DFB-Torhüter-Sextett: Diese Keeper beobachtet Bundestrainer Nagelsmann ganz genau

Oliver Baumann statt Alexander Nübel in Abwesenheit Marc-André ter Stegens - zumindest für die Italien-Spiele. So lautet die Entscheidung des Bundestrainers, der bereits das eine oder andere "Ausnahmetalent" schon im Visier hat.
Patrick Strasser |
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"Da schau hin, Sandro. Der könnte was für uns sein": Bundestrainer Julian Nagelsmann und sein Co-Trainer Sandro Wagner.
"Da schau hin, Sandro. Der könnte was für uns sein": Bundestrainer Julian Nagelsmann und sein Co-Trainer Sandro Wagner. © IMAGO

München - Auf der einen Seite steht da dieser Riese: Gianluigi Donnarumma, 1,96 m. groß. Der italienische Nationaltorhüter von Paris Saint-Germain ist 26 Jahre alt und hat schon 70 Länderspiele auf dem Buckel. Mit 26! Sein Debüt gab "Gigi nazionale" mit 17 Jahren, sechs Monaten und sieben Tagen beim 1:3 der Azzurri gegen Frankreich am 1. September 2016, wurde damals für Gigi Buffon eingewechselt, die Torhüter-Legende schlechthin.

Nagelsmann: "Nach beiden Spielen werden wir neu entscheiden"

Donnarumma, Europameister von 2021, ist zur Weltklasse gereift, aktuell in Topform, parierte PSG im Elfmeterschießen gegen den FC Liverpool ins Champions-League-Viertelfinale . Hier grande Gigi, der Zweite - und auf der anderen Seite? Oliver Baumann. TSG Hoffenheim (34), gerade mal sechs Champions-League-Spiele, zwei Länderspiele. Baumann ist zur Teilzeit-Nummer eins auserkoren worden von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die beiden Viertelfinal-Partien der Nations League gegen Italien.

"Nach den beiden Spielen werden wir neu entscheiden", sagte der Bundestrainer am Mittwochabend in Mailand. Und das nach einer "Millimeter-Entscheidung", wie Nagelsmann betonte. "Ein Tick mehr Konstanz" habe den Ausschlag gegenüber Alexander Nübel, ebenfalls zwei DFB-Einsätze, gegeben. Für den 28-Jährigen, bis 2026 vom FC Bayern an den VfB Stuttgart ausgeliehen, hatte Nagelsmann also erneut eine schlechte Nachricht.

Muss sich noch etwas gedulden: Der verletzte Barca-Keeper Marc-André ter Stegen.
Muss sich noch etwas gedulden: Der verletzte Barca-Keeper Marc-André ter Stegen. © IMAGO

Comeback von ter Stegen ist noch nicht absehbar

Vor der Heim-EM war Nübel kurzfristig aus dem DFB-Kader gestrichen worden. Baumann erhielt die Rolle als Nummer drei hinter Manuel Neuer (nach dem Turnier aus der Nationalelf zurückgetreten) und Marc-André ter Stegen. Der im September zur neuen Nummer Eins Auserkorene Ex-Mönchengladbacher arbeitet nach einer Patellasehnenverletzung in der Reha, um wieder den Anschluss zu finden. Ein Comeback-Zeitpunkt ist beim 32-Jährigen vom FC Barcelona noch nicht absehbar.

Baumann als vorübergehende Nummer eins - und das trotz einer problematischen Saison mit der TSG: Abstiegskampf, 48 Gegentore in 26 Spielen. Doch für Nagelsmann und Torwarttrainer Andreas Kronenberg ist Baumann der zuverlässigere, stabilere und erfahrenere Keeper als Nübel. Routine kann auch die Nummer drei, Stefan Ortega, aufweisen. Der 32-Jährige von Manchester City, ein in Bielefeld ausgebildeter Nordhesse, war erstmals im November dabei. Von 2014 bis 2017 stand er im Tor des TSV 1860, bei City kämpft er gegen den Brasilianer Ederson um die Nummer eins.

Dahmen steht Nagelsmann auf Abruf bereit

Sein DFB-Debüt? Eher unwahrscheinlich. Schließlich gibt es Jüngere. Wie Finn Dahmen (26) vom FC Augsburg, der für die beiden März-Länderspiele auf Abruf nominiert wurde. Verletzt sich einer des Trios Baumann/Nübel/Ortega, bekommt Nagelsmann zum Rückspiel gegen Italien in Dortmund Dahmen-Besuch. Und was ist mit Jonas Urbig? Der 21-Jährige gilt beim FC Bayern als hoffnungsvollster Erbe von Neuer nach Saisonende 2025/26. Im Winter war Urbig von Zweitligist 1. FC Köln nach München gewechselt, absolvierte zuletzt dreieinhalb Pflichtspiele und patzte letzten Samstag beim 1:1 der Bayern gegen Union Berlin.

"Man kann diskutieren, ob es ein Fehler war oder nicht", sagte Nagelsmann in Mailand. Seine Erklärung: "Er muss da hin! Lieber mal eine Risiko-Aktion, die nicht gelingt, als wenn er auf der Linie klebt und denkt: 'Ja keinen Fehler machen!' Wenn junge Spieler Fehler machen, müssen wir fair mit ihnen umgehen und dürfen nicht auf dem Jungen rumhacken."

Steht beim DFB-Team auf Abruf: FCA-Keeper Finn Dahmen.
Steht beim DFB-Team auf Abruf: FCA-Keeper Finn Dahmen. © IMAGO

Nagelsmann scheint Urbig schon auf dem Zettel zu haben

Ein Plädoyer für mehr Geduld und Fairness. Deutschland habe auch und gerade auf der Torwartposition das eine oder andere "Ausnahmetalent", die Klubs müssten aber auch den Mut haben, diese Spieler "zu bringen", so Nagelsmann: "Beim Torwart brauchst du mehr Mut, das ist sofort ein Riesenthema, wenn du ihn wieder wechselst. Du willst den jungen Spieler ja nicht vernichten." Scheint so, als habe Nagelsmann Talent Urbig, der wegen einer Fußverletzung von der U21-Nationalelf abreiste und zur Behandlung an die Säbener Straße zurückkehrte, bereits auf dem Zettel.

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