Mats Hummels und Jerome Boateng: Diese Bayern-Abwehr macht Sorgen
Wieder gewinnt der FC Bayern nicht, auch in der Champions League steht die Abwehr der Münchner alles andere als sicher. Die Weltmeister-Innenverteidigung läuft derzeit ihrer Form hinterher, auch Joshua Kimmich wirkt beim enttäuschenden Remis gegen Ajax Amsterdam häufig zu langsam. All das macht Sorgen.
München - Der Dienstagabend hatte aus Sicht der Bayern-Abwehr ja vorzüglich begonnen. Flanke Arjen Robben aus dem Halbfeld, Kopfball Mats Hummels – und es stand 1:0 für den FC Bayern im Champions-League-Match gegen Ajax Amsterdam.
Verunsicherte Bayern-Viererkette
Da waren nicht einmal vier Minuten gespielt. Ein Tor, auch für Hummels‘ Seele: Der Innenverteidiger hatte in dieser Saison schon in einigen Spielen auf der Bank gesessen, Niklas Süle (23) wird von Trainer Niko Kovac inzwischen als gleichwertiger Konkurrent zu Hummels (29) und Jérome Boateng (30) angesehen. Und dementsprechend regelmäßig eingesetzt.
Ob’s an der Rotation lag, dass Bayerns Defensivbereich gegen Ajax (hier der Liveticker zum Nachlesen) mächtig ins Wanken geriet? Wie schon zuletzt beim 1:1 gegen den FC Augsburg und der 0:2-Niederlage bei Hertha BSC wirkte die Viererkette der Münchner jedenfalls nicht souverän.
Sondern ziemlich verunsichert und unkonzentriert. Boateng, der neben Hummels verteidigte, brachte zu Beginn der Partie kaum einen Pass zum Mitspieler. Vor dem 1:1 des Ajax-Spielers Noussair Mazraoui (22.) ließ er Dusan Tadic unbedrängt abspielen. David Alaba kam dann gegen Mazraoui zu spät. Es war der Treffer zum Endstand.
Der FC Bayern braucht mehr Stabilität
Auch Joshua Kimmich und Torschütze Hummels wirkten gegen die quirligen Niederländer teils zu langsam. Die Abstimmung zwischen Viererkette und defensivem Mittelfeld passte zudem nicht. "Genau jetzt musst du die Rotation abstellen. Die Situation der Bayern gibt es im Moment einfach nicht her", hatte Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg jüngst bei Sport1 gefordert und speziell über Boateng gesagt: "Er ist nicht auf dem Niveau, wo er mal war."
Süle, der bislang in beiden Champions-League-Spielen nur auf der Bank saß, macht aktuell den besseren Eindruck als die beiden Weltmeister. Am Samstag gegen Gladbach (18.30 Uhr, im AZ-Liveticker) dürfte der Youngster wieder in die Startformation rücken – neben Hummels oder Boateng?
Klar ist: Nach vier Gegentoren in den vergangenen drei Partien brauchen die Bayern deutlich mehr Stabilität.
Für die konnte gegen Ajax übrigens auch Javi Martínez als Sechser vor der Abwehr nicht sorgen.
Zu allem Überfluss endete der Abend für dessen Kollegen Hummels schmerzhaft: Kurz vor Abpfiff zog sich der Innenverteidiger "einen Cut" am Kopf zu, wie Coach Kovac berichtete. Die Wunde sei mit mehreren Stichen genäht worden. Hummels war für einige Augenblicke benommen. Beim Verlassen der Arena sagte er, er fühle sich "wackelig, sehr wackelig". Am Mittwochmorgen gab der Weltmeister via Instagram Entwarnung: "Mein Lieblingsdoktor sagt, dass in ein paar Tagen alles wieder in Ordnung ist."