Ist Süle der Nächste? So viel Bundesliga steckt schon in der Premier League
München - Dass sich die der Premier-League-Klubs bei ihren Transfers gerne in der Bundesliga bedienen, ist mittlerweile schon fast zur englischen Tradition geworden.
Poker um Bundesliga-Spieler
Der FC Chelsea ließ sich das im Sommer gerade erst bei Kai Havertz, der aus Leverkusen kam, 80 Millionen Euro, sowie bei Timo Werner, der von Leipzig auf die Insel wechselte, 53 Millionen kosten. Und der nächste Megatransfer dieser Kategorie ist bereits in Arbeit. Chelsea und sein neuer Teammanager Thomas Tuchel haben sich nämlich in den Poker um Dayot Upamecano eingeschaltet. Da Leipzigs Abwehrchef auch als Wunschtransfer des FC Bayern gilt, haben die Blues aber noch zwei weitere Innenverteidiger auf ihrer Einkaufsliste. Wie die "Sportbild" berichtet, handelt es sich dabei um die Bayern-Stars David Alaba und Niklas Süle. Einer der drei soll in jedem Fall im Sommer nach London kommen. Bei Alaba scheint allerdings weiter Real Madrid die besten Karten für eine ablösefreie Verpflichtung zu haben.
Plant Flick weiterhin mit Süle?
Süle hat derzeit seinen Stammplatz verloren und einen schweren Stand bei Bayern. Mit Upamecano als Konkurrent würde der sich nicht verbessern. Hinzu kommt, dass Süles Vertrag nur noch bis 2022 läuft. Falls eine Verlängerung nicht zustande kommt, soll er im Sommer verkauft werden, um nicht - wie bei Alaba - einen ablösefreien Abschied zu riskieren. "Ich bin froh, dass er bei uns in der Mannschaft ist", sagte Bayern-Trainer Hansi Flick und verwies auf den noch gültigen Vertrag: "Wir werden sehen, wie und wo er seine Zukunft sieht." Zu Süles kurzfristigen Perspektiven in der Startelf sagte er: "Niklas ist eine absolute Option." Mit Süles Entwicklung nach dessen zweitem Kreuzbandriss, den er Ende 2019 erlitt, sei Flick zufrieden. Er sei schnell, abgeklärt am Ball und "ein Spieler, auf den man sich immer verlassen kann". Fragt sich nur, wie lange noch?
Deutsch-englische Verbindungen im Überblick
Upamecano und Süle werden von der gleichen Berateragentur (Sports360) vertreten. Süle kann sich auch eine Zukunft in der englischen Premier League gut vorstellen. Schon 2017 hatte er die Wahl zwischen Chelsea und Bayern und entschied sich dann für München. Und diesmal? In England würde Süle jedenfalls auf viele Trainer und Spieler treffen, die es bereits aus Deutschland nach England verschlagen hat. Die AZ erklärt die wichtigsten deutsch-englischen Verbindungen - so viel Bundesliga steckt in der Premier League:
FC Chelsea: Mit Havertz, Werner, sowie Antonio Rüdiger zählen dort bereits drei deutsche Nationalspieler zum Kader. Tuchel soll ihnen nun zum erhofften Durchbruch verhelfen. Verstärkt wird die Bundesliga-Fraktion noch vom US-Amerikaner Christian Pulisic, der 2019 für 64 Millionen aus Dortmund kam und dort noch unter Tuchel spielte.
FC Liverpool: Teammanager Jürgen Klopp hat gerade erst Abwehrtalent Ozan Kabak für die Rückrunde vom FC Schalke ausgeliehen (mit Kaufoption). Von dort kam 2016 bereits Joel Matip ablösefrei nach Liverpool. Im Sommer lotste Klopp auch Thiago (für 22 Millionen) vom FC Bayern an die Anfield Road. Genau wie vor ihm bereits Roberto Firmino, der 2015 für 41 Millionen aus Hoffenheim kam, sowie Naby Keita (2018 für 60 Millionen aus Leipzig). Im gleichen Jahr landete auch Ex-Bayer Xherdan Shaqiri (für 14,7 Millionen von Stoke City) bei den Reds. Klopp setzt voll auf Bundesliga-Power. Auch er und Liverpool sollen übrigens an einer Verpflichtung von Upamecano interessiert sein.
Manchester City: Kevin De Bruyne kam 2015 für 76 Millionen Euro aus Wolfsburg. Bei Pep Guardiolas Wechsel 2016 vom FC Bayern zu City brachte der auch noch Ilkay Gündogan für 27 Millionen Euro von Borussia Dortmund mit. Gündogan entwickelt aktuell Torjägerqualitäten: In 22 Pflichtspielen traf er bereits neun Mal.
Tottenham Hotspur: Pierre-Emil Höjbjerg holten die Spurs im Sommer für 16,6 Millionen Euro vom FC Southampton. Teammanager José Mourinho setzt im Mittelfeld voll auf den Dänen. Der schaffte einst unter Guardiola bei Bayern den Sprung zum Profiteam. Beide Seiten waren aber etwas zu ungeduldig miteinander. Mit Offensivmann Heung Min Son, der 2015 für 30 Millionen aus Leverkusen kam, schießt ein weiterer Ex-Bundesliga-Star jetzt seine Tore für die Spurs.
FC Arsenal: Der aussortierte Ex-Nationalspieler Mesut Özil ist gerade erst zu Fenerbahce Istanbul gewechselt. Mit Sead Kolasinac (ausgeliehen) und Shkodran Mustafi verabschiedeten sich zwei weitere Spieler, die sich beide Schalke anschlossen. Der Ex-Dortmunder Sokratis ging im Winter zu Olympiakos Piräus. Mit Nationaltorhüter Bernd Leno (kam 2018 für 25 Millionen aus Leverkusen), Granit Xhaka (2016 für 45 aus Gladbach) und Pierre-Emerick Aubameyang (2017 für 63,5 aus vom BVB), gehören immer noch drei Ex-Bundesliga-Profis zum Team.
FC Everton: Mit James hat Ex-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti hier erneut seinen Lieblingsschüler James im Kader, den er schon nach München und zu Real Madrid geholt hatte. Zu dem zählt auch Jean-Philippe Gbamin, der 2019 für 25 Millionen aus Mainz kam.
FC Southampton: Zur Mannschaft von Ex-Leipzig-Coach Ralph Hasenhüttl gehört auch Jannik Vestergaard, der 2018 für 25 Millionen von Gladbach auf die Insel wechselte. Zu Saisonbeginn eroberte man sogar die Tabellenspitze. Am Dienstagabend folgte bei ManUnited aber zum zweiten Mal innerhalb von 15 Monaten ein 0:9-Debakel (damals gegen Leicester City). "Es ist furchtbar. Aber wir sind nach dem ersten 0:9 aufgestanden, und wir werden auch nach dem zweiten aufstehen", sagte Hasenhüttl.
Auch um diese Spieler bemüht sich die Premier League
Nicht nur bei Chelsea bahnen sich schon die nächsten Deals der Premier-League-Klubs mit Protagonisten der Bundesliga an. Unter anderem bemüht sich ManUnited weiter intensiv um eine Verpflichtung von Dortmunds Jadon Sancho. Auch der Name von Ex-Leipzig- und -Hoffenheim-Macher Ralf Rangnick wird in England und speziell bei United immer wieder genannt. In der Premier League wären sie jedenfalls in bestens bekannter Bundesliga-Gesellschaft.
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