TSV 1860: Haching ist die Lieblingsbeute der Löwen

Der TSV 1860 fieselt Unterhaching ab - es ist der vierte Sechzger-Sieg in den letzten vier Spielen gegen die Spielvereinigung.
Matthias Eicher
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
4  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Dennis Dressel brachte den TSV 1860 gegen die SpVgg Unterhaching in Führung.
Dennis Dressel brachte den TSV 1860 gegen die SpVgg Unterhaching in Führung. © imago images / Passion2Press

München - Wie hätte Sechzig dieses S-Bahn-Derby überhaupt vergeigen können? "Ich persönlich habe noch nie gegen Haching verloren. Deswegen war ich mir sehr, sehr sicher, dass wir gewinnen", sagte Sascha Mölders am späten Montagabend. In eine dicke Decke gehüllt und mit einem breiten Grinsen im Gesicht stand er da, denn er wusste: Die Serie hat gehalten. 

Im sechsten Aufeinandertreffen des 35-jährigen Torjägers vom TSV 1860 mit der SpVgg Unterhaching durfte Mölders über einen verdienten 2:0-Sieg sprechen, weil gleich drei Haching-Liebhaber wieder einmal zugeschlagen haben: Dennis Dressel, Dreierpacker des letzten Duells (3:0), besorgte schon in der 13. Spielminute mit einem abgefälschten Abstauber die Führung.

"Wir haben es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht", lobte Kapitän Mölders: "Wir glauben an unsere Stärke und wissen, dass wir immer ein Tor machen können." Dressel war es, der mit seinem vierten Treffer in zwei Spielen seinen Lauf als Haching-Schreck fortsetzte. Mölders besorgte mit dem 2:0 die Entscheidung (86.). Glück für den Spielführer, der durch sein 3:2 zum Last-Minute-Matchwinner des letzten Auswärts-Duells im Sportpark geworden war: Auch dieser Treffer geriet für Keeper Nico Mantl zur unhaltbaren Angelegenheit.

Erfolgreiche Löwen: Sascha Mölders und Marco Hiller

"Ich hab' schon hochgeschaut, der Torwart stand nicht richtig gut. Dass er dann abgefälscht wird und reingeht, ist natürlich wunderbar", meinte Mölders lapidar: "Wie sagt man so schön: Wenn man nicht schießt, dann geht der Ball auch nicht ins Tor." Weil der Alpha-Löwe aus 25 Metern einfach mal abzog, durfte er sich über seinen fünften Dreier gegen die Vorstädter freuen. Fünf Siege, ein Remis, null Pleiten - eine Bilanz, die Mölders bestens schmeckt.

Lesen Sie auch

Mit Marco Hiller avancierte auch noch der TSV-Torhüter zu einem der besten Löwen - wie schon im Totopokal-Viertelfinale des Vorjahres (3:2 i.E.), bei dem er drei Strafstöße entschärft hatte. Diesmal konnte er, nebst einigen weiteren Paraden, durch einen hochriskanten Ausflug aus seinem Kasten den Ausgleich verhindern. "Wenn ich nicht rauskomme, spielt er den quer oder schießt ihn ins Tor", erklärte Hiller über den heranstürmenden Lucas Hufnagel: "Zum Glück erwische ich den Ball - sonst geh ich mit Rot runter."

Marco Hiller: Der erste "Shutout"

Auch Sechzigs Nummer eins zeigte einmal mehr, was ein lange erstaunlich passives Haching derzeit ist: des Löwen liebste Beute. Dank der Leistung Hillers und des restlichen Defensiv-Verbunds kamen die Giesinger erstmals in der laufenden Saison ohne Gegentreffer aus.

"Gott sei Dank hat Marco endlich zu Null gespielt", lobte Trainer Michael Köllner, der weiß: "Für den Torwart ist es immer das Schlechteste, wenn du einen rausholen musst." Nun freue sich Köllner über den ersten "Shutout" Hillers, wie es zumeist im Eishockey über die weiße Weste heißt.

Michael Köllner: "Haching ist ein toller Verein"

Nicht zuletzt für Cheftrainer Köllner selbst ist Haching ein gutes Pflaster: Das 3:2 des Vorjahres war zugleich sein erster Sieg als TSV-Trainer. Nun folgte im dritten Vergleich schon der dritte Dreier. "Ich bin gerne im Sportpark", gestand der 50-Jährige, ließ aber ein Lob an geknickte Hachinger folgen: "Das liegt auch daran, dass hier lauter gute Leute am Werk sind. Haching ist ein toller Verein, der stark auf Jugendarbeit setzt, aus wenig Mitteln sehr viel herausholt. Wir bräuchten in Deutschland mehr solche Vereine."

Lesen Sie auch

Gut für Köllner und seine drei Haching-Experten, dass die Punkte zuletzt in zuverlässiger Regelmäßigkeit nach Giesing wanderten. Sollten sich demnächst weitere Klubs als Lieblingsgegner outen, ist für den neuerlichen Tabellenführer (14 Punkte) im Aufstiegsrennen einiges drin. Das finale Wort gebührt Mölders: "Letztes Jahr standen wir fast bis zum Schluss oben, obwohl nach der Hinrunde daran nicht zu denken war. Jetzt sind wir von Anfang an voll dabei."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Löwe im Norden am 28.10.2020 17:16 Uhr / Bewertung:

    Nachhilfe für Herrn Köllner. Er war doch tatsächlich verwundert, als Mölders in Unterhaching aus einiger Entfernung mit Erfolg aufs Tor schoss und nicht die Torchance ausspielte.
    Was für ein Glück, dass Mölders diesen Blödsinn nicht befolgte. Denn dann wäre wieder das passiert, was oft so typisch für das Spiel der Mannschaft ist, nämlich quer und zurück zu spielen, bis man irgendwann wieder beim eigenen Torhüter gelandet ist.
    Dass H. Köllner das nicht sieht oder entschlossen angeht, ist bekannt und immer wieder Thema kritischer Kommentare hier. Deshalb war es nur richtig, wie Mölders gehandelt hat: Er vertraute auf seinen Fußballverstand, zog ab und traf. Sollte H. Köllner demnächst wieder einmal ein Fußball-Lehrbuch schreiben, dann täte er gut daran, zuvor Mölders als Ghostwriter zu engagieren oder zumindest dessen Begründung für seinen Torschuss in einem eigenen Kapitel groß herauszustellen: „Wenn man nicht auf das Tor schießt, kann auch kein Tor erzielt werden“. Wie wahr! ELIL!

  • Günni Löwenherz am 28.10.2020 15:58 Uhr / Bewertung:

    Man muss nicht gleich wieder übertreiben! Freuen wir uns über den Sieg und die drei Punkte.
    ABER: Gerade wir Löwen sind normalerweise Weltmeister im Beenden von Serien. Wie oft waren wir diejenigen die Serien durchbrochen haben und zwar im negativen Sinne. Seit Wochen sieglose Mannschaften haben in der Vergangenheit gegen uns wieder in die Spur gefunden und wie oft hat die Mannschaft verloren, wenn es um was ging. So ehrlich muss man sein. Dass es aktuell größenteils anders läuft, freut uns alle natürlich, ist aber keinerlei Grund dafür zu denken, dass das alles jetzt so weiter läuft oder bleibt. Wir sind bei weitem noch nicht souverän und jedes Spiel hängt oft an wenigen Szenen, die darüber entscheiden, wer als Sieger vom Platz geht. Es ist nach wie vor viel zu verbessern und wir müssen auch hoffen, dass wir keine Verletzten haben oder uns gar die Coronasache auf die Füsse fällt. Also bitte weiter hart arbeiten und auf dem Teppich bleiben!

  • Federseelöwe am 28.10.2020 17:42 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Günni Löwenherz

    Sehr guter Kommentar, dem ist nichts hinzuzufügen!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.