USA geschlagen - "Wir haben Großes vor!"
Recife - Haken drunter. Erledigt. This job is done, würde der Amerikaner sagen. Und dann auch noch ohne Geschmäckle, ohne einen Nichtangriffspakt zwischen den Trainerkumpels Joachim Löw und Jürgen Klinsmann. Gijón 1982 erlebte keine Neuauflage. 1:0 – ein Sieg, zwei Sieger. Das DFB-Team und die Klinsmänner sind im Achtelfinale. Portugal und Ghana (Ronaldo machte das 2:1-Siegtor) dagegen raus. Klinsmann war happy: „Es ist großartig weiterzukommen.“
Die deutsche Nationalmannschaft besiegte im dritten Gruppenspiel der WM die US-Boys mit 1:0. Thomas Müller sei dank. Zielstrebig, humorlos, ohne die große Show. „Am Ende war es ein reines Ergebnisspiel für beide Teams“, meinte ZDF-Experte Oliver Kahn. Sei’s drum. Das Minimalziel wurde erreicht. Denn: Noch nie bei 18 WM-Teilnahmen ist eine deutsche Mannschaft in der Vorrunde gescheitert. „Wir haben das Spiel beherrscht und haben verdient gewonnen“, sagte Bundestrainer Joachim Löw. Doch im Vergleich zum ersten Gruppensieg, dem 4:0 gegen Portugal, meinte Löw: „Was gefehlt hat, war der entscheidende Pass im letzten Drittel.“
Nicht nötig. Im Achtelfinale am Montag in Porto Alegre (22 Uhr, ARD live) gegen den Zweiten der Gruppe H, gegen Algerien (den Nordafrikanern reichte ein 1:1 gegen Russland) muss eine Leistungssteigerung her. Ob Löw dann wieder das Bayern-Trio Lahm/ Schweinsteiger/Kroos ins Zentrum (Khedira blieb draußen) des Spiels schickt und erneut Podolski Götze vorzieht?
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Schweinsteiger, gleich wieder Chef im Mittelfeld, darf bleiben. Lahm steigerte sich, zeigte nach einem starken Block in der Schlussphase die Faust. Kroos ist eben Kroos. Und Poldi? Nach 45 Minuten korrigierte sich der Bundestrainer und brachte Miroslav Klose für den Ex-Kölner, der keine Bindung zum Spiel fand. Auch von Mesut Özil auf der rechten Seite blieben die erhofften Impulse weitgehend aus. Der Arsenal-Profi wirkte in seinen Aktionen häufig zu verspielt – ein Kandidat für die Bank am Montag im Achtelfinale gegen Algerien.
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Anders der Matchwinner. Müller analysierte: „Wir haben ein Tor mehr gemacht als der Gegner. Wir waren klar feldüberlegen, wir haben das von Anfang sehr gut gemacht, auch der Spielaufbau war besser als im Ghana-Spiel.“ Steigerung nötig? Und machbar? Müller lieferte den Slogan für den Beginn der K.o.-Runde: „Wir haben Großes vor, mit Arbeit und Teamgeist müssen wir weitermachen.“
Noch vier Spiele? Der Weg nach Rio ist geebnet. Lediglich Kahn kritisierte: „Die Deutschen hatten sehr viel Ballkontrolle, viele Ballstaffetten, man muss auch mal vertikal spielen, sonst wird das Spiel statisch und leicht ausrechenbar. Das Spiel hat phasenweise an den FC Bayern und an das frühere Spiel der spanischen Nationalmannschaft erinnert.“ Kahn lachte. „Heh! Das frühere!“