Wieder wichtig! Bayern-Star Goretzka nach "klärendem Gespräch" wieder von Nagelsmann nominiert

Leon Goretzka ist nach über einem Jahr und einem "klärenden Gespräch" zurück im DFB-Team, Serge Gnabry hingegen muss in München bleiben. Insgesamt zeigt sich: Der Bayern-Block schrumpft
von  Kilian Kreitmair
Darf endlich wieder für die Nationalmannschaft auflaufen: Leon Goretzka.
Darf endlich wieder für die Nationalmannschaft auflaufen: Leon Goretzka. © IMAGO

München - "Ich würde mir natürlich wünschen, dass noch Länderspiele dazukommen", hatte Leon Goretzka jüngst betont. Dieser Wunsch wurde dem 30-Jährigen nun von Bundestrainer Julian Nagelsmann erfüllt. Nach 16 harten Monaten darf sich Goretzka wieder Nationalspieler nennen.

Nagelsmann freut sich über Goretzka-Rückkehr

Das gab der DFB am Donnerstag bekannt. "Ich freue mich extrem darüber, dass er am Montag wieder dabei ist", sagte der DFB-Coach über die Rückholaktion des Bayern-Spielers. In den vergangenen Tagen kam es zu einem "klärenden Gespräch" zwischen beiden. Was dabei besprochen wurde, ist nicht bekannt. Ganz wichtig zu betonen war Nagelsmann aber: "Wir hatten immer einen sehr, sehr guten Draht zueinander."

Das DFB-Comeback liegt vor allem an der Leistung von Goretzka. Unter Bayern-Trainer Vincent Kompany ist er nach der Ausbootung zu Saisonbeginn mittlerweile gesetzt, liefert Woche für Woche ab. Goretzka ist wieder wichtig – und nun auch beim DFB!

Bundestrainer Julian Nagelsmann begrüßt Leon Goretzka zurück im DFB-Team.
Bundestrainer Julian Nagelsmann begrüßt Leon Goretzka zurück im DFB-Team. © IMAGO

Siege gegen Italien wären aus doppelter Hinsicht wichtig

"Er hat einen guten Mittelweg gefunden zwischen einer offensiven Torgefahr, aber auch eine gute Position im Aufbauspiel", strich Nagelsmann Goretzkas Stärken heraus. Stärken, die der Nationalmannschaft im Viertelfinale der Nations League gegen Italien gut zu Gesicht stehen.

Immerhin wäre zwei Siege gegen die Squadra Azzurra aus doppelter Hinsicht wichtig: Neben der Teilnahme am Final-Four-Turnier im Juni geht es auch um die Ausgangslage für die WM 2026. Als Weltranglistenzehnter muss man noch ein Platz gut machen, um bei der WM-Auslosung eine bessere Ausgangslage bei der Setzliste zu haben.

Nagelsmann: "Wir haben versucht, Qualität, die wegbricht, durch Qualität zu ersetzen"

"Das sind zwei Partien, die wir absolut positiv gestalten müssen und wollen", unterstrich Nagelsmann die Bedeutung der kommenden Länderspiele. Neben Goretzka setzt der Bundestrainer auch wieder auf Leroy Sané. Wohl auch, weil wichtige Offensivkräfte kurzerhand absagen mussten. Florian Wirtz fällt aufgrund einer Innenbandverletzung aus, Kai Havertz leidet an einer Oberschenkelverletzung.

"Wir haben versucht, Qualität, die wegbricht, durch Qualität zu ersetzen", so der 37-Jährige. Auf Serge Gnabry will Nagelsmann trotz der angespannten Personalsituation nicht zurückgreifen. Und das, obwohl sich der formschwache Flügelspieler zuletzt im AZ-Interview offensichtlich Hoffnung auf eine Nominierung gemacht hatte.

Muss in München bleiben: Bayern-Kicker Serge Gnabry.
Muss in München bleiben: Bayern-Kicker Serge Gnabry. © IMAGO

Nur vier Bayern-Spieler sind DFB-Aufgebot

"Mit Italien wartet jetzt ein absoluter Topgegner im Viertelfinale – und natürlich ist das Final Four das erklärte Ziel", gab sich Gnabry kämpferisch. Stattdessen setzt man beim DFB auf den Mainzer Nadiem Amiri. Vom FC Bayern sind neben Goretzka und Sané nur noch Joshua Kimmich und Jamal Musiala im Aufgebot. Aleksandar Pavlovic fällt bekanntermaßen wegen Pfeifferschem Drüsenfieber aus.

Der Bayern-Block beim DFB schrumpft, das größte Kontingent im DFB-Kader stellt erneut der VfB Stuttgart. Schwaben-Coach Sebastian schickt die meisten Akteure. Maximilian Mittelstädt, Jamie Leweling, Angelo Stiller, Deniz Undav und Alexander Nübel sind dabei. Ob Letzterer auch als Nummer eins in die Spiele geht, ließ Nagelsmann offen.

Ex-Löwe Ortega geht als Nummer drei in die Länderspiele gegen Italien

"Der Plan sieht aktuell vor, dass wir in beiden Spielen eine Nummer eins haben", erklärte er. Die Tendenz geht aktuell nach AZ-Infos eher in Richtung Oliver Baumann. Klar ist: Ex-Löwe Stefan Ortega ist die Nummer drei.

Freuen wird es Uli Hoeneß übrigens kaum, dass sein Neffe die meisten Kicker für die Kracher-Duelle am kommenden Donnerstag in Mailand und drei Tage später in Dortmund stellt. Vom Hoeneß-Traum seinem Traum vom FC Bayern Deutschland ist aktuell nicht mehr viel übrig.

Steht erneut im DFB-Kader: Stefan Ortega.
Steht erneut im DFB-Kader: Stefan Ortega. © IMAGO

Bisseck ist einziger Neuling im Kader von Nagelsmann

Zum Vergleich: 2014 waren noch sieben Bayern-Spieler im DFB-Kader, hatten großen Anteil am WM-Titel. Selbst bei der Heim-EM vor einem Jahr waren es mit Manuel Neuer und Thomas Müller noch fünf. Bitter!

Stattdessen spielen auch immer mehr DFB-Kicker im Ausland. Yann Bisseck, der einzige Neuling im Kader, zum Beispiel. Der Verteidiger, bei Bayerns kommenden Königklassen-Gegner Inter Mailand unter Vertrag, soll sich zeigen. "Wir halten große Stücke auf ihn", betonte Nagelsmann. Bisseck habe "viel Talent". Ob er das zeigen kann?

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