TSV 1860: Der verlässliche Herr Steinhart betreibt Eigenwerbung für neuen Vertrag

Mit seinem Siegtreffer für 1860 gegen Spitzenreiter Dresden betreibt der 28-Jährige, der noch keinen Vertrag für kommende Saison hat, Eigenwerbung. "Das Tor war Balsam für seine Seele", sagt Köllner.
Matthias Eicher
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Phillipp Steinhart kommt in dieser Saison auf fünf Saisontore.
Phillipp Steinhart kommt in dieser Saison auf fünf Saisontore. © sampics/Augenklick

München - Der Mann ist kalt wie ein Eisblock, wenn es darum geht, den Ball aus elf Metern ins Tor zu schießen: Phillipp Steinhart.

Im Normalfall zumindest. In den vergangenen Wochen hatte der 28-jährige Löwe gleich doppelte Ladehemmung - dafür schlug er am Montagabend gegen den Spitzenreiter aus dem Spiel heraus zu.

Dank seines routinierten Linksverteidigers Steinhart und dessen Tor in der 86. Minute hat der TSV 1860 den Drittliga-Kracher gegen Dynamo Dresden für sich entschieden. "Es war eine Umschaltsituation von uns, Stefan Lex nimmt mich da gut mit. Ich bleibe ruhig und habe nur die lange Ecke anvisiert - ich bin sehr froh, dass er reingegangen ist", beschrieb der Siegtorschütze hinterher die spielentscheidende Szene mit steinhart'scher Sachlichkeit.

Phillipp Steinhart ist Dauerbrenner unter Michael Köllner

Dank des Dreiers und neun Punkten Rückstand müssen die Löwen die ganz sanften Aufstiegsträume noch nicht aufgeben. "Die drei Punkte waren wichtig. Wir schauen von Spiel zu Spiel", meinte der Abwehrspieler dazu, aufgesteckt habe 1860 noch lange nicht. Weiter, immer weiter also - wie bei Steinhart und Sechzig?

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Der gebürtige Dachauer hat seine gesamte Laufbahn als Fußballer bei den Blauen verbracht, nimmt man zwei Spielzeiten beim FC Bayern II und eine Saison bei den Sportfreunden Lotte aus. Der im Jahre 2017 von Daniel Bierofka zurückgeholte Außenverteidiger würde auch gerne weiter bei den Giesingern bleiben. Auch unter Michael Köllner gehört er zu den Dauerbrennern der Sechzger (28 Saison-Einsätze, fünf Tore, vier Assists).

Neuer Vertrag für Steinhart: Daran hakt es noch

Das einzige Problem? Im Gegensatz zu anderen Säulen wie Alpha-Löwe und Steinhart-Spezl Sascha Mölders oder Mittelfeld-Motor Daniel Wein hat Steinhart seinen Vertrag noch nicht verlängert.

Nach AZ-Informationen sind sich beide Parteien auch grundsätzlich einig, doch das "Go" der Gesellschafter fehlt. Vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb Trainer Köllner auf AZ-Nachfrage über Steinharts Treffer und seine Wichtigkeit für 1860 seiner sportlichen Einschätzung eine Hoffnung hinterher schob.

"Das Tor war Balsam auf seine Seele", sagte Köllner, der sich natürlich auch noch an zwei besondere Vorkommnisse der Spiele gegen Saarbrücken (1:2) und den Halleschen FC (4:0) erinnert: "Nach den beiden verschossenen Elfern hat er sich selbst einen Kopf gemacht."

Köllner lobt: Steinhart "ein ganz verlässlicher Faktor"

Dabei sei Steinhart einer von Köllners "stabilsten Spielern, seit ich hier Trainer bin" und zu dem "ein ganz verlässlicher Faktor". Und dann betrieb Köllner ein bisschen Reklame für Steinhart: "Ich hoffe, dass er noch lange Spieler bei uns ist." Ob sich dieser Werbe-Wunsch bewusst eingeschlichen hat?

Doch woran hakt es eigentlich? Sport-Boss Günther Gorenzel hatte kürzlich auf Nachfrage folgendes erklärt: "Bei Phillipp ist es so, dass wir in sehr, sehr guten Gesprächen sind. Aber ich werde keine weiteren Details über die Medien nach außen geben."

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Ein paar Pressekonferenzen zuvor hatte der Österreicher von komplizierten Vertragskonstrukten und der außergewöhnlich langen Kommunikationswege zwischen der Geschäftsführung und den beiden Gesellschaftern gesprochen.

Woran es bisher auch gelegen haben mag - Steinharts siegbringender Treffer gegen Dresden lässt die Giesinger noch etwas weiterträumen. Und er dürfte die Aktien des Spielers, dessen Vertragsverlängerung eigentlich eher als Formalie erschien, gewiss auch nicht gerade verschlechtert haben.

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5 Kommentare
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  • am 26.03.2021 12:22 Uhr / Bewertung:

    lWenn man Ramos von REAL hernimmt, da sieht der Steinhart im Vergleich kein Land. Wenn man auch nur die Verteidiger der Roten hernimmt, dann ist Steinhart VIEL besser. Selbst bei den ROTEN erkennt man nach und nach, daß Kimmich kein Mittelfeldspieler, sondern nur ein Verteidiger ist. Den Wert von Steinhart wird man erst erkennen, wenn er gegangen ist. Weil Fachleute, Fußballkenner, bei den Löwen fehlen.

  • Exilloewe am 25.03.2021 15:54 Uhr / Bewertung:

    Beim Phillipp bin ich einfach hinundhergerissen, nicht wegen vergeigter Elfer. Aber das Tor gegen Dresden überdeckt nicht die unzähligen Tore, die über seine Seite vorbereitet wurden. In letzter Zeit wars etwas besser, aber er läuft schon arg oft hinterher oder geht halbherzig drauf. Ich weiß nicht.

  • ElvisBrajkovic am 25.03.2021 18:00 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Exilloewe

    Liegt es vielleicht daran, dass man von Steinhart (wie im Übrigen von allen Außenverteidigern) erwartet, dass er hinten dicht macht, fürs Aufbauspiel sorgt, die Linie rauf-und runterwuselt, Diagonalpässe in die Schnittstelle spielt und tödliche Flanken in den 16er schlägt? Kann ein Spieler das alles abdecken?

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