Rummenigge: "Müller hat kein Preisschild"

Kurz vor dem Ende der China-Tour zieht Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge Bilanz und spricht bei dieser Gelegenheit auch offen über die Transfergerüchte um Müller, Götze und Vidal.
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Hier bestätigte Karl-Heinz Rummenigge den Wechsel von Arturo Vidal zum FC Bayern.
https://twitter.com/FCBayern Hier bestätigte Karl-Heinz Rummenigge den Wechsel von Arturo Vidal zum FC Bayern.

GUANGZHOU - Im Mannschaftshotel „Madarin Oriental“ zogen Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge und Jörg Wacker, bei den Münchnern als Vorstand für die Bereiche Internationalisierung und Strategie zuständig, am Donnerstagmittag kurz vor Ende der Asien-Reise Bilanz. Mit über 100 Mitarbeitern war der FC Bayern auf China-Tour gegangen, allein im Orga-Team arbeiteten 51. Am Abend steht in Guangzhou noch das letzte der drei Testspiele gegen Evergrande Guangzhou an.

Rummenigge sprach über:

die China-Reise:
„Ich denke, wir können sehr, sehr zufrieden sein. Es war ein großer Erfolg, alle Ziele sind erreicht worden. Alles wurde extrem umgesetzt. Ich muss mich bedanken bei den Organisatoren und bei der Mannschaft. Philipp Lahm hat mir gesagt, so eine China-Tour wäre besser als ein herkömmliches, manchmal etwas langweiliges Trainingslager, da könne man wenigstens etwas erleben.

die weitere Strategie zur Auslandsvermarktung: „Diese Reisen sind für uns alternativlos, wir müssen uns öffnen. Wir treten im internationalen Wettbewerb gegen große Klubs an aus Spanien und England, da muss man der Globalisierung und Internationalisierung Rechnung tragen. Wir ticken etwas anders als die Kollegen bei Manchester City und PSG, weil wir alles unabhängig erwirtschaften wollen.“

den in China florierenden Straßenhandel mit gefälschter Ware: „Das gefällt uns nicht, wir hoffen, dass die Behörden in Zukunft mehr dagegen vorgehen. Jedes gefakte Trikot ist immer eines zu viel. Ich glaube aber, dass die echten Fans nur die Original-Trikots kaufen wollen.“

den Unterschied zwischen den chinesischen und den heimischen Fans: „Wir erleben hier liebe, nette Fans. Wenn einer kommt, kommen sie wie die Barrakudas raus. Ich habe auch kein Problem damit, wenn mich mal einer auspfeift wie zuletzt in der Allianz Arena. Da gibt es eben eine emotionale und eine rationale Ebene, wir sind von der rationalen Ebene.“

die Frage, ob der FC Bayern nach dem Abgang von Bastian Schweinsteiger unter einer Identitätskrise leide: „Ich habe nicht den Eindruck, dass wir eine Identitätskrise haben. All die Spanier zum Beispiel, die wir im Kader haben, stehen uns gut zu Gesicht. Es sind charakterlich gute Burschen, sie passen auch sportlich zum FC Bayern. Bastian war ein extrem verdienter Spieler, der von den Fans den Kosenamen „Fußballgott“ bekommen hatte. Vielleicht übernimmt jetzt Thomas Müller diesen Namen. Vielleicht kann er in diese Rolle hineinwachsen. Fans haben immer den Wunschanspruch, dass die Spieler in Bayern geboren und ausgebildet wurden. Diese Diskussion führen wir intern nicht, für mich ist es eine Phantom-Diskussion.“

Lesen Sie hier: Boss Lahm, Vize Neuer und die Stellvertreter

Neuzugang Arturo Vidal:
„Wir haben mit beiden Parteien Einigkeit erzielt – mit Juventus und mit dem Spieler. Es fehlt nur noch die medizinische Untersuchung und die Unterschrift. Wenn alles normal läuft, wird Vidal nächste Woche bei uns ins Training einsteigen.“

 

Eigentlich war es eh schon längst klar, aber nun bestätigt auch Karl-Heinz Rummenigge den Vidal-Transfer. bit.ly

Posted by FC Bayern Abendzeitung on  Donnerstag, 23. Juli 2015

 

weitere Transfers: „Das weiß ich nicht. Ich will da nicht die Tür zumachen und sagen: das war es. Man muss auch überlegen, ob man etwas macht, um den Markt, der sich nächstes Jahr entwickeln wird, zu antizipieren. Ich erwarte, dass sich international noch einiges tun wird. Chelsea oder Real Madrid haben zum Beispiel noch keinen großen Transfer getätigt. Was wir derzeit auf dem Transfermarkt erleben, das wird sich noch steigern – vor allem, weil bestimmte TV-Gelder erst ab nächsten Sommer im höheren Ausmaß ausbezahlt werden.

etwaige Transfers ohne das Okay des Trainers: „Wir machen nie einen Transfer gegen den Willen des Trainers. Er muss ja mit den Spielern zusammenzuarbeiten. Natürlich sprechen wir da miteinander.“

Neuzugang Douglas Costa: „Costa ist ein schneller Spieler, dribbelstark, mit guten Vorlagen. Einer, an dem wir, so hoffe ich, noch viel Freude haben werden.“

Thomas Müller und das angebliche 100-Millionen-Euro-Angebot von Manchester United: „Das ist eine Ente, an der Geschichte ist nichts dran. Wir haben kein Angebot in dieser Höhe. Es gibt Spieler, die haben einfach kein Preis-Etikett. Müller ist wie viele andere Spieler, etwa Manuel Neuer, bis 2019 unter Vertrag. Wir wären ja von allen guten Geistern verlassen, wenn wir ihn abgeben würden. Das ist kein Thema. Er ist ja auch besonders hier in China ein absoluter Superstar., wie wir diese Woche eindrucksvoll erleben konnten.“

Mario Götze:
„Ich weiß nicht, ob Juventus Turin mit ihm und seinem Berater gesprochen haben. Ich habe den Eindruck, dass er hier bleiben möchte. Wenn ich sein Berater wäre, würde ich ihm empfehlen, bei Bayern zu bleiben und Vollgas zu geben. Es wird ein wichtiges Jahr für ihn und wichtig für ihn, sich dem Konkurrenzkampf hier zu stellen und diesen hoffentlich zu bestehen.“

die Frage, ob Pep Guardiola seinen Vertrag verlängert und wenn ja – wann: „Wir werden irgendwann in entspannter Runde ein Gespräch führen, vielleicht mal einen Espresso zusammen trinken. Ich bin da zumindest nicht pessimistisch. Ich sehe keinen Grund, warum Pep Guardiola seinen Vertrag nicht verlängern sollten. Wir sind mit Pep sehr zufrieden, er macht einen guten Job, ist ein guter Repräsentant des Vereins. Wenn er weitermacht und bereit ist – wunderbar. Wenn nicht, wird die Welt auch nicht untergehen. Dann müssen wir uns etwas Neues einfallen lassen.“

die sportliche Perspektive: „Ich denke, dass wir optimistisch, aber nicht euphorisch, in die neue Saison gehen können. Ich persönlich bin nie entspannt. Wir sind gut aufgestellt, aber es gibt nie die Garantie für einen guten Saisonverlauf.“

die Konkurrenten: „Wolfsburg gehört sicher dazu. Ich Freude mich über Konkurrenz. Das belebt das Geschäft. Das ist auch gut so. Fußball lebt ja von den Emotionen.“

Borussia Dortmund: „Ich bin überzeugt, dass der BVB wieder nach oben kommen wird. Das ist auch gut so für die Liga. Bayern kann die Bundesliga als Lokomotive nicht alleine ziehen, wir brauchen da international ein paar Mitstreiter.“


Jörg Wacker, Vorstand Internationalisierung, sagte über:

die China-Tour: „So eine Reise funktioniert nur, wenn alle Beteiligten einen guten Job machen. Auch was die Mannschaft betrifft. Denn da hatten wir ein bisschen Bauchschmerzen, weil wir nicht genau wussten, wie das wird. Aber ich habe mit Müller und Lahm gesprochen, sie waren begeistert. Ich hatte einige Gänsehaut-Momente, da hat es gekribbelt, wenn die Fans „Super Bayern!“ gerufen haben in den Stadien. Die Marketing-Aktivitäten haben auch super funktioniert.“

das Konzept der Internationalisierung: Die Tour ist ein Muss, das Highlight einer gesamten Strategie. China ist ein Fokusmarkt, das haben wir so definiert. Es geht darum, ein nachhaltiges Konzept zu erarbeiten. USA und China bleiben in Zukunft unsere beiden Fokusmärkte. Wir haben aber noch nicht festgelegt, wohin wir in der nächster Sommerpause gehen werden.Heute haben wir die erste regionale Partnerschaft abgeschlossen mit einem Mineralwasser-Anbieter namens „Evergrande Spring“. Das zeigt, wie stark die Marke FC Bayern hierzulande schon etabliert ist.“

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