Der FC Bayern in Not: Corona stellt gegen Gladbach auf
München - Das Coronavirus bestimmt mal wieder den Alltag beim FC Bayern - und wie! Obwohl inzwischen alle Spieler und Teammitglieder genesen oder geimpft sind, die meisten von ihnen sogar schon geboostert, nehmen die Infektionen nach der Weihnachtspause der Stars deutlich zu. Omikron dürfte in den kommenden Wochen als extrem ansteckende Variante noch für eine Verschärfung der Lage sorgen.
Coronafälle sorgen für Trainingsverschiebung
Nach sechs positiven Fällen im Mannschaftskreis wurde das Training am Dienstag von elf auf 14 Uhr verschoben. Der Grund: Bei Leroy Sané, Dayot Upamecano und Josip Stanisic lagen zunächst nur unklare Ergebnisse vor, die Diagnostik sei "noch nicht abgeschlossen", hieß es von Klubseite.
Weitere Tests folgten, ehe feststand: Auch Sané und Upamecano haben sich infiziert, sie befinden sich in häuslicher Isolation. Beiden Spielern geht es "gut", teilte Bayern mit. Stanisic hingegen, der erst im November positiv getestet worden war, ist negativ, er darf zum Team zurückkehren.
Kein Kader schrumpft so sehr wie der Münchner
Die Lage wird für den Tabellenführer der Bundesliga (neun Punkte vor Borussia Dortmund) aber immer bedrohlicher, der Kader immer kleiner. Vor dem Trainingsauftakt waren bereits Manuel Neuer, Corentin Tolisso, Kingsley Coman, Omar Richards, Lucas Hernández und Tanguy Nianzou positiv getestet worden. Kein Bundesliga-Verein hat mehr Infizierte!
Auch einige Physio-Therapeuten sowie Teammanagerin Kathleen Krüger haben sich beim Corona-Meister Bayern angesteckt. Schon jetzt ist klar, dass am Freitagabend (20.30 Uhr im Liveticker der AZ) gegen Mönchengladbach eine Notelf starten wird. Mit Bouna Sarr (Senegal) und Eric Maxim Choupo-Moting (Kamerun) nehmen zudem zwei Spieler am Afrika Cup teil, Leon Goretzka ist angeschlagen.
Bayern in Not: Corona stellt auf - und weniger Coach Julian Nagelsmann. Oder droht sogar die Absage der Partie angesichts des Corona-Ausbruchs bei den Münchnern?
Eine Absage steht noch nicht im Raum
Stand jetzt: nein! In Paragraph 2 der Richtlinien zur Spielordnung der Deutschen Fußball Liga DFL heißt es unter Punkt 3 ("Absetzung wegen Erkrankung von Spielern"), dass Anträge auf Absetzung abzulehnen sind, wenn einer Mannschaft "mehr als 15 spielberechtigte Lizenzspieler und/oder in der Lizenzmannschaft spielberechtigte Amateure/Vertragsspieler" zur Verfügung stehen.
Davon müssen mindestens neun Lizenzspieler, darunter ein Torwart, sein. Diese Voraussetzungen sind beim FC Bayern gegeben - noch. Aber die Omikron-Variante nimmt hierzulande ja gerade erst an Fahrt auf. Spielverlegungen könnten bald wöchentlich Realität sein - wie ja in der englischen Premier League zu beobachten ist.
Immerhin ist Joshua Kimmich zurück im Team
"Ich habe schon Befürchtungen", sagte Sportchef Jörg Schmadtke vom VfL Wolfsburg mit Blick auf mögliche Spielausfälle: "Dass Corona noch eine Rolle im Spielplan spielen wird, glaube ich schon."
Aus Bayern-Sicht immerhin erfreulich: Joshua Kimmich ist wieder voll im Training dabei, er könnte gegen Gladbach in die Anfangsformation zurückkehren. 47 Tage hatte der Mittelfeldstar wegen Quarantäne-Maßnahmen und seiner eigenen Corona-Infektion gefehlt. "Ich bin zurück", schrieb der Nationalspieler bei Instagram nach seinem Comeback, verbunden mit dem bittersüßen Zusatz: "Mal schauen, wie lange." Er selbst fühle sich zumindest wieder "griffig, gierig, gallig", meinte Kimmich und wünschte ein "gesundes neues Jahr an alle!"
Viel Spielraum gibt es nicht mehr
Thomas Müller hatte bei den ersten Trainingseinheiten "richtig Bock", er fühlte sich beim "Kleingruppentraining" mit nur zwölf Feldspielern wie bei den Amateuren seines Heimatklubs TSV Pähl, wie er anmerkte.
Und so könnte sie aussehen, die Bayern-Elf gegen Gladbach: Ulreich - Kimmich, Pavard, Süle, Davies - Sabitzer, Roca - Gnabry, Müller, Musiala - Lewandowski. Viel darf wirklich nicht mehr passieren.