Martínez macht DFB-Elf Mut: "Ich kenne Hansi sehr gut"

München - Der erste spanische Auftritt bei dieser WM, die 7:0-Gala gegen Costa Rica, war auch für Javi Martínez ein Hochgenuss.
Der 34-Jährige, der von 2012 bis 2021 äußerst erfolgreich für den FC Bayern spielte, inzwischen in Doha für Qatar SC aktiv ist und mit Spanien Welt- und Europameister wurde (2010 und 2012), feierte den Triumph mit einigen Mitspielern von früher anschließend ausgiebig.

Er sei erst wenige Minuten vor dem Medientermin aufgestanden, erzählt Schlawiner Martínez am Freitagvormittag und lacht. "Spanien hat das Spiel über 90 Minuten kontrolliert", sagt er, "Costa Rica ist aber auch eine der schwächsten Mannschaften der WM."
Duell Deutschland gegen Spanien: "Kampf um den Ball"
Martínez begleitet das Turnier vor Ort in Katar für Magenta TV - um im Vorfeld des Duells der deutschen mit der spanischen Mannschaft an diesem Sonntag (20 Uhr/ZDF und Magenta TV sowie im AZ-Liveticker) könnte es wohl kaum einen besseren Experten geben. Er erwartet bei diesen beiden spielstarken Teams einen "Kampf um den Ball", sagt Martínez, die DFB-Auswahl sieht er dabei alles andere als chancenlos.
Deutschland neben Argentinien Topfavorit auf WM-Titel
Denn, so Martínez, eine kleine Schwachstelle, gebe es dann eben doch auch bei Spanien: "Sie attackieren immer mit acht, neun Spielern. Das kann gefährlich sein, weil dahinter Raum entsteht."
Ob Deutschland diese Lücken nutzen kann? Das Team von Bundestrainer Hansi Flick zählt Martínez neben Argentinien noch immer zu den Topfavoriten auf den WM-Titel. "Ich vertraue Deutschland, ich kenne Hansi noch sehr gut vom FC Bayern", erklärt er: "Deutschland bei einer WM ist wie Real Madrid in der Champions League." Martínez, der Mutmacher. Wozu er sich sonst noch äußerte - ein Überblick der AZ.
Kimmich "einer der besten Sechser der Welt"
Martínez über...
Joshua Kimmich und das deutsche Mittelfeld: "Für mich ist Joshua einer der besten Sechser der Welt. Wenn er als rechter Verteidiger spielt, glaube ich, dass Deutschland einen der besten Mittelfeldspieler verliert. Für mich ist Joshua besser im Mittelfeld. Wenn er und Leon Goretzka zusammenspielen im Zentrum, ist das eine andere Mannschaft. Dann funktioniert es auch beim FC Bayern viel, viel besser."
Süle und Rüdiger: Sehr gute Verteidiger
...die Defensive des DFB-Teams: "Deutschland hat sehr gute Verteidiger. Niklas Süle ist ein Topspieler, Antonio Rüdiger auch. Das sind zwei der besten Innenverteidiger der Welt. Hansi weiß, was seine Mannschaft braucht."
. . .die Sturmfrage und Thomas Müller: "Für mich muss Thomas eine Position haben, die nicht zu definieren ist. Er muss seine Freiheiten haben, denn er weiß immer, wo die gefährliche Position ist. Er muss hinter einem Stürmer spielen, er ist sehr intelligent und weiß, wie er dem Gegner wehtun kann.
Was der DFB-Elf fehlt? Ein Neuner
Aber klar: Deutschland hat keinen typischen Mittelstürmer. Kai Havertz ist ein super Spieler, aber nicht wie Mario Gomez, Miroslav Klose, Claudio Pizarro oder ein anderer klassischer Neuner. Havertz ist kein Neuner, er kommt eher über seine Beweglichkeit. Manchmal braucht eine Mannschaft einen Spieler vorne, der die langen Pässe verarbeitet und hält. Deutschland hat diesen Spieler nicht."
. . .Spaniens Youngster Gavi: "Er hat viel Qualität und diese besondere Energie. Seine Mitspieler nehmen diese Energie auf, in dem sie ihn rennen, kämpfen und spielen sehen. Gavi steckt seine Teamkollegen an."
. . .die WM-Atmosphäre in Katar: "Es ist eine Fußballparty hier, die Stimmung ist sehr gut. Je länger das Turnier läuft, desto besser funktioniert auch die Organisation. Wir können es genießen."