Zweiter Fall Alaba droht: Funkstille bei Goretzka und Bayern

Nach AZ-Informationen liegen die Verhandlungen zwischen den Münchnern und Leon Goretzka auf Eis, im Sommer 2022 könnte der Mittelfeld-Star ablösefrei wechseln. Rächt sich Bayerns Sparkurs?
Autorenprofilbild Maximilian Koch
Maximilian Koch
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
30  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Vertrag von Leon Goretzka läuft im Sommer 2022 aus.
Der Vertrag von Leon Goretzka läuft im Sommer 2022 aus. © imago images/Sven Simon

München - Derzeit hält sich Leon Goretzka (26) noch in seiner Heimat Bochum auf, er geht mit alten Kumpels Kaffee trinken oder in den Wald zum Joggen. Nach einigen Tagen auf der Urlaubsinsel Ibiza sucht der Bayern-Star die Nähe zur Familie und seinen Freunden, ehe es wieder nach München geht. Und der alltägliche Wahnsinn - so muss man es gerade ja formulieren - von vorne beginnt: Am 26. Juli mit dem ersten Training unter Julian Nagelsmann.

Wird Goretzka bei FC Bayern bleiben?

Auf den neuen Coach freut sich Goretzka sehr - auf alles andere, was gerade um ihn herum passiert, hingegen nicht. Denn die Zukunft des Mittelfeldstars beim FC Bayern ist ungewisser denn je.

Die "Sport Bild" berichtete am Mittwoch davon, dass Goretzka, dessen Vertrag 2022 ausläuft, bei einer möglichen Verlängerung ein Jahresgehalt von bis zu 20 Millionen Euro fordern würde, Bayern allerdings "nur" zehn bis zwölf Millionen bieten wolle - brutto, wohlgemerkt.

Derzeit keine Verhandlungen zwischen FC Bayern und Goretzka

Nach AZ-Informationen ist diese hohe Summe von Goretzkas Seite aber nie aufgerufen worden. Der Leistungsträger möchte im Vergleich zu anderen Spielern im Kader natürlich fair bezahlt werden, aber es geht Goretzka auch um die Länge des Vertrags (vier bis fünf Jahre sind im Gespräch) und um die Struktur des Kaders in der Zukunft. Goretzkas Ziele sind die höchsten.

Wie die AZ weiter erfuhr, sind die Fronten gerade verhärtet, es finden überhaupt keine Verhandlungen statt. Was Goretzkas Umfeld durchaus überrascht und verwundert. Denn vor der EM war man eigentlich schon auf einem guten Weg. Jetzt aber ist es sogar schon so weit, dass im Team Goretzka Verständnis für den ablösefreien Abgang von David Alaba (29) zu Real Madrid gezeigt wird.

Genau dieses Szenario droht Bayern nun auch bei Goretzka im Sommer 2022.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Nagelsmann über Goretzka: "Er hat eine unglaubliche Dynamik"

"Ich freue mich unglaublich, mit ihm zu arbeiten und würde mich auch freuen, wenn es noch drei, vier, fünf, sechs Jahre sind", sagte Trainer Nagelsmann kürzlich bei Sky und schwärmte von Goretzka: "Er hat eine unglaubliche Dynamik und ist ein fester Baustein auch in meinem Kopf. Trotzdem ist es normal, dass ein Spieler ein bisschen nachdenkt und seinen Wert abklopft."

Goretzka selbst würde unheimlich gern in den nächsten Jahren mit Nagelsmann zusammenarbeiten, er schätzt die Philosophie des Trainers, fühlt sich auch beim FC Bayern sehr wohl und möchte grundsätzlich bleiben. Doch dafür muss eben alles passen - nicht nur der sportliche Bereich.

Weil momentan nichts passiert vonseiten der Münchner, haben Goretzkas Berater, zu denen inzwischen auch Manuel Neuers Agent Thomas Kroth gehört, den Markt im Blick. Einige Topklubs wollen Goretzka verpflichten, auf der Achter-Position im Mittelfeld gibt es weltweit nur wenige Spieler auf seinem Niveau. Zudem ist er mit 26 im besten Alter und nicht zu vergessen: Nächsten Sommer kann man Goretzka ablösefrei bekommen. Das erhöht den Druck auf Bayern und verbessert die Verhandlungsposition des Spielers.

Hasan Salihamidzic: "Wir werden versuchen, kreativ zu bleiben"

Die Münchner müssen sich fragen, ob sie an ihrem Sparkurs tatsächlich festhalten können. "Es ist nicht einfach, wenn man sieht, wie einige Klubs investieren können", erklärte Sportvorstand Hasan Salihamidzic zuletzt: "Wir werden versuchen, kreativ zu bleiben und anders für die Spieler sexy zu sein, sie anders zu überzeugen, zum FC Bayern zu kommen. Gegen manche finanzielle Kräfte ist aber nichts zu machen."

Auch für Präsident Herbert Hainer und den neuen Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn steht die wirtschaftliche Stabilität in Corona-Zeiten mit 150 Millionen Euro Umsatzrückgang im Fokus. Laut Kahn ist dennoch der "Champions League-Sieg mit dem aktuellen Kader erreichbar".

Hainer meinte: "Man kann mit wirtschaftlicher Vernunft Erfolg haben. Wir waren vor kurzem Champions-League-Sieger, sind neunmal in Folge Meister geworden."

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Kader seit dem Königsklassen-Triumph 2020 mit Abgängen wie Thiago, Ivan Perisic, Philippe Coutinho, David Alaba, Jérôme Boateng und Javi Martínez immer schwächer geworden ist. Sollte im Sommer 2022 auch noch Goretzka gehen, wäre dies ein fatales Zeichen für die Zukunft des Klubs.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
30 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Meister19 am 23.07.2021 16:30 Uhr / Bewertung:

    Verhandlungen sind schwierig das ist klar. Aber der FCB muss jetzt sehen, dass er ein Gerüst von 7 bis 8 Fussballern hält, damit die internationale Stärke bleibt. Das heisst ein Goretzka, Kimmich usw. müssen gehalten werden, damit man um sie herum Talente einbauen kann. Wenn die Substanz geht, spielt man auf einmal keine Championsleage mehr. Das Festgeldkonto ist dafür da, solche Dinge zu realisieren. Die Einnahmen werden in der nahen Zukunft auch wieder stimmen. Das Kaputtsparen ist der falsche Weg.

  • Südstern7 am 22.07.2021 18:28 Uhr / Bewertung:

    Gagenverhandlungen mit Superstars waren immer schwierig. Seit ich denken kann, lagen Verhandlungen auf Eis, wurden Türen geknallt und gefeilscht was das Zeug hält. Am Ende war meistens der FC Bayern als Arbeitgeber der Sieger, weil clever verhandelt wurde. Es ging dabei vermutlich immer um Nebeneinnahmen für den Spieler, die den Verein nicht tangierten, als Anreiz. Audi, Adidas, Magirus Deutz ... was weiß ich. Oder es gab bei älteren Spielern das Angebot später beim Verein zu bleiben in anderer Funktion. Um am Ende doch den Spieler zu "überreden" braucht man einen cleveren und erstklassigen Verhandler! Das war Uli Hoeneß. Da nahm ihm keiner die Brot vom Butter. Und finanziell ging man nie an die Grenzen. So soll es aber auch bleiben! Wenn der Verhandlungspartner mit einer Armada von Anwälten erscheint, dann darf man nicht kuschen. Unser Verein ist gesund und so soll es auch bleiben. DAS ist mir wichtiger als Dauermeisterschaften. Mich interessiert der e.V. , nicht die AG.

  • Fußball-Fan am 22.07.2021 19:14 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    "Am Ende war meistens der FC Bayern als Arbeitgeber der Sieger" - wohl nicht bei Alaba. Der hat jetzt mit Real seinen Traumverein, mit einem super Gehalt. Er ist happy und küsste schon das Abzeichen von Real. Bei Goretzka droht den Bayern die nächste Pleite.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.