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Zehn Tage zittern: Hernandez muss jetzt auf Gerichtsbeschluss warten

Bayerns Lucas Hernández ist am Montag vorzeitig in Madrid vor Gericht erschienen. Es geht um den Verstoß gegen ein Kontaktverbot, das seine jetzige Frau 2017 erwirkt hatte. Ihm droht weiterhin Haft.
Patrick Strasser |
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Bayerns Lucas Hernández hat Ärger mit der spanischen Justiz.
Bayerns Lucas Hernández hat Ärger mit der spanischen Justiz. © IMAGO / RHR-Foto

Madrid/München - Die Überraschung ist gelungen: Mit einem ziemlich mulmigen Gefühl reiste Bayern-Profi Lucas Hernández bereits am Montag nach Madrid.

Denn für den 25-Jährigen, der bis zu seinem Wechsel 2019 nach München für die Bundesliga-Rekordablösesumme von 80 Millionen Euro bei Atlético Madrid spielte, sind ernste Zeiten angebrochen.

Einen Tag früher als vorgesehen stellte sich Hernández einem Gericht in Spaniens Hauptstadt. Wie der Oberste Gerichtshof von Madrid (TSJ) in einer Erklärung mitteilte, erschien der französische Weltmeister von 2018 am Montag "um 11.30 Uhr freiwillig, einen Tag, bevor er vorgeladen wurde".

Lucas Hernández: Termin war ursprünglich am Dienstag geplant

Um guten Willen zu zeigen und dem öffentlichen Interesse – der ursprüngliche Termin war am Dienstag um 11 Uhr – aus dem Weg zu gehen. Das 32. Madrider Strafgericht hat gegen den Abwehrspieler des FC Bayern eine sechsmonatige Haft angeordnet wegen eines Verstoßes gegen ein Annäherungs- und Kontaktverbot aus dem Jahr 2017 gegenüber seiner damaligen Freundin – und heutigen Frau – Amelia Llorente.

Damals war es in einem Streit zu Handgreiflichkeiten seitens des angetrunkenen Hernández und Sachbeschädigungen seitens Llorente gekommen. Das Kuriose aus heutiger Sicht: Das Paar versöhnte sich, heiratete in Las Vegas, flog zusammen in die Flitterwochen auf die Bahamas. Doch damit verstieß der Franzose gegen das gegen ihn verhängte, einjährige Annäherungs- und Kontaktverbot, das besagte, er dürfte sich ihr nur bis auf 500 Meter nähern.

Hernández legt Berufung ein - doch die Zeit drängt

Sollte seine Berufung abgelehnt oder nicht rechtzeitig bearbeitet werden, müsste er spätestens am 28. Oktober seine Haftstrafe in einer Madrider Strafanstalt seiner Wahl antreten. Nun habe er "zehn Tage Zeit, sich freiwillig ins Gefängnis zu begeben", ergänzte der TSJ.

Hernández kann nur dann dem Knast entgehen, wenn seine Berufung rechtzeitig angenommen wird. Die Anwälte des Bayern-Profis machen natürlich Druck, um den Fall schnellstmöglich abzuhandeln und werden parallel die nächsthöhere Instanz, das Landgericht Madrid, anrufen.

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Doch ob sich die spanische Justiz angesichts des Verfahrens, das ein großes öffentliches Echo findet, drängen lässt und innerhalb der Frist reagiere und zu seinen Gunsten entscheide? Zumal Hernández als vorbestraft gilt. Offen bis sehr fraglich.

Hernández überzeugt gegen Leverkusen: Lob von Nagelsmann

Beim 5:1 in Leverkusen machte der Innenverteidiger seine Sache sehr ordentlich, bis auf den einen Moment, als ihm Bayer-Stürmer Patrik Schick entwischte und den Ehrentreffer erzielte. Für Bayern-Trainer Julian Nagelsmann war es sogar "seine beste Saisonleistung. Gerade, was das Spiel mit Ball angeht, da hat er eine unglaubliche Aktivität gezeigt. Und das Verteidigen steckt Gott sei Dank noch in ihm drin aus der Atlético-Zeit, dass er einfach das Verteidigen liebt."

Auf Thomas Müller machte Hernández in den letzten Tagen "einen ganz normalen Eindruck, absolut". Der Vize-Kapitän sagte: "Mich hat’s gefreut für den Lukki, dass er so eine Leistung abrufen konnte. Ich kenne den genauen Sachverhalt nicht, weiß nicht, wie brisant das Ganze ist, aber das könnte einen natürlich beschäftigen. Und deswegen Hut ab vor seiner Leistung."

Es fällt auf, dass sich die Bayern Hernández in dieser Situation mit psychologischen Streicheleinheiten versehen. Die Rückendeckung aus der Mia-san-mia-Familie ist ihm gewiss. Doch kann er die drohende Haft auch am Mittwochabend in der Champions League bei Benfica völlig ausblenden? 

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1 Kommentar
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  • Hundekrawatte am 18.10.2021 18:45 Uhr / Bewertung:

    Reiche und „Prominente“ müssen normalerweise nicht ins Gefängnis.

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