Deutschland gegen Schweden: Zum Abschluss eine Nullnummer

Ohne Tore endete das letzte Spiel im Jahr 2010 für die deutsche Nationalmannschaft. Gegen Schweden liefen vier Neulinge im Team von Joachim Löw auf. Der Bundestrainer ist zufrieden.
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Marko Marin (r) flankt am Sweden Sebastian Larsson vorbei.
dpa Marko Marin (r) flankt am Sweden Sebastian Larsson vorbei.

GÖTEBORG - Ohne Tore endete das letzte Spiel im Jahr 2010 für die deutsche Nationalmannschaft. Gegen Schweden liefen vier Neulinge im Team von Joachim Löw auf. Der Bundestrainer ist zufrieden.

Mit vier Neulingen sowie Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira als einzigen Stammkräften kam die blutjunge deutsche Nationalmannschaft über ein 0:0 nicht hinaus. Vor 21 959 Zuschauern im bitterkalten Ullevi-Stadion von Göteborg konnte der WM-Dritte nicht wie erhofft die Herzen der Fans mit seinem Spiel erwärmen. Am 9. Februar 2011 im Test gegen Italien wird das Team des Deutschen Fußball-Bundes wieder ein anderes Gesicht haben, wenn es darum geht, sich für den Endspurt der EM-Qualifikation einzuspielen.

Zum Ende eines «herausragenden Fußball-Jahres» (Löw) schlug im hohen Norden die Stunde der Bewährung für den Nachwuchs, und die Perspektivspieler zogen sich achtbar aus der Affäre. Das mit einem Durchschnittsalter von knapp über 23 Jahren junge DFB-Team bemühte sich nach Kräften das Erfolgssystem der letzten Monate umzusetzen. Den Aktionen fehlten indes die zündenden Ideen, um die vor allem auf Defensive bedachten Schweden in Verlegenheit zu bringen.

Der 20 Jahre alte Lewis Holtby hinterließ von den eingesetzten «Frischlingen» den besten Eindruck. Der Mainzer zeigte bei seinem Einstand keine Nervosität und wirkte in der Özil-Rolle von Beginn an sehr beweglich. In der 58. Minute verpasste Holtby mit einem Schuss aus spitzem Winkel seinen ersten DFB-Treffer nur knapp. Auch Marcel Schmelzer bemühte sich um Impulse im Aufbau, offenbarte aber auch noch manche Defizite. In der Schlussphase schickte Löw André Schürrle und Mario Götze als Neulinge Nummer 43 und 44 seiner Amtszeit auf den Rasen. Der 18-jährige Götze ist seit Mittwoch der jüngste Debütant der deutschen Länderspiel-Geschichte seit Uwe Seeler 1954.

Wenig Druck kam von den Außenbahnen. Auf der für ihn ungewohnten rechten Seite fand Kevin Großkreutz in seinem zweiten Länderspiel kaum Bindung zum Spiel. Sein Gegenüber Marko Marin agierte wie gewohnt fleißig, aber zu wenig effektiv. Die Abwehr um Team-Senior Heiko Westermann (27) stand sicher und ließ kaum etwas zu. Wegen muskulärer Probleme musste Jerome Boateng nach der Pause Platz machen für Andreas Beck. Einen ruhigen Abend verlebte WM-Pechvogel René Adler, der erstmals seit März wieder in einem Länderspiel zwischen den Pfosten stand.

In Abwesenheit der WM-Stars Philipp Lahm, Mesut Özil, Thomas Müller und Lukas Podolski sowie ohne Per Mertesacker, der auf der Bank Platz nahm, lag besonders viel Verantwortung auf den Schultern von Schweinsteiger und Khedira in der Spielzentrale. Der Aushilfs- Kapitän aus München war im Mittelfeld stets präsent und anspielbar, aber nicht der erhoffte große Antreiber. Auch Nebenmann Khedira ließ wesentliche Impulse nach vorne vermissen. Als nach einer Stunde Spielzeit das große Wechseln einsetzte, durften auch die beiden WM- Fahrer vorzeitig in die wärmende Kabine.

Bei eisiger Kälte kam die deutsche Elf schneller auf Betriebstemperatur und riss früh die Initiative an sich, doch die Angriffsbemühungen verpufften zunächst wirkungslos. In der 5. Minute bekam Mario Gomez den Ball nach einer schönen Flanke von Holtby nicht richtig unter Kontrolle. Auf der Gegenseite wirkten die Offensivversuche der ohne ihren etatmäßigen Sturmführer Zlatan Ibrahimovic spielenden «Tre Kronors» ausgesprochen bieder.

Die erste Schusschance für die Hausherren bot sich Pontus Wernbloom (27.), als Schmelzer eine Flanke passieren ließ. Im übrigen waren die Skandinavier fast nur darauf bedacht, das deutsche Kombinationsspiel zu unterbinden. Vier Minuten vor der Pause meisterte Andreas Isaksson im schwedischen Tor einen Schmelzer-Schuss (36.). Danach stand das Gäste-Gehäuse noch einmal im Blickpunkt, doch Ola Toivonen (41.) wusste mit der unverhofften Gelegenheit nichts anzufangen.

«Die Mannschaft versucht das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben und ist engagiert», kommentierte Assistenztrainer Hansi Flick die ersten 45 Minuten. Nach dem Seitenwechsel bemühte sich die DFB- Elf den Druck zu erhöhen. Neun Minuten nach Wiederbeginn wurde ein Schussversuch von Khedira abgeblockt. Die größte Chance, das Länderspiel-Jahr doch noch mit einem Sieg abzuschließen, vergab der eingewechselte Toni Kroos (70.), der an Isaksson scheiterte.

dpa

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