Magischer Musiala: Zeig der Welt, dass du besser bist als Messi!

Nach der nächsten Gala beim 2:0 auf Schalke wird Bayerns Jamal Musiala von Lothar Matthäus mit dem großen Argentinier verglichen. Der Youngster ist Deutschlands Hoffnungsträger bei der WM.
von  Maximilian Koch
Als Lob gemeinte Streicheleinheiten für das Mega-Talent: Musiala hat auch den Respekt von Sturm-Oldie Eric Maxim Choupo-Moting (r.).
Als Lob gemeinte Streicheleinheiten für das Mega-Talent: Musiala hat auch den Respekt von Sturm-Oldie Eric Maxim Choupo-Moting (r.). © firo/Augenklick

München - Lothar Matthäus hat sich am Samstagabend auf Schalke frisch verliebt. Hals über Kopf. Bedingungslos.

Als der deutsche Rekordnationalspieler und frühere Weltfußballer über Jamal Musiala (19) sprach, den herausragenden Spieler beim 2:0-Sieg des FC Bayern, glichen seine Worte einer Liebeserklärung, einer Huldigung.

"Wenn man sieht, was er alles veranstaltet: der Hackentrick zu Gnabry, die Vorlage, der Traumpass in den Lauf von Choupo-Moting. Und was er danach noch gemacht hat, das ist Zauberei, das ist Messi-like", sagte Matthäus - und bezifferte Musialas Marktwert mal eben auf "eine Viertelmilliarde" Euro.

Jamal Musiala ist für den FC Bayern und den DFB mittlerweile unbezahlbar

Uff. Mehr Lob geht kaum. Aber Matthäus hat ja recht: Musiala, der mit den Münchnern im Champions-League-Achtelfinale im direkten Duell auf Lionel Messi und Paris Saint-Germain trifft, ist mittlerweile unbezahlbar – für Bayern und für die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Katar. Musiala wird als Stammspieler in dieses Turnier starten, als größter Hoffnungsträger überhaupt im Team von Bundestrainer Hansi Flick. Mit 19 Jahren.

Wenn Deutschland Weltmeister werden will, braucht die Mannschaft Musiala in der Weltklasse-Form der Hinrunde. Und was Joachim Löw Mario Götze vor der entscheidenden Einwechslung im WM-Finale 2014 gegen die Argentinier ins Ohr flüsterte, gilt nun für Musiala: Zeig der Welt, dass du besser bist als Messi! Vielleicht im Endspiel?

Neuer schwärmt: Musiala ist kein Juwel, sondern ein geschliffener Diamant

Das sind die Sphären, in denen sich dieser außergewöhnliche Youngster bewegt. Auf Schalke bestritt Musiala bereits sein 100. Pflichtspiel für Bayern, mit den beiden Torvorlagen für Serge Gnabry (38.) und Eric Maxim Choupo-Moting (52.) steigerte er seine Bilanz in der bisherigen Saison auf 22 Scorerpunkte (zwölf Tore, zehn Assists). Musiala ist Bayerns bester Offensivspieler – statistisch und auch in jeder anderen Hinsicht. Da musste man nur mal Manuel Neuer zuhören, der noch über Nacht in seiner Heimat Gelsenkirchen blieb.

"Das ist ein geschliffener Diamant, kein Juwel", sagte der Kapitän. Musiala sei "Gold wert für uns, in der Nationalmannschaft und bei Bayern. Das ist ein Schlüsselspieler – auch für die WM, der macht den Unterschied." Hat man Neuer schon mal derart schwärmen gehört?

Trainer Julian Nagelsmann lobte bei Musiala speziell dessen verbesserte Defensivarbeit und erkannte "auch Ballglück, weil er sehr schnelle und lebendige Füße hat. Abpraller kommen immer wieder an seine Füße wie Schlangenbeine. Und er hat viel Talent."

Matthäus über Musiala: "Er muss das, was Messi in Barcelona war, bei Bayern sein"

Das kann man so sagen. Matthäus sieht Musiala als Fixpunkt der Zukunft. "Er muss das, was Messi in Barcelona war, bei Bayern sein", sagte der Sky-Experte: "Um ihn herum kann sich immer mal etwas verändern, aber er sollte dem Verein so lange wie möglich erhalten bleiben." Musiala biete pure "Unterhaltung, das ist Hollywood", so Matthäus: "Als Trainer würde ich nicht wie van Gaal sagen, Thomas Müller muss immer spielen. Bei mir muss Musiala immer spielen."

Ein heikles Thema. Für Bundestrainer Flick geht es nun darum, ein WM-System zu finden, in dem Musiala und Müller zusammen brillieren.

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