Verrückte Idee: Deutschland mit Bayern-Borussen-Kombi zum WM-Titel

Bei der WM-Endrunde in Brasilien könnte Bundestrainer Joachim Löw theoretisch auf eine Stammelf aus Profis von Bayern München und Borussia Dortmund setzen. Diese Variante scheint nicht unwahrscheinlich.
SID |
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Eine Nationalmannschaft nur aus zwei Bundesligateams zusammengesetzt gab es noch nie. Wird Joachim Löw trotzdem auf das Zwei-Blöcke-Modell zurückgreifen?
dpa Eine Nationalmannschaft nur aus zwei Bundesligateams zusammengesetzt gab es noch nie. Wird Joachim Löw trotzdem auf das Zwei-Blöcke-Modell zurückgreifen?

Stuttgart – "Bayern Borussia Deutschland": Bei der Jagd nach dem ersehnten ersten großen Titel seit 1996 setzt Bundestrainer Joachim Löw möglicherweise bei der WM-Endrunde in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) auf eine Stammelf mit zwei Blöcken der beiden Champions-League-Finalisten Bayern München und Borussia Dortmund.

Auch wenn diese revolutionäre Variante derzeit noch Zukunftsmusik ist, sprechen viele Argumente für die These, dass die Stars von Triple-Sieger München und Vizemeister Dortmund bei dem Turnier am Zuckerhut die Kastanien aus dem Feuer holen sollen.

"Für mich ist die Qualität der einzelnen Spieler entscheidend. Wie kann ein Spieler in unserem System unsere Vorstellungen am besten umsetzen? Das ist für mich entscheidend und weniger, bei welchem Verein einer spielt", betont Löw zwar stets betont, dass für ihn Blöcke nicht zwingend notwendig sind, aus der Not heraus wird er aber vielleicht in rund drei Monaten zu dieser Lösung gezwungen.

Denn bereits das Aufgebot für das erste Länderspiel des Jahres gegen Chile machte deutlich, in welche Richtung es bei der Suche nach der richtigen Startformation für die WM an der Copacabana läuft. Das Gerüst der Mannschaft gegen die Südamerikaner bestand aus Profis vom souveränen Bundesliga-Tabellenführer Bayern München. Dass in Kevin Großkreutz ein weiterer Borusse in die Mannschaft zurückgeholt wurde, spricht für einen weiteren Einfluss der BVB-Fraktion in der Nationalelf.

Lesen Sie hier: Lahm: "Erfolgreiche WM auch ohne Titel möglich"

"Bei der Nationalmannschaft sind wir ein Team, das zusammen Erfolg haben möchte", sagte der durch und durch gelb-schwarze Großkreutz, der ansonsten nicht um flotte Sprüche gegenüber den Konkurrenten verlegen ist. Und auch Kapitän Philipp Lahm gab zu verstehen, dass eine Blockbildung viele Vorteile haben kann. "Spieler von erfolgreichen Teams kommen mit viel Selbstbewusstsein zur Nationalmannschaft. Es kann auch nicht schaden, wenn sie sich gut auf dem Platz verstehen. Aber wie gespielt wird, haben andere zu entscheiden."

In Stammtorwart Torwart Manuel Neuer, Lahm, Jerome Boateng, Mario Götze, Toni Kroos, Bastian Schweinsteiger und dem gegen Chile fehlenden Thomas Müller sind sieben Bayern-Profis für die WM gesetzt, die alle für die Stammelf infrage kommen. Der Rekonvaleszenzte Holger Badstuber wäre im Normalfall Bayer Nummer 8. Großkreutz, Marcel Schmelzer, Ersatztorwart Roman Weidenfeller sowie Marco Reus und Mats Hummels, auf die Löw gegen Chile bewusst verzichtet hatte, dürften bei der WM den Pott vertreten. In den Langzeitverletzten Ilkay Gündogan und Sven Bender sind zudem noch zwei Borussen in der Warteschleife.

Da derzeit Stars wie Lukas Podolski, Mesut Özil aber auch Torjäger Miroslav Klose starke Leistungsschwankungen offenbaren, der eigentlich gesetzte Sami Khedira nach seinem Kreuzbandriss einen Wettlauf gegen die Zeit bestreitet, böte sich für einen der nächsten Tests gegen Polen, Kamerun oder Armenien nach der Nominierung des vorläufigen WM-Aufgebotes am 8. Mai eine reine Bayern-BVB-Kombination an.

Dass ein DFB-Team ausschließlich aus Spielern zweier Klubs bestand, gab es noch nie, erscheint aber nicht mehr unmöglich. Die Zange mit den Dortmundern Großkreutz und Schmelzer in der Viererkette, die Versetzung von Lahm in die Schaltzentrale und die zunehmende Bedeutung von Toni Kroos in Löws Planspielen deuten auf eine Block-Lösung hin.

Denn auch Löw weiß, dass die Verbindung aus Münchnern und Dortmundern schon einmal nahezu perfekt funktionierte. Beim EM-Sieg 1996 setzte der damalige Bundestrainer Berti Vogts auf die Borussen Stefan Reuter, Jürgen Kohler, Andreas Möller, Matthias Sammer und Steffen Freund und den Bayern-Block Christian Ziege, Markus Babbel, Thomas Helmer, Mehmet Scholl, Thomas Strunz und Jürgen Klinsmann sowie noch Ersatztorwart Oliver Kahn.

Mit diesem schwarz-gelb-roten Gerüst gelang in Wembley der bislang letzte große Triumph einer deutschen Mannschaft im Endspiel gegen Tschechien (2:1 durch Golden Goal in der Verlängerung). Dass diese Erfolgsformel noch einmal zur Anwendung kommt, ist in diesen Tagen mehr als nur eine Vision. – Die mögliche deutsche WM-Stammelf aus Münchnern und Dortmundern: Neuer – Großkreutz, Boateng, Hummels, Schmelzer – Lahm, Schweinsteiger – Müller, Kroos, Reus – Götze.

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