"Hat eine finanzielle Attraktivität": Klub-WM soll für den FC Bayern zur Cashcow werden
München - Bisher war die Klub-WM für den FC Bayern ein klare Sache. Ein Turnier, bei dem man den Titel sicher hatte. Nebenbei ein paar nette Erinnerungen sammelte. "Ich kann mich noch erinnern, dass die Brasilianer fast einen Wintermantel auf dem Platz angezogen haben", erzählte Karl-Heinz Rummenigge am Samstag im BMW-Park. Gemeint war der erste Weltpokalsieg des Klubs im Jahr 1976.
FC Bayern kassierte bei letztem Klub-WM-Sieg rund 4,15 Millionen Euro
Zu jener Zeit wurde der Pokal noch zwischen den besten Teams Südamerikas und Europas ausgespielt. Allemal für die Brasilianer oder Argentinier ein echtes Highlight. Selbst 2013 und 2020, als sich die Bayern letztmals das Objekt der Begierde sicherten, war es sportlich keine wirkliche Herausforderung.
Auch das Preisgeld war ein anderes. "Nur" rund 4,15 Millionen Euro kassierte die Mannschaft um Trainer Hansi Flick beim letzten Triumph. Peanuts für den Branchenprimus aus München. Da klingen die Zahlen für die neue Klub-WM deutlich verlockender.
Dreesen: "Klar hat es auch eine finanzielle Attraktivität"
Der FC Bayern könnte bei einem Sieg am 13. Juli im New Yorker MetLife Stadium sagenhafte 120 Millionen Euro einspielen. Geld, das dem zuletzt arg geschmolzenem Festgeldkonto – wie Bayern-Patron Uli Hoeneß erst kürzlich im AZ-Interview bekannte, gut zu Gesicht stehen würde. Das konnte auch Vorstandschef Jan-Christian Dreesen bei der Pokal-Präsentation am Montag in der FC Bayern World nicht leugnen.
Auch wenn die Münchner nicht alleine des Geldes halber in die USA reisen. "Klar hat es auch eine finanzielle Attraktivität", meinte der Finanzexperte. Schon Rummenigge hatte am Wochenende die Wichtigkeit des finanziellen Aspektes unterstrichen.

Rummenigge mit klarem Appell an die Mannschaft
"Es ist bekannt, dass die letzten Verlängerungen alle recht ordentlich waren", sagte der ehemalige Bayern-Boss: "Wenn man dann die Möglichkeit hat, bei einem Turnier viel Geld zu verdienen, sollte man die Chance nutzen."
Klare Worte in Richtung Mannschaft von Trainer Vincent Kompany. Die Klub-WM soll zur Cashcow, zum Goldesel für den Rekordmeister werden. Womit man womöglich die Verpflichtung von Leverkusen-Juwel Florian Wirtz finanzieren könnte.
FC Bayern bekommt für Teilnahme an der Klub-WM rund 30 Millionen Dollar
Aber aktuell ist das noch alles Zukunftsmusik. Träume. "Unsere Maxime ist, dass wir nur Geld ausgeben, das wir vorher eingenommen haben", so Dreesen. Gut für den FC Bayern: Von dem Milliarden-Kuchen der Fifa, bekommt man für die Teilnahme schon ein kleines Stückchen.
"Wir werden rund 30 Millionen Dollar Participation Fee bekommen", verriet der 57-Jährige. Das setzt sich aus der Antrittsgage und dem sogenannten Value Ranking zusammen. Also den Beitrag, den jeder Klub zur Steigerung des Turnierwertes beisteuert. Laut Dreesen ist der FC Bayern in dieser Rangliste "sicherlich bei den Klubs aus Europa im oberen Drittel".
Dreesen über die USA: "Es ist ein reiches Land, indem die Menschen gerne viel Geld für Sport ausgeben"
Am Ende will der Rekordmeister in den USA aber nicht nur ein sattes Preisgeld einstreichen. "Wir haben nicht umsonst ein Büro in New York, das das Ziel hat, Bayern München den amerikanischen Fans näherzubringen", betonte Rummenigge auf AZ-Nachfrage.
Der globale Marketing-Motor soll weiter angekurbelt werden. Neue Anhänger sollen gewonnen, Fanartikel an den Mann und die Frau verkauft werden. Dafür seien die Vereinigten Staaten ideal, nicht nur wegen der 300 Millionen Einwohner. "Es ist ein reiches Land, indem die Menschen gerne viel Geld für Sport ausgeben", betonte Dreesen.
FC Bayern will in den USA weiter Fuß fassen
Deswegen ist es für die Bayern die Möglichkeit schlechthin, in den USA noch besser Fuß zu fassen. Und womöglich auch, um dort neue Sponsoren zu gewinnen. Denn am Ende geht es ja doch darum: um Money, Money, Money. . .