Deutscher Bundestag beschließt mit 393 Ja-Stimme die Ehe für alle

Nach einer Erweiterung der Tagesordnung wurde am Morgen über die Ehe für alle abgestimmt - und die Neuerung beschlossen! Die Zustimmung galt als wahrscheinlich, weil auch Unionsabgeordnete zustimmen wollen.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Konfetti zum Ergebnis: Volker Beck und die Grünen feiern die Einführung der Ehe für Alle.
dpa Konfetti zum Ergebnis: Volker Beck und die Grünen feiern die Einführung der Ehe für Alle.

Nach einer Erweiterung der Tagesordnung wurde am Morgen über die Ehe für alle abgestimmt - und die Neuerung beschlossen! Die Zustimmung galt als wahrscheinlich, weil auch Unionsabgeordnete zustimmen wollen.

In einer historischen Entscheidung hat der Bundestag Ja zur Ehe für alle gesagt. Bei 623 abgegebenen Stimmen sprach sich eine Mehrheit von 393 Abgeordneten am Freitag für eine völlige rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare aus. 226 Parlamentarier stimmten mit Nein, vier enthielten sich.

SPD, Grüne und Linke hatten die Abstimmung gegen den Willen von CDU/CSU durchgesetzt. Aber auch mindestens 70 Unionsabgeordnete - fast jeder Vierte - votierten am Ende für den Gesetzentwurf aus dem rot-grün dominierten Bundesrat zur Öffnung der Ehe.

Bislang dürfen Homosexuelle eine Lebenspartnerschaft amtlich eintragen lassen, aber nicht heiraten. Der wichtigste Unterschied ist, dass Lebenspartner gemeinsam keine Kinder adoptieren dürfen.

Lammert fordert "wechselseitigen Respekt"

Vor der Debatte hatte eine Mehrheit der Abgeordneten gegen den erklärten Willen der Unionsfraktion dafür votiert, die Tagesordnung entsprechend zu erweitern. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) forderte anschließend von den Abgeordneten "wechselseitigen Respekt, den beide Positionen zweifellos verdienen."

Das Nein zur Ehe für Homosexuelle galt als letzte konservative Bastion der Union. Unter Merkel als Parteivorsitzender hat die CDU schon mehrere Positionen geräumt, für die es in der Gesellschaft keine Mehrheit mehr gab wie das Festhalten an der Atomenergie und der Wehrpflicht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel stimmte bei der namentlichen Abstimmung gegen die Ehe für alle.

Lesen Sie auch: AZ-Kommentar - Ehe für alle - oder alle für Ehe?

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.