Musiala und Co.: Warum die Länderspiele für die Bayern-Stars so wichtig sind

Während Niklas Süle im ersten WM-Quali-Spiel gegen Island wegen einer Zerrung ausfällt, könnte Jamal Musiala zu seinem ersten Einsatz kommen. Es sind für alle Bayern-Stars wichtige Partien.
Patrick Strasser |
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Der Neue neben sechs Etablierten: Musiala steht vor seinem Länderspiel-Debüt. Die Bayern-Kollegen Süle, Neuer, Kimmich, Goretzka, Sané und Gnabry sind auch dabei.
Der Neue neben sechs Etablierten: Musiala steht vor seinem Länderspiel-Debüt. Die Bayern-Kollegen Süle, Neuer, Kimmich, Goretzka, Sané und Gnabry sind auch dabei. © imago images/Sven Simon

München - Max Gablonsky war der Allererste. Kennen Sie nicht? Gablonsky, von allen "Gaberl" gerufen, war ein Pionier – der erste DFB-Auswahlspieler des FC Bayern überhaupt. Beim 0:3 der Deutschen gegen Belgien am 16. Mai 1910 in Duisburg bestritt Gablonsky sein erstes von vier Länderspielen. Kurios: Weil erst am Vortrag das Endspiel um die Meisterschaft ausgetragen wurde, hatte der DFB bis eine Stunde vor Spielbeginn nicht genügend Spieler für die Startelf. Man fragte ein paar Zuschauer, die einsprangen. Unter den Umständen ein achtbares 0:3.

Musiala könnte am Donnerstag sein Länderspieldebüt feiern

Das kann am Donnerstag, in Duisburg, nicht passieren. Aus doppeltem Grund: Erstens sind wegen der Corona-Pandemie keine Fans in der Arena gestattet. Zweitens hat Bundestrainer Joachim Löw 26 Profis für den Start in die WM-Qualifikation nominiert. Was passieren kann: Mit Jamal Musiala, seit knapp einem Monat volljährig, könnte schon gegen Island (20.45 Uhr, RTL) zum Auftakt des Länderspiel-Dreierpacks der nächste Bayern-Akteur sein Länderspieldebüt feiern.

Musiala (Mutter Deutsche, Vater Nigerianer, aufgewachsen zum Teil in London) war im November während der letzten Länderspiel-Periode noch zwei Mal für die englische U21 aufgelaufen, erzielte sein erstes Tor. Und sein letztes im Dress der Briten. Mit nur einer einzigen Sekunde im Trikot des DFB im Rahmen der drei anstehenden Pflichtspiele könnte er sich als A-Nationalspieler "festspielen", wie es im Verbandsjargon heißt, dürfte danach den Verband nicht mehr wechseln.

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Spielt Musiala? Löw will nichts überstürzen

DFB-Direktor Oliver Bierhoff sieht in Musiala ein "außergewöhnliches Talent", Bundestrainer Joachim Löw will jedoch "nichts überstürzen". Ein Kurzeinsatz, ob diesen Donnerstag, am Sonntag in Rumänien oder nächste Woche Mittwoch gegen Nordmazedonien gilt jedoch als sicher. Sonst hätte man ja nicht so extrem um Musialas Entscheidung pro DFB kämpfen müssen.

Reinschnuppern und sein Debüt feiern, damit sind Musialas "to do's" für seine erste Einladung zum Nationalteam umrissen. Helfen wird ihm ein Sixpack an Teamkollegen aus München, deren EM-Ticket im Gegensatz zu Musiala bereits sicher sein dürfte. Die AZ-Übersicht:

Manuel Neuer (34): Der DFB-Kapitän will seine Länderspiele 97 bis 99 bestreiten und hat noch lange nicht fertig. Seinen Abschied aus der Nationalelf wird der Torhüter nicht mit dem von Löw im Anschluss an die EM verknüpfen. "Ich mache es davon abhängig, wie es meiner Gesundheit geht und wie ich sportlich drauf bin. Das hat mit dem Abgang von Jogi Löw nichts zu tun. Ich brauche das Gefühl, gebraucht zu werden." Wird er, als klare Nummer eins.

Niklas Süle (25): Der Innenverteidiger fällt für das Island-Spiel wegen einer Zerrung im linken Oberschenkel aus, Rückkehr ungewiss. Dabei wollte er nach dem schrecklichen 0:6 im November in Spanien, als er zur Pause ausgewechselt wurde, sein Standing in der DFB-Abwehr festigen.

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Joshua Kimmich (26)/Leon Goretzka (26): Das Duo bildet bei Bayern den Maschinenraum des Spiels, das Zentrum. Da Toni Kroos (Real Madrid) aufgrund von schwerwiegenden Adduktoren-Problemen für die drei WM-Qualispiele ausfällt und abreisen musste, bleibt der aktuell bärenstarke Ilkay Gündogan (Manchester City) als Konkurrent. Sechser Kimmich, der seine Erkältung überwunden hat, könnte gegen Island mit dem offensiveren Achter Goretzka und Zehner Gündogan das Mittelfeld bilden.

Leroy Sané (25)/Serge Gnabry (25): Gemeinsam mit Chelseas Timo Werner soll das offensive Duo mit zuletzt stabiler Topform den Dreierangriff bilden. Im Normalfall sind Gnabry (17 Länderspiele, 14 Tore!) und Sané (25/6) gesetzt.

Noch ein Schwenk zu Gablonsky: Bayerns erster Nationalspieler lernte übrigens damals in Duisburg eine Hotelierstochter kennen – seine spätere Frau. Wird nicht leicht für Musiala in diesen Tagen...

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5 Kommentare
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  • Rudolfo am 24.03.2021 19:41 Uhr / Bewertung:

    Ich stimme Ihrem ersten Satz völlig zu ! Ist jedoch nur die halbe Wahrheit, die andere Hälfte
    benützen Sie um nicht haltbare Unwahrheiten zu verbreiten , gewollt oder auch nicht .....
    Der Marktwert eines Spielers hängt nicht alleine von der Anzahl der Einsätze in der Nationalmannschaft,sondern von diversen anderen Faktoren .....
    Als Beispiel nehmen Sie doch den von Ihnen erwähnten Toni Kroos , dessen
    2018 noch 80 Millionen Betrug, im Moment noch 50 Millionen ...
    Und nun noch zu Ihrer unterschwelligen Behauptung , BayernSpieler würden nur für Geld in der NationalMannschaft spielen : z.B. Manuel Neuer , Marktwert 2016 : 45 Millionen , derzeit nur noch 18 Millionen ! Manuel Neuer hat in seiner bisherigen Karriere schon zig.Millionen verdient, und ist bestimmt finanziell nicht darauf angewiesen ist , noch in die NM berufen zu werden ! Zeigen Sie Courage und konfrontieren die BayernSpieler , z.b über Social Media , mit Ihrer Behauptung....
    Viel Spaß

    spielen

  • woolf am 24.03.2021 10:13 Uhr / Bewertung:

    Es ist in der aktuellen Situation sowas von egal ob die Herren Neuer und Musiala ihr x.tes oder erstes Spiel machen. Komisch ist das Herr Lewandowski nach Rückkehr aus England auf einmal keine Isolation mehr braucht weil der UK Mutant vom RKI inzwischen als Regel-Virus gehandelt wird (Zeitungsmeldung am 23.03), während sämtliche EInschränkungen auf die Eindämmung des UK Mutanten zielen und der GrüDo auf einmal zum Sonderfeiertag mutiert.

  • am 24.03.2021 07:45 Uhr / Bewertung:

    Die Nationalmannschaft bestimmt den Marktwert des Spielers. Stellt Euch einmal den sagenhaften Seeler vor. Aber auch den Schweinsteiger, den Neuer und den Kroos - und nicht vergessen, den Müller Gerd und den Matthäus! Alles andere, für die "Roten" um etwas anderes als Geld zu spielen? Das ist doch sowohl dem Verein als dessen Fans fremd. Und das schon immer. Beste Löwengrüße

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