"Wird immer besser": Wer zu Bayerns Gewinnern der Klub-WM zählt

Der FC Bayern München erlebt bei der Klub-WM Höhen und Tiefen. Während Manuel Neuer glänzt, kämpfen andere Stars mit Verletzungen und um den Anschluss. 
Patrick Strasser |
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Zählen zu Bayerns Gewinner: Jonathan Tah (li.) und Manuel Neuer.
Zählen zu Bayerns Gewinner: Jonathan Tah (li.) und Manuel Neuer. © IMAGO/Scott W. Coleman

Die Gehaltsstruktur eines Kaders kann man minimieren, in dem man den Kader verkleinert. Man muss ja nicht gleich Gehälter reduzieren, wie es der FC Bayern im Fall der Vertragsverlängerungen von Jamal Musiala, Alphonso Davies und Joshua Kimmich vorhatte. Klappte nicht. Ist aber auch nicht so einfach, wenn man mitschwimmen will im Teich der dicken Fische, der Big Player des europäischen Fußballs.

Bei Leroy Sané blieben die Bayern-Bosse standhaft, passten ihr Angebot nach dessen plötzlichem Beraterwechsel nicht an. Der 29-Jährige wechselte zu Galatasaray Istanbul. Ein fettes Gehalt eingespart – check. Wie auch bei Thomas Müller (35). Die Klub-Ikone hat beim 0:2 im Viertelfinale der Klub-WM gegen Paris Saint-Germain sein allerletztes Spiel im Bayern-Trikot absolviert, sollte kein Wunder passieren, sprich ein spektakulärer Turnaround der Meinungen aller Beteiligten.

Direkt nach der Niederlage gegen PSG (0:2) hatte sich Müller in der Kabine verabschiedet. Am Montag teilte der FC Bayern dann mit, dass der Urbayer beim Trainingsauftakt in drei Wochen nicht mehr dabei sein werde.

Angreifer Mathys Tel (20), der sich in München nie wirklich durchsetzen konnte, wurde nach einer halbjährigen Leihe im Juni für 35 Millionen Euro an Tottenham Hotspur verkauft, wovon Bayern 25 Prozent an Tels Ausbildungsverein Stade Rennes abgeben musste. Noch ein, wenn auch geringeres, Gehalt eingespart – noch ein Haken dran.

Aufgrund der schweren Verletzung von Musiala, der sich im Rahmen einer Sprunggelenkluxation eine Fraktur des Wadenbeins zugezogen hat, ist die Offensivabteilung des Meisters für die Hinrunde der kommenden Saison ordentlich dezimiert. Intern rechnet man Tom Bischof (20), Neuzugang aus Hoffenheim, der sich auf der Sechser- und Achterposition einen Namen gemacht hat, als Zugang für die Offensive ein. In der Abwehr nimmt Jonathan Tah (29), von Bayer Leverkusen geholt, eins zu eins den Kaderplatz von Eric Dier ein, der nach Ablauf seines Vertrages zur AS Monaco gewechselt ist. Weitere Zugänge sind in Arbeit. Mit allen Schwierigkeiten und Nebenwirkungen.

"Wir haben ein Learning aus der letzten Saison", begann Sportvorstand Max Eberl in Atlanta seine Erläuterung der neuen Personalstrategie der Führungsriege und erklärte „Wir haben das Gefühl, dass wir bei der Kaderplanung für die Saison 2025/26 nicht so viel machen müssen. Wir wollen definitiv Dinge anpassen, werden aber nicht auf jede Verletzung reagieren und Spieler holen.“ Also keinen Ersatz für Musiala. Angreifer Nick Woltemade vom VfB Stuttgart soll eine zusätzliche Option für die Offensive sein. Ihn hatte man schon vor Musialas Malheur auf dem Zettel. Der 22-jährige Spielmacher ist Bayern großer Pechvogel dieser Klub-WM.

Neuer und Tah überzeugen bei der Klub-WM

Zu den Gewinnern des knapp vierwöchigen US-Trips zählt Torhüter Manuel Neuer (39), den Eberl ausufernd lobte: "Udo Jürgens singt griechischer Wein, ich singe: Alter Wein. Er wird immer besser, macht es herausragend. Wie er mit den Spielern umgeht und spricht, wie er die Jungen zur Seite nimmt – ein wahrer Kapitän."

Zahlreiche Pluspunkte hat Tah gesammelt, der sich in nur fünf Partien zum unumstrittenen Abwehrboss aufgeschwungen hat. Konrad Laimer ist aktuell als Rechtsverteidiger gesetzt, macht es – obwohl ursprünglich fachfremd auf dieser Position – sehr gut. Aufgrund fehlender Alternativen werden die Flügelspieler Serge Gnabry und Kingsley Coman (Eberl: "Wir haben nie gesagt, dass wir ihn verkaufen wollen") eine wichtigere Rolle einnehmen künftig. Ohne Sané, Müller, Tel und bis zur Winterpause ohne Musiala.

Jonathan Tah ist der neue Abwehrboss beim FC Bayern.
Jonathan Tah ist der neue Abwehrboss beim FC Bayern. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Goldberg

Guerreiro und Palhinha zählen zu den Verlierern

Und die Verlierer? Raphael Guerreiro konnte sich als Linksverteidiger-Alternative zum verletzten Alphonso Davies nicht etablieren, wurde von Innenverteidiger Josip Stanisic verdrängt. Auch Joao Palhinha gehört zu den Verlierern. Wie Talent Bischof wurde er nur eine Halbzeit eingesetzt, beim 0:1 gegen Benfica Lissabon, Bayerns schlechtester Halbzeit des Turniers. Der Portugiese, im Mittelfeld das fünfte Rad am Sechser-Wagen, ist weiterhin Verkaufskandidat.

Tom Bischof kam nur gegen Lissabon zum Einsatz.
Tom Bischof kam nur gegen Lissabon zum Einsatz. © IMAGO

Aber will er überhaupt weg, angesichts seines guten Vertrages? Hier könnten die Bayern wieder Gehalt einsparen. Ebenso bei Min-jae Kim. Der Innenverteidiger kämpft sich nach seiner chronischen Achillessehnenverletzung zurück, trainierte in Orlando wieder mit der Mannschaft. Doch gebraucht wird er wohl nicht mehr. Die Bayern freuen sich über Angebote für den Südkoreaner.

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  • meingottwalter am 08.07.2025 11:29 Uhr / Bewertung:

    Für das steht der Tor, damit er solche Bälle auch hält.

  • Analyst vor 21 Stunden / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von meingottwalter

    Eine tolle Keistung abzuerkennen,ist wohl nicht jedermanns Ding.

  • Südstern7 am 07.07.2025 17:29 Uhr / Bewertung:

    Nach dem rasanten und packenden Spiel gegen Flamengo kommtentierte die AZ, dass der FC Bayern mit Mühe gewonnen hätte. Dieser Begriff gefällt mir ;-) Ergo stelle ich fest, dass der CL-Sieger PSG nach rasantem und packendenden Spiel nur mit viel Mühe gegen uns gewonnen hat.

    Ich bin also durchaus angetan über die Leistungen bei diesem Turnier. Ehrlich gesagt habe ich mit dieser Qualität von allen Teams eigentlich nicht gerechnet. Das ist also sehr erfreulich. Dennoch sehe ich aber auch, dass wir zur Zeit kaum in der Lage sind uns mal unter die besten 4 zu spielen. Das liegt aber gar nicht mal so am Personal. Wir haben unsere größten Erfolge immer gehabt - ist also Tradition, wenn wir uns im Team steigerten, über uns hinauswuchsen um Teams wie PSG, Barca, Real oder Liverpool zu schlagen. Diesen Teamspirit kann man nicht mit Geld einkaufen. Das muss wachsen. Haben wir Geduld, ich sehe im Teamspirit deutliche Fortschritte unter Kompany. Das Wunder kommt aber unverhofft. Vielleicht.

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