FC Bayern München gegen Borussia Dortmund: Bloß kein Triple!

München - Philipp Lahm und Xabi Alonso auf dem Hosenboden, fassungslose Bayern-Stars – und schwarz-gelber Jubel vor den mitgereisten Fans in der Nordkurve: Das waren die Bilder der vergangenen Duelle, wenn der FC Bayern im DFB-Pokal in der heimischen Arena auf Borussia Dortmund traf. Düstere Erinnerungen aus bayrischer Sicht.
Unvergessen: Die Ausrutscher von Lahm und Alonso im Elfmeterschießen 2015, die Klopps Dortmunder ins Finale brachten. Und auch in diesem Frühjahr war für Bayern im Halbfinale Schluss: 2:3 hieß es gegen Tuchels BVB, ein gewisser Ousmane Dembélé, der inzwischen beim FC Barcelona spielt, erzielte das goldene Tor. Diesmal, bei der Achtelfinal-Begegnung am Mittwoch (20.45 Uhr, Sky, ARD und im AZ-Liveticker) ist klar, wie die bayrische Devise lautet: Bloß kein Triple!
Heynckes unterlag schonmal krachend
"Das ist ein vorweggenommener Saisonhöhepunkt, ein Fußballfest", sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes – und erinnerte an "großartige Spiele mit allen Zutaten, die der Fußball so bietet. Das waren immer Highlights".
Heynckes selbst war bei einigen Begegnungen involviert. 2012 unterlag er mit Bayern im Cup-Endspiel in Berlin krachend mit 2:5, ein Jahr später revanchierte sich sein Team mit dem Triple. Auf dem Weg zum Pokalsieg wurde Dortmund im Viertelfinale eliminiert. "Daran habe ich sehr gute Erinnerungen", sagte Heynckes. Na klar.
Arjen Robben fehlt gegen Dortmund
Torschütze damals beim 1:0-Sieg im Februar 2013: Arjen Robben. Doch der Niederländer wird den Bayern beim heutigen Duell fehlen – obwohl er seit Montag wieder trainiert. "Er ist zwar fast beschwerdefrei und fühlt sich relativ gut, aber es wäre nicht zu verstehen, wenn ich ihn mit ins Aufgebot nehmen würde", erklärte Heynckes: "Von Anfang an hätte er sowieso nicht mitgewirkt, und soll man für 20 Minuten ein Risiko eingehen, dass er sich wieder verletzt?" Heynckes beantwortete die Frage mit Nein, Robben soll sich nach seiner Verletzungspause (Muskelfaserriss und entzündeter Ischiasnerv) langsam herantasten.
Das siebte Duell im DFB-Pokal im siebten Jahr in Folge, das "heißeste Duell in Deutschland" (Thomas Müller), könnte spannender werden, als es kürzlich noch den Anschein hatte. Unter Trainer Peter Stöger hat der BVB zweimal in Folge gewonnen – und "die Wende herbeigeführt", wie Heynckes betonte. "Dortmund hat sich konsolidiert. Umso gefährlicher ist die Mannschaft jetzt." Jérôme Boateng sprach davon, dass er ein "neues Dortmund" erwarte.
Und was BVB-Coach Stöger so erzählte, klang auch nicht danach, als würde sich der BVB den Bayern freiwillig ergeben wollen. "Ich weiß nicht, wie oft ich noch die Möglichkeit habe, ein Pokalfinale zu erreichen", sagte der Österreicher: "Am liebsten würde ich den Pott natürlich gewinnen."
Heynckes und Stöger - zwei Aushilfen
Heynckes und Stöger. Zwei Trainer, die in dieser Saison in einer Notsituation eingesprungen sind, um Bayern und Dortmund zu helfen. Weitere Parallelen? Gibt es laut Heynckes nicht. "Ich war über vier Jahre auf meinem Bauernhof", erklärte der 72-Jährige: "Ich sage nicht, ich habe die Schweine gefüttert, weil Schweine haben wir keine, aber ich habe den Hund ausgeführt." Stöger hingegen sei "im aktiven Geschäft drin" gewesen.
Für Heynckes geht es heute darum, seine Serie auszubauen – in 15 Spielen seit seiner Rückkehr gab es 14 Siege. Und der Coach träumt von Berlin. "Ich kann Hermann Gerland zitieren: Das Schönste, was es im Fußball neben dem Champions-League-Finale gibt, ist das Pokalfinale in Berlin", sagte er.
Die Bayern wollen zum Jahresabschluss einen Sieg – und am Ende der Saison ein ganz anderes Triple feiern.