Glücksgriff Díaz: Warum er besser einschlägt als Wirtz bei Liverpool

Der Kolumbianer spielt beim FC Bayern immer – und überzeugt. Ganz anders als Florian Wirtz in Liverpool. „Er macht es hervorragend."
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Starker Neuzugang des FC Bayern: Luis Díaz (l.), der aus Liverpool verpflichtet wurde.
Starker Neuzugang des FC Bayern: Luis Díaz (l.), der aus Liverpool verpflichtet wurde. © IMAGO/Mladen Lackovic
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Ob Florian Wirtz an diesem Dienstag seine Pleitenserie beendet? Dafür müsste er zunächst einmal auf dem Platz stehen. Der Offensivstar des FC Liverpool, der den Reds in der vergangenen Transferperiode bis zu 150 Millionen Euro an Ablöse wert war, tritt mit seinem Team am zweiten Champions-League-Spieltag bei Galatasaray Istanbul an (21 Uhr). Und nach sieben mageren Auftritten bislang in der Königsklasse und Premier League ohne jede Torbeteiligung wäre es keine Überraschung, wenn Trainer Arne Slot Wirtz auf die Bank setzen würde.

Komplizierter Start: Florian Wirtz beim FC Liverpool.
Komplizierter Start: Florian Wirtz beim FC Liverpool. © IMAGO/Stephen Flynn

Díaz überzeugt beim FC Bayern

Dieses Gefühl kennt Luis Díaz beim FC Bayern nicht. In allen acht Pflichtspielen dieser Saison stand der Kolumbinaner in der Startelf, insgesamt verpasste er erst 20 Minuten. Díaz′ Bilanz: Vier Tore und drei Vorlagen. Stark! Es sieht danach aus, dass Bayern mit seiner Verpflichtung einen guten Deal gemacht hätte - und der FC Liverpool einen schlechten.

Zwar nahm der englische Topklub dem Vernehmen nach rund 70 Millionen Euro Ablöse für Díaz ein, doch zugleich verlor man einen erfahrenen Spieler in der besten Phase seiner Karriere. Díaz ist ein Glücksgriff für Bayern. "Ich fühle mich hier sehr glücklich – und von Woche zu Woche wohler", sagte der 28-Jährige nach dem 4:0 gegen Werder Bremen, bei dem er ein Tor von Harry Kane perfekt vorgelegt und das 1:0 von Jonathan Tah per Knie veredelt hatte, der "Bild": "Die Mannschaft macht es mir extrem leicht. Gerade in der Offensive haben wir viele Top-Spieler, die nicht nur auf eigene Tore aus sind, sondern auch für ihre Mitspieler arbeiten. Das gibt mir Vertrauen und Sicherheit. Mit ihnen gemeinsam Angriffe aufzuziehen, ist fantastisch."

Bayerns Offensive in Bestform

Díaz, Harry Kane, Michael Olise, Serge Gnabry - das passt. Allein in der Bundesliga haben die Münchner in fünf Partien schon 22 Tore erzielt. Und irgendwann kehrt ja auch noch Jamal Musiala zurück. Klar ist: Die Abgänge von Kingsley Coman und Leroy Sané fallen kaum ins Gewicht - dank Díaz. Besonders von einem Kollegen im Angriff ist der Kolumbianer beeindruckt, wie er sagte: "Harry Kane! Schon bei Liverpool wusste ich, wie viele Tore er für Tottenham gemacht hat. Aber als ich die ersten Male mit ihm trainierte, dachte ich nur: ‚Wahnsinn, was für ein Spieler!‘ Er kann alles – Tore schießen, das Spiel lenken, sogar mit nach hinten arbeiten. Er hat mich wirklich überrascht. Ich freue mich sehr, jetzt zusammen mit ihm auf dem Platz zu stehen.“

Gutes Zusammenspiel: Díaz und Harry Kane (r.) im Training am Montag.
Gutes Zusammenspiel: Díaz und Harry Kane (r.) im Training am Montag. © IMAGO/philippe ruiz

Und Kane und den Mitspielern geht es genauso. Díaz hat auf Anhieb überzeugt mit seinem Engagement, offensiv wie defensiv, mit seiner Spielfreude und Laufstärke. Einzig im Torabschluss kann er noch genauer und zwingender werden. "Er bringt eine unglaubliche Energie mit", sagte Joshua Kimmich über Díaz: "Er wirkt nie müde, will immer nach vorne spielen. Das ist alles andere als selbstverständlich, wenn man aus dem Ausland in eine neue Liga kommt – andere hatten da schon größere Schwierigkeiten. Ich finde, er macht es hervorragend.“

Wirtz mit Problemen

Die Schwierigkeiten, die Kimmich meint, erlebt Wirtz gerade in Liverpool. Doch die Medien sind (noch) gnädig. "Wirtz ist ein zu guter Spieler, um bei Liverpool zu scheitern“, schrieb das "Liverpool Echo" nach dem überraschenden 1:2 beim FA-Cup-Sieger Crystal Palace. Und die Reds hätten Wirtz ja "für fünf Jahre, nicht für fünf Wochen“ verpflichtet. Stimmt.

Übrigens: Auch beim FC Bayern ist die Bewunderung für Wirtz weiter enorm. Der Offensivkünstler "hätte sehr gut zum FC Bayern gepasst", sagte Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge jüngst in der AZ: "Und ich glaube auch, dass es für ihn persönlich besser gewesen wäre, wenn er den Schritt nach München und nicht nach Liverpool gemacht hätte. Wir respektieren seine Entscheidung, aber ein bisschen bedauere ich sie, weil er genau in das ,Beuteschema’ des FC Bayern gepasst hätte: Wir wollen immer die besten deutschen Spieler verpflichten. Vielleicht denkt er ja irgendwann noch einmal darüber nach."

Vielleicht irgendwann. Doch zunächst will Wirtz so richtig beim FC Liverpool ankommen.

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  • Südstern7 vor 56 Minuten / Bewertung:

    Seltsam. Bis Ende August entstand beim fußballinteressierten Laien der Eindruck der FC Bayern müsste den Verein wegen kompletter Ahnungs- und Hilflosigkeit abmelden.

    Da fällt mir übrigens ein mal nachzufragen, was denn unsere TV-Experten zur Zeit so machen?

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