Familie, Hobbies, Fußball: So tickt Ex-Bayern-Star Toni Kroos

Sein Traumtor gegen Schweden ist bereits Teil der Fußballhistorie. Von seiner Familie, der Zeit bei Bayern bis zum Erfolg mit Real Madrid: Die AZ erklärt den DFB-Superstar.
Christoph Landsgesell, Patrick Strasser |
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Toni Kroos jubelt nach seinem Traumtor gegen Schweden in der Nachspielzeit.
Frank Augstein/AP/dpa Toni Kroos jubelt nach seinem Traumtor gegen Schweden in der Nachspielzeit.

Moskau - "Ohne Kroos nix los". Sein Freistoß, dieser Schlenzer in der 95. Minute des Schweden-Spiels in den Winkel, ist jetzt schon Fußballgeschichte. Besonders die Reaktionen von Weltstars aus Sport und Show zeigen, wie gigantisch dieser Treffer des Mittelfeldstars zum 2:1, wie wichtig dieses "Staying alive"-Tor für die Nationalelf bei der WM in Russland war.

Basketball-Legende Dirk Nowitzki jubilierte beim Kurznachrichtendienst mit: "Toniiiiiiiiiii". Von Schauspielerin und Moderatorin Palina Rojinski kam ein "H.A.L.L.E.L.U.J.A.H.", Moderator Joko Winterscheidt schrieb: "Toni Kroos, FUSSBALLGOTT!" Der britische Pop-Star Robbie Williams twitterte "I love you, Toni Kroos" und fügte ein "x" hinzu – was auf der Insel für ein Küsschen steht. Es war ja auch eine "heavy entertainment show", die Kroos, bereits 2014 mit der Nationalmannschaft in Brasilien Weltmeister, ablieferte. (Toni Kroos wie einst Kahn - "Du musst Eier haben!")

Lediglich Bruder Felix (27), bei Zweitligist Union Berlin unter Vertrag, machte sich über seinen 14 Monate älteren Bruder lustig. Nach Kroos’ Fehlpass, der zur Führung der Schweden führte, twitterte Felix: "Stark! Ein Tor gemacht, eins vorbereitet". Er schickte eine Flamme und einen Kussmund als Emojis mit. Bruderliebe. Die AZ erklärt den Kroos-Kosmos:

Seine Herkunft

Toni Kroos kommt am 4. Januar 1990 in der DDR zur Welt – in Greifswald, einer Stadt in Vorpommern mit knapp 60 000 Einwohnern. Das Fußballspielen erlernt er beim Greifswalder SC, sein Trainer dort: Vater Roland. "Streng ist das falsche Wort. Aber ab einem gewissen Alter gehören eine gewisse Ordnung und Disziplin dazu", sagte er. # Doch auch Mutter Birgit, einst Badminton-Nationalspielerin für die DDR, prägt ihn sportlich. Anfang des Jahrtausends zieht die Familie nach Rostock um, wo Vater Roland einen Job als Jugendtrainer bei Hansa bekommt. Toni kickt für die dortigen Jugendteams – und zeigt überragende Leistungen.

Seine Brüder

Felix Kroos ist ebenfalls Profifußballer. Wenn auch bei weitem nicht so erfolgreich. Nach Stationen in Rostock und bei Werder Bremen spielt er mittlerweile für Union Berlin in der Zweiten Liga. Wie sich beide regelmäßig necken, kann man gut beim Kurznachrichtendienst Twitter verfolgen, den das Brüderpaar intensiv nutzt.

An Vergleiche mit seinem großen Bruder ist Felix gewohnt: "Wenn ich ein schlechtes Spiel mache, dann wird gesagt: ,Ja, ist ja nur der kleine Bruder.‘ Wenn ich ein gutes Spiel mache: ,Oh, der spielt ja wie der Bruder‘ – aber nie wie ich selbst. Das ist immer schon grenzwertig", sagte er der "Welt". Mit Stefan hat Toni Kroos einen weiteren Bruder, trainiert Nachwuchsspieler beim Greifswalder FC.

Seine Familie

Seit zehn Jahren ist Kroos mittlerweile mit seiner Jugendliebe Jessica zusammen. 2015 heiratete das Paar. Bereits 2013 kam Sohn Leon auf die Welt, 2016 folgte Tochter Amelie. Im Gegensatz zu anderen Spielerfrauen hält sich Jessica mit öffentlichen Auftritten zurück, bleibt lieber im Hintergrund. Im Gegensatz zu Leon. Der Kleine durfte beim 1:1-Testspiel der deutschen Nationalmannschaft im März gegen Spanien als Einlaufkind auf den Rasen – an der Hand von Papa Toni.

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Seine Bayern-Zeit

Der FC Bayern wollte Kroos bereits 2004 nach München holen, zwei Jahre später klappte der Wechsel dann endlich. Kroos, damals 16, spielte zuerst in der Jugend und bei den Amateuren, ehe ihn Trainer Ottmar Hitzfeld für die Saison 2007/08 in den Profikader holte. Am 26. September, beim 5:0 gegen Energie Cottbus, bestritt Kroos sein erstes Spiel für die Profis mit 17 Jahren und 265 Tagen. So jung wie damals kein Bayern-Spieler vor ihm.

Weil er unter Trainer Jürgen Klinsmann 2008/09 nur zu wenig Spielzeit kam, wechselte er Anfang 2009 auf Leihbasis zu Bayer Leverkusen und Trainer Jupp Heynckes. 2010/2011 kehrte er zu den Bayern zurück, gewann 2013 die Champions League.

Der Bruch erfolgte ein Jahr später: Im WM-Sommer 2014 konnten sich Kroos und die Bayern nicht einigen. Der Spieler forderte ein zweistelliges Millionengehalt, die Bayern lehnten ab. Kroos’ ehemaliger Mitspieler Stefan Reinartz berichtet im "Bleacher Report" von folgender, angeblicher Aussage des Bayern-Vorstandsbosses Karl-Heinz Rummenigge gegenüber Kroos: "Wir zahlen Dir nicht mehr als zehn Millionen Euro, denn Du bist kein Weltklasse-Spieler." Real Madrid sagte zu – für die bescheidene Ablösesumme von 25 Millionen Euro.

Seine Real-Zeit

Im Spiel der Königlichen wurde Kroos schnell zum Fixpunkt, reifte weiter. Und wurde der international erfolgreichste deutsche Fußballer aller Zeiten: Nach dem Champions-League-Titel mit Bayern triumphierte er in diesem Wettbewerb mit Real dreimal in Folge, von 2016 bis 2018. "Es ist ein Glück, einen Spieler wie ihn zu haben", sagte seine ehemaliger Trainer Zinedine Zidane. Kroos’ aktueller Vertrag ist bis ins Jahr 2022 dotiert, mit dem Kroaten Luka Modric bildet er eines der aktuell besten Mittelfeld-Duos der Welt. Sein Merkmal auf dem Platz: stets weiße Schuhe.

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Seine Hobbies

Protzige Autos, extravagante Klamotten oder Frisuren: Das ist nicht die Welt des Toni Kroos. Im Gegensatz zu Mitspieler und Nachbar Cristiano Ronaldo mag er es dezent und zurückhaltend.

Auch musikalisch entspricht Kroos ganz dem Klischee vom perfekten Schwiegersohn: Er steht auf Pur und Robbie Williams. Nur dem Tattoo-Trend unter Fußballprofis konnte auch er sich nicht widersetzen, hat einen Arm komplett tätowiert.

Bereits seit seiner Zeit in München begleiten ihn die beiden Beagles Julius und Lennox. Seine zweite sportliche Leidenschaft – neben dem Fußball – ist Basketball, Kroos ist großer Fan der NBA und von Dirk Nowitzki. Außerdem engagiert er sich sozial, mit der Toni-Kroos-Stiftung hilft er gesundheitlich stark beeinträchtigten Kindern und deren Familien.

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