Nach Lewandowski-Abgang: Bayerns neue Unberechenbarkeit in der Offensive

Das 5:3 im Supercup gegen RB Leipzig hat eines gezeigt: Der FC Bayern braucht Robert Lewandowski nicht, um viele Tore zu schießen. Und genau dadurch lassen sich die Münchner künftig schwieriger einschätzen.
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Im Supercup gegen Leipzig konnten sich die Bayern-Spieler über fünf Treffer von fünf verschiedenen Spielern freuen.
Im Supercup gegen Leipzig konnten sich die Bayern-Spieler über fünf Treffer von fünf verschiedenen Spielern freuen. © IMAGO / ULMER Pressebildagentur

München - Dass der FC Bayern einem Gegner schon mal fünf oder mehr Tore einschenkt, war in der Vergangenheit zwar nicht immer, aber doch häufiger der Fall. Auch am vergangenen Samstag beim DFL-Supercup, als der deutsche Rekordmeister DFB-Pokalsieger RB Leipzig fünf Gegentore daließ.

Den Namen Lewandowski fand man auf der Anzeigetafel nicht. Klar, den zog es nach wochenlangem Wechseltheater schlussendlich doch noch nach Barcelona.

Lewandowski ist weg – nun treffen eben die anderen

Interessant war die Tatsache, dass alle fünf Tore von verschiedenen Torschützen erzielt wurden. Dies dürfte in den vergangenen Jahren schon sehr lange nicht mehr der Fall gewesen sein. Doch in Leipzig konnten sich Jamal Musiala, Sadio Mané, Benjamin Pavard, Serge Gnabry und Leroy Sané in die Torschützenliste eintragen. Zeigt sich hier nach dem Ende der Ära Lewandowski etwa schon die neue Unberechenbarkeit des FC Bayern?

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War in den vergangenen acht Jahren das Spiel meist auf den polnischen Stürmerstar ausgelegt, und damit auch die defensive Taktik des gegnerischen Trainers schon im Vorfeld eigentlich klar, könnte eine neue  Vielseitigkeit der Münchner in der Offensive die Gegner künftig in Schwierigkeiten bringen.

Beim Supercup war deutlich zu erkennen, dass in München künftig nicht mehr nur ein Spieler für die Tore zuständig ist. Die Zeiten, in denen ein einziger Stürmer 30, 35 oder gar mehr Saisontore erzielt und ein Abo auf die Torjägerkanone hat, dürften bei den Bayern vorerst vorbei sein.

Mané wird nicht der "1 zu 1"-Ersatz für Lewandowski

Sadio Mané könnte jedoch schon bald in die riesigen Fußstapfen von Lewandowski treten – zumindest zum Teil. Gegen Leipzig bewies der frischgekrönte Afrika-Fußballer des Jahres bereits sein Torgefährlichkeit, auch wenn zwei seiner drei Treffer wegen Abseits zurückgepfiffen wurden – der Senegalese weiß, wo das Tor steht.

Dass Mané aber besser in das Bayern-System passen könnte als einst Lewandowski, weist Bayern-Coach Julian Nagelsmann vehement zurück. "Nein, das würde ich nicht sagen. Lewy hat letztes Jahr auch sehr gut gespielt, vor allem in der ersten Hälfte der Saison. Natürlich sind wir jetzt schwieriger einzuschätzen. Aber das heißt nicht zwangsläufig, dass wir erfolgreicher sein werden."

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Lewandowski ist weg – einfacher wird es für Münchens Gegner aber nicht

Abwarten. Vielleicht wird es wieder Jahre dauern, bis ein Münchner Kicker die Marke von 30 Saisontoren erreicht, auch die Torjägerkanone könnte nach fünf Jahren mal in den Händen eines Nicht-Bayern-Spielers landen. Doch die Hoffnung, dass die Münchner in Zukunft weniger Tore bejubeln können, ist eher unbegründet. Gnabry, Mané, Müller oder auch Musiala, Coman und Sané könnten nun öfter auf der Anzeigetafel zu lesen sein.

"Wir müssen auf eine andere Art und Weise Tore schießen. Wir haben – mit Ausnahme von Eric Maxim Choupo-Moting und Joshua Zirkzee – keinen klassischen Zielspieler mehr", sagte Nagelsmann jetzt im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der 35-Jährige hat eine Vorstellung, wie die nun fehlenden Treffer des Polen kompensiert werden können. "Jeder muss sich mehr bewegen. Ich sehe darin aber auch eine Chance: Wir könnten variabler werden. Beim Supercup in Leipzig haben wir so fünf Tore geschossen», sagte Nagelsmann, der beim 5:3 über den Pokalsieger bereits gute Ansätze sah.

Und neben all den großen Namen wäre da ja dann noch das offensive Zukunftsversprechen Mathys Tel, dem Nagelsmann in seiner ersten Saison in der Bundesliga auch schon zehn Treffer zutraut. Einfacher wird es für die Gegner der Münchner also nicht. 

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2 Kommentare
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  • Heinrich H. am 05.08.2022 07:59 Uhr / Bewertung:

    Ohne die Klasse von Lewy zu Negieren, aber das habe ich vom ersten Tag an gesagt, dann schiessen eben andere die Tore, die Jungs können befreit aufspielen und brauchen nicht immer dem Lewy den Ball zuspielen, damit der auf seine 30 - 35 Tore kommt !!

  • Max Merkel am 05.08.2022 06:12 Uhr / Bewertung:

    Man kann nur hoffen daß nach dem Abgang von Lewy so mancher jetzt befreit aufspielt nach dem Motto "die Mannschaft ist das Kollektiv".

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