Bringt der FC Bayern für seine Transferoffensive ein großes Opfer?

Der FC Bayern treibt die zweite Phase seines Kader-Umbruchs offensiv voran. Weitere Transfers im hohen zweistelligen Millionen-Bereich sind zu erwarten. Und das, während der eigene Nachwuchs gerade performt. Werden die Münchner Youngster der Wettbewerbsfähigkeit geopfert?
von  AZ/Christina Stelzl
Will in die Dritte Liga: die zweite Mannschaft des FC Bayern.
Will in die Dritte Liga: die zweite Mannschaft des FC Bayern. © imago/Lackovic

Der FC Bayern treibt die zweite Phase seines Kader-Umbruchs offensiv voran. Weitere Transfers im hohen zweistelligen Millionen-Bereich sind zu erwarten. Und das, während der eigene Nachwuchs gerade performt. Werden die Münchner Youngster (mal wieder) der Wettbewerbsfähigkeit geopfert?

München - Lucas Hernandez, Benjamin Pavard und Jann-Fiete Arp. Der FC Bayern ist mitten in der zweiten Phase seines Umbruchs.

Für die jeweils 23-jährigen Innenverteidiger Benjamin Pavard und Lucas Hernandez gab der Rekordmeister insgesamt 115 Millionen Euro aus, der 19-jährige Arp wechselt im Sommer 2019 ablösefrei zum Rekordmeister.

FC Bayern: Ende der Transferoffensive nicht in Sicht

Die Münchner haben ihren Kader für die kommende Saison bereits aufgerüstet und deutlich verjüngt - die Altstars Franck Ribéry und Arjen Robben verlassen den Verein am Ende der Saison.

Doch das ist wohl noch nicht das Ende der Transferoffensive der Bayern - man denke an die Worte von Uli Hoeneß im Februar: "Wenn Sie alle schon wüssten, wen wir für den kommenden Sommer bereits verpflichtet haben", hatte der Bayern-Präsident damals in der SPORT1-Fußball-Talkshow "Doppelpass" gesagt.

Bayern offenbar an Florenz-Talent interessiert

Gerüchten zufolge soll der FC Bayern auch an Florenz-Youngster Federico Chiesa interessiert sein soll. Nach Informationen des "Corriere dello Sport" hat der Rekordmeister für den 21-jährigen Außenstürmer angeblich ein Angebot über 70 Millionen Euro abgegeben. Zudem sind die DFB-Youngster wie Timo Werner oder Kai Havertz immer noch ein heißes Thema.

Doch bringen die Münchner für diese Transferoffensive ein großes Opfer? Wieder ein großes Opfer? Und widersprechen sie damit dem Versprechen von Hoeneß von Mitte Oktober? Der Präsident prophezeite im Rahmen eines Präsidiumgesprächs, dass "wir in drei Jahren ein, zwei Spieler aus dem Nachwuchsleistungszentrum haben, die am Samstag Stammspieler sind".

FC Bayern II für Aufstiegsrelegation qualifiziert

Die jungen Spieler aus besagtem Leistungszentrum performen derzeit in der Regionalliga Bayern. Die Reserve des Rekordmeisters steht bereits als Teilnehmer der Aufstiegsrelegation zur Dritten Liga fest - der einzig mögliche Meister-Konkurrent VfB Eichstätt würde aus wirtschaftlichen Gründen auf eine Relegation verzichten.

Die Youngster um Lars Lukas Mai, Meritan Shabani, Wooyeong Jeong, Kwasi Okyere Wriedt und Maxime Awoudja stehen damit vor dem Einzug in den (offiziellen) Profifußball. Ein Vertrag bei den Profis des FC Bayern, wie zuletzt David Alaba im Jahr 2010 bekam, wäre der nächste logische Schritt - sofern Hoeneß an seinen eigenen Worten festhält.

Doch ist die derzeitige Transferstrategie des Rekordmeisters und der zusätzliche Einbau des eigenen Nachwuchses wirklich vereinbar?

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FC Bayern: Innenverteidiger-Position überbesetzt

Innenverteidiger Lars Lukas Mai, der bereits vergangene Saison gegen Hannover 96 sein Debüt für die Profis gegeben hatte, hat zweifelsohne das Potenzial, höherklassig zu spielen. Doch die Sache hat einen Haken.

Zwar gilt der Abgang von Jerome Boateng wohl als gesichert, doch mit Niklas Süle, Mats Hummels sowie den Neuzugängen Benjamin Pavard und Lucas Hernandez, ist der Rekordmeister auf der zentralen Abwehrposition bereits auf Weltklasse-Niveau aufgestellt.

Auch der Torgarant der FCB-Amateure, Jeong, dürfte bei einer möglichen Verpflichtung von Timo Werner das Nachsehen haben.

Bayern-Talente vor dem Absprung?

Somit scheint für die jungen Talente des Rekordmeisters wenig Platz zu sein, sich für Einsätze in der ersten Mannschaft zu empfehlen. Der Weg zu anderen Vereinen, den zuletzt Ex-Bayern-Talent Manuel Winzheimer ging, ist wohl deutlich vielversprechender. Winzheimer hat beim HSV momentan den Vorzug vor Bayern-Neuzugang Arp.

Keine Frage: Der FC Bayern läuft Gefahr, schon wieder ein großes Opfer zu bringen, um international auf allerhöchstem Niveau konkurrenzfähig zu bleiben.

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