Kimmich soll beim FC Bayern verlängern – obwohl die Meinungen weiter auseinander gehen

München – Ob die Entscheidung noch vor dem Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen den VfL Bochum (15.30 Uhr/Sky) verkündet wird? Bei Joshua Kimmich sieht es nach langen Diskussionen in den vergangenen Tagen nun doch nach einer Vertragsverlängerung beim FC Bayern aus. Im Gespräch ist ein neuer Kontrakt über vier Jahre bis 2029. Kimmichs aktueller Vertrag läuft am Saisonende aus.
Freund: "Zu Jo gibt es aktuell nichts zu verkünden"
Dies ist das Ergebnis der Chefrunde am Donnerstagnachmittag an der Säbener Straße, an dem unter anderem Präsident und Aufsichtsratschef Herbert Hainer, Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge teilnahmen. Kimmich will und soll bleiben – allerdings nicht zu astronomischen Summen. Der 30-Jährige gehört schon jetzt zu den Topverdienern im Kader.
"Zu Jo gibt es aktuell nichts zu verkünden", sagte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund auf der Pressekonferenz am Freitag. "Es wird zeitnah eine Entscheidung geben." Freund ließ die Tendenz in der Causa Kimmich klar erkennen. "Alle Parteien sind in einem guten Austausch. Es war immer sehr offen und immer sehr korrekt. Es war nie irgendwas dazwischen", sagte er.
Aufsichtsrat muss Entscheidungen mit Finanzvolumen von mindestens 50 Millionen Euro absegnen
Kimmich selbst hatte nach dem 3:0 im Champions-League-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen am Mittwochabend sein klares Interesse an einem Verbleib in München angedeutet und eine Entscheidung vor der Länderspielpause Mitte des Monats angekündigt. Zugleich sagte er: "Der Ball liegt nicht bei mir."
Entscheidungen mit einem Finanzvolumen von mindestens 50 Millionen Euro müssen beim FC Bayern nach AZ-Informationen vom Aufsichtsrat abgesegnet werden. Diesem gehören unter anderem Hainer, Hoeneß und Rummenigge an. Das Gremium hatte zuletzt dafür gesorgt, ein Vertragsangebot an den angeblich zu zögerlichen Kimmich zurückzuziehen. Die Meinungen über Kimmichs Wert für Bayern gehen weiter auseinander.

Bayern-Sportdirektor stimmt Loblied auf Kimmich an
Nach den kostspieligen Vertragsverlängerungen mit Jamal Musiala (22) und Alphonso Davies (24) geht es auch bei Kimmich um viel Geld. "Wir wollen als Bayern München mithalten und trotzdem finanziell gesund bleiben", bemerkte Freund zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
Das Festgeldkonto ist nicht mehr so prall gefüllt wie einst, die Münchner wollen verhindern, dass Handgelder und Gehaltserhöhungen zum Trend werden. Freund stimmte bei seinen Ausführungen noch einmal ein Loblied auf Führungsspieler Kimmich an. "Jo versteckt sich nicht auf dem Platz und nicht in schwierigen Situationen. Er ist ein sehr intelligenter, junger Bursche, der sein Leben selbst in die Hand nimmt, der selbst mit dem Verein spricht. Das ist auch sehr außergewöhnlich. Er ist sehr reflektiert und hat eine eigene Meinung. Die er auch sagte."
Paris Saint-Germain hatte Interesse an Kimmich
Der Verein will das Thema Kimmich auch deswegen abschließen, um mit vollem Fokus in die finale Saisonphase gehen zu können. Freund meinte zum Thema Unruhe: "Für uns ist wichtig, dass wir fokussiert und ruhig arbeiten im innersten Circle. Das ist der Fall."
Noch einmal lobte er Kimmich, der nach einer Sehnenreizung gegen Leverkusen wieder spielte – und das hervorragend als Stratege im Zentrum. "Er war angeschlagen und hat alles getan, um dabei zu sein gegen Leverkusen. Und was er dann für ein Spiel abliefert, da weiß man, dass er sich wohlfühlt", sagte Freund. Kimmich hätte auch die Option, im Sommer ablösefrei den Verein zu wechseln. Paris Saint-Germain wurde als Interessent genannt. Doch nun will und soll Kimmich beim FC Bayern bleiben.