Epizentrum Abwehr: Die Sorgen in der Verteidigung werden größer
München - Am Sonntag gab es zumindest leichte Entwarnung bei Lucas Hernández. Wie die AZ erfuhr, hat sich der französische Verteidiger des FC Bayern "nur" eine schmerzhafte Beckenprellung zugezogen. Für das Champions-League-Spiel gegen RB Salzburg am Mittwoch ist sein Einsatz dennoch fraglich. Damit vergrößern sich die Sorgen in der Defensive.

FC Bayern München: Das Epizentrum Abwehr
Hernández verletzte sich im Spiel gegen Werder Bremen bei einem Zusammenprall mit Theodor Gebre Selassie. Der Werder-Profi rutschte unglücklicherweise aus und krachte Hernández in hohem Tempo in die Seite. "Lucas ist mit dem Becken auf dem Boden gelandet, mit voller Wucht. Er hatte Probleme, aufzutreten und wird jetzt untersucht. Klar würde es eng werden, wenn er ausfallen würde", sagte Bayern-Trainer Hansi Flick.
Davies ist verletzt, Alaba war Linksverteidiger
Was er meinte: Youngster Alphonso Davies fällt derzeit ebenfalls verletzt aus, gegen Werder musste deshalb David Alaba 70 Minuten den Linksverteidiger geben. Das kann der Österreicher zweifellos exzellent, aber eigentlich wird er in der Innenverteidigung gebraucht. Denn auch dort gibt es Probleme.
Niklas Süle saß am Samstagnachmittag neben Kumpel Joshua Kimmich (Reha nach Meniskus-OP) auf der Haupttribüne der Allianz Arena, Block 105. Was schon ein bisschen erstaunlich war, schließlich spielte Süle unter der Woche im Länderspiel gegen Spanien. "Er muss bei 100 Prozent sein, dann ist er wieder ein Thema", sagte Flick und sprach von "Trainingsrückstand" bei Süle.
Spielte Süle trotz Verletzung im DFB-Team?
Ließ Bundestrainer Joachim Löw also einen nicht ganz fitten Süle spielen? Jérôme Boateng ist im Nationalteam bekanntlich kein Thema mehr, dabei fällt er bei Bayern als konstantester und bester Verteidiger in dieser Saison auf. Auch gegen Bremen überzeugte er. Trotzdem scheint er über den kommenden Sommer hinaus keine Zukunft in München zu haben. "Wir wissen alle, dass Jérôme einen laufenden Vertrag bis zum 30.6.2021 hat", sagte Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei Sky. "Wir werden uns zu einem vernünftigen Zeitpunkt mit ihm und seinem Management treffen und eine faire Entscheidung für alle treffen." Der Vertrag des früheren Nationalspielers sei "im Moment überhaupt nicht das Thema bei uns".
Hansi Flick kämpft um Boateng
Salihamidzic verzichtete darauf, den "Bild"-Bericht zu dementieren, in dem es um Boatengs - angeblich - feststehendes Aus bei Bayern ging. Der Abwehrstar wurde von dieser Meldung überrascht und zeigte sich anschließend sehr enttäuscht. Verständlich. Gibt es nun doch noch eine Versöhnung? Flick kämpft auf jeden Fall um Boateng. In einem "WamS"-Interview erklärte er nun: "Dass mit Jérôme nicht mehr geplant wird, habe ich in dieser Klarheit nicht gehört."
Gleiches gilt für Alaba, dessen Vertrag ebenfalls 2021 ausläuft. Flick würde den Österreicher gern halten. "David ist ein ganz feiner Mensch und genialer Fußballspieler. Er ist sehr beliebt in der Mannschaft und hält sie zusammen", sagte Flick. "David sollte Verantwortung übernehmen und selbst entscheiden, was für ihn wichtig ist." Bis Saisonende sollen Boateng und Alaba die Defensive in jedem Fall noch stabilisieren. Ein wenig entspannte sich die Personallage am Sonntag: Rechtsverteidiger Bouna Sarr kehrte ins Training zurück, er wird wohl gegen Salzburg zur Verfügung stehen.