Das zentrale Rätsel: Wie spielt Bayern ohne Kimmich und Goretzka?

Gegen Wolfsburg muss Bayern-Trainer Flick weiter auf Kimmich und nun auch auf Goretzka verzichten. "Auf der Doppelsechs gibt es mehrere Optionen", sagt der Coach. Die AZ erklärt, wer dafür in Frage kommt.
von  Maximilian Koch
Sowohl Joshua Kimmich (l.) als auch Leon Goretzka stehen Hansi Flick gegen Wolfsburg nicht zur Verfügung.
Sowohl Joshua Kimmich (l.) als auch Leon Goretzka stehen Hansi Flick gegen Wolfsburg nicht zur Verfügung. © imago

München - Wer den Ehrgeiz von Joshua Kimmich kennt, der weiß, wie schwer ihm die nötige Zurückhaltung in diesen Tagen fällt. Der 25-jährige Mittelfeldchef des FC Bayern ist nach seiner Meniskus-Operation wieder voll im Training präsent, seine Mannschaft braucht ihn dringend – doch Kimmich braucht derzeit vor allem eines: Geduld.

Es sehe zwar insgesamt "sehr gut" aus beim Rückkehrer, doch für die Partie gegen den VfL Wolfsburg am Mittwoch (20.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) sei ein Kimmich-Einsatz noch "kein Thema", erklärte Bayerns Trainer Hansi Flick. Weiter gilt die Vorgabe: Nichts überstürzen, keine Risiken eingehen. Zu wichtig ist Kimmich für den Rest der Saison.

"Wir müssen sehen, wie er in den kommenden Tagen das Training verkraftet. Er muss in sich reinhören und abwägen", ergänzte Flick. "Und dann werden wir gemeinsam entscheiden, ob er am Wochenende dabei ist." Kimmich sehe das "alles sehr sachlich. Emotionen sind in dieser Sache kein guter Ratgeber". Aber klar: Beim letzten Bundesliga-Spiel des Jahres am Samstag in Leverkusen würde Kimmich schon gern im Kader stehen. Eine kleine Chance gibt es – sofern die Entwicklung im Training so positiv bleibt.

Personallage im Mittelfeld ist angespannt

Für die Münchner wäre Kimmichs Comeback ein Glücksfall, denn die Personallage im zentralen Mittelfeld ist arg angespannt. Flick muss gegen Wolfsburg auch auf Leon Goretzka verzichten, der seit dem 1:1 bei Union Berlin über muskuläre Probleme klagt. "Wir hoffen, dass er gegen Leverkusen wieder dabei ist", sagte der Coach. Zudem fehlen Javi Martínez und Tanguy Nianzou.

Wer soll nun ran gegen die spielstarken Wölfe? "Es gibt mehrere Optionen auf der Doppelsechs", sagte Flick: "Da können Sie gern mal drüber rätseln." Na gut, Herr Triple-Trainer, dann machen wir das doch mal! Diese Kandidaten kommen im Bayern-Mittelfeld in Frage. Das zentrale Rätsel.

Corentin Tolisso (26)

Wieder fit: Corentin Tolisso.
Wieder fit: Corentin Tolisso. © Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa

Der Franzose ist nach seiner Muskelverletzung wieder fit, gegen Union wurde er für den angeschlagenen Goretzka eingewechselt. Als spielstarker, torgefährlicher und robuster Mittelfeldakteur eigentlich der ideale Achter. Doch angesichts der aktuellen Verletzungsprobleme wird Flick ihn gegen Wolfsburg wohl auf der Doppelsechs starten lassen.

Marc Roca (24)

Nezugang des FC Bayern: Marc Roca.
Nezugang des FC Bayern: Marc Roca. © imago images / MIS

Neben Tolisso könnte der spanische Neuzugang spielen. Bei seinen drei Einsätzen in dieser Saison gab Roca eine ordentliche Figur ab, auch wenn er körperlich noch zulegen muss. Manchmal geht es zu schnell für ihn. Technisch aber sehr beschlagen und mit guter Übersicht.

Jamal Musiala (17)

Jamal Musiala wäre ein deutlich offensiverer Sechser.
Jamal Musiala wäre ein deutlich offensiverer Sechser. © Matthias Balk/dpa/Archivbild

Technisch brillant ist Bayerns Sekrechtstarter dieser Saison. Musiala (drei Tore in der Liga) stand gegen Union in der Startelf und spielte solide. Darf er erneut von Beginn an ran? Es wäre eine sehr offensive Variante.

Thomas Müller (31)

Eher ein Mann für die Offensive, doch Allrounder Thomas Müller könnte auch auf der Sechs spielen.
Eher ein Mann für die Offensive, doch Allrounder Thomas Müller könnte auch auf der Sechs spielen. © Alexander Hassenstein/Getty Images Europe/Pool/dpa

Beim 1:1 gegen Atlético Madrid agierte Allzweckwaffe Müller in der zweiten Halbzeit im Zentrum neben Musiala. Dank seiner Spielintelligenz könnte Müller auf der Doppelsechs aushelfen, würde dann aber vorne fehlen.

David Alaba käme theoretisch auch in Frage, doch der Österreicher wird in der Viererkette gebraucht.

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