Borussia Dortmund gegen FC Bayern: Rückblick auf denkwürdige Spiele

Es ist wieder Zeit für den deutschen Clásico. Der FC Bayern und Borussia Dortmund stehen zwar nicht auf den Spitzenplätzen der Tabelle, dennoch bleibt es der Fußball-Gipfel in Deutschland.
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Arjen Robben (M.) entschied das Champions-League-Finale 2013 mit seinem Tor für den FC Bayern.
Arjen Robben (M.) entschied das Champions-League-Finale 2013 mit seinem Tor für den FC Bayern. © Gerry Penny/EPA/dpa

Dortmund/München - Ganz Fußball-Deutschland schaut am Samstag (18.30 Uhr, Sky und im AZ-Livticker) auf den Bundesliga-Gipfel zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Zwar stehen beide Teams vor dem Spiel in Dortmund wie zuletzt vor über einem Jahrzehnt nicht auf einem der Top-Zwei-Plätze in der Tabelle – an der Brisanz und dem Stellenwert ändert das aber nichts. 

"Es ist ein besonderes Spiel, da freuen wir uns drauf", sagte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. Er muss auf Anführer Thomas Müller nach einer Corona-Infektion verzichten, bei Dortmund fehlt Kapitän Marco Reus

Nagelsmann vor Topspiel: "Der Sieg steht über allem"

Der FC Bayern gewann zehn der letzten elf Liga-Spiele gegen Dortmund, zuletzt gab es sogar acht Pflichtspielsiege in Folge. "Es ist wichtig, dass Sieg Nummer neun folgt. Aber generell hat es für das Spiel keine Relevanz. Man muss sich neu beweisen", sagte Nagelsmann. "Der Sieg steht über allem."

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BVB-Coach Edin Terzic hofft auf ein Ende der Bayern-Serie. "Man braucht besonders Mut", sagte Terzic. Der Gewinner des Duells ist zumindest für eine Nacht Tabellenführer. Dann können der aktuelle Spitzenreiter 1. FC Union Berlin und der SC Freiburg nachziehen. 

Der deutsche Clásico hat in der Vergangenheit viele denkwürdige Momente hervorgebracht: Es gab Oliver Kahn in Kung-Fu-Manier, Jan Koller als Torwart-Aushilfe oder Robert Lewandowski im Dauer-Toreschießen. Eine Auswahl:

3. April 1999: Kung-Fu-Kahn unter Druck

Oliver Kahn in Kung-Fu-Manier gegen Dortmund.
Oliver Kahn in Kung-Fu-Manier gegen Dortmund. © imago/Team 2

Topspiele wie gegen den BVB motivierten Bayern-Torhüter Oliver Kahn immer besonders. An diesem April-Tag scheint er wie von Sinnen. Erst versucht er BVB-Stürmer Heiko Herrlich in den Hals zu beißen, dann springt er in Kung-Fu-Manier auf den entgeistert schauenden BVB-Stürmer Stephane Chapuisat zu.

Kahn erklärte später, er habe wegen Kritik unter Druck gestanden und nach einem Gegentor sei der "Deckel vom Kessel" geflogen. Das Spiel endet 2:2.

9. November 2002: Torwart Koller bleibt ohne Gegentor

Eigentlich Stürmer, aushilfsweise Torwart: Dortmunds Jan Koller.
Eigentlich Stürmer, aushilfsweise Torwart: Dortmunds Jan Koller. © firo/Augenklick

BVB-Torhüter Jens Lehmann fliegt vom Platz, doch der BVB kann nicht mehr wechseln. Also geht der 2,02 Meter große Stürmer Jan Koller ins Tor. 24 Minuten lang – und bleibt ohne Gegentor. Der "kicker" berief ihn anschließend in die Elf des Tages. Als Torhüter natürlich. Koller hatte auch das 1:0 für den BVB erzielt, der verliert in München trotzdem mit 1:2.

12. Mai 2012: Dortmunder Double – und drückende Überlegenheit

Robert Lewandowski, damals noch im Trikot des BVB, erzielte gleich drei Tore.
Robert Lewandowski, damals noch im Trikot des BVB, erzielte gleich drei Tore. © dpa

Die Dortmunder schaffen die ultimative Demütigung des FC Bayern – und müssen es später büßen. Nach dem Meistertitel 2011 und der bereits sicheren Titelverteidigung zerlegt der BVB die Münchner im DFB-Pokalfinale mit 5:2. Bayern-Präsident Uli Hoeneß kündigte direkt an, zu zeigen "wo der Hammer hängt".

Die Münchner schnappten sich danach nacheinander Mario Götze, Robert Lewandowski sowie Mats Hummels – und wurden seitdem immer deutscher Meister. Hummels und der mittlerweile zu Eintracht Frankfurt gewechselte Götze kehrten jedoch später zum BVB zurück.

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25. Mai 2013: Robben schießt die Bayern in den Fußball-Olymp

Der größte und wichtigste Moment seiner Karriere: Arjen Robben (l.) trifft im Champions-League-Finale 2013 gegen Dortmunds Roman Weidenfeller zum 2:1-Sieg des FC Bayern.
Der größte und wichtigste Moment seiner Karriere: Arjen Robben (l.) trifft im Champions-League-Finale 2013 gegen Dortmunds Roman Weidenfeller zum 2:1-Sieg des FC Bayern. © picture alliance / dpa

Das Spiel, das deutsche Fußball-Geschichte schrieb: Zum ersten und einzigen Mal bestreiten zwei deutsche Mannschaften ein Champions-League-Finale. Im Londoner Wembley-Stadion ist Dortmund ebenbürtig.

Als alle sich schon auf eine Verlängerung einrichten, schießt Arjen Robben das 2:1-Siegtor für die Münchner, die ein Jahr zuvor nicht nur im Pokalendspiel eine bittere Niederlage kassierten, sondern auch im Champions-League-Finale "dahoam" gegen Chelsea.

10. November 2018: Spektakulärer und torreicher Klassiker

10. November 2018, Bundesliga: Die Bayern um Franck Ribéry (m.) verlieren mit 2:3 bei Borussia Dortmund. Die Bayern rutschen auf Tabellenplatz fünf ab, der BVB festigt seinen Platz an der Tabellenspitze.
10. November 2018, Bundesliga: Die Bayern um Franck Ribéry (m.) verlieren mit 2:3 bei Borussia Dortmund. Die Bayern rutschen auf Tabellenplatz fünf ab, der BVB festigt seinen Platz an der Tabellenspitze. © Rauchensteiner/Augenklick

Im vielleicht spektakulärsten Klassiker seit Jahren triumphiert der BVB mit 3:2. Zweimal gehen die Bayern durch Robert Lewandowski in Führung, zweimal kann der überragende Marco Reus ausgleichen. Am Ende sorgt Paco Alcácer für den Siegtreffer und einen Sieben-Punkte-Vorsprung der Borussia.

6. April 2019: Meisterliche Münchner Machtdemonstration

Die Bayern jubeln, die Dortmunder sind mehr als bedröppelt.
Die Bayern jubeln, die Dortmunder sind mehr als bedröppelt. © imago images / ActionPictures

Mit einer meisterlichen Machtdemonstration stürmt der FC Bayern zurück an die Spitze der Bundesliga. Der deutsche Rekordchampion schickt den gedemütigten und entzauberten Rivalen mit 5:0 nach Hause.

Robert Lewandowski (2), Mats Hummels, Javi Martínez und Serge Gnabry führen den völlig überforderten BVB vor. Kurios: Trotz der titelreifen Tor-Gala muss Bayern-Trainer Niko Kovac schon da um seinen Job fürchten.

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