie sehr trifft es die Schausteller vor Ort, wenn keine Sonne scheint? Gegen 17 Uhr sagt Sprecher Peter Bausch zur AZ: "Wir sind eine Openair-Veranstaltung, da ist das Wetter immer das Entscheidendste. Ohne trockenes Wetter haben wir ein Problem, so wie alle anderen Openair-Veranstaltungen auch. Aber wir müssen jetzt erstmal auch den Tag abwarten. Letztes Jahr war es gravierend, da waren 12 von 16 Tagen Regentage. Heuer gab es bisher eineinhalb. Am Ende wissen wir genau, wie es war."

+++ Upskirting und tätliche Angriffe auf Polizisten +++
16.17 Uhr: Am Donnerstag und Freitag hatte es die Polizei auf der Wiesn mit zwei Fällen von Upskirting zu tun. Am Donnerstag fotografierte ein 54-jähriger Italiener einer 28-jährigen Wiesn-Besucherin unter den Rock. Das hatte die Frau und auch ein Security-Mitarbeiter bemerkt, der den Mann bis zum Eintreffen der Polizei festhielt. Gegen den 54-Jährigen wurde Anzeige wegen Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen erstattet. Da er keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, wurde er erst nach Zahlung einer Sicherheitsleistung von mehreren tausend Euro entlassen.
Am Freitag fotografierte ein 53-Jähriger aus München einer 24-Jährigen Wiesn-Besucherin unter den Rock. Dabei wurde er von einem britischen Besucher beobachtet. Der alarmierte die Security und hielt den 53-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei fest. Auch er wurde wegen Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen angezeigt.
Neben Upskirting hatte die Polizei auch mit Beleidigungen und versuchten tätlichen Angriffen auf Polizisten zu tun. Am Donnerstag, gegen 23.25 Uhr, störte ein 66-Jähriger aus Dresden die Arbeit der Polizei so massiv, dass er zunächst des Platzes verwiesen wurde. Die Polizisten nahmen gerade eine Diebstahlsanzeige auf. Da er dem nicht nachkam und die Beamten lautstark beleidigte, wurde der Mann zur Wiesnwache gebracht und dort in Gewahrsam genommen. Auf dem Weg dorthin setzte er seine Beleidigungstirade fort und bedrohte zudem die Polizisten, was ihm am Ende eine Anzeige wegen Beleidigung und Bedrohung einbrachte.
Bereits am Nachmittag nahm die Polizei einen 41-jährigen Wiesn-Besucher in Gewahrsam, der sich sichtlich betrunken über das von innen abgesicherte Oktoberfest-Denkmal Zutritt zur Festwiese verschaffen wollte. Von Polizisten darauf angesprochen, doch den regulären Eingang zu nutzen, spuckte der Mann einem der Beamten ins Gesicht und versuchte zudem, ihm einen Kopfstoß zu verpassen. Der Mann wurde gefesselt und wegen seiner Trunkenheit und Aggressivität in Gewahrsam genommen. Da er sich auf dem Weg zur Wiesnwache gegen den Transport wehrte, mussten die Polizisten den Mann schlussendlich tragen. Gegen den 41-Jährigen wird nun insbesondere wegen des versuchten tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigungen ermittelt.
+++ Brauerei-Gespann verletzt Touristin auf der Wiesn +++
16.03 Uhr: Einen nicht gerade alltäglichen Fall von Fahrerflucht verfolgt die Polizei auf dem Oktoberfest. Eine Touristin aus Neuseeland wollte am Donnerstagnachmittag auf dem Festgelände ein Selfie von sich und der Pferdekutsche der Spaten-Brauerei schießen. Doch plötzlich setzte sich das Pferdegespann in Bewegung. Die Frau, eine 29-jährige Landwirtin, kam nicht mehr rechtzeitig weg. Die Kutsche streifte sie und verletzte sie am Knie.
Die vier Kutscher im Alter zwischen 30 und 60 Jahren merken nach Polizeiangaben nichts von der Kollision und setzen die Fahrt fort. Die Polizei fahndete nach dem Brauerei-Gespann. Zwischen der Bräurosl und dem Löwenbräuzelt sichteten die Beamten die Kutsche. Sanitäter versorgten die Verletzungen der Touristin. Sie hatte eine Prellung am Knie erlitten. Die Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Gegen die Kutscher wird wegen Entfernens vom Unfallort ermittelt.
+++ Der "Höllenblitz" fährt wieder, Chef entschuldigt sich +++
14.28 Uhr: Die Familien-Achterbahn "Höllenblitz" hat nach dem Unfall mit acht Leichtverletzten am Eröffnungstag am Freitag die Fahrt wieder aufgenommen. Alle Tüv-Prüfungen seien erfolgreich abgeschlossen, sagte Geschäftsführer Wilhelm Ottens. Er bedauere, dass Fahrgäste verletzt wurden oder einen Schreck bekommen hätten. "Es tut mir leid für alle Fahrgäste", betonte Ottens.
Die Bahn sei schon 2020 so umgebaut worden, dass die höchste aktuelle DIN-Norm bei den Sicherheitsanforderungen erfüllt wurde. Dennoch sei es zu dem technischen Defekt gekommen.
Am ersten Wiesntag am Samstag war ein anfahrender Zug nach 22.10 Uhr langsam zurückgerollt und mit dem stehenden Zug kollidiert. Beide Züge waren laut Ottens mit etwa 30 Menschen besetzt, alle hätten selbstständig aussteigen können. Neun Fahrgäste wurden vom Wiesn-Sanitätsdienst vor Ort untersucht, acht von ihnen wurden leicht verletzt.
Der Neustart des Fahrgeschäfts hatte sich länger hingezogen als anfangs erwartet. Unter anderem hatte eine Materialprüfung an den beiden Zügen Schäden ergeben, die repariert werden mussten. Dann musste die Abnahme durch den Tüv abgewartet werden.
Auf dem Oktoberfest werden vor der Eröffnung alle Fahrgeschäfte einer eigenen Gebrauchsabnahme unterzogen. Der Tüv ist dazu vor dem Start des Volksfestes unterwegs. Zehntausende Gäste steigen schätzungsweise während der Wiesn in die dortigen Fahrgeschäfte.
+++ Wettrennen mit Freund: Wiesn-Besucher knallt mit Kopf auf Bordsteinkante +++
14.02 Uhr: Ein 32-jähriger Franzose ist nach einem Wiesn-Besuch gestürzt, dabei zog er sich schwere Verletzungen am Kopf zu. Wie die Feuerwehr mitteilte, war der Mann nach einem Besuch auf dem Oktoberfest mit einem Freund auf dem Heimweg. Auf Höhe der Paul-Heyse-Unterführung lieferte sich das Duo ein Rennen. Dabei kam der 32-Jährige zu Fall, knallte mit seinem Kopf gegen die Bordsteinkante und blieb anschließend bewusstlos liegen.
Zwei Passanten wurden Zeugen des Vorfalls und leisteten bis zum Eintreffen des Notarztes Erste Hilfe. Danach kam der Bewusstlose in eine Münchner Klinik. Durch das schnelle und vorbildliche Eingreifen der Ersthelfer und dank des sofort abgesetzten Notrufs konnte der 32-Jährige bereits eine Stunde nach dem Unfall in der Klinik operiert werden.
+++ Wiesn-Game soll 2024 kommen +++
Freitag, 22. September, 7.36 Uhr: Zur Wiesn 2024 soll es spielbar sein: Oktoberfest – The official game. Eine Computersimulation, erlebbar mit einer Virtual-Reality-Brille. Oktoberfest-Fans aus aller Welt sollen dann zu jeder Zeit von überall die Wiesn besuchen können, eben vom Wohnzimmer aus.
Noch steckt das Spiel tief in der Entwicklung. Dafür ist das Team der Münchner Entwicklerfirma K5 Factory selber auf der Wiesn vor Ort. "Wir sammeln gerade Bild und Tonmaterial für das Spiel, orchestriertes Ausschwärmen auf dem Gelände sozusagen", sagt Geschäftsführer Oliver Simon beim Gespräch mit der AZ auf der Wiesn.
Ein Sound Designer ist deshalb mit verschiedenen Mikrofonen auf der Wiesn unterwegs, um die Akustik des größten Volksfestes der Welt realitätsnah abbilden zu können. Simon: "Der Sound muss stimmen. Es soll klingen wie bei einem echten Wiesnbummel." Auch das Areal, die Farben, die Stände sollen so echt wie möglich daher kommen. Auch wenn manches nicht ganz originalgetreu sein wird.
Game Designer Boris Heißerer – selber großer Wiesnfan – zur AZ: "Manches muss man simplifizieren. Das Schottenhamel-Zelt wird im Spiel zum Beispiel ein wenig kleiner sein. Damit die Spieler kürzere Wege haben." 2024 sollen die ersten Tester das VR-Erlebnis ausprobieren können. Wann genau, da will man sich am Donnerstag im Bierzelt noch nicht festlegen.
+++ Security-Team verrät: Wo manche Besucher versuchen, Sex zu haben +++
18.23 Uhr: Der "Kotzhügel" auf dem Oktoberfest ist berühmt-berüchtigt. Ein Security-Team ist dort daher stets auf Streife und passt auf, dass nichts passiert. Ist jemand zu betrunken, holen die Mitarbeiter Sanitäter, die sich um die Wiesn-Besucher kümmern. Geschlechtsverkehr ist dort natürlich verboten – versuchen es manche Besucher trotzdem, wird dies schon in der Anbahnung erstickt. Der AZ-Reporterin auf der Wiesn verraten die Securitys, was das schlimmste war, das heuer bisher passiert ist: jemand hat Drogen konsumiert. Die Person wurde umzingelt und die Polizei gerufen. Gefährlich: Viele Leute versuchen, von außen über den Zaun zu klettern.

+++ Falschgeld am Süßigkeitenstandl auf der Wiesn +++
17.42 Uhr: Ein 23-Jähriger hat am Mittwochabend versucht, eine Tüte Popcorn an einem Süßigkeitenstand auf dem Festgelände mit einem falschen 100-Euro-Schein zu bezahlen. Der Verkäufer erkannte sofort, dass die "Blüte" nicht die üblichen Sicherheitsmerkmale trug. Er verständigte die Polizei. Der Kunde wurde festgenommen. Der 23-Jährige hatte weitere gefälschte Hunderter eingesteckt.
+++ Nach Unfall: Tüv-Abnahme an Achterbahn "Höllenblitz" begonnen +++
16.00 Uhr: Neue Hoffnung auf einen Neustart der Familien-Achterbahn "Höllenblitz": Nach dem Unfall mit acht Leichtverletzten am Samstagabend hat am Donnerstag der Tüv die Prüfung des Fahrgeschäft zur Abnahme für das Wiederanfahren begonnen. Das teilte die Sprecherin der Wiesn-Schausteller, Yvonne Heckl, am Donnerstag mit.
Die Materialprüfung an den beiden Zügen, die am Samstag aufeinander gerollt waren, habe Schäden ergeben. Diese seien inzwischen repariert. Es gebe Hoffnung, dass die Bahn zum Wochenende wieder fahren könne.
Auf dem Oktoberfest werden vor der Eröffnung alle Fahrgeschäfte einer eigenen Gebrauchsabnahme unterzogen. Der Tüv ist dazu vor dem Start des Volksfestes unterwegs. Zehntausende Gäste steigen schätzungsweise während der Wiesn in die dortigen Fahrgeschäfte.
+++ Polizei erwischt Mann und Frau beim Entblößen auf dem "Kotzhügel" und erwähnt "Wilde Schnackselei" +++
12.36 Uhr: Die Polizei hat am Dienstag ein "Wiesnschmankerl" auf X (ehemals Twitter) veröffentlicht. "Auf dem berüchtigten Hügel an der Bavaria haben wir Frau und Mann dabei beobachtet, wie sie die Hüllen fallen ließen", schrieben die Beamten. Danach wollten sie die User daran teilhaben lassen, was denn wohl passiert sei und posteten ein Quiz. Zur Antwort standen: "Wilde Schnackselei", "Intensives Sonnenbad", "Kleidertausch" und "Mei, gspiebn homs hoid …".
Einen Tag später wurde das Rätselraten aufgelöst. "Die beiden haben ihre Tracht getauscht und sind danach zurück zum Tanzen", so die Polizei aus München. "PS: Tanzen geht auch ganz gut ohne Vollrausch ...", schoben die Beamten dann noch hinterher, um hier offensichtlich auch ein wenig Aufklärung zu betreiben.
Einige User stellten sich dagegen die Frage, warum denn die Polizei solche Szenen beobachten würde oder "zum Spannen am Hügel" stünde. Die Beamten erklärten: "Auf Streifengang nennt man das 'eigene Wahrnehmung'".
+++ Einsatzniveau beim Sanitätsdienst auf moderatem Niveau +++
12.29 Uhr: Am Mittwoch musste die Aicher Ambulanz 326 Patienten versorgen und 117 Mal mit der Trage ausrücken. Die Einsatzzahlen seien seit Montag auf einem moderaten Niveau, so der Sanitätsdienst.
+++ Weil er nichts mehr bekommt: Wiesn-Besucher bewirft Ordner mit Teeglas +++
11.59 Uhr: Als ein 42-Jähriger aus dem Landkreis Aichach-Friedberg am Mittwoch um 23.30 Uhr im Weinzelt nichts mehr zu trinken bekam, wurde er aggressiv. Der Mann warf ein Teeglas nach einem Ordner. Der Wachmann wurde leicht verletzt. Seine Kollegen fixierten den 42-Jährigen am Boden und übergaben ihn der Polizei. Gegen den Schwaben wird nach dem Wurf mit dem Teeglas wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
+++ Traditionelle Wurstprüfung auf der Wiesn ohne vegane Variante – noch +++
Donnerstag, 21. September, 08.36 Uhr: Die Wiesn-Wurstprüfungskommission hat getagt und Schweinswürstl auf dem Oktoberfest verkostet. Acht Würste unterschiedlicher Hersteller, die auf dem Fest zu haben sind, kamen auf den Tisch. Vegane Würste waren nicht dabei – man überlege aber, die Prüfung künftig auszuweiten, hieß es.
Seit 70 Jahren werden die Würste auf dem Oktoberfest geprüft. Bei der Blindverkostung am Dienstag waren Senf und Bier tabu. Zur Kommission gehören Vertreter von Verbraucherverbänden, Herstellern und Sachverständigen unter anderem aus dem städtischen Veterinäramt.
+++ Verkaufsschlager auf der Wiesn: Manches ist sogar schon ausverkauft +++
15.36 Uhr: So viele Amerikaner dieses Jahr auf der Wiesn. Das freut die fliegende Händlerin Ina Stratmann ganz besonders. Sie dreht jeden Tag im Schottenhamel-Zelt ihre Runden und wenn sie an einem Tisch Englisch hört, rückt sie ihre Hendl-Hüte zurecht. Denn die sind auch in diesem Jahr wieder der absolute Verkaufsschlager auf der Wiesn. 29 Euro blättern die Touristen hin, um sich in ihrer Tischrunde als Spaßhendl zu inszenieren.
Wer dazugehören, aber nicht ganz so deppert ausschauen mag, der kauft sich lieber einen Tirolerhut (29 Euro). Der verkauft sich bei Stratmann ebenfalls bestens. Was man auf dieser Wiesn bis jetzt wirklich gut gebrauchen konnte, sind Fächer. Die sind bei Stratmann im Moment sogar ausverkauft. 6,50 Euro hätten sie gekostet. Die Wiesn-Besucher muss sie diesbezüglich leider enttäuschen. Aber wenn das Wetter so bleibt, kommt bestimmt bald Nachschub.

+++ "Heute noch keinen Alkohol getrunken": Wiesn-Besucher torkelt mit 2,59 Promille zum Sanitätsdienst +++
12.03 Uhr: Die Aicher Ambulanz, der Sanitätsdienst auf der Wiesn, hatte am gestrigen Dienstag den bislang ruhigsten Tag: Insgesamt mussten 275 Menschen versorgt werden, 95 Mal wurden die Wiesn-Tragen zu Einsätzen alarmiert.
Freiwillig kam ein Mitte 20-jähriger zu den Sanitätern. Schon bei der Anmeldung torkelte er gegen eine Glasscheibe, als er durch den Eingang gehen wollte. Er versicherte den Einsatzkräften, den ganzen Tag keinen Alkohol getrunken zu haben – und bestellte beim Sanitäter erstmal eine Maß. "Seine Kleidung und seine eher minimal ausgeprägten feinmotorischen Fähigkeiten ließen bei uns erhebliche Zweifel an seiner Geschichte aufkommen", schreibt die Aicher Ambulanz in ihrer Wiesn-Bilanz am Mittwoch.
Wenig überraschend stellte sich durch einen Atemalkoholtest – der erst beim dritten Versuch klappte – schließlich heraus: Der Mann hatte 2,59 Promille. Er schlief bei den Sanitätern seinen Rausch aus und konnte schließlich wieder entlassen werden. "Das lustige Kerlchen hatte bei uns viel Spaß! Wir auch…", so der Sanitätsdienst.
+++ Dienstag: Frau geschlagen und belästigt +++
11.54 Uhr: Am Dienstagabend waren eine 25-jährige Münchnerin und ein 53-Jähriger aus Baden-Württemberg in eine Schlägerei in einem Wiesn-Zelt verwickelt. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, rempelte der Mann die junge Frau zunächst an. Als sie ihn zur Rede stellte, schlug der Oktoberfest-Besucher ihr ins Gesicht. Der Begleiter der Frau ging schließlich auf den Mann los und schlug ihm auch ins Gesicht. Der 53-Jährige und die 25-Jährige wurden verletzt, nur der Mann musste ärztlich behandelt werden. Beide Männer wurden wegen Körperverletzung angezeigt.
Ebenfalls am Dienstagabend hielten sich zwei 18-Jährige aus dem Landkreis Starnberg in einem Wiesn-Zelt auf. Ein Mann (28) kam auf die beiden Frauen zu und begrapschte sie nacheinander über ihrer Kleidung am Po. Die Teenager wandten sich an die Security, die den Mann der Wiesnwache übergab. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet wegen sexueller Belästigung. Nach Zahlung einer Sicherheitsleistung in Höhe von mehreren tausend Euro wurde er wieder entlassen.
+++ Nach Unfall: Neustart der "Höllenblitz"-Achterbahn verzögert sich weiter +++
11.30 Uhr: Der Neustart der Familien-Achterbahn "Höllenblitz" auf dem Oktoberfest nach dem Unfall mit acht Leichtverletzten verzögert sich. Die Materialprüfung an den beiden Zügen, die am Samstag aufeinander gerollt waren, sei im Laufe des Dienstags abgeschlossen worden, teilte die Sprecherin der Wiesn-Schausteller, Yvonne Heckl, am Mittwoch mit. Nun seien weitere Reparaturarbeiten nötig.
"Nach den Reparaturen muss erst eine erneute Abnahme durch den Tüv erfolgen", erläuterte Heckl. Es dauere länger, bis die Bahn wieder anfahren könne, "weil die Wiesn so sicher ist".
Zu dem Zwischenfall war es am Samstagabend nach 22.10 Uhr gekommen. Ein anfahrender Zug war langsam zurückgerollt und mit dem stehenden Zug kollidiert. Beide Züge waren laut Betreiber mit etwa 30 Menschen besetzt, alle hätten selbstständig aussteigen können. Neun Fahrgäste wurden vom Wiesn-Sanitätsdienst vor Ort untersucht, acht von ihnen wurden leicht verletzt zur Sanitätswache gebracht, drei von ihnen wurden vorsorglich ins Krankenhaus geschickt.
+++ Musikerin Blümchen mit Anti-"Layla"-Song +++
10.53 Uhr: Viele Oktoberfest-Besucherinnen mussten schon schlechte Erfahrungen mit teils sexistischen Traditionen und Bräuchen machen. Das Datingportal "Bumble" hat jetzt eine Studie dazu gemacht, was die Wiesn-Besucher von solchen Traditionen halten.
Zuallererst: Für mehr als die Hälfte der Deutschen ist das Oktoberfest ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur – in Bayern sogar für 63 Prozent. Allerdings sind auch 53 Prozent der befragten Frauen im Alter von 18 bis 34 Jahren der Meinung, dass die Wiesn-Kultur nicht gleichberechtigt und teils sogar sexistisch sei. 74 Prozent aller Studienteilnehmer stimmten zu, dass mit sexistischen Traditionen wie dem Anzeigen des Beziehungsstatus durch die Position der Dirndlschleife traditionelle Geschlechterrollen verstärkt würden.
Und auch die Musik wird kritisch gesehen: Songs wie "Layla", die klar sexistische Inhalte vermitteln, wurden in der Vergangenheit schon ausgiebig diskutiert – wen stören solche Texte? Tatsächlich ziemlich viele. Die Hälfte der Oktoberfest-Besucher (beider Geschlechter) ist der Meinung, dass man solche Lieder seltener bis gar nicht mehr spielen solle. 48 Prozent der Frauen in der zuvor genannten Altersgruppe fühlten sich sogar unwohl bei den Texten.
Um ein Gegenbeispiel zu dieser Musik zu setzen, hat "Bumble" gemeinsam mit der Musikerin "Blümchen" ("Herz an Herz") gleich selbst einen Song veröffentlicht. Im Liedtext zu "La-La-Lass Mich" geht es darum, dass Frauen selbst entscheiden können, was sie wollen und dazu keine Bestätigung von Männern brauchen. Blümchen zitiert auch direkt den letztjährigen Wiesn-Hit "Layla" und verpasst ihm einen neuen Text: "Du willst schöner jünger, geiler. Ich geh höher wilder steiler"
Das Lied soll ein positiver Gegenentwurf zur traditionellen Partymusik darstellen und die Leute zum Mitsingen und Tanzen bringen, "ohne dabei jemanden zu degradieren".
Leonie Meyer, "Bumble"-Sprecherin für Deutschland, findet klare Worte zum Song: "Sexistische und abwertende Sprache gegen Frauen sollte immer gechallenged werden – auch in der Musik und besonders bei kulturellen Veranstaltungen, die allen Menschen Spaß machen sollen. Unsere Zusammenarbeit mit Blümchen ist ein großartiges Beispiel dafür, wie wir positive Veränderungen schaffen können, wenn wir als Frauen zusammenkommen."
+++ Antrag und Hochzeit auf der Wiesn in Kufflers Weinzelt +++
Mittwoch, 20. September, 9.28 Uhr: So richtig realisiert haben Hanno und Theresia Latko noch nicht, was am Vormittag passiert ist: Sie haben sich im KVR standesamtlich trauen lassen. "Zehn Minuten, dann war’s schon wieder rum", sagt der Bräutigam zur AZ.
Anschließend ging es in Kufflers Weinzelt auf der Wiesn. Warum genau dahin? Hier hat er seiner Freundin vor einem Jahr den Heiratsantrag gemacht. Allerdings nicht als Gast. Hanno arbeitet seit Jahren in der Hupfgoaß Bar im Weinzelt.

Eigentlich ist er Bauingenieur, arbeitet aber immer wieder mit der Familie Kuffler zusammen. Kurz nach einer Trennung lässt er sich überreden auch in der Ostbayernhalle mitzuhelfen. "Und da haben wir uns kennengelernt", sagt Theresia. Auf den ersten Blick war er ihr gar nicht sonderlich sympathisch, schließlich haben sich die beiden aber Hals über Kopf ineinander verliebt. Fünf Jahre ist das her.
Ihre Hochzeit auf der Wiesn feiern sie gemeinsam mit der Familie – natürlich in Tracht. "Meine Mama war so traurig, dass sie den Antrag nicht mitbekommen hat. Deshalb haben wir uns entschlossen, unsere standesamtliche Trauung hier zu feiern, wo ich den Antrag bekommen habe", sagt Theresia.
Das frisch vermählte Paar will demnächst ein Haus in Feldmoching bauen. Was sie sich noch wünschen für die Zukunft? "Ein Baby natürlich!", sagt Hanno und schaut verliebt seine Theresia an. Die blickt verliebt zurück.
Derweil genießen die beiden am Montag aber noch ihre Hochzeit. Zumindest den Nachmittag lang. Denn abends muss Hanno wieder ran. Dann steht er wieder hinter der Hupfgoaß Bar. Was sagt die frisch gebackene Ehefrau dazu? "Das ist schon okay. Die richtige Trauung steht ja noch an. Die feiern wir im Winter." Da findet zumindest keine Wiesn statt.
+++ Wiesn-Verkaufsschlager: Maßkrug-Accessoire wird zum neuen Trend +++
18.21 Uhr: In den Bierzelten stehen die Leute Schlange – und das nicht nur vor den Toiletten. Auch an den Glupperl-Ständen, die in den meisten großen Zelten zu finden sind, ist richtig was los.
Hier gibt es Anstecker aller Art – ein Herzerl oder eine schlichte Wäscheklammer, mit funkelnden Steinchen oder ohne. Eine Sache haben sie alle gemeinsam: den eingravierten Schriftzug. Einen frechen, lustigen oder charmanten Spruch am Hemd oder am Dirndl – das gehört zum Wiesnbesuch inzwischen offenbar dazu. Ob man die Klammer nun für sich selbst kauft oder jemand anderem anstecken möchte – bei der großen Auswahl dürfte jeder fündig werden.

Besonders gut verkaufen sich Herzerl mit Komplimenten wie "Traumfrau", erzählen die zwei Frauen am Glupperl-Stand im Schützenzelt. Die Leute greifen aber auch gerne zu Varianten, die wohl bei der Eroberung des Gegenüber behilflich sein sollen: "Schockverliebt" oder "I steh auf Di" sind nur wenige Beispiele für diese Strategie.
Wer lieber etwas Individuelles haben möchte, kann sich seinen eigenen Spruch vor Ort auch eingravieren lassen. Bunte Anstecker gibt es allerdings nicht nur fürs Gewand. Die Verwechslungsgefahr bei den Maßkrügen an den Tischen im Bierzelt ist freilich hoch und wer den seinen nicht aus den Augen verlieren möchte, kann am Henkel einen Anstecker befestigen.
Am Glupperl-Stand gibt es krugtaugliche Modelle, etwa mit der Aufschrift "Schluckspecht" oder "Prost". Kommunikation per Glupperl, ein schöner Spaß im Bierzelt – einige bekommt man schon für vier Euro. Fürs Maßkrug-Klupperl zahlt man acht.
+++ Wiesn-Stadträtin stürzt auf dem Oktoberfest und trägt jetzt Augenklappe +++
17.38 Uhr: "Ich habe mir gedacht, Olaf Scholz hat einen Trend gesetzt, und da setze ich jetzt noch einen drauf", scherzt Anja Berger (Grüne). Wie vor kurzem der Bundeskanzler trägt auch Münchens erste Wiesn-Stadträtin jetzt eine Augenklappe.

Ganz so spaßig ist die Geschichte dann aber doch nicht. Am Sonntagabend war Berger auf der Wiesn und ist auf der Schaustellerstraße mit dem Fuß an einer Stufe hängen geblieben. Da sie letzte Woche am Finger operiert worden ist, konnte sie sich nicht halten und ist gestürzt. "Betrunken war ich nicht", versichert Berger, "aber ich war auf hohen Schuhen unterwegs".
Gebrochen hat sie sich nichts, aber sie hat eine Verletzung am Auge. "Nicht so dramatisch", betont Berger. Die Augenklappe ist zum Schutz da. "Ich war gestern Abend schon wieder auf der Wiesn", so Berger weiter, "und ich bin nach wie vor hier und kann alle meine Termine wahrnehmen. Das wäre sehr schade gewesen."
Berger hatte am Dienstagmittag auch einen offiziellen Auftritt auf dem Oktoberfest. Gemeinsam mit unter anderem KVR-Chefin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) und CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl war die Wiesn-Stadträtin bei der alljährlichen Wurstprüfung in der Schießhalle des Armbrustschützenzelts. Die Wurstprüfung feiert in diesem Jahr ichr 70. Jubiläum.

+++ Sanitätsdienst: Zahl der Patienten um zwölf Prozent angestiegen +++
15.26 Uhr: Der erste Wiesn-Montag ist laut der Aicher Ambulanz erwartungsgemäß ruhiger verlaufen als das Wochenende – aufgrund des Werktags sowie des schlechten Wetters. Insgesamt mussten seit Beginn des Oktoberfests am Samstag 1.531 Patienten behandelt werden. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ist die Zahl um zwölf Prozent gestiegen.
"Äußerst erfreulich ist hierbei jedoch die sehr geringe Anzahl an Abtransporten in die Münchner Kliniken. Nur drei Prozent der Patienten mussten hierbei dem Rettungsdienst zum Weitertransport übergeben werden, in den Vor-Corona-Jahren lag diese Zahl bei 10-13 Prozent", so der Sanitätsdienst. So könnten Rettungsdienst und Kliniken spürbar erleichtert werden. Ein Grund: Das mobile CT auf der Wiesn, das bisher 39 Mal eingesetzt werden musste.
+++ Kein Vergleich zum Vorjahr: Das sagen Schausteller zum Wiesn-Start +++
14.14 Uhr: Das Wetter am ersten Wiesn-Wochenende war prächtig, am Sonntag kam dann der Regen. Wie haben die Schausteller die ersten Tage des Oktoberfests erlebt? Die AZ hat nachgefragt.
+++ "Höllenblitz"-Achterbahn steht weiter still – Materialprüfung +++
13.15 Uhr: Die Familien-Achterbahn "Höllenblitz" steht nach dem Unfall mit acht Leichtverletzten am ersten Wiesntag weiter still. "Bei dem Aufprall sind eventuell die beiden Züge beschädigt worden", sagte die Sprecherin der Wiesn-Schausteller, Yvonne Heckl, am Dienstag. Die Züge würden gerade einer Materialprüfung unterzogen. "Das Ganze wird begleitet vom Tüv Süd und einem Ingenieurbüro." Sobald die Auswertungen vorlägen, werde entschieden, ob hier Reparaturen notwendig seien. "Im Moment hoffen wir, dass eventuell im Laufe des Mittwochs geöffnet werden kann."
Bei der Polizei hieß es, die Unfallursache sei nach wie noch nicht ganz geklärt. Es stehe noch eine Aussage der Gutachter aus. Zeugen könnten sich weiterhin bei der Polizei melden.
+++ Verliebter Wiesn-Besucher klettert aufs Riesenrad +++
12.05 Uhr: Dem siebten Himmel näher kommen wollte offenbar ein verliebter Wiesn-Gast – er kletterte auf das Riesenrad. "Aus luftiger Höhe rief er als Liebesbeweis den Namen seiner Freundin", schrieb die Polizei auf der Plattform X (früher Twitter) unter #Wiesnschmankerl und #mehramore. Er habe wohl auf Wolke sieben schweben wollen, hieß es. Die Aktion endete mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch, wie die Beamten am Dienstag berichteten. "Liebesgeständnisse finden wir toll, empfehlen aber eine romantische Fahrt in der Gondel."
+++ Mit 2,26 Promille: Betrunkener Australier torkelt über Gleise +++
Dienstag, 19. September, 11.42 Uhr: In den Morgenstunden wurde die Bundespolizei zu einem "Gleisläufer" in den Ausfahrbereich des Hauptbahnhofes gerufen. Ein stark alkoholisierter 28-Jähriger hatte sich in den Gleisbereich begeben.
Kurz nach zwei Uhr wurde der Bundespolizei eine "Person im Gleis" gemeldet. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen stark alkoholisierten 28-jährigen Australier. Er war im Bereich der Gleise 14/15 zwischen zwei stehenden Zügen unterwegs Richtung Ausfahrtsbereich Hauptbahnhof.
Nachdem sich Beamte des Mannes aus Orange (Bundesstaat New South Wales) annahmen, bemerkten sie, dass sie zuvor schon wiederholt mit ihm zu tun hatten. Gegen 00:45 Uhr schlief er am Gleis 15 an der Bahnsteigkante. Er wurde geweckt und vom Bahnsteig wegbegleitet.
Der Australier, der zuvor das Oktoberfest besucht hatte, war sichtlich betrunken – er hatte 2,26 Promille. Gegen 01.30 Uhr klingelte er mehrmals grundlos an der Wache der Bundespolizei im Hauptbahnhof, worauf er mit einem Platzverweis für den Hauptbahnhof belegt wurde, dem er nachkam.
Um weitere Gefahrensituationen für ihn und andere auszuschließen, wurde er von der Bundespolizei in Unterbindungsgewahrsam genommen und bis in die Morgenstunden ausgenüchtert. Gegen den Australier wurden Ordnungswidrigkeitsermittlungen wegen unerlaubten Aufenthalts im Gleisbereich eingeleitet.
+++ Sexuelle Belästigung, Upskirting und ein Schwerverletzter +++
17.43 Uhr: Der zweite Wiesntag war aus polizeilicher Sicht geprägt von Sexualdelikten: Um die Mittagszeit hat ein betrunkener Innsbrucker (36) im Armbrustschützenzelt einer Platzweiserin (30) auf den Hintern gehauen. Securitys haben ihn der Polizei übergeben, die hat ihn daraufhin wegen sexueller Belästigung angezeigt. Weil er die Sicherheitsleistung in Höhe von mehreren tausend Euro gleich bezahlte, kam er wieder auf freien Fuß.
Am Abend wurde im Hofbräuzelt ein Mann (28) dabei beobachtet, wie er einer Frau (23) unter das Dirndl filmte. Deren Freundin (23) hat das laut Polizei beobachtet und den Sicherheitsdienst gerufen. Ihn erwartet eine Anzeige wegen Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen. Auch er konnte wieder gehen, nachdem er eine Sicherheitsleistung gezahlt hatte.
Gegen 21 Uhr wurde ein Mann (39) zwischen dem Fahrgeschäft "Rio Rapidos" und dem Tobbogan auf der Matthias-Pschorr-Straße niedergeschlagen und stürzte. Dabei hat er sich laut Polizei schwer verletzt und ein Schädel-Hirn-Trauma davongetragen. Noch ganz unklar ist laut Polizei, wer den Mann angegriffen hat und warum. Es kommen nach Sichtung von Material der Überwachungskameras sechs Männer als mögliche Täter in Frage. Sie seien alle etwa 1,80 Meter groß, etwa 20 Jahre alt und kräftig gebaut. Laut Polizei seien sie "südländischen Typs" und nicht in Tracht unterwegs gewesen. Die Polizei sucht Zeugen, die etwas beobachtet haben.
Dank der Ortungsfunktion konnten Taschendiebfahnder der Polizei einem 26-jährigen Wiesnbesucher sein geklautes Handy wieder übergeben. Ein Mann (40) hat es ihm in der Bräurosl vom Tisch geklaut, die Polizei konnte ihn später auf dem Festgelände festnehmen. Ein polizeilich bestens bekannter Taschendieb war auch am Hauptbahnhof unterwegs und hat dort versucht, einem schlafenden Mann in einer Tiefgarageneinfahrt den Rucksack zu stehlen. Dabei wurde er auf frischer Tat ertappt.
+++ Keine Saubären mehr auf der Wiesn? Stadt muss kaum zum Saubermachen ausrücken +++
15.58 Uhr: Im Vorfeld des Wiesn-Starts am vergangenen Samstag hat die Stadt mitgeteilt, dass es erneut einen speziellen Reinigungsservice für Privatgrundstücke rund um die Theresienwiese geben werde – dieses Angebot nahmen am ersten Oktoberfest-Wochenende jedoch nur sehr wenige Anwohner wahr.

Egal, ob Urin, Erbrochenes oder andere Hinterlassenschaften: Wessen Grundstück während der Wiesn in jeglicher Form verschmutzt werde, der könne sich bei der zuständigen Stelle melden, welche das Problem dann innerhalb eines Tages beseitige, hieß es in einer Ankündigung der Stadt. Am ersten Wiesn-Wochenende gab es allerdings nur wenige Fälle, in denen dieses Angebot genutzt wurde – genauer gesagt lediglich neun!
Das läge jedoch nicht an mangelnder Kommunikation seitens der Behörde, schreibt ein Sprecher des Referats für Arbeit und Wirtschaft, welches für die Wiesn verantwortlich ist, auf AZ-Anfrage. "Die Stadt hat auf allen Kanälen klar darüber informiert", heißt es in dem Statement. Auch "extreme" Verschmutzungen habe es nicht gegeben. Gibt's also keine Wiesn-Saubären mehr? Die nächsten Tage dürften Aufschluss darüber geben…
+++ "Es ist auffallend, ...": Sanitäter überrascht von Jugendlichen auf der Wiesn +++
14.50 Uhr: Die Wiesn-Ärzte und Sanitäter haben am ersten Oktoberfestwochenende rund 1.200 Patientinnen und Patienten versorgt. Allein am Sonntag waren es knapp 540, wie die Wiesn-Sanitätsstation der Aicher Ambulanz am Montag mitteilte. Damit lägen die Zahlen etwa so hoch wie 2019 bei der letzten Wiesn vor der Pandemie.
Mehrere Wiesn-Gäste mussten wegen Alkoholkonsums behandelt werden. Darunter seien vergleichsweise wenige Jugendliche unter 18 Jahren gewesen, sagte Sprecher Ralf Kuchenbuch. "Es ist auffallend, dass wir am Wochenende nicht ganz so viele alkoholisierte Jugendliche hatten wie in den Vorjahren." Es habe hier etwa fünf Fälle gegeben. Stets werden dann auch die Erziehungsberechtigten informiert. Jugendliche ab 16 Jahren dürfen Bier trinken. Unter 16-Jährige mussten nicht wegen Alkoholkonsums behandelt werden.
Insgesamt berichtete die Aicher Ambulanz von einem entspannten Auftakt. "Es ist erfreulicherweise eine friedliche Wiesn aus unserer Sicht."
+++ Achtung, Wiesn-Besucher: Gewitter für Montagabend vorhergesagt +++
14.23 Uhr: Auf das Kaiserwetter-Wochenende folgt am Montag der erste wettertechnische Dämpfer: Der Start in die erste richtige Wiesnwoche ist zwar noch freundlich und sonnig, im Verlauf des Nachmittags ziehen aber düstere Wolken auf, laut Deutschem Wetterdienst (DWD) werden gebietsweise auch starke Gewitter mit Starkregen erwartet.
Seit etwa 14 Uhr besteht eine leicht erhöhte Gewittergefahr, mit Regenschauern ist bis in den Abend hinein zu rechnen. Entsprechend sinken auch die Temperaturen von erwarteten 25 Grad auf unter 20 Grad. Gewitter werden auch am Dienstagvormittag erwartet, dann soll aber erstmal Schluss sein mit dunklen Wolken und es wird wieder bestes Wiesnwetter erwartet.
Stand Montagmittag wird der nächste Temperatursturz inklusive heftigen Gewittern und Regenschauern für Freitag erwartet.
+++ Kein Besucher-Ansturm im Vergleich zur Vor-Corona-Wiesn +++
14.10 Uhr: Vergangenes Jahr war es die Kombination aus schlechtem Wetter und einer eben erst knapp überstandenen Corona-Pandemie, die den Besucheransturm am ersten Wiesn-Wochenende ausbleiben ließ: Rund 700.000 Gäste waren es laut einer Schätzung der Festleitung im Jahr 2022.
Anders dieses Jahr: Bestes Wetter und keine Corona-Gefahr weit und breit ließen einen großen Ansturm erwarten. Doch der blieb aus – zumindest im Vergleich zur vorpandemischen Wiesn: Rund 850.000 Besucher sollen am ersten Wochenende laut Festleitung auf dem Oktoberfest unterwegs gewesen sein. Zum Vergleich: 2019 waren es gemäß Schätzungen der Organisatoren eine Million Besucher.
+++ "Höllenblitz" ist repariert, aber noch darf er nicht fahren +++
11.30 Uhr: Die Familien-Achterbahn "Höllenblitz" könnte nach dem Unfall mit acht Leichtverletzten möglicherweise am Dienstag wieder auf dem Oktoberfest anfahren. "Die Ermittlungen vor Ort sind abgeschlossen. Von uns aus kann das Fahrgeschäft wieder fahren", sagte ein Polizeisprecher am Montag.
Laut einer AZ-Reporterin vor Ort ist der "Höllenblitz" am Montagvormittag nach wie vor geschlossen, zudem steht mittlerweile ein Bauzaun davor.

Am Sonntag sagte der "Höllenblitz"-Betreiber Wilhelm Ottens zur AZ, er hoffe noch am Abend, spätestens am Montag wieder loslegen zu können. Das scheint nun unwahrscheinlich.
Ottens sagte am Montag zur dpa, die nötigen Reparaturen seien weitestgehend abgeschlossen. "Es muss jetzt alles abgenommen werden. Darauf warten wir jetzt." Dazu würden Vertreter der Herstellerfirma und des Tüv erwartet.
Zum Zwischenfall war es am Samstagabend nach 22.10 Uhr gekommen. Ein anfahrender Zug war langsam zurückgerollt und mit dem stehenden Zug kollidiert. Beide Züge waren laut Ottens mit etwa 30 Menschen besetzt, alle hätten selbstständig aussteigen können. Acht Fahrgäste wurden leicht verletzt, drei von ihnen wurden vorsorglich ins Krankenhaus geschickt.
Nach Worten des Geschäftsführers des Tüv-Verbands, Joachim Bühler, sind Fahrgeschäfte in Deutschland im internationalen Vergleich mit am sichersten. "Wir haben in Deutschland, auch international gesehen, mit das höchste Sicherheitsniveau von Fahrgeschäften", sagte er am Montag im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen). Die Aufarbeitung eines Unfalls im Legoland im vergangenen Jahr habe aber gezeigt, wie wichtig die Schulung des Personals sei, das nach der Corona-Pandemie oft gewechselt habe. "Die Branche klagt selbst über Fachkräftemangel."
Für die Prüfung von Fahrgeschäften sind Bühler zufolge zum einen die Betreiber verantwortlich. Sie müssten regelmäßig ihre Fahrzeuge checken, vor jeder Abfahrt müsse das Personal einen Kurz-Sicherheitscheck abnehmen. "Zusätzlich, und das ist das, wo wir ins Spiel kommen, müssen solche Fahrgeschäfte einmal im Jahr vom Tüv grundlegend überprüft werden."
Bei Fahrgeschäften, die auf Volksfesten stehen, müsse vor jedem Aufbau und nach jedem Abbau eine sogenannte Gebrauchsprüfung stattfinden. "Die machen in der Regel auch wir", sagte Bühler. Dabei würden etwa sicherheitskritische Sachen geprüft. "Zum Beispiel Bremssysteme. Wir machen auch Prüfungen, ob irgendwo Korrosion ist."
+++ Trachten-Post von SPD-Mann von Brunn: Stichelei gegen Söder? +++
9.37 Uhr: Florian von Brunn war am Samstag ebenfalls beim Wiesn-Anstich mit von der Partie – gemeinsam mit unter anderem SPD-Parteichef Lars Klingbeil feierte der Münchner den Start des Oktoberfests im Schottenhamel-Festzelt.
Später am Tag teilte er auf X (früher Twitter) einen Beitrag der Bayern-SPD, das ihn und Klingbeil samt Maßkrug zeigt. "In meiner nächsten Rede im Bierzelt sage ich: ‚Bei uns in Bayern darf man anziehen, was man will!‘ Denn konservative Internet-Eiferer wollen uns vorschreiben, was wir wann zu tragen haben. Dabei ist Bayern ein Freistaat!"
Ein Seitenhieb in Richtung Ministerpräsident Markus Söder? Möglich… Der CSU-Chef betont häufig, dass es im Freistaat keine Verbote gebe, diese vielmehr von der Opposition forciert werden würden. Ein beliebtes Beispiel dabei: Das Gender-Thema, das die Christsozialen prinzipiell ablehnen.
Von Brunn jedenfalls sieht’s mit Humor: "Andererseits war heute für manche vielleicht auch nur die Hhitze zu viel… Deswegen hatte ich auch meinen Janker ausgezogen", schreibt der SPD-Landtagsabgeordnete weiter.
Mit einem CSUler war sich der Sozialdemokrat am Anstich-Tag dann aber doch einig. "Klar kann man ihm nicht verbieten zu kommen, aber ich gebe Herrn Spaenle ausnahmsweise recht", sagte er der AZ. Um wen es dabei ging? Hubert Aiwanger, der für mächtig Wirbel im Schottenhamel sorgte. CSU-Mann Ludwig Spaenle, Antisemitismus-Beauftragter in der Landesregierung, sagte zuvor: "Er soll die Klappe halten. Denn langsam wird es grenzwertig."
+++ Vermüllte Wiesn? Warum es auf dem Oktoberfest keine Mülleimer gibt +++
Montag, 18. September, 8.24 Uhr: Auf dem Oktoberfest gibt es keine Mülleimer auf dem Gelände – lediglich an den Essensständen stehen ein paar wenige. Das hat einen ganz bestimmten Grund – die AZ erklärt, warum das so ist.
+++ Warteschlangen auch auf der Wirtshaus-Wiesn +++
Nicht nur auf der Theresienwiese wurden am Samstag um 12 Uhr reihenweise Bierfässer angezapft. Auch die Münchner Innenstadtwirte haben die Wiesntradition hochleben lassen und ihre Lokale wiesnschön gemacht. Offiziell eröffnet wurde die diesjährige Wirtshaus-Wiesn von keinem Geringeren als Ludwig II. Schließlich gäbe es ohne die Hochzeit seines Großvaters mit Therese gar keine Wiesn.
Der Schauspieler Sepp Daser schmiss sich ins volle Kini-Ornat. "Es ist mir eine Ehre und Freude, die Wirtshaus-Wiesn 2023 eröffnen zu dürfen, die so eng mit der Tradition und der Geschichte meiner königlichen Familie verbunden ist", sagt er und zapft mit zwei Schlägen ein Fass Oktoberfestbier von Augustiner im Klosterwirt an.
Der Wirt Gregor Lemke ist Vorsitzender des Vereins der Münchner Innenstadtwirte, der die Wirtshaus-Wiesn 2020 ins Leben gerufen hat. "Die Wirtshaus-Wiesn bringt Wiesn-Flair und -Gefühl auch in die Innenstadt. Ganz München ist Wiesn!", verspricht Lemke. Insgesamt 40 Betriebe nehmen teil, vom Gasthaus übers Café bis zum Pub und bieten spezielle Wiesn-Schmankerl an. So hat der Schnitzelwirt ein Wirtshauswiesn-Cordon-Bleu mit Obazdem, Speck und Zwiebeln auf der Karte und die Pizzarei eine extra Pizza-Kreation.
Am Samstag bilden sich immer wieder kleine Schlangen. Das erste Fass im Augustiner am Platzl zapfte der Wirt Oliver Wendl selbst an – und zwar mit nur einem Schlag. Wie es aussieht, kann die Wiesn durchaus noch etwas von den Wirtshäusern lernen!
Hinweis der Redaktion: Zum Zwecke der Übersichtlichkeit und besserer Ladezeiten unseres Wiesn-Blogs haben wir alte Beiträge ab dieser Stelle gelöscht. Der letzte Eintrag stammt vom 15. September 2023.
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