"Unser Gerüst ist ziemlich stabil": Das ist Bayerns Erfolgsachse unter Hansi Flick

Selten wirkte eine Mannschaft des FC Bayern so titelhungrig wie die aktuelle unter Hansi Flick. Dafür verantwortlich ist eine Erfolgsachse, die sich vom Tor bis in den Angriff zieht. "Unser Gerüst ist ziemlich stabil", meint Dauerbrenner Thomas Müller.
von  Sebastian Kratzer
Bayern Trainer Hansi Flick (l.) und Führungsspieler Thomas Müller.
Bayern Trainer Hansi Flick (l.) und Führungsspieler Thomas Müller. © imago images/Sven Simon

München - Unter Trainer Hansi Flick zeigt die Bayern-Mannschaft - bis auf ein paar kleinere Ausrutscher - absoluten Siegeswillen. Zuletzt wurden die Führungsspieler im Team sogar beim Vorstand vorstellig, damit sie bei der Klub-WM in der kommenden Woche eine Chance auf den sechsten Titel der Saison haben. 

Führungsspieler als Sprachrohr des Trainers

Verlassen konnte sich Flick  in seiner Zeit in München besonders auf die Erfolgsachse der Mannschaft. Für den Coach ist sie das Sprachrohr innerhalb des Teams und sorgt dafür, dass die Ideen des Trainers auf dem Platz umgesetzt werden: "Spieler wie zum Beispiel Kimmich, Lewandowski, Neuer, um nur einige zu nennen, gehen nach Hause und denken nicht nur darüber nach, wie sie im nächsten Spiel ihre eigene Leistung verbessern können, sondern überlegen auch, was gemacht werden muss, um die Team-Performance zu optimieren", sagte Thomas Müller gegenüber dem "kicker". 

Auch Müller selbst zählt (mittlerweile wieder) zu den Führungsspielern in der Mannschaft. "Seit Hansi Flick übernommen hat, ist meine Rolle in der Mannschaft klar definiert. Dazu gehört auch, es bewusst vorzuleben, dass es bei allen Talenten, die unser Kader hat, nur über den Einsatz eines jeden Einzelnen geht", erklärte Müller. Zudem zähle er zu seinen Stärken, die Mitspieler mitreißen und animieren zu können. 

Müller will mit guter Leistung vorangehen

So kommt es nicht von ungefähr, dass die von Müller genannten Spieler in dieser Saison zu den absoluten Leistungsträgern zählen. Während Robert Lewandowski einen Torrekord nach dem anderen jagt und erst kürzlich zum Weltfußballer gekürt wurde, bewahrt Manuel Neuer die Münchner mit starken Paraden regelmäßig vor Gegentreffern. "Wir haben mit Manuel Neuer den besten Torhüter und in Robert Lewandowski den Stürmer, der im Schnitt in jedem Spiel ein Tor schießt, also vorne und hinten absolute Weltklasse", offenbarte Müller. 

Für Müller ist ein weiterer Erfolgsgarant die "sehr gute Mittelachse" um Joshua Kimmich. Dass Müller den erst 25-Jährigen mit zu den Führungsspielern zählt, zeigt, welch hohes Ansehen er bereits innerhalb der Mannschaft hat. Mit 13 Toren und 13 Vorlagen in 29 Pflichtspielen gehört auch Müller zu den "Unersetzlichen". Die Geschlossenheit im Team kommt daher, dass sich die Hierarchie innerhalb des Teams organisch gebildet hat und nicht von äußeren Faktoren beeinflusst wurde. 

Müller-Appell: Es geht nur mit der ganzen Mannschaft

Über die Jahre hinweg in unterschiedlichen Rollen beim FC Bayern weiß Thomas Müller, dass eine Achse der Führungsspieler nicht alleine ausreicht. "Dazu kommen hungrige und talentierte Spieler mit dem gewissen Etwas, wie Kingsley Coman, Serge Gnabry und Leroy Sané auf den Flügeln", nennt er als Beispiele. Er und die anderen Anführer im Team sind wichtig, den absoluten Siegeswillen vorzugeben: "Typen wie Arjen Robben oder Franck Ribéry zum Beispiel waren verrückt nach Erfolg. Diese Eigenschaft entscheidet oftmals auf dem allerhöchsten Niveau", erklärt er. 

Dass er nun das erlernte Wissen weitergeben kann, muss von der Gegenseite auch angenommen werden: "Man muss es ein Stück weit in sich haben, sich aber auch durchaus als junger Spieler von anderen inspirieren lassen", so der 31-Jährige. 

Wie es scheint, erledigt die Erfolgsachse der Münchner ihren Job derzeit hervorragend. Ziehen alle anderen bis zum Schluss mit, kann der FC Bayern in diesem Jahr die Rekordserie auf neun Meisterschaften in Folge ausbauen.

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