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Achtelfinale der Champions League: FC Bayern trifft auf Paris Saint-Germain

Hammerlos und Leckerbissen: Die Bayern treffen bereits im Achtelfinale der Champions League auf die Star-Truppe von Paris St.-Germain. "Unsere perfekte Gruppenphase wurde nicht wirklich belohnt".
von  Patrick Strasser
Für die Münchner geht es im Achtelfinale der Champions League gegen Paris Saint-Germain.
Für die Münchner geht es im Achtelfinale der Champions League gegen Paris Saint-Germain. © IMAGO / Sven Simon

Nyon - Unentschieden? Mon Dieu! Das können Paris und Bayern einfach nicht! In elf Duellen, die es bisher zwischen Paris St.-Germain und dem FC Bayern gab, kam nicht ein einziges Remis heraus. Obwohl, indirekt doch.

Beim letzten Aufeinandertreffen im Frühjahr 2021, damals im Viertelfinale, verloren die Bayern unter Trainer Hansi Flick das Hinspiel in der Allianz Arena mit 2:3, siegten im Parc des Princes mit 1:0 – und waren raus. Knapp, unglücklich. Weil es damals die Auswärtstore-Regel noch gab. Die ist nun abgeschafft.

FC Bayern gegen Paris Saint-Germain: Der Respekt ist groß

Neu aufgelegt wird dieser Klassiker nun im Achtelfinale der laufenden Champions-League-Saison. Bisschen früh, solch ein Kaliber für die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann.

Aber: Das schärft die Sinne. Unterschätzen wird an der Säbener Straße garantiert keiner das Starensemble von PSG, das in seiner Vorrundengruppe punktgleich mit Benfica Lissabon (beide direkten Duelle endeten 1:1) Zweiter wurde. Dennoch der Respekt ist groß – gegenseitig.

"Es wird eine große Herausforderung für uns. Das ist mit der schwerste Gegner, den man bekommen kann", stöhnte Vorstandsboss Oliver Kahn nach der Ziehung in Nyon.

Vorfreude auf Wiedersehen mit PSG

Klar, der FC Brügge wäre mal wieder aus der Abteilung Dusel gewesen, mit dem italienischen Meister AC Mailand hätte man sich wohl auch leichter getan. Der aktuell unberechenbare FC Liverpool und PSG waren die dicken Brocken im Topf. Sportvorstand Hasan Salihamidzic sprach von "einer der besten Mannschaften der Welt mit absoluten Weltstars". Oui, da kommt was auf die (Bayern-)Abwehr zu: nämlich Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé.

Wie gut, dass Französisch die zweite Amtssprache an der Säbener Straße ist. Die Nationalspieler Lucas Hernández, Benjamin Pavard (beide mit Mbappé gemeinsam 2018 Weltmeister in Russland), Dayot Upamecano, Mathys Tel und Kingsley Coman freuen sich auf das Wiedersehen mit PSG.

Nagelsmann ärgert sich: "Unsere perfekte Gruppenphase wurde nicht belohnt"

Der gebürtige Pariser Coman war es, der im Finale von Lissabon 2020 gegen seinen Ex-Klub das Goldene Tor per Kopf ("Ich habe getroffen mit Augen zu") erzielt hatte. Auch Eric Maxim Choupo-Moting, aktuell unwiderstehlicher Torjäger der Bayern, kennt PSG – und kann PSG: Von 2018 an spielte er zwei Jahre für die Pariser, er erzielte in 51 Pflichtspielen neun Treffer. Und – fast vergessen: Als Robert Lewandowski im Frühjahr 2021 in beiden Duellen verletzt fehlte, machte der Kameruner zwei der drei Bayern-Tore. Half aber nix – perdu.

Und diesmal? Wird man Nagelsmanns Arbeit am Abschneiden in der Königsklasse messen, nachdem es vergangene Saison gegen Underdog Villarreal den Viertelfinal-Unfall gab (0:1, 1:1). Mit sechs Vorrundensiegen, unter anderem gegen den FC Barcelona und Inter Mailand, beeindruckte Bayern ganz Europa. Siegesserien von gestern. Nagelsmann ärgerte sich, dass "unsere perfekte Gruppenphase nicht wirklich belohnt wurde" und sieht in PSG "einen taffen Gegner", jedoch wird Paris "nicht extrem frohlocken, dass sie gegen uns spielen müssen".

Oliver Kahn sieht "fifty-fifty"-Chance für FC Bayern

So oder so werde es "für jeden Fußballfan ein Leckerbissen", wie Salihamidzic sagte. Kahn bezifferte die Chancen auf "fifty-fifty", sieht einen Vorteil darin, dass Vorfreude und Anspannung vor dem Kracher die Mannschaft "als eine Art Motivation durch die nächsten Monate tragen" könne. Der Ex-Torwart ist sich sicher: "Wir können uns auf zwei großartige Spiele mit den besten Spielern in Europa freuen."

Oui, oui – dort Messi, Neymar, Mbappé. Bei Bayern Jamal Musiala, Thomas Müller, Sadio Mané, Leroy Sané und und und. Bei den Torhütern schaut man auf Manuel Neuer (36) und den italienischen Europameister von 2021, Gianluigi Donnarumma (23). Die Schwachstelle des PSG-Kaders mit einem Marktwert von knapp 899 Millionen Euro – zum Vergleich die Bayern: 879 Millionen – könnte die Abwehr um die oft aufbrausenden Sergio Ramos und Kapitän Marquinhos sein.

Außerdem im Kader: die Ex-Bayern Juan Bernat, einst im Bannstrahl von Uli Hoeneß, und Renato Sanches. Nicht mehr bei PSG, die im Sommer verkauften DFB-Nationalspieler Julian Draxler (Benfica) und Thilo Kehrer (West Ham).

Übrigens: Die absolute Bilanz der Münchner gegen PSG ist negativ: Fünf Siege, sechs Niederlagen – bei 15:15 Toren. Dürfte auch diesmal ziemlich eng werden.

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