Wiesn 2022: Politiker feiern ohne Maske – und ernten heftige Kritik

Weil sie gerade erst das neue Infektionsschutzgesetz beschlossen hatten und nun ohne Maske auf dem Oktoberfest feierten, müssen sich viele Politiker teils rüde Kritik in den sozialen Medien anhören. Auch die Münchner Stadträtin Anne Hübner war betroffen, wehrte sich aber mit Verve.
| AZ
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
19  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen
Beim Anstich auf dem 187. Oktoberfest waren auch viele Politiker quer durch alle Parteien dabei - in den meisten Fällen ohne einen Mund-Nasen-Schutz.
Beim Anstich auf dem 187. Oktoberfest waren auch viele Politiker quer durch alle Parteien dabei - in den meisten Fällen ohne einen Mund-Nasen-Schutz. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

München - Dass es nicht so einfach ist, mit einem Mund-Nasen-Schutz im Gesicht, sein Bier auf der Wiesn zu genießen, sollte jedem klar sein, der schon einmal versucht hat, mit einer Maske über dem Mund zu trinken oder zu essen.

Anne Hübner: "Es ist so wie immer und es ist geil"

Sei's drum: Am ersten Oktoberfest-Wochenende hatten Politiker quer durch alle Parteien maskenlos ihren Spaß, feierten ausgelassen, ließen entsprechende Fotos im Internet kursieren – und ernteten teils böse Kritik in den sozialen Medien.

Anzeige für den Anbieter Twitter über den Consent-Anbieter verweigert

Eine, die es besonders heftig abbekam, war Anne Hübner: Die Fraktionsvorsitzende der SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat hatte sich allerdings auch besonders weit aus dem Fenster gelehnt. "Es ist so wie immer und es ist geil", twitterte sie sozusagen live  von der Wiesn.

Neues Infektionsschutzgesetzt abgesegnet – und dann maskenlos aufs Oktoberfest

In Zeiten, in den gerade erst ein neues Infektionsschutzgesetz in Sachen Corona beschlossen wurde, das den Bundesländern unter anderem die Möglichkeit gibt, Maskenpflicht in Innen- und Außenbereichen vorzuschreiben, kommt das gar nicht gut an.

Anzeige für den Anbieter Twitter über den Consent-Anbieter verweigert

Schließlich können auch Schüler wieder dazu verpflichtet werden, Masken im Unterricht zu tragen – ganz unabhängig von ihrem Test-Status. Und: Für die Bahn gilt ab nächster Woche wieder eine FFP2-Pflicht. 

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Mit am Biertisch saß auch Katharina Schulze – mit Spezi, aber ohne Maske: Noch vor knapp eineinhalb Wochen hatte die im bayerischen Landtag sitzende Grünen-Politikerin via Twitter betont, dass sich das Coronavirus nicht dafür interessiere, ob es sich im Bus, in der Bahn oder im Flugzeug unter Menschen verbreite.

Anzeige für den Anbieter Twitter über den Consent-Anbieter verweigert

Ihr Statement: "Überall dort, wo Menschen zusammenkommen, gerade in Innenräumen, besteht weiterhin ein hohes Risiko, sich anzustecken. Deshalb ist es richtig, dort Maske zu tragen und sich selbst und andere zu schützen."

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann: "Im Zelt mit Maske wäre kein Oktoberfest"

Auch Grünen-Chefin Ricarda Lang war beim Anstich im Schottenhamel am Start, wie ein Instagram-Post von Staatsministerin Claudia Roth zeigt. Lang hatte sich zuletzt noch für die Benutzung von Masken in Innenräumen stark gemacht.

Anzeige für den Anbieter Twitter über den Consent-Anbieter verweigert

Der bayerische Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann – auch er verzichtete auf der Wiesn auf den Mund-Nasen-Schutz - erklärte auf "Bild"-Anfrage: "Im Zelt mit Maske wäre kein Oktoberfest. Ich habe mich vorher getestet und werde das auch zwei Tage später tun. Es ist ja keiner gezwungen, hinzugehen."

Anzeige für den Anbieter Twitter über den Consent-Anbieter verweigert

Anne Hübner: "Politiker*innen sind eben auch nur Menschen"

Und Anne Hübner reagierte auf den "Shitstorm", wie sei die Welle der Kritik eher augenzwinkernd nannte, unempfindlich.  "Politiker*innen sind eben auch nur Menschen. Ihr Handeln ist deshalb nicht widerspruchsfrei. Dazu kommt der Unterschied zwischen Wiesn und ÖPNV: Auf die Wiesn muss niemand gehen, der nicht will. Auf Bus und Bahn sind viele angewiesen", schrieb sie auf einen entsprechenden User-Kommentar.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
19 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Ladesymbol Kommentare