News zum Oktoberfest 2022: Aus is und gar is! 187. Wiesn ist vorbei
Nachdem die Corona-Zwangspause uns zwei Wiesn-lose Jahre bescherte, zog es seit 17. September zweieinhalb Wochen lang wieder Milionen Besucher auf das 187. Oktoberfest.
Wie der Anstich sowie der erste Tag verliefen, können Sie hier nachlesen.
+++ Aus is und gar is! 187. Oktoberfest ist vorbei +++
Das 187. Oktoberfest ist vorbei! Traditionell feierten die Bedienungen am Montagabend in den Zelten und mit Wunderkerzen den Kehraus. Und auch wir verabschieden uns! Servus und einen guten Start in die Oktoberfest-freie Zeit, bis zum nächsten Jahr! In 347 Tagen ist es wieder so weit, dann startet das 188. Oktoberfest 2023.
+++ Volle Wiesn: Mega-Andrang am letzten Tag +++
In ein paar Stunden ist die Wiesn 2022 vorbei, am letzten Tag strömten nochmal Tausende Menschen auf die Theresienwiese. Am Nachmittag war das Gelände mehr als gut gefüllt, teils gab es kaum ein Durchkommen. Auch das Wetter dürfte seinen Teil dazu beigetragen haben. Im Gegensatz zu den meisten anderen Festtagen war es am Montag nochmal mild und sonnig.
+++ Böllerschießen zum Wiesn-Abschluss +++
Mit lauten Böllerschüssen wird das Oktoberfest traditionell beendet: Um 12 Uhr mittags war es so weit: Die rund 60 Schützen formierten sich auf den Treppenstufen vor der Bavaria und verschossen ihr Pulver. Mit dabei waren Prinz Wolfgang von Bayern, die Zweite Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU). Zum letzten Mal war Viktoria Ostler in ihrer Funktion als Münchner Kindl mit von der Partie.

So wie die Wiesn begann, nämlich mit zwölf Böllerschüssen nach dem "O'zapft is" des Oberbürgermeisters, geht sie damit auch zu Ende.
+++ Wiesn-Bilanz der Sanitäter: sogar Patienten von außerhalb aufgenommen +++
Das Oktoberfest 2022 war aus Sicht des Sanitätsdienstes ruhig. Wie Michel Belcijan, der Einsatzleiter der Aicher Ambulanz, bei der Abschluss-Pressekonferenz berichtete, waren es insgesamt 27 Prozent weniger Einsätze (5.065 total) als 2019. Wenn man mit einberechnet, dass weniger Besucher auf der Wiesn waren, seien es rund zehn Prozent weniger Einsätze gewesen.
Bemerkenswert ist, dass der Sanitätsdienst dieses Jahr einen Nachtdienst eingerichtet hat, damit Patienten nicht in der Nacht unnötigerweise noch in ein Krankenhaus verlegt werden müssen. Die sogenannte Abtransportquote sank so auf sechs Prozent. "Diese Zahl ist für uns wichtig", sagte Belcijan, da derzeit alle Kliniken aufgrund der angespannten Personalsituation überlastet seien. Obendrauf kommen jetzt noch mit Corona infizierte Mitarbeiter, die in Isolation sind.
Die Situation war offenbar zeitweise so angespannt, dass der Münchner Rettungsdienst sogar Patienten auf die Wiesn-Station brachte, die nicht auf dem Oktoberfest erkrankt sind, sondern "im weiteren Umfeld im Stadtbereich". Die Wiesn-Station war noch aufnahmefähig "und das eine oder andere Krankenhaus nicht mehr", so Belcijan.
Von der Corona-Welle blieben die Wiesn-Sanitäter weitgehend verschont, der "Super-GAU ist ausgeblieben". Es gab insgesamt elf Corona-Fälle.
+++ Polizei-Bilanz: Deutlich mehr Taschendiebstähle +++
Die Polizei-Bilanz fällt, insbesondere wenn man die viel geringeren Besucherzahlen im Hinterkopf hat, zwiespältig aus: Die Gesamtzahl der Straftaten ist laut Andreas Franken vom Polizeipräsidium München im Vergleich zu 2019 gleich geblieben. Rund 1.800 Einsätze hat die Wiesnwache registriert. Die Gesamtzahl der Straftaten blieb mit 967 Anzeigen im Vergleich zu 2019 mit 959 etwa gleich. Bei den Festnahmen gab es einen deutlichen Rückgang auf 376 (- 21,3 %, 2019: 478) und einen Rückgang der Gewahrsamnahmen auf 266 (2019: 380).
Bei den Taschendiebstählen hat die Polizei eine große Zunahme festgestellt: 214 Delikte gab es insgesamt (54 Prozent mehr als 2019), 21 Täter wurden festgenommen.
Bei den Sexualdelikten gab es im Vergleich zur letzten Ausgabe eine Zunahme: Insgesamt hat die Polizei 55 solcher Delikte festgestellt (2019: 47). Der Großteil sei "unerlaubtes Küssen oder anfassen" gewesen, drei Mal spricht die Polizei von Vergewaltigung (einmal weniger als 2019). Gute Erfahrungen habe die Polizei in der Zusammenarbeit mit dem Safe Space für Frauen auf der Wiesn gemacht.
Rückläufig ist die Zahl der Körperverletzungen: 244 solcher Vergehen hat die Polizei während der Wiesn registriert. 35 Mal waren das Maßkrug-Schlägereien. Öfter haben sich hingegen Wiesnbesucher mit der Polizei angelegt: 20 Polizisten wurden dabei verletzt (2019 waren es elf). 34 Mal haben sich Besucher gegen die polizeilichen Maßnahmen gewehrt (23 Mal 2019).
Mit 30 Polizisten sind genau zehn Prozent der Kräfte während der Wiesn an Corona erkrankt. Dies habe man ungefähr erwartet, erklärte Franken.
Viel weniger los war dieses Jahr rund um die Wiesn, was sich besonders bei Alkoholfahrten und Alkoholunfällen bemerkbar macht. Bei Kontrollen im gesamten Stadtgebiet wurden 572 (-58 %, 2019: 901) betrunkene Fahrer herausgezogen. Von ihnen droht 288 ein empfindlich hohes Bußgeld. Absolut fahruntüchtig waren 284 Personen. Insgesamt wurden 311 Führerscheine gezwickt, 70 Alkoholfahrten verhindert. Abgeschleppt wurden 971 Autos (+ 51 %, 2019: 642) im Umfeld der Wiesn.
+++ Wiesn 2022: 600.000 Gäste weniger +++
Jetzt sind die offiziellen Zahlen da – und die sprechen eine deutliche Sprache: inklusive Montag waren es 5,7 Millionen Gäste, die 2022 das Oktoberfest besuchten. 2019 waren es noch 6,3 Millionen, es fanden heuer also 600.000 Menschen weniger den Weg auf die Theresienwiese. Noch brutaler war der Besucherschwund auf der Oidn Wiesn, wo es 230.000 Gäste gab. Weniger Besucher heißt natürlich auch: weniger Bier. Lediglich 5,6 Millionen Maß Bier wurden getrunken.
Was der größte Wiesn-Hit dieses Jahr war, nach "Ein Prosit" natürlich, ist auch keine Überraschung: Layla.
Mit deutlich Wiesn-geschädigter Stimme eröffnete Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) die Abschluss-Pressekonferenz zum Oktoberfest 2022. Obwohl die Zahlen im Vergleich zur letzten Ausgabe 2019 ernüchternd ausfallen, will Baumgärtner auch die positiven Seiten erwähnen: Es gab beim Personal keine Massenausfälle, wie oft befürchtet: "Nicht jeder Unkenruf im Vorfeld muss sich bewahrheiten".
Auch den 5,7 Millionen getrunkenen Maß Bier versucht Baumgärtner, einen positiven Dreh abzugewinnen. Es sei eine "stattliche Zahl dafür, dass man noch im Februar, März orakelt hat, ob die Wiesn stattfinden wird". Besonders beliebt waren dieses Jahr die Maßkrüge als Souvenir: 112.000 Mal mussten Securitys und Polizei Zeltbesuchern beim Rausgehen einen solchen abnehmen.
Das Wetter sieht Baumgärtner auch als Hauptgrund, warum das Geschäft für die Schausteller dieses Jahr kein gutes war. Er wolle diese "schlechte Bilanz auch nicht schönreden". Die geringere Besucherzahl zeigte sich auch in den Hotels: Nicht wie 2019 war nämlich in den Münchner Hotels noch Platz. Jeder, der wollte, fand auch ein Zimmer in der Stadt und musste nicht auf das Umland ausweichen.
+++ So funktioniert die "Volkszählung" auf der Wiesn +++
Die Erfassung der Besucher auf dem Oktoberfest ist eine komplizierte Rechenaufgabe. In sie fließen unter anderem Schätzwerte von erfahrenen Wiesn-Experten ein, dazu Platzzahlen in den Zelten und Erkenntnisse aus Luftbildaufnahmen. Alljährlich kamen um die sechs Millionen Gäste, wegen dieser Zahl gilt die Wiesn als größtes Volksfest der Welt.
Bei der letzten Wiesn vor der Pandemie im Jahr 2019 zählte die Festleitung nach dem Verfahren 6,3 Millionen Gäste. Bis zur Halbzeit dieser Wiesn waren es drei Millionen. Der Rekord lag 1985 bei 7,1 Millionen. 2016 ließen schlechtes Wetter und Terrorangst die Zahl auf 5,6 Millionen sinken.
Dass die so ermittelten Besucherzahlen sehr genau zutreffen, bestätigte 1997 eine einmalige Besuchererfassung per Radar. Die Zählung hatte ein damaliger Wirt vom Cannstatter Wasen in Stuttgart veranlasst. Walter Weitmann hatte die Wiesn-Zahlen als zu hoch angezweifelt. Die Radar-Erfassung ergab jedoch: Die Schätzzahlen der Wiesn-Festleitung waren eher zu niedrig.
+++ Verregnete Wiesn geht zu Ende – ohne Rekorde +++
Nach zwei meist verregneten Wochen endet am Montag das Oktoberfest. Die erste Wiesn nach zwei abgesagten Corona-Jahren wird wohl ohne Rekorde bleiben. Dennoch wurde in den Bierzelten fröhlich gefeiert, viele freuten sich über eine entspannte Stimmung mit weniger Gedränge. Um 13.00 Uhr will die Festleitung gemeinsam mit Polizei, Feuerwehr und Sanitätsdienst Bilanz ziehen.
Schlechtes Wetter hatte immer wieder den Besucherzustrom gebremst. Erwartet wird, dass die Gästezahl hinter der letzten prä-pandemischen Wiesn 2019 zurückbleibt. Damals kamen 6,3 Millionen Gäste. Damit sich die Gäste innerlich wärmen können, durfte seit Sonntag vor einer Woche Glühwein ausgeschenkt werden. Bier floss weniger: Etwa 10 bis 15 Prozent weniger sei wohl ausgeschenkt worden, hieß es zur Halbzeit. Deutlich weniger Zulauf hatte bis zur Halbzeit die Oide Wiesn mit historischen Fahrgeschäften im Südteil des Geländes.
Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) hat allerdings immer klargestellt, dass man nicht auf der Jagd nach Rekorden sei. Wichtig sei, dass das Fest nach zwei Jahren Corona-Pause wieder stattfinden konnte. Corona spielte für diejenigen, die zum Fest kamen, dem Anschein nach keine größere Rolle. Allerdings schoss wie erwartet zuletzt die Inzidenz deutlich nach oben. Am Freitag lag sie in der Stadt München bei 792,8. Das war im Vergleich zum Freitag vor zwei Wochen – also dem Tag vor Wiesn-Beginn – fast eine Vervierfachung.
+++ Michl und die Papierkügelchen im Ohr +++
Am Samstag gegen Mittag kam Michl aus Aue (aus der Erzgebirgsstadt Aue-Bad Schlema, um genau zu sein) auf die Wiesn-Klinik. Er deutete auf seine Ohren und gab den Sanitätern zu verstehen, dass er nicht mehr gut hören könne. Ein Augenschein des Chefarztes zeigte eine schier endlose Menge an Papierkügelchen, die der Mann sich in die Ohren gestopft hatte. Die sind da gelandet, weil er in der Nacht zuvor offenbar wegen des Lauten Schnarchens seiner Zimmergenossen nicht einschlafen konnte. Die vielen Kügelchen waren aber dann so weit im Ohr gelandet, dass er sie nicht mehr selber entfernen konnte. Nach der Behandlung auf der Wiesn-Station konnte Michl dann mit offenen Ohren aufs Oktoberfest.
Neben derart skurrilen Einsätzen hatten die Wiesn-Sanitäter am Samstag auch mit ernsthafteren Fällen alle Hände voll zu tun: Sie versorgten 461 Patienten, davon waren 59 chirurgische Wundversorgungen. Außerdem hat die Wiesn-Station noch einen Nachtrag von der Nacht auf Samstag vermeldet: Da musste eine Person beim Aufräumen eines Süßwarenstands reanimiert werden.
+++ Männer bestehlen Wiesn-Gast vor den Augen der Polizei +++
Vor den Augen zweier Bundespolizisten in zivil hat ein Mann einem betrunkenen Wiesn-Besucher das Handy aus der Hosentasche gestohlen. Der 54-Jährige habe in der Nacht zum Samstag am Hauptbahnhof auf ein Taxi gewartet und den Diebstahl selbst nicht bemerkt, teilte die Bundespolizei in München mit.
Die zwei Zivilfahnder nahmen den 29-jährigen mutmaßlichen Täter und dessen 33 Jahre alten Komplizen wenig später fest – und gaben dem bestohlenen Österreicher sein Telefon zurück. Die beiden mutmaßlichen Täter haben nach Auskunft der Polizei schon öfter Diebstähle begangen und sollten noch am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden.
+++ Festzelt-Stimmung auf der Sanitätsstation mit "Bella Ciao" +++
Beste Stimmung mit dem Wiesn-Hit "Bella Ciao" herrschte am Freitagabend in der Sanitätsstation. Eine junge Italienerin habe gefühlt im Minutentakt Sprachnachrichten an ihre Freunde geschickt, die alle mit dem Satz endeten: "Bella Mariella, Ciao", teilte die Aicher Ambulanz Union am Samstag mit. Ihr Nachbar Joseph, ein "bierseliger" Münchner, fühlte sich davon angespornt. "Ab da sang er immer wenn sie eine Nachricht beenden wollte den aus den Bierzelten bekannten Hit 'Bella Ciao'. Beim dritten mal stimmten auch andere Patienten mit ein", heißt es in der Mitteilung.
Mariella war dem Vernehmen nach zunächst genervt, schließlich sei es für sie dann aber doch "molto eccitante" – sehr aufregend – gewesen. Doch dann wurde Mariella, die ebenso wie Joseph eine Schnittwunde hatte, zur Behandlung gerufen. Der "Aicher Musikanten Stadl" habe daraufhin ein schnelles Ende gefunden.
+++ Kalt gespülte Krüge: Wiesnwirte reagieren auf Kritik +++
#Wiesngfui und #Wiesnliebe: Mit einem kleinen Interview auf seinem Instagram-Kanal reagiert Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) auf die Kritik aus der AZ daran, dass die Maßkrüge auf der Wiesn mit kaltem Wasser ausgespült werden: Die Wirte-Sprecher Peter Inselkammer und Christian Schottenhamel nehmen Stellung: "Die Krüge werden super desinfiziert, sind total sauber", sagt Inselkammer. Mindestens 60 Sekunden seien die Maßkrüge in der Spülmaschine. Und Schottenhamel fügt an: "Absolut. Wirklich keimfrei. Wirklich." Jeder solle auf die Wiesn kommen und sich sicher fühlen.
+++ Der Wiesn Gentleman 2022 steht fest +++
Am Freitag ist auf dem Oktoberfest der Wiesn Gentleman 2022 gekürt worden. Mit dem Preis zeichnet Condrobs e.V. beispielhaft diejenigen aus, die sich besonders stark machen für ein friedliches Fest - und sich für andere und Respekt untereinander einsetzen. Oberbürgermeister und Schirmherr Dieter Reiter überreichte dem Sieger in der Käfer Wiesn-Schänke die Urkunde, außerdem erhielt er einen Gutschein über 250 Euro für ein Wiesn-Outfit.

Werner W. war 2017 mit seiner Freundin auf der Wiesn unterwegs. Nachdem sie im Festzelt angekommen waren, fiel ihnen ein junger Mann auf, der mit dem Kopf auf dem Tisch lag. Nachdem dieser auf mehrmaliges Anstupsen nicht reagierte, war ihnen klar, dass der Mann dringend medizinische Versorgung braucht. Mit vereinten Kräften schafften Werner und seine Freundin den Hilfsbedürftigen durch das volle Festzelt zum Sanitätsdienst. Vor Ort wurde klar, dass Werner den jungen Mann gerade noch rechtzeitig vorbeigebracht hatte. Wie sich noch herausstellte, wurden dem jungen Mann nämlich offenbar Substanzen ins Bier gemischt. Glücklicherweise hat Werner mit Unterstützung seiner Freundin durch beherztes Eingreifen Schlimmeres verhindern.
+++ Gefährliche Körperverletzung auf der Wiesnbudenstraße +++
Wie die Polizei berichtet, ist ein 29-jähriger Mann am Donnerstagabend (29. September) gegen 23.10 Uhr von zwei männlichen Personen angegriffen worden. Der junge Mann aus dem Landkreis Passau war demnach mit mehreren Freunden auf dem Oktoberfestgelände unterwegs, als ihn zwei männliche Wiesnbesucher (18 und 20 Jahre alt, beide aus München) attackierten - sie schlugen ihm jeweils mit der Faust ins Gesicht.
Die Freunde des 29-Jährigen beobachteten den Vorfall und direkt die Polizei herbeirufen. Die Beamten nahmen die beiden Angreifer fest und brachten sie zur Wiesnwache. Die Männer wurden dort wegen gemeinschaftlich begangener gefährlicher Körperverletzung angezeigt. Bei dem 18-Jährigen wurde zusätzlich eine geringe Menge Marihuana gefunden. Der andere Angreifer beleidigte außerdem mehrfach die Polizisten. Auch dafür wurden Anzeigen erstellt.
+++ 52-Jähriger zeigt in Festzelt Hitlergruß +++
Wie die Polizei berichtet, hat am Donnerstag (29. September) gegen 20.20 Uhr ein Sicherheitsdienstmitarbeiter einen 52-jährigen Gast gebeten, den Gang freizumachen. Der Wiesnzelt-Besucher zeigte ihm daraufhin mit seinem rechten Arm den Hitlergruß und beleidigte den 29-jährigen Sicherheitsbeauftragten.
Der Ordnungsdienst verwies den 52-Jährigen aus Mühldorf daraufhin aus dem Festzelt. Der Tatverdächtige kam kurz danach wieder zurück und wurde dann von der herbeigerufenen Polizei festgenommen und zur Wiesnwache gebracht.
Nach Aufnahme einer Anzeige wegen Volksverhetzung und Beleidigung wurde der 52-Jährige wieder entlassen.
+++ Datenauswertung: Mehr junge Gäste auf der Wiesn 2022 +++
Die Wiesn 2022 ist deutlich jünger als zuletzt. Vor allem der Anteil der 18- bis 29-Jährigen auf dem Oktoberfest ist gestiegen. Sie machten in den ersten neun Tagen rund 21 Prozent der volljährigen Besucher aus, wie eine Auswertung von Daten des Mobilfunkanbieters O2 Telefonica durch Invenium ergab. 2019 hatte ihr Anteil im gleichen Zeitraum bei 14 Prozent gelegen. Der Anteil aller anderen Altersgruppen war rückläufig oder stagnierte.
Auch Wiesnchef Clemens Baumgärtner sieht vermehrt ein jüngeres Publikum. Viele zwischen 16 bis Mitte 30 ziehe es auf das Fest, sagte er. Baumgärtner hat hierfür mehrere Erklärungsansätze: "Erstens, weil es bei den Jüngeren viele gibt, die noch nie auf der Wiesn waren. Und zweitens: Ich glaube, dass die jungen Menschen ausgehungert sind, einander zu sehen, Beziehungen zu knüpfen, zu tanzen und zu feiern. Da hat sich viel angestaut." Dennoch seien auch die Älteren nicht ausgeblieben. Bei ihnen zeigen die Daten leichte Rückgänge.
+++ Wiesn-Wucher? 53 Euro für eine halbe Ente +++
Ein Wiesn-Besuch ist im Normalfall nicht unbedingt etwas für den kleinen Geldbeutel – das ist nichts Neues. Ein Beitrag in den Sozialen Medien sorgt nun aber erneut für Diskussionen darüber, wie teuer das Oktoberfest sein darf. Der Post, der unter anderem auf Facebook und Twitter geteilt wurde, zeigt eine Rechnung aus der Ammer Hühner- und Entenbraterei, einem der kleinen Zelte auf dem Oktoberfest.
Neben zwei Maß Bier und einem Radler (jeweils für 12,80 Euro) finden sich dort auch zwei halbe Bio-Enten. Stolzer Preis pro Portion: 53 Euro – ohne Beilage, versteht sich… Die kostet nämlich nochmal extra: 7,20 Euro werden für die Portion Knödel fällig, gleiches gilt für eine Portion Blaukraut. Macht also insgesamt 173,20 Euro für drei Maß und zwei Hauptspeisen inklusive Beilage.
Wie kommt der hohe Preis für die Bio-Ente zustande? Erstmals gebe es auf der Wiesn eine Ente "aus komplett tierfreundlicher Produktion und Freiland-Haltung", wie eine Sprecherin des Ammer-Zelts dem "Merkur" mitteilte. Gleiches soll auch die Bedienung gesagt haben, als der Gast am vergangenen Montag wegen des hohen Preises nachfragte.
+++ Oide Wiesn: Nach 21 Uhr kostenloser Eintritt +++
Wie es früher einmal auf dem Oktoberfest zugegangen ist, zeigt die Oide Wiesn auf dem Südteil der Theresienwiese. Nach 21 Uhr kann man sogar kostenlos über die Oide Wiesn schlendern. Die Fahrgeschäfte aus früheren Zeiten drehen sich dort bis 22.30 Uhr und eine Fahrt Nostalgie kostet nur einen Euro. Der Ausschank in den drei Festzelten endet allerdings schon um 21.30 Uhr, was aber nicht bedeutet, dass man dort direkt hinauskomplimentiert wird, denn die Zelte schließen erst gegen 22.30 Uhr.
+++ Gefährliche Körperverletzung nach der Wiesn +++
Ein 24-Jähriger wurde nach seinem Wiesn-Besuch schwer verletzt – die Polizei sucht Zeugen. Der betrunkene Mann soll am Freitag (23. September) gegen 22 Uhr von zwei fremden Männern angegangen worden sein. Der 24-Jährige war laut eigener Aussage gerade auf dem Heimweg, als er von den Unbekannten im Bereich der Martin-Greif-Straße verletzt wurde. Die genauen Umstände der Auseinandersetzung sind laut Polizei noch unklar, da der Mann noch keine genauen Angaben machen konnte.
Der 24-Jährige kam anschließend ins Krankenhaus, wo er mehrere Tage lang bleiben musste. Das Krankenhaus informierte die Polizei schließlich über den Vorfall. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise (Tel. 089/2910-0). Beide Täter waren laut Polizei etwa 1,80 Meter groß, einer von ihnen hatte mittelblonde, schulterlange, nach hinten gekämmte Haare und trug eine Brille. Der andere Verdächtige hatte eine "südeuropäische Erscheinung" und schwarze Haare.
+++ Illegaler Drohnenflug über die Wiesn +++
Wie die Polizei berichtet, hat am Mittwochabend ein 22-jähriger US-Amerikaner gegen 23.20 Uhr eine Drohne in der Nähe der Theresienwiese gestartet. Die Drohne flog über das Festgelände und wurde von einem Wiesn-Mitarbeiter entdeckt. Dieser informierte den Sicherheitsdienst, der wiederum die Polizei verständigte.
Die Beamten konnten die Drohne fliegend über der Wiesn ausmachen und beim Rückflug zu ihrem Besitzer verfolgen. Der 22-Jährige wurde mit der Drohne im Bereich der Hans-Fischer-Straße angetroffen. Er gab an, Fotograf zu sein. Die Drohne wurde von der Polizei beschlagnahmt, der Mann wurde wegen eines Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz angezeigt.
+++ Mit erschlichenem Visum auf die Wiesn? Bundespolizei spielt nicht mit +++
Um das größte Volksfest der Welt besuchen zu können, hat sich ein 41-jähriger Mann aus der Türkei krimineller Mittel bedient. Die Bundespolizei zog den verhinderten Wiesn-Besucher am Mittwoch bereits am Münchner Flughafen aus dem Verkehr und schickte ihn postwendend zurück in seine Heimat. Der Mann hatte bei der Einreisekontrolle im Terminal 1 seinen türkischen Reisepass mit polnischem Schengen-Visum vorgelegt und als Grund für seine Reise den Besuch des Oktoberfestes genannt.
Nachforschungen der Beamten ergaben, dass der 41-Jährige bei der Beantragung des Visums eine Hotelbuchung in und Flugtickets nach Polen vorgelegt hatte. Beides war jedoch nach Erhalt des Visums wieder storniert worden, und er hatte sich auf den Weg nach München gemacht. Reisende müssen ihr Visum in dem Schengen-Staat beantragen, in dem sie ihren Hauptaufenthalt planen.
+++ Schlechtes Wetter am letzten Wiesn-Wochenende erwartet +++
Das Wetter in Bayern bleibt auch in Richtung des verlängerten Wochenendes durchwachsen. Zwar lasse der Regen der vergangenen Tage etwas nach, doch einzelne Schauer ziehen sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auch durch die letzten Tage der Wiesn. Das Oktoberfest war Mitte September schon bei Regen eröffnet worden – am Wochenende werde es womöglich mit ähnlichem Wetter zu Ende gehen.
+++ Apple-Chef feiert auf der Wiesn – und twittert auf bairisch +++
Zuletzt war Apple-Chef Tim Cook in München, um über die Zukunftspläne des Unternehmens in der bayerischen Landeshauptstadt zu sprechen. Einen Wiesn-Besuch hat er sich dabei ebenfalls nicht entgehen lassen. "Schee, dass ma wieder amoi gmiadlich zamsitzn. So happy to be back to Oktoberfest. Prost!", twitterte Cook teilweise aus bairisch und postete ein Foto dazu, das ihn unter anderem mit Moderator Kai Pflaume zeigt.
+++ Falsche Schuhe und falsche Schwestern +++
Schlechtes Wetter, falsches Schuhwerk: Das sorgt einmal mehr für Arbeit auf der Wiesn-Sanitätswache. Gleich zwei Oktoberfest-Besucherinnen, eine aus Orlando in den USA und eine aus Pasing, warteten dort mit Verletzungen an den Füßen am Dienstag auf Behandlung.
Beide saßen mit blutigen großen Zehen nebeneinander – und stellten dabei fest, dass sie nicht nur beide den rechten großen Zeh verletzt, sondern auch die gleiche Nagellack-Farbe gewählt hatten, wie die Aicher Ambulanz am Mittwoch mitteilte. "We are sisters in toe", rief die US-Amerikanerin – das bedeutet in etwa: "Wir sind Schwester, was die Zehen betrifft."
Die Pasingerin reagierte weniger euphorisch: "Nix Sisters. Wir sind beide stupid Beefanimals", zitierte der Sprecher der Ambulanz, Markus Strobl, die Antwort der Münchnerin. Er mutmaßte, sie habe wohl gemeint: "Wir sind beide dumme Rindviecher."
+++ Corona-Zahlen steigen immer weiter – wegen der Wiesn? +++
Die Corona-Inzidenz in München beträgt mittlerweile fast 700, innerhalb der vergangenen Tage gab es einen massiven Anstieg. Ein direkter Zusammenhang mit dem Oktoberfest kann zwar nicht hergestellt werden, ist aber dennoch zu vermuten... Hier gibt's mehr Infos.
+++ Mann vergisst beim Biesln seine Lederhose – Polizei hilft +++
Ohne Beinkleid ist ein recht angeheiterter Oktoberfestbesucher auf der Wiesnwache der Polizei "abgegeben" worden. "Die einen verlieren unter Alkoholeinfluss ihre Hemmungen, der andere direkt seine Lederhose", twitterten die Beamten unter #wiesnschmankerl. "Ein Rikschafahrer bot der armen Seele seine Decke als Beinkleid und geleitete ihn zu uns."
Die Beamten konnten den Fall aufklären - und helfen. Der Mann habe - wohl nach erheblichem Bierkonsum - mal gemusst und dabei die Hose gleich ganz ausgezogen, berichtete ein Polizeisprecher am Mittwoch. Der Wiesngast konnte sich allerdings nicht erinnern, wo er die Hose verloren hatte. Die Beamten gingen auf die Suche - und fanden das Stück fein säuberlich zusammengelegt auf einem Poller.
+++ Im Käferzelt: Frau schlägt und tritt Polizisten +++
Im Käferzelt hat sich am Dienstagabend eine 22-Jährige aus Paraguay zusammen mit ihrem Freund gründlich daneben benommen. Der 23-Jährige pöbelte die Security an. Als eine Polizeistreife sich einschaltete, rastete die 22-Jährige aus.
Sie verpasste einem Beamten einen Kinnhaken. Die Frau kam mit zur Wache. Als sie gegen Mitternacht gehen durfte, trat sie einer Polizistin in den Unterleib.
+++ Erstmals Falschgeld sichergestellt +++
Ein Italiener hat am Dienstagabend im Paulanerzelt versucht, acht Maß Bier für sich und fünf Freunde mit einem falschen 100-Euro-Schein zu bezahlen. Die Bedienung wurde misstrauisch und verständigte die Polizei. Bei dem Verdächtigen wurden drei weitere Blüten sichergestellt. Laut Polizei ist es der erste Falschgeld-Fall in diesem Jahr auf der Wiesn.
+++ Zoll kontrolliert Taxifahrer rund ums Wiesn-Gelände +++
Bei einer großangelegten Kontrolle von Taxifahrern in München sind bei jedem Zweiten Beanstandungen festgestellt worden. In den meisten Fällen habe es sich um Leistungsmissbrauch oder Verstöße gegen das Mindestlohngesetz gehandelt, teilte das Hauptzollamt München am Mittwoch mit.
Insgesamt kontrollierten die Beamten demnach am vergangenen Wochenende rund um das Gelände des Oktoberfestes 140 Taxi- und Mietwagenfahrer. Die Fahrer mussten den Angaben zufolge Fragen nach ihrem Beschäftigungsverhältnis beantworten.
Die Beanstandungen müssten nun noch weiter ausgewertet werden, erläuterte Martin Brandlhuber vom Hauptzollamt München. Hier prüft der Zoll, ob Beschäftigungsverhältnisse ordnungsgemäß angezeigt und Mindestlöhne tatsächlich gezahlt wurden. Die Kontrolle sei Bestandteil einer bundesweiten Schwerpunktprüfung in der Branche gewesen.
+++ Frau schlägt und tritt Polizisten +++
Im Käferzelt hat sich am Dienstagabend eine 22-Jährige aus Paraguay zusammen mit ihrem Freund gründlich daneben benommen. Der 23-Jährige pöbelte die Security an. Als sich eine Polizeistreife einschaltete, rastete die 23-Jährige aus. Sie verpasste einem Beamten einen Kinnhaken. Die Frau kam mit zur Wache. Als sie gegen Mitternacht gehen durfte, trat sie einer Polizistin in den Unterleib. Die Angreiferin wird nun dem Haftrichter vorgeführt.
+++ Corona und die Wiesn +++
Rund eine Woche nach dem Start des Oktoberfestes schießen die Corona-Zahlen in München in die Höhe. Das Virus scheint also mitzuschunkeln...
+++ Biertisch-Tänzerin ausgerastet +++
Eine 37-Jährige ist im Armbrustschützenzelt am Montagabend gewalttätig geworden. Als Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sie aufforderten, vom Tisch zu steigen und nicht mehr darauf zu tanzen, schlug sie um sich und verletzte eine Securitykraft. Die Mitarbeiterin des Sicherheitsdienstes erlitt eine Platzwunde und Prellungen. Die Tänzerin wurde angezeigt.
+++ S-Bahn-Chaos für Wiesn-Besucher – Oberleitungsschaden legte Stammstrecke lahm +++
Am späten Montagabend hatten es Wiesn-Besucher schwer, mit der S-Bahn nach Hause zu kommen. Gegen 23 Uhr führte der Abriss einer Oberleitung am Münchner Ostbahnhof zu einer Sperrung der Stammstrecke, wie die Bundespolizei mitteilte.
Zahlreiche Heimkehrer von der Wiesn mussten an der Hackerbrücke von Einsatzkräften an den Hauptbahnhof umgeleitet werden. Von dort aus fuhren U-Bahnen und Regionalzüge im gewohnten Takt.

Die Reparaturarbeiten an der Oberleitung am Ostbahnhof dauerten bis zum frühen Dienstagmorgen. Seit 7 Uhr ist die Stammstrecke wieder vollständig befahrbar.
Am Dienstagmittag teilte die Bundespolizei mit, was der Grund für die Störung war: "Die Ursache für die abgerissene Oberleitung ist vermutlich ein 'herrenloser' Aluballon. Dies legen Reste eines Ballons an der Schadensstelle nahe. Die Bundespolizeiinspektion München prüft den Anfangsverdacht eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr", heißt es in einer Mitteilung.
+++ Münchner (25) zeigt Hitlergruß +++
Kurz nach Mitternacht am Dienstag wurde die Polizei von einer Passantin darauf aufmerksam gemacht, dass ein Mann im Bereich der Matthias-Pschorr-Straße den Hitlergruß zeigte. Als die Polizisten auf den 25-Jähirgen zugingen, äußerte er "eine verbale Grußformel, die einen Kontext zur NS-Zeit hat", heißt es in der Mitteilung der Polizei.
Der Münchner wurde festgenommen, gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wurde er wieder entlassen.
+++ Mit offener Hose Frauen belästigt: 23-Jähriger festgenommen +++
Im Hofbräuzelt hat ein 23-Jähriger am Montagabend für unangenehme Momente gesorgt. Mit offener Hose stürzte er sich in die Menge und rieb sich an Frauen. Belgische und französische Taschendiebfahnder bemerkten, wie er eine 25-jährige Bochumerin belästigte und nahmen ihn mit den deutschen Kollegen fest. Atemalkoholtest: null (!) Promille.
+++ Große Nachfrage beim Safe Space auf der Wiesn +++
Mindestens 21 Besucherinnen des Oktoberfestes haben in der ersten Wiesn-Woche sexuelle oder körperliche Gewalt auf dem Festgelände erlebt. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Zwischenbilanz der Aktion "Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen" hervor, die das Hilfsangebot Safe Space betreibt. In der ersten Festwoche 2019 hatten hier nur 14 Frauen und Mädchen Unterstützung wegen Gewalterfahrungen gesucht.
Einen generellen Anstieg der Gewalt auf dem Münchner Volksfest sehen die Verantwortlichen aber nicht. Die vermehrte Nachfrage sei auf den wachsenden Bekanntheitsgrad der Aktion zurückzuführen und auf gesellschaftliche und politische Debatten rund um das Thema. 21 Besucherinnen hätten wegen psychischer Krisen um Rat gebeten, 15 wegen Alkohol- oder Drogenmissbrauchs. 43 Prozent der Ratsuchenden kamen aus sonstigen Gründen, etwa um das Handy aufzuladen oder Freundinnen in Not zu begleiten. Andere hätten Gewaltvorfälle direkt miterlebt.
+++ Polizei erwischt Handy-Dieb mit zehn Smartphones +++
Am späten Sonntagabend nach Zeltschluss hat sich bei der Polizei der Wiesn-Einsatz von ihren Kollegen aus Frankfurt bewährt. Die hessischen Taschendiebfahnder bemerkten nämlich am Haupteingang des Oktoberfests am Bavariaring einen etwas nervösen Mann mit einem Rucksack - einen 31-jährigen Kolumbianer, wie sich später herausstellte.
Die Beamten wollten den Mann kontrollieren. Doch der warf einfach seinen Rucksack hin und rannte los. Nach wenigen Metern konnten ihn die Beamten stoppen. Ein Blick in den Rucksack machte die Polizei stutzig: Darin lagen zehn Smartphones. Neun davon waren iPhones.
Der Mann hatte die Geräte wohl über den Tag hinweg gestohlen. Die Polizei nahm ihn fest.
+++ Wiesn-Besucher landet im Hundezwinger - und wird gebissen +++
Ein Wiesn-Gast ist bei der Suche nach einem verlorenen Gegenstand in einem Hundezwinger gelandet. Der Mann habe am Sonntagnachmittag auf einem Kettenkarussell einen bislang unbekannten persönlichen Gegenstand verloren, berichtete die Polizei am Montag. Deshalb kletterte er ins abgesperrte Schaustellergelände und dort auf den Wohnwagen eines 49-jährigen Schaustellers.
Dabei fiel er schließlich in den Zwinger neben dem Wohnwagen - und wurde dort auch noch von einem Hund gebissen. Nach einer ärztlichen Behandlung sei der Mann verschwunden - um wen es sich handelte, blieb offen. Der Vorfall wurde laut Polizei nur bekannt, weil der Schausteller zusammen mit einem 28-jährigen Begleiter des Unbekannten auf die Wiesn-Wache kam und die Angelegenheit meldete.
+++ Körperverletzung durch Schlag mit Maßkrug +++
Ob ein Streit Auslöser für den Angriff auf der Wiesn war, ist noch unklar: Am Sonntagabend hat ein 26-Jähriger aus dem Landkreis München gegen 22.45 Uhr einen anderen Mann (38) mit Wohnsitz in München einen Maßkrug von hinten auf den Kopf geschlagen, berichtet die Polizei. Der 38-Jährige erlitt dadurch eine stark blutende Kopfplatzwunde, eingesetzte Polizeikräfte leisteten bis zum Eintreffen des Notarztes Erste Hilfe.
Der 26-jährige Tatverdächtige konnte in Tatortnähe festgenommen werden, das Opfer kam zur medizinischen Versorgung ins Krankenhaus. Der 26-Jährige leistete in der Haftzelle noch massiven Widerstand und verletzte dabei einen Polizisten leicht. Gegen den Mann wird wegen Körperverletzung und Widerstand gegen Polizeibeamte ermittelt.
+++ München gedenkt Oktoberfest-Attentat von 1980 +++
Am Haupteingang des Oktoberfests haben am Montag Überlebende, Angehörige von Opfern und Vertreter der Stadt an das rechtsextreme Attentat von 1980 erinnert. Wie in früheren Jahren sprach auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Am Abend des 26. September 1980 hatte eine Bombe zwölf Wiesn-Besucher sowie den rechtsextremen Bombenleger Gundolf Köhler in den Tod gerissen. Lesen Sie hier mehr dazu!
+++ Wiesn-Besucher rastet wegen Bratwurstsemmel aus +++
Ein Wiesngast aus Italien, dem die Bratwurstsemmel nicht gefallen hat, war so sauer, dass er in der Hühner- und Entenbraterei die Kasse aus der Verankerung gerissen hat. Die Kasse ist jetzt kaputt. Schaden: etwa 1.000 Euro. Ein Atemalkoholtest beim wütenden Gast ergab 1,2 Promille.
+++ Platzkonzert 2022: OB Reiter und Wiesn-Promis dirigieren Blaskapellen +++
Es ist ein absolutes Highlight des Oktoberfestes: Rund 300 Musiker spielten am Sonntag ab 11 Uhr das traditionelle Platzkonzert der Wiesnwirte. Zahlreiche Zuschauer waren gekommen, um den kostenlosen Auftritt der Kapellen aller Festzelte zu feiern.

"Vielen Dank, dass ihr uns in diesem Jahr nach den Entbehrungen die Treue haltet und das Wiesn-Gefühl zurückbringt", bedankte sich Peter Inselkammer, Wirt des Armbrustschützenzelts und Sprecher der Wiesnwirte, bei den Besuchern.

Wie bereits in den Vorjahren – abgesehen von 2020 und 2021 – üblich, übernahm Oberbürgermeister Dieter Reiter beim Bayerischen Defiliermarsch das Ehrendirigat. "Es war die richtige Entscheidung, dass die Wiesn stattfindet", betonte der Münchner Oberbürgermeister und fügte stolz hinzu: "Das ist nicht umsonst das größte Volksfest der Welt. Die ganze Welt beneidet uns um dieses Fest und viele besuchen uns deswegen."

+++ Bier im Rucksack, Bier im Beutel +++
Nach der griechischen Mythologie würde man wohl von Eulen sprechen, die nach Athen getragen werden. Als vergleichbar unnütz dürfte in München gelten, wenn Bier auf die Wiesn geschleppt wird. Im Wiesn-Fundbüro landete jedenfalls ein schwarzer Rucksack mit 15 Dosen Bier – der Gast habe seinen Durst vermutlich anderweitig gestillt, erklärte die Wiesn-Pressestelle am Sonntag. Immerhin ist das Getränk auf der Wiesn in ausreichender Menge vorhanden.
Ein umgekehrter Fall soll sich im Hackerzelt zugetragen haben. Dort soll ein Gast – so jedenfalls zeigt es ein Video, das im Internet kursiert – das Bier aus dem Maßkrug in eine Plastiktüte abgefüllt haben: Bier im Beutel to go.
Wie sich aus den Fundstücken weiter ergibt, trat offenbar trotz des kalten Regenwetters mancher Gast ohne komplettes Schuhwerk den Heimweg an. Neben den üblichen Dingen wie Handys, Geldbörsen und Schlüssel wurden auffällig viele Schuhe abgegeben, etwa Ballerinas, schwarze Pumps, rosé-goldene High Heels und ein Paar teure Sportschuhe.
Auch dabei: Zwei Eheringe. Ob es sich um unterschiedliche Ringe oder die eines Paars handelte, das gar auf dem Volksfest den Bund fürs Lebens aufkündigte, wurde nicht bekannt.
+++ Weniger Bier, weniger Patienten, weniger Polizeieinsätze +++
Die erste Wiesn nach der Corona-Pause war bislang ruhiger als das letzte Fest 2019 – vor allem wegen des Wetters kamen weniger Gäste. Das bedeutet auch: weniger Alkohol, weniger Polizeieinsätze und weniger Patienten in der Wiesn-Sanitätsstation. Diese Halbzeitbilanz zogen Festleitung, Polizei und der Sanitätsdienst Aicher Ambulanz am Sonntag.
Die Wirte meldeten einen Rückgang des Bierkonsums um 15 Prozent gegenüber 2019, die Helfer der Wiesn-Sanitätsstation mussten sogar 30 Prozent weniger Patienten behandeln. Anders als Wirte und Schausteller freue man sich hier über weniger Besucher, sagte Michel Belcijan, Einsatzleiter der Aicher-Sanitätsstation. Trotz des gesunkenen Alkoholkonsums war aber etwa die Hälfte der 2.600 medizinischen Behandlungen im Sanitätszentrum auch dieses Jahr alkoholbedingt.
Die Polizei meldete mit 923 etwas weniger Einsätze (2019: 1.010). Die Beamten halfen auch in ungewöhnlichen Fällen. Vor ein paar Tagen geleiteten sie einen Wellensittich ins Tierheim, der sich auf die Wiesn verirrt und bei einer Standlbesitzerin Zuflucht gesucht hatte.
Zwar stiegen den Angaben zufolge weniger Wiesnbesucher nach dem Fest betrunken ins Auto. Allerdings gab es mehr Widerstand gegen Polizeibeamte, mehr Taschendiebstähle – einer vergriff sich ausgerechnet an einem Polizisten – und etwas mehr Sexualdelikte. In keinem der Fälle ging es um eine Vergewaltigung, wie Polizeisprecher Andreas Franken berichtete. Das schlechte Wetter behinderte zudem den Drogenkonsum: Draußen war es zu nass, im Zelt zu schwierig. Rund 120 Mal gab es Anzeigen wegen Körperverletzung – allein 17 Mal wurde der Maßkrug zur Waffe.
+++ Festnahme nach Zahlung mit geklauter Kreditkarte +++
Ein Mann (50) aus dem Landkreis Coisfeld bemerkte am Samstagabend (24. September) via App-Push, dass unberechtigterweise mit seiner Kreditkarte in einem Wiesn-Zelt bezahlt wurde. Ein Security-Mitarbeiter konnte den mutmaßlichen Täter (28) im Zelt aufspüren, nachdem dieser versucht hatte, mit der Kreditkarte zu zahlen. Er führte außerdem den Geldbeutel des 50-Jährigen bei sich. Der 28-Jährige wurde festgenommen. Ihn erwartet nun eine Anzeige unter anderem wegen Diebstahls.
+++ Messer und Pfefferspray bei Kontrolle gefunden +++
Eine Streife der Wiesnwache kontrollierte am Freitagabend (23. September) eine Gruppe von Jugendlichen. Dabei wurde bei einem 17-Jährigen ein Klappmesser und bei einem ebenfalls 17-Jährigen ein Tierabwehrspray ("Pfefferspray") gefunden und polizeilich sichergestellt. Die beiden 17-Jährigen erhielten jeweils eine Ordnungswidrigkeitenanzeige.
+++ Halbzeit-Fazit: Kein "Fremdeln" nach der Corona-Pause +++
Rund drei Millionen Gäste und damit 300.000 weniger als bei der letzten Wiesn vor der Pandemie haben bisher das Oktoberfest besucht. Schuld an dem geringeren Interesse war laut Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) das miese Wetter – und nicht etwa die Corona-Sorge. Der Start des Festes am Samstag vor einer Woche fiel ins Wasser, nur ein paar Tage lockte sonniges Herbstwetter mehr Besucher an.
Die Festleitung sei dennoch sehr zufrieden. "Ich bin nicht auf der Jagd nach Rekordzahlen", sagte der Münchner Wirtschaftsreferent am Sonntag bei der Halbzeitbilanz für das Volksfest. Wichtig sei, dass das Fest nach zwei coronabedingt abgesagten Festen wieder stattfinde. Es sei eine Wiesn wie eh und je mit vielen Familien und auch vielen vor allem englischsprachige Touristen. "Die Befürchtung, dass der eine oder andere ein bisserl fremdeln könnte nach zwei Jahren, ist nicht eingetreten."
Weder bei den Wirten noch bei Schaustellern oder Sicherheitsdiensten gebe es größere Personalausfälle wegen Covid-19. Wissenschaftler wie Politiker rechnen allerdings mit einer Corona-Welle nach der Wiesn. Immer wieder schnellten etwa eineinhalb bis zwei Wochen nach dem Start von Volksfesten die Inzidenzen hoch.
+++ Taschendiebe werden festgenommen +++
Fahnder aus Berlin konnten am Freitag (23. September) beobachten, wie zwei Männer (30, 31) eine Geldbörse aus einer Jackentasche und kurz darauf Kopfhörer aus einer getragenen Handtasche einer 20-jährigen Münchnerin entwendeten.
Bei der Durchsuchung konnte das Diebesgut aufgefunden werden und später den Geschädigten ausgehändigt werden. Die beiden Tatverdächtigen ohne festen Wohnsitz wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums München gebracht und werden dort zur Klärung der Haftstrafe einem Ermittlungsrichter vorgeführt.
+++ Festleitung zieht Halbzeit-Bilanz +++
Mit weniger Gästen, dafür entspannt und ohne Gedränge: Das Oktoberfest hat nach zwei Jahren Corona-Zwangspause seinen Neustart absolviert. Am Sonntagmorgen wollen die Festleitung sowie Polizei, Feuerwehr und der Sanitätsdienst Aicher Ambulanz ihre Halbzeitbilanz ziehen.
Zum Ende der ersten Woche sorgte vor allem am Freitag nach einem nasskalten Auftakt sonniges Herbstwetter für regen Besucherzustrom. Laut Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) kamen unerwartet viele Touristen. Vor allem Briten und US-Amerikaner feiern demnach in großer Zahl. Ein Grund für das Interesse speziell der Amerikaner könnte der für sie günstige Euro-Kurs sein.
+++ Viel zu tun für die Wiesn-Sanitäter +++
Am Freitag war die Wiesn schon ab Mittag voll. Auch für die Aicher-Sanitätsstation war es der Tag mit den meisten Patienten. 434 zählten die Verantwortlichen am ersten Wiesn-Freitag 2022, tags zuvor waren noch 332 Patienten von den Aicher-Ärzten und -Sanitätern versorgt worden. 172 mal mussten die Aicher- Tragenstaffeln am ersten Wiesn-Freitag ausrücken. "Die Patientenzahlen und die Einsatzzahlen für die Aicher-Sanitätsstation gingen am ersten Wiesn-Freitag deutlich nach oben", sagte Markus Strobl, Oktoberfest-Sprecher der Aicher Ambulanz Union.
+++ Corona-Infektion bei Marianne und Michael +++
Das Volksmusik-Duo Marianne und Michael muss aktuell mit der Wiesn aussetzen, das Paar hat sich mit Corona infiziert. Marianne ist sich sicher: Sie hat sich auf dem Oktoberfest angesteckt - sie sagt: "Die Wiesn ist ein ganz gefährliches Pflaster!" Lesen Sie hier mehr dazu!
+++ Erste Wiesn-Woche: Diese Promis feiern das Oktoberfest 2022 +++
Halbzeit auf der Wiesn: Während in den Zelten gefeiert wird, jagt ein Promi-Event das nächste. Welche Stars haben bereits das Oktoberfest besucht? Wo war am meisten los? Die AZ liefert einen Rückblick der ersten Woche. Hier gibt's alle Infos und Bilder!
+++ Wiesn-Effekt? Corona hält sich noch in Grenzen +++
München hebt sich bei den Inzidenzen bisher nicht sonderlich von der derzeit wieder merklich steigenden bayerischen Gesamttendenz bei den Corona-Neuinfektionen ab. Nach bisherigen Erfahrungen dauert es allerdings eineinhalb bis zwei Wochen nach dem Start eines Volksfestes, bis sich etwaige Infektionswellen in der Inzidenz zeigen. Die Wiesn läuft erst eine Woche.
Die jüngsten verfügbaren Zahlen stammen vom Donnerstag. Laut RKI wurden für diesen Tag 886 Neuinfektionen gemeldet. Am Donnerstag vor der Wiesn waren es 591 Fälle gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz stiegt auf 273,8 (zum Vergleich: Am Donnerstag, 15. September, waren es 199,4).
+++ "Total zufrieden": Wiesn-Chef zieht Zwischenbilanz +++
Viele Gäste aus dem Ausland, keine größeren Personalausfälle wegen Corona – und jetzt auch noch gutes Wetter: Das Münchner Oktoberfest hat nach zwei Jahren Zwangspause einen weitgehend problemlosen Neustart hingelegt. "Ich bin total zufrieden – die Wiesn findet statt", sagte Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Bisher kamen zwar vor allem an den verregneten ersten Tagen etwas weniger Besucherinnen und Besucher als bei der letzten Wiesn 2019. Ohne Gedränge war dafür entspanntes Flanieren auf dem Gelände möglich.
Das Wochenende könnte hier eine Wende bringen: Am Freitag strömten bei strahlendem Wetter zahlreiche Gäste in Tracht zur Festwiese. "Es werden mehr Besucher", sagte Baumgärtner. "Wir haben über die Erwartung viele Touristen aus dem Ausland." Vor allem Briten und US-Amerikaner feiern in großer Zahl. Ein Grund für das Interesse speziell der Amerikaner könnte der für sie günstige Dollar-Kurs sein. "So günstig gibt's die Wiesn für Amerikaner nie wieder."
Trotz der Gefahr einer Corona-Ansteckung in der Enge der Zelte kamen laut Baumgärtner wie stets auch viele Familien und ältere Gäste. "Ich habe den Eindruck, dass es keinen Unterschied zu vor der Pandemie gibt." Weder Wirte noch Sicherheitsdienst klagten bisher über Personalausfälle wegen Covid-19.
Doch nicht nur die Besucherzahlen, sondern auch die Coronazahlen steigen. Nach bisherigen Erfahrungen dauert es aber eineinhalb bis zwei Wochen nach dem Start eines Volksfestes, bis sich etwaige Infektionswellen in der Inzidenz zeigen. Die Wiesn läuft erst eine Woche.
Dass der Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) gerne auf dem Oktoberfest unterwegs ist, sieht man auch in den Sozialen Medien. Da zeigt er unter anderem, wie er sich im Teufelsrad schlägt:
+++ Taschendieb will Polizisten berauben +++
Da hat sich einer wirklich das falsche Opfer ausgesucht. Am Donnerstagabend, gegen 22.30 Uhr, wollte ein 37-Jähriger Taschendieb in einem Festzelt einem Feiernden das Mobiltelefon aus der Hosentasche stehlen. Dumm nur, dass es sich bei seinem Opfer um einen sich in der Freizeit befindenden Polizeibeamte handelte.
Als dieser den Diebstahl bemerkte und den 37-Jährigen, mit Wohnsitz in Frankfurt, mit seinem Smartphone in der Hand, stellen konnte, informierte der Polizist den Notruf.
Eine Gruppe der Wiesnwache ging daraufhin zum Festzelt, um den Sachverhalt aufzunehmen. Vor Ort übernahm die Gruppe den 37-jährigen Tatverdächtigen fest. Im Rahmen der körperlichen Durchsuchung wurden Wertgegenstände aufgefunden, für die der 37-Jährige keinen plausiblen Herkunftsnachweis führen konnte. Auch diese wurden sichergestellt, da sie für mögliche weitere Taten in Frage kommen könnten. Der 37-Jährige wurde wegen versuchten Diebstahls angezeigt.
+++ Polizeibeamte tätlich angegriffen +++
Weil er polizeilichen Absperrmaßnahmen nicht akzeptieren wollte und aggressiv wurde, musste ein 28-Jähriger die Nacht in Polizeigewahrsam verbringen. Im Rahmen eines Polizeieinsatzes gab es am frühen Freitagmorgen gegen 0.30 Uhr Absperrungen im Bereich der Matthias-Pschorr-Straße in Richtung des Esperantoplatzes. Die Absperrung war durch Flatterband und Polizeikräfte deutlich erkennbar.
Ein 28-Jähriger versuchte mehrfach an der Absperrung vorbeizukommen und verhielt sich dabei gegenüber den Beamten äußerst aggressiv. Einem gegen ihn ausgesprochenen Platzverweis kam er nicht nach, so dass er von Polizisten an den Oberarmen genommen wurde, um ihn von der Absperrung fernzuhalten.
Als die Beamten den 28-Jährigen abgesetzt von der Absperrung losließen, holte dieser unvermittelt aus und schlug in Richtung eines Polizeibeamten. Auf diese Attacke hin wurde er zu Boden gebracht und gefesselt. Dabei trat er mit seinem Bein gegen den Brustkorb eines weiteren Polizeibeamten, so dass auch seine Beine gefesselt werden mussten.
Die Beamten zeigten den 28-Jährigen schließlich wegen Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte an und brachten ihn zur Wiesnwache. Auf dem Weg dorthin spuckte der 28-Jährige noch einen Sanitäter an, was ihm noch eine Anzeige wegen Beleidigung einbrachte.
Weil der 28-Jährige keine Verhaltensbesserung zeigte sich weiterhin aggressiv verhielt und mit der weiteren Begehung von Straftaten zu rechnen war, musste er nach Abschluss der Anzeigenaufnahme über Nacht im Polizeigewahrsam bleiben und wurde erst am Freitagmorgen entlassen.
+++ Rekord-Donnerstag für die Sanitäter +++
Kein Wunder, wenn die Sonne so scheint. Der Donnerstag war für die Wiesn-Sanität der bisher anstrengendste und ereignisreichste Tag: 332 Patienten haben die Ärzte und Sanitäter insgesamt versorgt. Der erste schwer Betrunkene ist schon kurz nach neun Uhr morgens angekommen, "wohl noch vom Vortag gut bedient", vermuten die Sanitäter.
Am auffälligsten benahm sich offenbar ein Schotte, der aus dem Hofbräu-Zelt mit einer Platzwunde am Kopf abtransportiert wurde. Die zog er sich zu, als er von der Bierbank springen wollte. Den ganzen Weg vom Zelt zur Station mussten sich Sanitäter und Ärzte englische Kraftausdrücke und Schimpfwörter anhören.
+++ Lauterbach für kostenlose Corona-Tests auf der Wiesn +++
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hätte sich kostenlose Corona-Tests auf dem Oktoberfest gewünscht. "Ich finde: Wenn man fast 15 Euro für eine Maß Bier verlangt, dann kann man den Besuchern auch einen kostenlosen Test anbieten", sagte er der "Passauer Neuen Presse". "Es wäre eine Solidaritätsgeste gewesen, die über Deutschland hinaus wahrgenommen worden wäre."
Er sei zum Oktoberfest eingeladen gewesen, sagte Lauterbach der Zeitung – "bin aber nicht hingegangen. Wenn jedem am Eingang ein Test angeboten worden wäre, hätte ich mir das vielleicht noch überlegt."
+++ Paartherapeutin empfiehlt "spezielle Beziehungsregeln zur Wiesn" +++
Die Münchner Paartherapeutin Heike Melzer empfiehlt "spezielle Beziehungsregeln zur Wiesn". "Auch wenn man seinem Partner vertraut, ist es manchmal nicht verkehrt, noch mal ausdrücklich zu definieren: Was darf passieren in dem Zelt und was nicht?", sagte sie der "SZ". "Natürlich lernt man auf der Wiesn schneller und leichter Flirtpartner kennen als anderswo, aber dem Alkohol kann man am Ende nicht einfach die Schuld fürs Fremdgehen geben."

Sollte es zum Fehltritt kommen, müsse sich jeder gut überlegen, ob er das seinem Partner beichte oder nicht. "Es kommt aber natürlich auch darauf an, was man zu beichten hat – ob man jemand anderen geküsst hat oder ob man im Vollsuff ein Kind gezeugt hat", sagte Melzer. "Statistisch gesehen halten die meisten Paare doch mehr aus, als beide Partner anfangs dachten."
Manchmal bräuchten sie dabei aber Hilfe: "In München ist die Wiesn definitiv auch ein wichtiges Event, wenn es um zusätzliche Arbeit für Paartherapeuten geht." Melzer schließt allerdings auch nicht aus, dass die Wiesn sogar ein Ort für die große Liebe sein kann und Singles dort einen Partner finden können. "Genauso gibt es natürlich auch Menschen, die auf der Wiesn feiern, am nächsten Morgen in einem fremden Bett aufwachen und sich sagen: 'Wow, toll dass wir uns kennengelernt haben, lass uns zusammenbleiben.'"
+++ Mann schläft gleich zweimal Rausch bei Wiesn-Sanitätern aus +++
Er konnte nicht mehr laufen, ihm war furchtbar übel – die Folgen des ungewohnt starken Wiesn-Bieres waren für einen jungen Mann aus San Francisco grässlich. Aber es schmeckte ihm offenbar zu gut: Gleich zwei Mal kurz hintereinander kam der US-Amerikaner am Mittwoch zum Ausschlafen seines Rausches zur Wiesn-Sanitätsstation.
Zuerst wurde er mit der Rettungsrikscha zur Station gebracht, nachdem er nach einem Besuch in einem Wiesn-Biergarten umkippte. Nach gut zwei Stunden durfte er die Station verlassen. "Beim Gehen schwor er dem Alkohol ab und gelobte Besserung", berichtete die Aicher Ambulanz.
Doch offensichtlich bekam er bei sonnigem Wetter und herbstlicher Wärme sehr schnell wieder Durst. Etwa 90 Minuten später sei er wieder da gewesen – dieses Mal mit einer Schürfwunde an der rechten Hand. Nach gut einer Stunde Schlaf machte er sich erneut davon.
+++ Mehrere Maßkrugschlägereien +++
Auch in diesem Jahr hat es bereits wieder Maßkrugschlägereien auf dem Oktoberfest gegeben. Ein 30-Jähriger musste ins Krankenhaus, auch ein Sicherheitsmitarbeiter wurde verletzt. Hier mehr dazu.
+++ Vier Taufen beim Wiesn-Gottesdienst im Marstall-Zelt +++
Beim traditionellen Wiesn-Gottesdienst sind am Donnerstag vier Kinder getauft worden. Die ältere Schwester eines getauften Mädchens empfing zum ersten Mal die Kommunion.
Schausteller, Marktkaufleute, Wiesnwirte, Oktoberfest-Mitarbeiter sowie Freundinnen und Freunde und Gäste verfolgten die Feier im Marstall-Zelt. Während des Gottesdienstes saßen sie allerdings auf dem Trockenen: Der Bierausschank begann am Tag des Gottesdienstes erst später.
Pfarrer Sascha Ellinghaus von der Katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz sagte, das Oktoberfest sei in seiner Geschichte zwei Dutzend Mal ausgefallen – 2019 habe sich niemand träumen lassen, dass das so bald wieder geschehen könne. Umso erfreulicher sei es, dass nun das Volksfest und der traditionelle Gottesdienst wieder stattfinden könnten. Als Vertreter der Circus- und Schaustellerseelsorge der Evangelischen Kirche in Deutschland sprach der Pfarrer Torsten Heinrich am Ende der Heiligen Messe ein Grußwort.
Der Oktoberfest-Gottesdienst entstand in den 1950er Jahren. Die Schausteller sollten nicht ohne geistlichen Beistand bleiben. Eingeladen sind neben den Wiesn-Beschäftigten auch die Münchnerinnen und Münchner.
+++ Wiesnbesucher attackieren Security +++
Am frühen Mittwochabend ist auf dem Oktoberfest eine Gruppe auf Sicherheitsmitarbeiter losgegangen. Wie die Polizei mitteilt, soll ein 21-Jähriger aus München einen Security-Mitarbeiter an der Hand verletzt haben. Ein anderer Münchner (19) aus der Gruppe trat einem zweiten Mann der Security gegen den Oberkörper. Beide wurden wegen Körperverletzung angezeigt.
Während der Sachverhaltsaufnahme verhielt sich ein 30-Jähriger, der ebenfalls zur Gruppe gehörte, so aggressiv, dass ihn die Polizei fesselte. Weil er sich nicht beruhigte, wurde der Münchner zur Wiesnwache gebracht. Auf dem Weg trat er einem Beamten gegen das Bein, dieser stürzte dadurch und verletzte sich leicht. Der 30-Jährige wurde wegen Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte angezeigt. Gegen Mitternacht konnte er die Wache wieder verlassen.
+++ Biergarten-Wetter auf der Wiesn +++
Tag sechs auf der Wiesn – und endlich spielt auch das Wetter mit! Bereits am gestrigen Mittwoch war's wettertechnisch recht freundlich, ähnlich schaut's auch am Donnerstag und Freitag aus. Bei milden Temperaturen um die 18 Grad, reichlich Sonne und keinem Regen kann man also auch die ein oder andere Maß im Biergarten genießen. Danach wird's wieder schlechter: Schon am Samstag soll es wieder regnen.
+++ "Ozapft is" jetzt auch am Himmel über München +++
Eigentümliche Wolkenbilder haben am späten Mittwoch Nachmittag viele Münchner dazu gebracht, ihr Handy gen Himmel zu richten. Mit punktartigen Kleinstwölkchen schrieben da nämlich (mutmaßlich) vier Kleinflugzeuge Botschaften in den Himmel über München: Neben einem etwas späten "Ozapft is" war auch "Endlich Wiesn" und auch der Urheber der ganzen Werbeaktion zu lesen. Ein Dirndlhersteller nutzte offenbar die Gelegenheit, um Werbung für seine Kleider zu machen.
+++ Wiesn-Wurstprüfung: Wer überzeugte heuer? +++
Sie ist mittlerweile auch fester Bestandteil jeder Wiesn: Die Auszeichnung für die beste Bratwurst auf der Wiesn durch die Oktoberfest-Wurstprüfungskommission. In diesem Jahr hat die Wurst der Metzgerei Ott aus Wiesmühl (Lkr. Traunstein) das Rennen gemacht. Auf dem zweiten Platz landeten mit Vinzenzmurr und der Franz Kaupp GmbH gleich zwei Metzgereien aus München.
Die Kommission unter der Leitung des Stellvertreters der Kreisverwaltungsreferentin, Stadtdirektor Sebastian Groth, hat am Dienstag im Armbrustschützenzelt Schweinswürstl von neun Herstellern geprüft, die als Proben in Wurstbratereien und Festzelten auf der Wiesn entnommen worden waren. Die Bewertungsskala reicht von ungenügend bis sehr gut, wobei die jeweilige Wurstsorte nach Geruch, Geschmack, Aussehen und Konsistenz bewertet wurde.
+++ Belgier will erneut ins Zelt und tritt Security-Mitarbeiter +++
Es war schon 23.45 Uhr und die Zelte hatten bereits geschlossen – ein 21-jähriger Belgier wollte aber offenbar noch weiterfeiern. Wie die Polizei berichtet, wurde er bereits mehrfach aus dem geschlossenen Zelt begleitet. Als er das Zelt dann erneut betreten wollte, wurde er von einem 40-jährigen Security-Mitarbeiter angesprochen und zum Verlassen aufgefordert. Daraufhin trat der 21-Jährige dem Mann gegen das Bein – mit starken Knieschmerzen wurde er anschließend zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Der 21-Jährige wurde wegen Körperverletzung angezeigt und in die Haftanstalt des Münchner Polizeipräsidiums gebracht. Am Mittwoch wird er dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
+++ Hitlergruß vorm Augustiner-Zelt +++
Ein 22-Jähriger hat am Dienstagabend, gegen 18.30 Uhr, die Polizei alarmiert, weil ein bislang Unbekannter in der Nähe des Haupteingangs des Augustiner-Zelts mehrmals den Hitlergruß gezeigt hat. Eine sofort eingeleitete Fahndung der Beamten verlief ohne Erfolg.
Dem 22-Jährigen zufolge war der Unbekannte etwa 50 Jahre alt, 1,85 Meter groß und kräftig. Er hatte eine "westeuropäische Erscheinung" und kurze dunkle Haare, die zurückgekämmt waren. Zur Tatzeit trug er ein rot-magentafarbenes Trachtenhemd sowie einen beigen Janker. Wer Hinweise hat, soll sich bei der Polizei unter Tel. 08929100 melden.
+++ Safe Space: Gutscheine für Frauen-Nacht-Taxi +++

Frauen, die sich nicht wohl dabei fühlen, nach dem Wiesnbesuch mit dem ÖPNV heim zu fahren, können sich ab sofort im Safe Space im Servicezentrum des Festgeländes Taxigutscheine im Wert von fünf Euro abholen. Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl übergab die Gutscheine am Dienstag an das Team des Safe Space für Mädchen und Frauen auf der Wiesn. Das Angebot richtet sich an alle Frauen, auch Trans*-Frauen, ab 16 Jahren. Sie können zwischen 22 und 6 Uhr eingelöst werden.
+++ Bericht: "Kotzhügel" heuer verstärkt im Visier +++
Die Anhöhe an der Westseite der Theresienwiese gehört während der Wiesn zum wohl am wenigsten glanzvollsten Ort auf dem Festgelände. Nicht umsonst ist die Fläche mittlerweile gemeinhin eher als "Kotzhügel" bekannt. Warum, erklärt sich wohl von selbst…
Weil es hier auch immer wieder zu Straftaten kommt, unter anderem Diebstähle oder sexuelle Übergriffe, hat die Stadt München den Hügel heuer verstärkt im Blick. Wie die "Bild" berichtet unter anderem mit mehr Kameras, Polizeikräften und einer eigenen "Hangstreife".
Security-Mitarbeiter sollen die Anhöhe gemeinsam mit der Wiesnwache der Polizei besonders im Blick haben. Die Aufgabe: "Sichtung des Gesundheitszustandes von Besuchern, Prävention und Verhinderung von Straftaten", wie eine Securitas-Sprecherin gegenüber der "Bild" erklärte.
Bisher scheint der Plan aufzugehen: Schlafende Bierleichen oder sich übergebende Wiesn-Besucher hat man hier am ersten Wiesn-Wochenende vergebens gesucht. Das könnte aber freilich auch am greisligen Wetter liegen.
+++ Zwei Taschendiebe festgenommen +++
Am Montagabend hat die Polizei zwei Taschendiebe festgenommen, wie sie am Dienstag mitteilt. Demnach beobachtete ein 38-Jähriger das Umfeld, während seine 30-jährige Begleiterin zu einem angetrunkenen Wiesnbesucher ging und diesen umarmte. Dabei durchsuchte sie seine Hosentasche nach Gegenständen – ohne Erfolg.
Kurze Zeit später versuchte die Frau das gleiche bei einem anderen, was die Polizei beobachtete. Das Duo, das keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, wurde festgenommen und angezeigt. Schließlich stellte sich heraus, dass die 30-Jährige in ihrem Heimatland Slowakei wegen Taschendiebstahls gesucht wird.
Am Dienstag sollen sie dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
+++ Beliebtes Fahrgeschäft steht still +++
Sie gehört zu den Klassikern auf dem Oktoberfest, seit 1936 ist die Zugspitzbahn fester Bestandteil der Wiesn. Doch heuer darf das Fahrgeschäft bislang noch nicht seine Runden drehen. Wie "Focus Online" berichtet, habe der Betreiber keine Genehmigung bekommen, weil noch ein Ersatzteil fehlt.
Schausteller-Sprecher Peter Bausch entwarnt jedoch: "Zum Glück ist das nur eine Kleinigkeit und es ist nichts Schlimmes passiert", sagt er. Die Bahn soll schon bald wieder fahren – wann genau, ist aber noch unklar.
+++ 28-Jähriger nach sexueller Belästigung festgenommen +++
Beamte der Taschendiebfahndung haben in der Nacht von Montag auf Dienstag einen 28-Jährigen aus dem Landkreis Ebersberg festgenommen, der versuchte, einer alkoholisierten 27-jährigen Münchnerin im Umfeld des Oktoberfests unter den Rock zu fassen. Der Mann wurde auf die Wiesnwache gebracht und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.
+++ Kurioses aus dem Wiesn-Zelt +++
Es gibt Vorfälle auf der Wiesn, bei denen es keiner weiteren Erklärung bedarf. Ein Beispiel liefert nun die Münchner Polizei:
+++ Erster Familientag auf der Wiesn +++
Am Dienstag findet der erste Familientag auf der Wiesn statt. Von 10 bis 19 Uhr gibt es dann teilweise Ermäßigungen bei Fahr-, Eintritts- und Imbiss-Preisen.
+++ Stichprobe: Zwei von 100 Besucher sind Corona positiv +++
Eine Stichprobe von "Radio Gong" mit der Alpha Rettung München hat ergeben: Zwei von hundert Besuchern waren am ersten Wiesn-Tag Corona positiv. Das wären 1.400 Besucher.
+++ Krampfanfall nach Ausraster +++
Am Sonntagabend ist es in einem Wiesn-Zelt zu einer Schlägerei gekommen. Allerdings nicht zwischen zwei Gästen, sondern zwischen einem 34-jährigen Besucher und einem 45-Jährigen, der als Reinigungskraft im Toilettenbereich des Zelts arbeitete.
Wie die Polizei berichtet, stritten sich beide zunächst, kurz darauf schlugen sie aufeinander ein. Der 45-Jährige erlitt dadurch eine Platzwunde im Gesicht. Eine Einsatzgruppe der Wiesnwache konnte den 34-Jährigen noch im Zelt antreffen, aufgrund seines weiterhin aggressiven Verhaltens wurde er von den Beamten mit einer Plastikhandfessel fixiert.
Viel gebracht hat die allerdings nichts, denn dem 34-Jährigen gelang es, die Plastikfessel mit Gewalt zu öffnen – anschließend schlug er um sich. Die Einsatzkräfte nahmen ihn daraufhin fest und brachten ihn auf einer Trage zur Wiesnwache. Während der polizeilichen Sachbearbeitung erlitt der Mann dann eine Krampfanfall, weshalb er umgehend ins Krankenhaus gebracht wurde.
Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet. Auch gegen den 45-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet.
+++ Wie ist's als Maskenträger auf der Wiesn? +++

Diese Frage hat sich unsere Oktoberfest-Reporterin gestellt. Soviel sei gesagt: Sie war mit ihrem Mund-Nasen-Schutz allein auf weiter Flur – hier geht's zum Artikel.
+++ Maskenlose Politiker im Zelt: Heftige Kritik im Netz +++
Weil sie gerade erst das neue Infektionsschutzgesetz beschlossen hatten und nun ohne Maske auf der Wiesn feierten, müssen sich viele Politiker teils rüde Kritik in den sozialen Medien anhören. Auch die Münchner Stadträtin Anne Hübner war betroffen. Hier gibt's Details.
+++ Brutalo-Vorfall im Wiesn-Zelt +++
Am Sonntagabend, kurz bevor die Zelte schließen, ist es in einem davon zu einem brutalen Vorfall gekommen. Ein junger Mann könnte dafür nun in Haft kommen. Details dazu gibt's hier.
+++ Drohnenverbot über der Wiesn missachtet +++
Rund um das Oktoberfestgelände gilt derzeit aus Sicherheitsgründen ein Überflugverbot – auch für Drohnen. Auch Medienvertreter müssen sich daran halten. Zwei Männer ließen für ihre Berichterstattung am Sonntag eine Drohne steigen, um Bilder vom Festgelände zu machen – und wurden wegen eines Verstoßes nach dem Luftverkehrsgesetz angezeigt, wie die Polizei am Montag mitteilte. Hier gibt's den ausführlichen Artikel zum Vorfall.
+++ Taschendiebfahnder nehmen mehrere Täter fest +++
Speziell ausgebildete und eigens zum Oktoberfest angereiste Taschendiebfahnder haben am Wochenende mehreren Tätern das Handwerk gelegt.
Am Sonntagabend beobachten die Ermittler einen 39-jährigen Münchner, der mehrere Jacken mitnahm und in eine Putzkammer brachte. Der Mann, der als Reinigungskraft arbeitete, wurde kontrolliert und vorläufig festgenommen, wie die Wiesnwache der Polizei am Montag mitteilte. Auch zwei 18 und 19 Jahre alte Männer versuchten Jacken zu stehlen – und wurden festgenommen.
Ein 34 Jahre alter Mann, der einer 20-jährigen Amerikanerin das Mobiltelefon aus der Handtasche entwendet hatte, wurde ebenfalls dingfest gemacht. Als die Frau das Fehlen des Telefons feststellte, rief eine Bekannte die Nummer an. Es meldete sich ein Mann, der für die Rückgabe mehrere Hundert Euro forderte. Die 20-Jährige vereinbarte mit diesem einen Übergabeort auf dem Festgelände – und verständigte die Polizei auf der Wiesnwache. Bei dem Mann wurden weitere Mobiltelefone gefunden. Er kam in Gewahrsam.
+++ Wiesn-Sanitäter: Vergleichsweise ruhiger Sonntag +++
Das erste Wiesn-Wochenende ist rum – und die Aicher Ambulanz zieht ein positives Fazit vom Sonntag, der weitestgehend ruhig geblieben ist.
Besonders beliebt seien vor allem Blasenpflaster gewesen, heißt es in der Mitteilung von Montag. Meist von Personen benötigt, die auch auf der Wiesn arbeiten. Zudem gab es einen Einsatz nach dem Trachten- und Schützenumzug. Ein Trommler sei den Sanitätern zufolge in seine große Trommel gefallen, wodurch er sich an der Hand verletzt hatte.
Beim ersten Alkohol-Einsatz handelte es sich um eine US-Amerikanerin Anfang 20, die mit der Trage auf die Sanitätsstation gebracht werden musste. "Diesmal sogar er um kurz vor vier Uhr nachmittags", schreibt die Ambulanz in ihrer Mitteilung. Am Sonntag wurden insgesamt 305 Patienten behandelt, im Vergleich zu 2019 deutlich weniger.
+++ Wetter-Regel könnte greifen: Bald Glühwein auf der Wiesn? +++
Wegen des schlechten Wetters in München könnte es auf der Wiesn bald Glühwein geben. Das Kuriosum gab es bereits in der Vergangenheit. Was dahintersteckt, lesen Sie hier.
+++ Wiesn-Zeit: Wenn die Polizei zum DJ wird +++

Während der Wiesn sorgt die Polizei erneut nicht nur für Ordnung – sondern auch für Stimmung. Seit Samstagabend schallen aus den Lautsprechern eines Spezialbusses der Bundespolizei am Heimweg vom Oktoberfest zur S-Bahn Schlager wie "Der Zug hat keine Bremse", "Hurra die Gams" oder Wiesn-Gassenhauer wie "Cordula Grün".
Das wegen Sexismus umstrittene Lied "Layla" soll auf der Hackerbrücke aber nicht zu hören sein. "Das spielen wir nicht", sagte der Chef des sechsköpfigen Partybus-Teams, Michael Schreiber. Man folge da den Empfehlungen der Wiesnwirte, die das Lied auch nicht spielen wollen.
Am Wochenende blieb die Discolaune aber vorerst verhalten. Grund dürfte das schlechte Wetter gewesen sein. Die meisten strebten fröstelnd möglichst schnell zum Bahnhof, um ins Warme in die S-Bahn zu kommen. In erster Linie wollen die Polizisten mit ihrer Aktion freilich nicht für Party sorgen – sondern für einen friedlichen Heimweg. "Leute, die tanzen, prügeln nicht", fasste einer der Beamten das Ziel vor Jahren einmal zusammen.
+++ Bayern auf der Wiesn: Gedämpfte Stimmung +++
Die Stimmung der Bayern beim traditionellen Oktoberfest-Besuch dürfte auch schon mal ausgelassener gewesen sein. Nach der 0:1-Niederlage beim FC Augsburg war Spielern und vor allem Bossen die aktuelle Krise deutlich anzusehen.
+++ Fazit Tag zwei: Gut was los, deutlich mehr Besoffene +++
Die AZ-Wiesnreporterin vor Ort meldet sich mit einem kurzen Fazit zum zweiten Tag des ersten Oktoberfests nach der Corona-Pandemie. Sie sagt, kurz und knapp: Es ist gut was los und es gibt deutlich mehr Besoffene als beim gestrigen Start. Publikumsmäßig ist aber noch Luft nach oben. Von Corona ist derweil nichts zu spüren auf der Wiesn: "quasi niemand" trägt eine Maske auf dem Festgelände.
Eine stimmungsvolle Reportage vom Anstichtag abseits der Fernsehkameras können Sie hier lesen. Und wie schnell die Wiesnfreude am Samstag auch die größten Muffel angesteckt hat, lesen Sie hier.
+++ So besoffen, dass nur noch "Layla" rauskommt +++
Als "Kuriosum des Tages" beschreibt die Aicher Ambulanz ganz zu recht, was am Nachmittag ein Mann Ende Vierzig den Sanitätern bot: Mit blutiger Nase und fehlenden Schneidezähnen kam er dort an und weigerte sich, den Mund zu öffnen. Und: seine Sprechfähigkeit sei "durch den erhöhten Biergenuss deutlich eingeschränkt" gewesen. Die Ärzte fragten den Mann nach einer Begleitperson, einem Notfallkontakt oder Wohnort. Der Mann aber antwortete auf all diese Fragen nur mit "Layla".
Alle Zahlen zum ersten Wiesn-Tag aus Sicht der Sanitäter und Ärzte können Sie hier lesen.
+++ Rund 700.000 Gäste am ersten Wiesn-Wochenende +++
Rund 700.000 Gäste haben laut Schätzung der Festleitung am ersten Wochenende bei nasskaltem Wetter das Oktoberfest besucht. Das waren deutlich weniger als bei der Wiesn 2019 vor der Corona-Pandemie – damals lag die Besucherzahl bei rund einer Million.
Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) sagte am Sonntag, er freue sich über einen gemütlichen Auftakt. "Für die nächsten zwei Wochen wünschen wir uns noch, dass sich Petrus wieder daran erinnert, wie anständiges Wiesn-Wetter ausschaut." Das Publikum auf dem Gelände sei bunt gemischt gewesen. Darunter seien auch viele Familien mit Kindern und Gäste aus dem Ausland gewesen, etwa aus den USA und Frankreich.
Schon vor Sonnenaufgang warteten am Samstag die ersten an den Eingängen, um bei der Öffnung des Geländes im Bierzelt vorn zu sein. Die ersten Zelte schlossen um die Mittagszeit die Türen.
Laut Wirtesprecher Christian Schottenhamel kamen ähnlich viele Besucher und Besucherinnen in die Zelte wie bei der Wiesn 2019. Die Stimmung sei geradezu euphorisch gewesen und die Menschen einfach glücklich, wieder das Oktoberfest zu feiern. Der Sprecher der kleinen Wiesn-Zelte, Otto Lindinger, berichtete zudem von einer Verjüngung des Publikums. Renner beim Essen war wie eh und je das Wiesn-Hendl, aber auch fleischlose Gerichte waren gefragt. Dazu strömte das Bier.
Bei Nieselregen und Kälte zog es die Menschen vor allem in überdachte Fahrgeschäfte wie Riesenrad und Geisterbahn. Im Straßenverkauf liefen gebrannte Mandeln und Bratwurst gut. Als "chillig und ruhig" beschrieb Yvonne Heckl als Leiterin des Museumszelts die Stimmung auf der "Oidn Wiesn" im Süden des Geländes.
Das Fest dauert bis zum 3. Oktober und damit einen Tag länger, da der Tag der Deutschen Einheit auf den Montag nach dem letzten Wiesn-Sonntag fällt.
+++ Sexueller Übergriff vor dem Hacker-Zelt +++
Bereits wenige Stunden nach Eröffnung des Oktoberfests hat die Polizei auch schon den ersten sexuellen Übergriff registriert: Ein 37-jähriger Italiener hat vor der Damentoilette beim Hacker-Festzelt auf eine 38-jährige Schweizerin gewartet und sie bedrängt. Die Frau gab einem Passanten ein Handzeichen, der schritt ein.
+++ Zweiter Wiesn-Tag startet ruhiger +++
Bei Regen und Temperaturen um zehn Grad hat der zweite Oktoberfesttag ruhig begonnen. In den meisten Zelten waren am Sonntagmittag noch Plätze frei. Vor allem an den Fahrgeschäften war zunächst wenig los. "Das ist aber am ersten Sonntag immer so", sagte Frank Ritter, Sprecher des Riesenrad-Betreibers. Hinzu komme das schlechte Wetter, ohne das der Andrang auch am Vortag wohl größer gewesen wäre. Die Schausteller hätten für die nächsten Tage vor allem eine Hoffnung: "Besseres Wetter!"
"Schönes Wetter - und nicht krank werden", ist auch der Hauptwunsch von Lebkuchenherz-Verkäufer Andreas Traut. Auch bei ihm lief das Geschäft verhalten - aber nicht wesentlich anders als vor der Corona-Zeit an solchen Regentagen. "Ich glaube nicht, dass das mit Corona oder Wirtschaft zu tun hat, sondern: schlechtes Wetter."
Rudi Bausch, der diverse Alkoholika auf der Wiesn verkauft, sagt: "Wetterbedingt war das jetzt nicht so der Traumstart, aber abgerechnet wird am 3. Oktober." Und: "In erster Linie bin ich mal froh, dass wir überhaupt wieder da sein dürfen." Man blicke deshalb optimistisch auf die nächsten zwei Wochen.
Die Wiesn war am Samstag nach zwei coronabedingt abgesagten Oktoberfesten mit viel Andrang gestartet. Schon frühmorgens hatten die Gäste auf Einlass gewartet, um dann im Laufschritt die Zelte zu stürmen. An den Eingängen bildeten sich rasch lange Schlangen. Am frühen Nachmittag waren mehrere Zelte wegen Überfüllung geschlossen.
+++ Polizei: Frankfurter Taschendiebfahnder auf der Wiesn +++
Die Polizei hat während dem Oktoberfest alle Hände voll zu tun – und hat deshalb auch Verstärkung geholt: Wie sie heute mitteilt, sind während der Wiesnzeit aus Frankfurt auf Taschendiebstahl spezialisierte Kollegen in München unterwegs. Die haben auch schon einen ersten Erfolg zu verzeichnen, allerdings nicht auf der Theresienwiese.
+++ Zu viel Alkohol: Sanitäter hatten viel zu tun +++
Laut Bundespolizei verlief der erste Wiesntag übrigens relativ ruhig. Die Polizei berichtete am Sonntagmorgen, es habe eine sexuell motivierte Tat gegeben. Deshalb werde gegen einen Mann ermittelt. Zudem sei ein Wiesnbesucher mit Drogen ertappt worden.
Anders sah es bei den Sanitätern aus, sie hatten vor allem abends alle Hände voll zu tun. Im Minutentakt mussten die Teams ausrücken, sagte ein Sprecher. Hunderte Patienten mussten versorgt werden, sehr viele wegen überhöhten Alkoholkonsums. Es gab aber auch Kopfverletzungen und Schnittwunden. "Ab 21.00 Uhr waren wir auf dem Stand von 2019", sagte der Sprecher. In einem Fall habe ein Betrunkener unvermittelt auf zwei Sanitäter eingeschlagen. Diese wurden am Kopf verletzt und konnten ihren Dienst nicht fortsetzen. Der Mann wurde von der Polizei abgeführt.
+++ Trachtenumzug gestartet +++
Seit 10 Uhr läuft der Trachten- und Schützenumzug von der Münchner Innenstadt zur Theresienwiese. Los gings auf der Maximilianstraße über die Residenzstraße zum Odeonsplatz, die Ludwig- und Briennerstraße entlang bis zum Maximiliansplatz, von dort aus vorbei am Stachus über die Sonnenstraße zur Schwanthalerstraße, dann auf die Paul-Heyse-Straße, über den Kaiser-Ludwig-Platz und die Schubertstraße bis zum Esperantoplatz.

+++ Trachten- und Schützenzug am Sonntag +++
Trachten- und Schützenvereine ziehen am Sonntag (10.00 Uhr) durch München zum Oktoberfest. Rund 9.000 Trachtler, Schützen, Fahnenschwinger, Jäger und Mitglieder von Musikkapellen und Spielmannszügen laufen mit. Begleitet werden sie von Festkutschen und geschmückten Brauerei-Gespannen. In farbenprächtigen traditionellen und historischen Gewändern präsentieren die Teilnehmer Brauchtum und zum Teil auch alte Handwerkskunst.
Angeführt wird der sieben Kilometer lange Festzug vom "Münchner Kindl" Viktoria Ostler. In festlich geschmückten Ehrenkutschen fahren Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) mit.
+++ Ozapft is! Das 187. Oktoberfest ist eröffnet+++
"Ozapft is" heißt es seit Samstagmittag um 12 Uhr! Die besten Bilder vom ersten Wiesn-Tag gibt es hier nochmal zum Durchklicken.
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