Es gibt nur noch sieben freie Plätze

Bevor Löw den Kader für die WM 2014  benennt, gibt es nur noch einen Test. Der WM-Check: Wer fährt mit, wer muss daheim bleiben?
von  az

Bevor Bundestrainer Löw den Kader der deutschen Nationalmannschaft für die WM 2014 in Brasilien benennt, gibt es nur noch einen Test. Der WM-Check: Wer fährt mit, wer muss daheim bleiben?

London - So wie am Dienstag wird die deutsche Nationalmannschaft vermutlich nicht mehr auflaufen. Es hatte was von C-Klasse, das Team, das Joachim Löw gegen England auf die Weltbühne schickte. Michael Ballack beschrieb es im englischen Fernsehen so: "Vier davon haben das Ticket nach Brasilien sicher, sieben andere kämpfen noch drum."

Es reichte freilich auch so zu einem 1:0-Sieg gegen ein planloses Fußball-Mutterland – der dritte Anzug sitzt, könnte man sagen. "Diese junge, zum Italien-Spiel auf acht Positionen veränderte Mannschaft hat das zu meiner absoluten Zufriedenheit gemacht", meinte Bundestrainer Jogi Löw stolz und resümierte: "Das Jahr ist gut gelaufen."

Die Jahresbilanz 2013 kann sich so durchaus sehen lassen: In zwölf Spielen gab es neun Siege (bei zwei Remis und nur einer Niederlage – 3:4 gegen die USA) mit 34:14 Toren. Löw setzte dabei 35 Spieler ein, darunter fünf Neulinge (Roman Weidenfeller, Nicolai Müller, Max Kruse, Sidney Sam und Philipp Wollscheid). Die Dauerbrenner: Zehnmal waren Per Mertesacker (810 Einsatzminuten) und André Schürrle (383) dabei. Mario Gomez (34) kam dagegen nur einmal zum Einsatz. Thomas Müller war mit fünf Treffern erfolgreichster Torschütze vor Schürrle (4).

Aus London nahm Löw vor allem die Erkenntnis mit, dass seine Elf auch ohne Philipp Lahm oder Mesut Özil funktionieren kann. "Es gab Rückschläge durch Verletzungen: Schweinsteiger, Gündogan, jetzt Khedira. Ich denke, das konnten wir bislang ganz gut kompensieren. Klar ist: Wir werden diese Spieler 2014 unbedingt brauchen. Auch Klose und Gomez brauchen wir in Topform", sagte Löw.

Gegen England stimmte vor allem die Abwehrleistung: Der Dortmunder Roman Weidenfeller musste bei seinem Debüt im Tor sein Können gar nicht zeigen: "In Wembley gegen England gewinnen – besser kann es gar nicht kommen", schwärmte der sechstälteste Debütant der Nationalmannschaft. Der BVB-Torwart hofft nun, einer der 23 Spieler zu sein, die ab 12. Juni in Brasilien um den WM-Titel kämpft – und er hat gute Chancen. "Er macht einen sehr reifen undselbstbewussten Eindruck. Auch vor dem Spiel war er ruhig und cool", lobte Löw.

Vor der Nominierung hat der Bundestrainer nun aber nur noch ein Länderspiel am 5. März 2014 in Stuttgart gegen Chile, in dem er etwas ausprobieren kann. "Im Detail wird es noch eine harte Arbeit für alle Mannschaftsteile werden, für Abwehr, Mittelfeld und Sturm", mahnt er.

Doch: wer jetzt schon an Bord war, ist im Vorteil. Wer sein Ticket schon sicher hat, wer bangen muss – der WM-Kandidatencheck:

Sicher dabei (16): Manuel Neuer, Bastian Schweinsteiger*, Thomas Müller, Philipp Lahm, Miroslav Klose*, Mario Gomez*, Marco Reus, Mario Götze, Mesut Özil, Per Mertesacker, Mats Hummels*, Ilkay Gündogan*, Jérôme Boateng, Toni Kroos, André Schürrle, Marcel Schmelzer*

Gute Chancen (5): Roman Weidenfeller, René Adler, Benedikt Höwedes, Max Kruse, Lukas Podolski*

Wackelkandidaten (7): Ron-Robert Zieler, Sidney Sam, Heiko Westermann, Julian Draxler, Lars Bender, Sven Bender, Marcell Jansen

Geringe Chancen (3): Sami Khedira*, Dennis Aogo, Kevin Großkreutz

Keine Chancen (10): Marc-André ter Stegen, Holger Badstuber*, Aaron Hunt, Stefan Kießling, Simon Rolfes, Stefan Reinartz, Philipp Wollscheid, Lewis Holtby, Nicolai Müller, Roman Neustädter

* derzeit verletzt

 

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