Nur 1:1 gegen Dortmund II: Wo minimalistische Löwen dennoch ganz groß sind

Die Löwen gehen beim Tabellen-18. Dortmund II unter die Minimalisten und holen dank Vrenezi in einem schwachen Spiel nur ein 1:1. Trainer Köllner spricht danach dennoch von Sechzger-Superlativen.
Matthias Eicher
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Kein Sieg, keine so starke Löwen Leistung wie in vielen Spielen zuvor und doch Applaus: Trainer Michael Köllner (M.) und die Sechzger.
Kein Sieg, keine so starke Löwen Leistung wie in vielen Spielen zuvor und doch Applaus: Trainer Michael Köllner (M.) und die Sechzger. © sampics/Augenklick

München - Manchmal muss sich selbst der so mächtige und majestätische Löwe in seinem Tierreich so mühsam ernähren wie ein Eichhörnchen, um sich am Ende doch triumphierend über allen anderen zu thronen. Als Tierreich sei in diesem Falle die Dritte Liga bezeichnet. Der Löwe, man ahnt es schon: die Sechzger mit ihrer Raubkatze als Wappentier auf der Brust. Diese jüngste Leistung, bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund, sie glich einer absoluten Magerkost und dennoch konnte sich der Dompteur hinterher zufrieden zeigen.

"Solche Spiele musst du auch bestehen", meinte Michael Köllner nach dem mageren Eichhörnchen-eins-zu-eins im Signal-Iduna-Park bei der U23 des Bundesliga-Topklubs: "Es war ein schweres Spiel für uns heute, aber wir haben einen Punkt geholt." Ein Pünktchen beim Tabellen-18., der erst acht Zähler auf der Haben-Seite hat? Dennoch sollte es nach dem Schlusspfiff des Spiels gleich um mehrere Superlative gehen.

Wie denn das? Löwen-Freuden trotz Sparmodus der Mannschaft, die den Aufstieg packen will? Die AZ macht den Mini-Mega-Check:

Weiß-blauer Minimalismus

Die Giesinger zeigten sich minimalistisch wie selten im bisherigen Saisonverlauf: Der wiedergenesene Kapitän Stefan Lex ging einmal mit all seiner Cleverness zu Boden – Elfmeter. Neuzugang Albion Vrenezi, ansonsten wie fast alle Giesinger im Sparmodus unterwegs, traf abgezockt zur Führung (62.). Nun ja, das war's dann auch. Außer einer soliden Defensivleistung von Torhüter Marco Hiller, Abwehrboss Jesper Verlaat und Leandro-Morgalla-Vertreter Niklas Lang, die nur hinten das Traumtor von Marco Pasalic zuließen (68.).

Maximales Ergebnis

Das wäre freilich, drei Punkte als Auswärts-Beute mit nach Hause zu nehmen. Ein Auftrag, den Coach Köllner vor dem Duell auslobte und hinterher feststellen musste, dass er fehlgeschlagen war. Und dennoch, so der 52-Jährige: "Man kann nicht von Sieg zu Sieg durch die Liga gehen. Man muss sich auch mal einen Punkt erkämpfen und das haben wir gemacht."

Auch der junge Linksverteidiger Fabian Greilinger erkannte: "Wir können nicht jedes Spiel gewinnen. Das war uns schon vor der Saison klar." Umso schöner, wenn der Zähler trotzdem zu Großem reicht: Weil die SV Elversberg zuhause gegen den SC Verl mit 1:2 verlor, eroberte 1860 mit insgesamt 23 Punkten den Platz an der Sonne zurück.

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Aufstiegsreife Bilanz

Betrachtet man die Gesamtbilanz der Giesinger, gibt's nichts zu meckern: sieben Siege, zwei Remis und nur eine Pleite nach zehn Spieltagen. Ergibt summa summarum einen Punkteschnitt von 2,3. "Das ist eine Mega-Bilanz", urteilte Köllner – und hat Recht damit: Ein solcher Punkteschnitt ist absolut aufstiegsreif.

Mega-Auftritt im Mega-Park

Nein, nicht die Kult-Partylocation auf der Party-Insel Mallorca ist hier gemeint, sondern der Signal-Iduna-Park: Eigentlich nur hineingeworfen in die über 80.000 Zuschauer fassende Schüssel, machten knapp 2.500 Löwen-Fans eine derart gute Stimmung, trotzten der miesen Wetterlage und einer kurzzeitigen Hagel-Unterbrechung. An der Anhängerschaft lag es nicht, dass es nix wurde mit dem Dreier, wie Köllner überschwänglich lobte: "Das war wieder ganz großer Sport. Zweieinhalbtausend Fans, die uns ununterbrochen angefeuert und bei Wind und Wetter alles gegeben haben. Von daher ein großes Kompliment!"

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Minimale Ablenkung, maximale Konzentration

Damit 1860 bald wieder siegt, stellt Verteidiger Greilinger klar: Trotz der verlockenden Ablenkung des Oktoberfestes zählt nur das Oberbayern-Derby gegen den FC Ingolstadt 04 (Samstag, 14 Uhr, BR, Magenta Sport und im AZ-Liveticker). "Auf die Wiesn? Ganz sicher nicht mehr, wir haben vollen Fokus auf den Fußball und das ist auch richtig so!"

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2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Radio Pähl am 04.10.2022 13:09 Uhr / Bewertung:

    Der Eicher ein Dichter? Frohlocket! Was für ein Troubadaour der Eicher!

  • Kaiser Jannick am 05.10.2022 17:18 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radio Pähl

    Tja, manche sind nicht mehr ganz dicht, andere dafür sogar Dichter.
    PS: verwenden Sie am besten keine Fremdwörter, wenn Sie diese nicht korrekt schreiben können.
    Es heißt Troubadour, einen "Troubadaour" (sic) gibt's nicht.

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