Landtagswahlen: Das sind die acht Sieger in München

Die CSU bleibt auch in München die stärkste Partei und legt weiter zu. Die SPD schafft es nach bitteren Jahren, wieder über die 30 Prozent zu kommen. Die Ergebnisse in den acht Stimmkreisen im Detail.
Willi Bock |
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Die Gewinner der Münchner Wahlkreise in unserer Bilderstrecke.
Daniel von Loeper/ho 9 Die Gewinner der Münchner Wahlkreise in unserer Bilderstrecke.
Ruth Waldmann (SPD) hat es auf Anhieb geschafft. Die Soziologin erringt mit 34,0 Prozent den Stimmkreis gegen die Rechtsanwältin Mechthilde Wittmann (CSU, 32,1 Prozent).
ho 9 Ruth Waldmann (SPD) hat es auf Anhieb geschafft. Die Soziologin erringt mit 34,0 Prozent den Stimmkreis gegen die Rechtsanwältin Mechthilde Wittmann (CSU, 32,1 Prozent).
PASING: Otmar Bernhar(CSU): Er siegt mit 42,0 Prozent (+ 5,0 %) wieder den Stimmkreis gegen Florian Ritter (SPD, 25,2 %). Bernhard war früher Minister, bevor ihn Horst Seehofer 2008 abberief – weil er älter als 60 Jahr war. Der Jurist Bernhard ist seit 1990 im Landtag.
Daniel von Loeper 9 PASING: Otmar Bernhar(CSU): Er siegt mit 42,0 Prozent (+ 5,0 %) wieder den Stimmkreis gegen Florian Ritter (SPD, 25,2 %). Bernhard war früher Minister, bevor ihn Horst Seehofer 2008 abberief – weil er älter als 60 Jahr war. Der Jurist Bernhard ist seit 1990 im Landtag.
Der 43-jährige Münchner studierte Physik und ist Diplom-Politikwissenschaftler. Ab 14. März ist er neuer Generalsekretär der CSU.
ho 9 Der 43-jährige Münchner studierte Physik und ist Diplom-Politikwissenschaftler. Ab 14. März ist er neuer Generalsekretär der CSU.
HADERN: Georg Eisenreich (CSU): Mit 37,4 Prozent (+ 4,7 %) gewinnt er gegen einen Neuling, den Münchner Stadtrat Andreas Lotte (SPD, 31,1 %). Der Rechtsanwalt Georg Eisenreich (43) ist seit 2003 im Landtag. Vorher saß er für die CSU im Münchner Stadtrat.
ho 9 HADERN: Georg Eisenreich (CSU): Mit 37,4 Prozent (+ 4,7 %) gewinnt er gegen einen Neuling, den Münchner Stadtrat Andreas Lotte (SPD, 31,1 %). Der Rechtsanwalt Georg Eisenreich (43) ist seit 2003 im Landtag. Vorher saß er für die CSU im Münchner Stadtrat.
SCHWABING: Ludwig Spaenle (CSU) hat die Überraschung geschafft und das traditionell eigentlich rot-grüne Schwabing geholt: Mit 31,7 Prozent und einem Plus von 3,5 Prozent besiegt er Isabell Zacharias (SPD, 29,4 Prozent) Spaenle kann nun Schulminister bleiben.
ho 9 SCHWABING: Ludwig Spaenle (CSU) hat die Überraschung geschafft und das traditionell eigentlich rot-grüne Schwabing geholt: Mit 31,7 Prozent und einem Plus von 3,5 Prozent besiegt er Isabell Zacharias (SPD, 29,4 Prozent) Spaenle kann nun Schulminister bleiben.
BOGENHAUSEN: Robert Brannekämper (CSU) hat es mit 35,9 (+ 4,9 %) Prozent auf Anieb geschafft, das Direktmandat in Bogenhausen zu erobern. Er besiegt den Müchner SPD-Chef Ulrich Pfaffmann (29,5 Prozent). Der Diplom-Ingebier sitzt für die CSU im Münchner Stadtrat.
Daniel von Loeper 9 BOGENHAUSEN: Robert Brannekämper (CSU) hat es mit 35,9 (+ 4,9 %) Prozent auf Anieb geschafft, das Direktmandat in Bogenhausen zu erobern. Er besiegt den Müchner SPD-Chef Ulrich Pfaffmann (29,5 Prozent). Der Diplom-Ingebier sitzt für die CSU im Münchner Stadtrat.
MOOSACH: Joachim Unterländer (CSU) hat es mit 39,5 Prozent (+5,3 %) wieder geschafft. Gegen Diana Stachowitz (SPD, 31,7 Prozent) verteidigte er sein Landtagsmandat im Münchner Norden. Unterländer vertritt den Stimmkreis seit 1994 unangefochten im Landtag.
ho 9 MOOSACH: Joachim Unterländer (CSU) hat es mit 39,5 Prozent (+5,3 %) wieder geschafft. Gegen Diana Stachowitz (SPD, 31,7 Prozent) verteidigte er sein Landtagsmandat im Münchner Norden. Unterländer vertritt den Stimmkreis seit 1994 unangefochten im Landtag.
GIESING:Andreas Lore hat eine Zitterpartie gewonnen: Mit 32,9 Prozent triumphiert er gegen den Neuling Florian von Brunn (SPD, 29,9 %). Der Kaufmann ist seit 2008 Landtagsabgeordneter und hat den Stimmkreis zum zweiten Mal erkämpft.
Daniel von Loeper 9 GIESING:Andreas Lore hat eine Zitterpartie gewonnen: Mit 32,9 Prozent triumphiert er gegen den Neuling Florian von Brunn (SPD, 29,9 %). Der Kaufmann ist seit 2008 Landtagsabgeordneter und hat den Stimmkreis zum zweiten Mal erkämpft.

München - Absolute Mehrheit bei der Landtagswahl in Bayern: deutlich zu, 32,4 Prozent. Sie kommt seit langem wieder über die 30 Prozent. Die Partei kann aber nur einen der acht Münchner Stimmkreise direkt gewinnen – Milbertshofen.

Schwabing geht in letzter Minute doch wieder an den Münchner CSU-Chef Ludwig Spaenle. In mehreren Stimmkreisen wie Giesing, Schwabing und Bogenhausen liefert sich die SPD ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen mit den CSU-Direktkandidaten. Für den SPD-Neuling Florian von Brunn (Giesing) ist der Abend eine nervliche Achterbahnfahrt. Auch für Isabell Zacharias: Erst lässt sie sich im Landtag als Spaenle-Besiegerin feiern – dann fällt sie durch.

Die Grünen können dieses Mal nicht triumphieren: Ihr Siegeszug ist gestoppt, sie verlieren sogar in ihrer Stammhauptstadt und kommen auf 12,1 Prozent. Ihr bestes Ergebnis hat die Partei in Schwabing – wo ihre Spitzenkandidatin Margarete Bause lebt und 17,6 Prozent bekommt. Auch in München stürzt die FDP brutal ab und muss auch mit ihrer Star-Kandidatin Gabriele Weishäupl eine herbe Niederlage in Bogenhausen einfahren. Kulturminister Wolfgang Heubisch erlebt sein Waterloo in Schwabing.

Ein großer Erfolg: Ruth Waldmann (SPD) schafft es auf Anhieb, Milbertshofen zu gewinnen. Sie ist dort seit Jahren als emsige Bezirksrätin präsent. Jetzt tritt sie die Nachfolge von Franz Maget an, der aufhört. Die CSU-Kandidatin Mechthilde Wittmann hatte gegen sie einen schweren Stand. Und: Sie lebt dort nicht. Das zahlt sich bei den Wählern selten aus. Sie kommt eventuell über die Liste doch in den Landtag.

Die Überraschung ist der Münchner CSU-Chef und Schulminister Ludwig Spaenle. Im letzten Moment gewinnt er in Schwabing gegen Isabell Zacharias. In diesem hart umkämpften Stimmkreis haben sich SPD und Grüne gegenseitig im Kampf gegen Spaenle blockiert. Denn auch die Grünen Spitzenfrau Margarete Bause trat dort an.

Der Ude-Effekt: In München hat er gezogen. Die SPD hat in allen Stimmkreisen deutlich zugelegt. Am meisten in Schwabing. Der OB und Spitzenkandidat Christian Ude ist erleichtert, als er das München-Ergebnis sieht: „Es ist kein Geheimnis, dass auch der Blick auf die Stadtratswahlen in München ein Grund für meine Kandidatur gewesen ist.“ Das positive Ergebnis gebe nun den Münchner Sozialdemokraten Auftrieb. Den Schwabinger Ude hätte es Freude, wenn es „den Skandalminister Spaenle“ getroffen hätte, sagt Ude der AZ. Der OB hat Isabell Zacharias „ganz besonders unterstützt“. Ein Erfolg sei es auch, dass Ruth Waldmann den schweren Stimmkreis Milbertshofen für die SPD behalten konnte. Ude: „Es ist das erste Mal seit 1970, das die SPD in München bei einer Landtagswahl der CSU wieder auf Augenhöhe begegnen kann.“

Landtagswahl 2013: Der Liveticker zum Nachlesen

Auch seine Bürgermeisterin Christine Strobl sieht mit diesem Ergebnis für die SPD „frohgestimmt“ auf die Stadtratswahlen im März 2014. Da muss die SPD ihre Mehrheit verteidigen. Eine tiefe Enttäuschung ist die Niederlage für den FDP-Fraktionsvorsitzenden im Rathaus, Michael Mattar: „Das ist sehr bitter. Natürlich ist es für uns auf Stadtebene nicht gut, nicht mehr in der Staatsregierung vertreten zu sein." Bis März bleibe noch Zeit, das ein oder andere zu korrigieren.

Für die Grünen schaute deren OB-Kandidatin Sabine Nallinger frustriert drein. Die Zeit der Jubel-Wahltage ist jetzt auch für die Münchner Grünen vorbei. Auch sie haben Verluste einstecken müssen. „Das ist für mich ein Ansporn.“ Sie setzt darauf, dass die Münchner bisher noch immer bei Kommunalwahlen anders abgestimmt haben als bei Bundes- oder Landtagswahlen. Aber bei Europawahlen waren sie auch schon die zweitstärkste Partei in München – vor der SPD.

Am Montag werden die Parteien ihre Ergebnisse analysieren. Christian Ude wird um 9 Uhr im Willy-Brandt-Haus in Berlin erwartet. Er hat die Wahl zwar nicht gewonnen, aber in München wieder den Aufstieg geschafft. 

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