Dolce Vita in Italien: Diese neun Deutschen spielen aktuell in der Serie A

In der Serie A stecken mehr Deutsche als man auf dem ersten Blick denkt. Neben Mats Hummels und Robin Gosens kickt unter anderem ein ehemaliger Torhüter des FC Bayern in Italien.
Patrick Strasser |
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Von Inter Mailand in die Nationalmannschaft: Yann Aurel Bisseck.
Von Inter Mailand in die Nationalmannschaft: Yann Aurel Bisseck. © IMAGO

Dortmund - Neun deutsche Profis kicken momentan in der italienischen Serie A. Diese aufzuzählen, dürfte selbst Spezialisten sehr schwerfallen. Man denkt an Robin Gosens, früher Atalanta Bergamo und Inter Mailand, jetzt bei der AC Florenz. Ja, klar. Das Gesicht der schlimmen Corona-Tage aus dem Jahr 2020 als Bergamo das europäische Epizentrum der Pandemie war.

Per Laptop oder Handy zugeschaltet, bediente Gosens, aufgrund der Schutzmaßnahmen in seiner Wohnung eingesperrt, den Wissensdurst deutscher Medien von seiner Wohnzimmercouch aus.

Der prominenteste Deutsche in Italien ist Hummels

Bei der EM im Sommer 2021 geriet er zum einzigen DFB-Star. Ein One-Tournament-Wonder. Für die Turniere 2022 und 2024 wurde der Linksfuß nicht berufen. Unter Bundestrainer Julian Nagelsmann bestritt Gosens lediglich fünf Spiele, von Beginn an, zuletzt im Herbst 2023. Ob noch weitere zu seinen 23 Länderspielen (zwei Tore) hinzukommen? Fraglich.

Die Viertelfinalspiele der Nations League gegen seine Wahlheimat Italien (das Rückspiel in Dortmund war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet) erlebte der 30-Jährige als TV-Zuschauer, fand keine Berücksichtigung.

Der aktuell prominenteste Stiefel-Legionär ist ein Weltmeister, einer der Helden von Rio de Janeiro 2014: Mats Hummels. Doch der 36-Jährige erlebt keine gute Zeit bei der AS Rom, die ihn im Herbst nach seinem Abschied bei Borussia Dortmund mit einem Einjahresvertrag ausstattete. Lange Zeit nur Bankdrücker, ein Eigentor beim Debüt und zuletzt eine Rote Karte wegen Notbremse, die zum Europa-League-Aus der stolzen Römer führte. Bei der Roma will man den Kader verjüngen, Ex-Bayer Hummels hat wohl keine Zukunft.

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Ex-Bayern-Keeper spielt derzeit bei US Lecce

Anders als die beiden Innenverteidiger Yann Aurel Bisseck (24) von Inter Mailand und Malick Thiaw (23) von Stadtrivale Milan. Thiaw feierte unter Hansi Flick im Sommer 2023 sein DFB-Debüt, machte das dritte und bis dato letzte Länderspiel auf der US-Tour 2023 unter Nagelsmann. Bisseck dagegen, mit Inter Meister, wartet nach der erstmaligen Nominierung auf seine DFB-Premiere.

Und die anderen aus der Serie A? Suat Serdar (Hellas Verona), einst vier Länderspiele, dazu Yannik Engelhardt, Marc Oliver Kempf (beide Como 1907) die Talente Matteo Palma (Udinese Calcio) und Elijah Scott (Lecce) sowie Christian Früchtl. Der ehemalige Torhüter aus der Bayern-Jugend ist nun bei der US Lecce, als Bankdrücker. Auch für Arijon Ibrahimovic, von den Bayern im Januar bis Saisonende an Lazio Rom ausgeliehen, läuft es nicht. Der U20-Nationalspieler kam bisher lediglich auf zwei Kurzeinsätze.

Einst bei Inter Mailand am Ball: Karl-Heinz Rummenigge.
Einst bei Inter Mailand am Ball: Karl-Heinz Rummenigge. © IMAGO

Hochblüte des Dolce Vita deutscher Kicker waren die 90er Jahre

Das waren noch Zeiten, als Fußballer aus Germania in Italien wirklich gefragt waren. Helmut Haller (†), der Augsburger, ist Deutschlands Rekord-Legionär in Italien, bestritt von 1962 bis 1973 insgesamt 295 Spiele für Bologna und Juventus Turin. Karl-Heinz Schnellinger (†) machte von 1963 bis 1974 zusammen 284 Partien für die AS Rom, AC Mantua und Milan. Sie waren Pioniere.

Es folgten in den 80ern – bei strengen Beschränkungen, Ausländer unter Vertrag zu nehmen: Karl-Heinz Rummenigge (Inter), Hansi Müller (Inter, Calcio Como) und Hans-Peter Briegel (Hellas, Sampdoria Genua).

Die Hochblüte des Dolce Vita deutscher Kicker waren die 90er Jahre. Beim WM-Triumph 1990 standen fünf Italo-Legionäre im Kader: Kapitän Lothar Matthäus, Andreas Brehme (†), Jürgen Klinsmann (Inter), Rudi Völler und Thomas Berthold (AS Rom). Später folgten Thomas Häßler (erst Juve, dann AS Rom), Andreas Möller (Juve), Karl-Heinz Riedle (Lazio), Stefan Reuter und Jürgen Kohler (beide Juve).

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Bierhoff wurde mit dem AC Milan Meister

Bella Italia und die Serie A waren das gelobte Fußballer-Land wie heute die Premier League, hier gab es das große Geld in Lira. Miroslav Klose (Lazio), Mario Gomez (Florenz) und vor allem Oliver Bierhoff (Ascoli Calcio, Udinese, Milan und Chievo Verona) folgten. Mit Milan wurde der spätere DFB-Funktionär Meister, bei Udinese Torschützenkönig. Kein "Tedesco", italienisch für Deutscher, erzielte mehr Tore in der Serie A: 102.

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