Pilsen! Volle Pulle Selbstvertrauen für den FC Bayern

Der Auftritt im kleinsten Stadion der Königsklasse sollte für die Bayern auch ohne Kapitän Neuer keine große Herausforderung darstellen. Die AZ erklärt, warum die Partie in Tschechien dennoch wichtig ist.
Patrick Strasser |
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Leon Goretzka während des Abschlusstrainings des FC Bayern München auf dem Trainingsgelände seines Vereins.
Leon Goretzka während des Abschlusstrainings des FC Bayern München auf dem Trainingsgelände seines Vereins. © dpa/Peter Kneffel

Mit dem Bus auf zum Champions-League-Spiel. Was der FC Bayern sonst nur bei Gastspielen in Salzburg (144 Kilometer über die A8) macht, war auch am Dienstag auf dem Weg in die viertgrößte Stadt Tschechiens angesagt.

Mit zwei Mannschaftsbussen ging es die knapp 300 Kilometer nach Pilsen, zum Check-In ins Hotel "Vienna House Easy Pilsen". Mal was anderes - und sinnvoller als beim letzten Aufeinandertreffen mit Viktoria Pilsen als man im November 2013 nach Prag geflogen war, um vom dortigen Flughafen mit dem Bus die rund 90 Kilometer wieder südwestlich zu fahren. Sachen gab's!

Geschadet hat's nicht, die Bayern siegten - mit Manuel Neuer im Tor und Thomas Müller im Angriff - in der schnuckeligen "Doosan Arena" vor 11 700 Fans mit 1:0, Torschütze der eingewechselte Mario Mandzukic. Der Sportpark in Unterhaching fasst mehr Zuschauer. Kleinstes Stadion der Champions League, "kleiner" Gegner, was beim 5:0 vor acht Tagen in München offensichtlich wurde - also eine niedrige Hürde auf dem Weg zu einem weiteren Rekord in der Königsklasse?

Mit einem Sieg würden die Münchner ihren elften Erfolg hintereinander in einem Gruppenspiel der Champions League einfahren. Die bisherigen Rekordhalter mit je zehn Siegen heißen Real Madrid (zweimal) und der FC Barcelona. Abgesehen davon sind die Bayern seit 31 Gruppenspielen ungeschlagen (28 Siege, drei Remis), eine Partie mehr als es einst Real schaffte.

Diesmal ist Torhüter und Kapitän Neuer wegen einer Schultereckgelenk-Prellung nicht dabei. Der 36-Jährige musste auf das Abschlusstraining am Dienstagvormittag wie auf die Busfahrt nach Pilsen verzichten, soll aber für das wichtigere Heimspiel am kommenden Sonntag (19.30 Uhr) in der Allianz Arena gegen den Tabellenzweiten SC Freiburg fit werden. "Manuel hätte auch in einem K.o.-Spiel nicht spielen können. Die Verletzung schränkt ihn in der Beweglichkeit in der Schulter schon ein. Wir warten ab und werden sehen, wie es sich entwickelt. Ein paar Tagen haben wir ja noch Zeit", erklärte Coach Julian Nagelsmann und über den Neuer-Ersatz  Sven Ulreich (34) sagte er: "Sven hat eine große Erfahrung, ist ja auch schon ein paar Tage die Nummer zwei. Er ist daran gewöhnt, gute Leistungen zu bringen, wenn er gebraucht wird."

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Müller ist nach seiner Corona-Infektion und zwei verpassten Spielen wieder am Start, der am Montag positiv getestete Jamal Musiala ebenso nicht wie Serge Gnabry, der beim 2:2 in Dortmund einen Schlag aufs Knie abbekommen hatte.

Apropos Freiburg: Das Duell mit den Breisgauern hat in dieser Woche intern "Prio eins", einen Sieg beim tschechischen Meister setzt man trotz der üppigen Verletztenliste (siehe auch nächste Seite) voraus. Dennoch hätte ein Sieg in Pilsen Relevanz für die Bundesliga.

Man könnte sich mit dem vierten Erfolg im vierten Gruppenspiel nahezu sicher das Achtelfinal-Ticket holen. Gewinnt Inter Mailand am Mittwoch zeitgleich auch auswärts beim FC Barcelona oder endet das Duell unentschieden, wäre Bayern bereits durch. Falls sich die Katalanen um Robert Lewandowski gegen Inter für die Hinspiel-Pleite revanchieren, hätten die Münchner vor beiden jeweils sechs Punkte Vorsprung. Bei noch zwei ausstehenden Spieltagen wäre ihnen der Gruppensieg kaum noch zu nehmen.

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Was Luft verschaffen würde für die Bundesliga und die anstehende Aufholjagd. "Wir müssen jetzt schnell in die Puschen kommen, müssen jetzt schnell auf Platz eins", hatte Vorstandsboss Oliver Kahn noch unter dem Eindruck des 2:2-Unfalls in Dortmund gesagt.

Präsident Herbert Hainer schlug in "Blickpunkt Sport" des BR in die gleiche Kerbe: "In der Champions League haben wir gut performt, haben alle drei Spiele gewonnen. Aber in der Bundesliga sind wir definitiv nicht zufrieden. Wenn wir von neun Spielen nur vier gewinnen, ist das nicht der Anspruch des FC Bayern. Deswegen müssen wir sofort in die Spur kommen und punkten, um in der Bundesliga wieder ganz nach oben zu kommen."

Somit sollte das Ziel für Pilsen klar sein: Eine volle Pulle Selbstvertrauen tanken.

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