Bayerns Meister-Plan

Mit Jupp Heynckes haben sich die Bosse nicht nur auf einen Vertrag geeinigt, sondern auch auf ein Konzept für die neue Saison – mit größerem Kader und Stars wie Neuer und Boateng.
Patrick Strasser |
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München - Es ist ein Geheimpapier, die strategische und personelle Neusortierung des Bayern-Kaders für die kommende Saison. Nur eins ist klar: Zementiert wurde der Plan im Haus der Katzen. „La casa de los Gattos”, so nennt Jupp Heynckes sein Anwesen, einen Bauernhof mit vielen Vierbeinern, in Schwalmtal bei Mönchengladbach.

Letzten Donnerstag hatten der Bald-Bayerntrainer sowie die Vorstände Karl-Heinz Rummenigge, Karl Hopfner und Christian Nerlinger nicht nur die Details des Zweijahresvertrages ausgehandelt, sondern auch die Eckdaten der neuen Mannschaft. „Das Grobe haben wir alles besprochen. Der Verein muss jetzt versuchen, das umzusetzen”, sagte Heynckes zu „Bild”.

Also wird hinter den Kulissen fleißig telefoniert, auch wenn Rummenigge in „Sport Bild” über Personalien sagte: „Wir möchten erst mal wissen, ob wir nächste Saison Champions League spielen.” Doch auch 2007 wurde kräftig investiert, als der Zugang zur Prestigeliga verpasst wurde. Es kamen: Ribéry, Toni, Klose und viele mehr. Nun steht nach dem zurückhaltenden Transferjahr 2010/11 unter Louis van Gaal wieder ein Umbruch an. Er ist Bestandteil von Bayerns Meister-Plan.

Transfers: Manuel Neuer soll definitiv im Sommer kommen. Weil der Deal mit dem Schalker Nationaltorhüter jedoch so delikat ist, kann der Wechsel erst nach Saisonende verkündet werden. „Wir denken über den Torwart nach”, sagte Präsident Uli Hoeneß am Montag. Heißt: Neuer ist so gut wie Bayer. Und obwohl dem derzeitigen Stammkeeper Thomas Kraft („Ich würde gerne bleiben”) ein Zweijahresvertrag angeboten wurde, könnte ihm in Hamburg die Rolle des Nachfolgers von Frank Rost schmecken. Der HSV hat großes Interesse an Kraft. Dazu soll ein Außenverteidiger (Favorit ist weiter Rechtsverteidiger Gregory van der Wiel von Ajax Amsterdam) kommen, da Philipp Lahm die Seite wechseln soll. Klappt das nicht, könnte doch Fabio Coentrao von Benfica Lissabon als Mann für links hinten verpflichtet werden. Dazu kommt ein Innenverteidiger: Hummels (Dortmund) und Höwedes (Schalke) bleiben bei ihren Klubs, die Bayern konzentrieren ihr Interesse auf Jerome Boateng (22/ManCity). Der Nationalspieler ist der Favorit der Bosse, ein Wechsel wäre realisierbar, da er sich in England nicht wohl fühlt. Als Ablöse wären zehn bis zwölf Millionen Euro fällig.

Kaderstärke: Heynckes möchte einen größeren Profi-Kader haben als zuletzt van Gaal, daher werden wohl Gespräche über eine Vertragsverlängerung mit Hamit Altintop (ein bis zwei Jahre) und Miroslav Klose (bis 2012) geführt. Doch der Stürmer müsste bereit sein, Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen. Hoeneß: „Miro verdient unheimlich viel Geld bei uns. Ich glaube nicht, dass er bereit sein wird, auf viel Geld zu verzichten.” Europaweite Angebote hat Klose zur Genüge. Eine Alternative wäre der spielstarke Ivo Ilicevic (Kaiserslautern). Zu ihm gab es schon in der Winterpause Kontakt.

Taktik: Heynckes ist dafür bekannt, einer Mannschaft Flexibilität bei Systemen einimpfen zu wollen, in Leverkusen ließ er oft im 4-4-2 agieren. „Ich habe den Eindruck, dass Jupp 4-3-3 spielen lassen will”, sagte Rummenigge, „er wird der Mannschaft seinen Stil und Stempel aufdrücken.” Das wird er – so oder so. 

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