Bayern verliert 66:75 - Matchball für Barça
Nach dem traumhaften Auswärtscoup in Barcelona sind die Basketballer des FC Bayern wieder auf dem Boden der Realität gelandet. In ihrem ersten Heimspiel der Viertelfinalserie der Euroleague-Playoffs mussten sich die Münchner dem FC Barcelona mit 66:75 geschlagen geben. Damit hat der spanische Titelfavorit in dem Best-of-five-Vergleich die 2:1-Führung übernommen und sich auch den ersten Matchball gesichert. Gewinnen die Katalanen am Freitag (20.45/Magentasport) erneut in München, ziehen sie ins Final Four in Belgrad ein – und Bayern scheidet aus.
FCBB-Chefcoach Andrea Trinchieri hatte schon vor Spiel drei gemutmaßt, Barcelona sei nach dem 90:75-Auswärtssieg seiner Bayern, mit dem der 1:1-Ausgleich gelungen war, nun "richtig sauer. Ihr Ziel ist es, uns am Mittwoch zu zerstören." Bayern hätte nichts weiter erreicht, als zwei garantierte Heimspiele: "Barcelona ist weiterhin der Topfavorit auf den Titel."
Barcelona traf immer wieder mitten ins Kämpferherz
Und so präsentierte sich der Hauptrundensieger auch direkt von Beginn an. Mit vier erfolgreichen Dreiern innerhalb der ersten fünf Minuten, von denen Nicolas Lapprovittola alleine drei im Korb versenkte, schockte Barça die Bayern mit einem furiosen Start und zog direkt auf 13 Zähler (18:5) weg. Angeführt von Co-Kapitän Vladimir Lucic (17 Punkte) fanden die Münchner dann besser ins Spiel. Dennoch ging das erste Viertel mit 17:26 verloren.
Auch im nächsten Abschnitt gelang es den Gastgebern nicht, besseren Zugriff auf ihr Gegenspieler zu bekommen. Barcelona traf immer wieder mitten ins Kämpferherz der Bayern. Auch Ex-NBA-Profi Nikola Mirotic (25 Punkte) fand immer besser in die Partie. Und so wuchs der Vorsprung der Katalanen weiter und betrug zwei Minuten vor dem Seitenwechsel bereits 19 Punkte (45:26). Mit 31:49 ging es aus Sicht des FCBB schließlich in die Pause. "Die Dinge waren zu einfach für Barça", stellte Trinchieri im Halbzeitinterview bei Magentasport treffend fest. Das Ergebnis sei nun das, was jeder vor dem Viertelfinale erwartet habe.
Angefeuert von den 6.500 Fans im ausverkauften Audi Dome hofften die Bayern trotzdem noch auf ein Comeback. Aber schon da war klar, dass dafür ein kleines Basketballwunder nötig sein würde. Unter den Zuschauern versammelte sich auch die geballte Fußball-Prominenz der Klubkollegen. Neben Präsident Herbert Hainer und dessen Vorgänger Uli Hoeneß fieberten auch die Profis Kingsley Coman, Alphonso Davies, Serge Gnabry, Marcel Sabitzer, Josip Stanisic, Eric Maxim Choupo-Moting und Omar Richards direkt am Spielfeldrand live in der Halle mit.
Und die Bayern, die in der Vergangenheit mehrfach bewiesen haben, auch solche Rückstände noch aufholen zu können, befeuerten die Hoffnungen ihrer Fans auch. Der FCBB nutzte mehrere unnötige Ballverluste Barcelonas zu einem Lauf und verkürzte den Rückstand bis zum Beginn des Schlussviertels auf zehn Punkte (49:59). Die nächste Sensation schien plötzlich greifbar, was auch an der frenetischen Stimmung in der Halle abzulesen war. Der Topfavorit wankte, behauptete seinen Vorsprung am Ende aber dennoch nervenstark – und fiel nicht.