Zahlen zeigen: Upamecano und Sabitzer fremdeln noch beim FC Bayern

Beide Ex-Leipziger sind beim FC Bayern noch nicht angekommen, das belegen Statistiken eindeutig. Trainer Julian Nagelsmann verteidigt seine Spieler, doch im Sommer könnte es Veränderungen geben.
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Vor München spielten Marcel Sabitzer (l.) und Dayot Upamecano (r.) beide in Leipzig.
Vor München spielten Marcel Sabitzer (l.) und Dayot Upamecano (r.) beide in Leipzig. © sampics/Augenklick

München - Bei Real Madrid, so sagt man sich, hat in der Kabine ein Wandel stattgefunden seit dem vergangenen Sommer. Seit David Alaba vom FC Bayern zu den Königlichen gewechselt ist.

David Alaba hält sein (neues) Team zusammen

Der Österreicher soll schon jetzt, nach nicht einmal einer Saison, Wortführer bei Real sein, die bisweilen galaktischen Egos der Stars beruhigen und gewinnbringend zusammenführen. Eine Qualität, die Alaba schon bei Bayern ungemein wertvoll machte - neben seinen Weltklassefähigkeiten als Spieler auf dem Platz.

Diese zeigt Alaba freilich auch in Madrid, nebenbei ordnet er lautstark die Abwehr seiner Mannschaft. Nicht nur aus diesen beiden Gründen wird Alaba bei Bayern extrem vermisst. Mit Dayot Upamecano, das nahmen die Münchner an, würden sie die Qualitätslücke nach den Abgängen von Alaba und Jérôme Boateng schließen können.

Upamecano ist eher zurückhaltend als laut

Doch das ist bislang nicht gelungen. Upamecano wirkt nach einigen schwachen Auftritten verunsichert. Ein wortgewaltiger Anführer wie Alaba ist er ohnehin nicht, das weiß Trainer Julian Nagelsmann schon seit der gemeinsamen Zeit bei RB Leipzig. Upamecano sei "kein Lautsprecher und wird es auch nie werden", sagte Nagelsmann einmal.

Und so werkelt die Münchner Abwehr im Februar 2022 vor sich hin, denn auch Niklas Süle (ab Sommer in Dortmund), Benjamin Pavard und Lucas Hernández balgen sich nicht gerade um den Posten des Abwehrchefs. Es fehlt zudem die spielerische Qualität im Passspiel, für die Alaba und Boateng standen.

Doch auch nach einigen Monaten kommen die Spieler nicht richtig in München an.
Doch auch nach einigen Monaten kommen die Spieler nicht richtig in München an. © sampics/Augenklick

Nagelsmann über Upamecano: "Er kann gegen Weltklassespieler sehr gut spielen"

"Ich erwarte nicht, dass er ein Spieler wird, der jeden Ball wie David Alaba perfekt in den Halbraum spielt", sagte Nagelsmann über Upamecano: "Er hat andere Qualitäten. Upa ist herausragend, er hat mein Vertrauen und deshalb spielt er auch." In der Vergangenheit habe der 23-Jährige "schon Kylian Mbappé ausgeschaltet und gegen Neymar sehr gut verteidigt. Er kann gegen Weltklassespieler sehr gut spielen. Er braucht halt einfach diese Gier in allen Verteidigungsaktionen", so Nagelsmann weiter.

Doch bislang hat Upamecano diese Qualitäten bei Bayern noch nicht konstant abgerufen, deshalb wollen die Münchner im Sommer Chelseas Andreas Christensen als Alternative für die Innenverteidigung verpflichten.

Statistiken zu Upamecanos Spielen bringen Licht ins Dunkle

Ein Blick in die Statistiken von Datendienstleister Opta zeigt, woran es bei Upamecano hakt. So gewinnt der Franzose bei Bayern weniger Kopfballduelle (60 Prozent) als zuvor im Dress von RB Leipzig (62 Prozent). Er fängt seltener den Ball des Gegners ab (1,5 Mal pro 90 Minuten zu 1,9 Mal pro 90 Minuten), wird öfter ausgedribbelt (0,7 Mal pro Partie zu 0,5 Mal pro Partie) und begeht mehr Fouls (1,3 pro Spiel zu 1,2 pro Spiel). Was bei Bayern immerhin besser geworden ist: Upamecano hat mehr Ballaktionen pro Spiel (96 zu 82) und eine höhere Erfolgsquote bei Pässen zum Mitspieler (89 Prozent zu 86 Prozent).

In einem für Abwehrspieler zentralen Punkt patzt Upamecano allerdings zu oft: Er verursachte durch individuelle Fehler bereits vier gegnerische Torschüsse bei 26 Einsätzen (zwei führten zu Gegentoren). In der Vorsaison waren es bei Leipzig fünf Fehler vor Torschüssen in 41 Pflichtspielen. Ein Beleg, dass Upamecano im Bayern-Trikot nicht so konzentriert agiert wie zuvor.

Bei Leipzig lief es noch - wo liegt jetzt das Problem?

Beim zweiten Ex-Leipziger, der vor dieser nach München wechselte, sehen die Zahlen noch deutlich schlechter aus: Marcel Sabitzer. Der 27-Jährige legte zwar genau wie Upamecano in Sachen erfolgreiche Passquote (84 Prozent zu 79 Prozent) und Ballaktionen pro Spiel (89 zu 72), in allen anderen relevanten Statistiken stürzte Sabitzer aber heftig ab.

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Beispiele gefällig? Unter Coach Nagelsmann erzielte Sabitzer bei Leipzig in 83 Pflichtspielen 25 Tore und bereitete 16 Treffer vor. Bei Bayern sind es nach 22 Einsätzen genau null Tore und null Assists.

Wie geht es mit Sabitzer künftig weiter?

Sabitzers Quote an gewonnenen Zweikämpfen ging ebenfalls zurück von 48 Prozent auf 42 Prozent. Er kam überhaupt nur in 26 Prozent aller Partien zum Einsatz, bei Leipzig lag diese Zahl noch bei 76 Prozent. Die Sabitzer-Wahrheit sieht so aus: Er ist bislang nur Ergänzungsspieler und noch nicht bei Bayern angekommen. Laut "Kicker" ist Sabitzers Zukunft über den Sommer hinaus sogar ungewiss.

"Er kommt im Training immer besser in die Spur, da sind wir absolut zufrieden", sagte Nagelsmann nach dem 4:1-Sieg gegen Fürth und stärkte Sabitzer damit. Doch der Österreicher muss endlich auch auf dem Platz überzeugen - genauso wie Upamecano.

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2 Kommentare
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  • Brunhilde am 26.02.2022 08:37 Uhr / Bewertung:

    Ich denke, beide Spieler Upamecano und Sabitzer sollen bis Ende Saison ihre Chance bekommen sollten ihre Leistungen weiter so sein dann muß Bayern eine Entscheidung treffen denn man kann nicht mit solche Spieler dann in eine neue Saison gehen wenn man hohe Ziele hat und das ist bei Bayern der Anspruch

  • Südstern7 am 25.02.2022 09:29 Uhr / Bewertung:

    Wenn man einen talentierten 22jährigen Spieler in so einer wichtigen Position wie Innenverteidiger integrieren will, dann muss er Nebenleute haben, die dieses hochsensible Gebilde, wo Flexibilität und Kopfarbeit genau so wichtig sind wie balltechnische Fertigkeiten, intus haben. Doch leider hinken alle seine Kollegen hinter ihrer Form her und haben mehr mit sich selbst zu tun als einem jungen Kollegen zu helfen. So muss der Upamecano selbst seinen Weg finden, er soll den Stoßstürmer ausschalten und gleichzeitig als Spieleröffner genaue Pässe in die Schnittstellen des Gegners spielen. Ein bisschen viel, wie ich finde. Und ich wette der hat seine Ablösesumme im Hinterkopf, will immer was besonderes mit der Kugel anstellen, statt das Ding auch mal auf die Tribüne zu hauen.

    Marcel Sabitzer kam später zur Mannschaft. Da lief es prächtig im Mittelfeld mit Kimmich und Goretzka, er wurde erst mal nicht gebraucht und kam auch nicht zum Einsatz. Nun fehlt Spielpraxis und Rhythmus. Geduld bitte

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