FC Bayern: Müller, Lewandowski, Taktik: Drei Erkenntnisse für Kovac

Die Bayern beenden ihr Trainingslager am Tegernsee - und die AZ erklärt, welche Eindrücke Coach Niko Kovac sammeln konnte. Er setzt auf die Viererkette, Thomas Müller hat’s schwer, und das Robert-Lewandowski-Thema beschäftigt weiter.
Maximilian Koch |
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Kam von Eintracht Frankfurt zum FC Bayern: Trainer Niko Kovac.
firo/Augenklick Kam von Eintracht Frankfurt zum FC Bayern: Trainer Niko Kovac.

Rottach-Egern - Fuß, rechter Fuß – der Bayern-Trainer kann es noch. Am Donnerstag im Trainingsspiel springt Niko Kovac kurzfristig ein, weil sich Sebastian Rudy am linken Knöchel verletzt hat. Es ist ein Schreckmoment zum Ende des Tegernsee-Trainingslagers. Nach kurzer Behandlung in der Kabine kehrt Rudy aber auf den Platz zurück. Entwarnung! Kovac nutzt die wenigen Minuten, um seine Qualitäten am Ball zu demonstrieren.

Der 46-Jährige agiert abgeklärt, souverän – wie im gesamten Trainingslager in seiner Rolle als Cheftrainer. "Niko ist ein sehr fleißiger Arbeiter, der den Jungs viele Details erklärt hat", sagt Sportdirektor Hasan Salihamidzic. "Er hat eine klare Idee von Fußball." Wie die aussieht, welche Erkenntnisse das Trainingslager gebracht hat – ein Überblick der AZ:

Niko Kovac abgeklärt und souverän

Kovac setzt auf Viererkette: Das defensivere System mit Dreierkette, das der Coach bei Eintracht Frankfurt spielen ließ, bleibt vorerst in der Schublade. Ist ja auch verständlich: Bayern hat mehr hochklassige Offensivspieler zur Verfügung als die Eintracht. Im 4-3-3-System gibt es eine zusätzliche Position für die Angreifer. Kovac bringt aber freilich auch Neuerungen. "Was die Trainer für eine Spielidee haben, ist richtig gut", sagt Salihamidzic. Spielverlagerungen mit langen Pässen sind gewünscht, nach Ballverlust soll das gesamte Team sofort umschalten und Überzahl in Ballnähe schaffen. "Wir haben schon gegen Manchester United gesehen, wie wir im Gegenpressing agiert haben", sagt Salihamidzic.

"Es ist sehr wichtig, dass jeder mitmacht. Das werden die Jungs verinnerlichen. Dann kann es mit dieser Truppe ganz gut aussehen." Konditionell sind die Bayern schon auf einem sehr guten Niveau. "Ich bin richtig fit, wir haben gut gearbeitet", sagt Robben. "Und wenn wir richtig fit sind, sind wir ganz schwer zu schlagen." Der Niederländer meinte weiter, dass Mentalität und Fitness ohnehin wichtiger seien als Taktik.

Im Video: Kovac lässt seine Bayern schuften

Druck auf Thomas Müller

Müller bekommt richtig Druck: Im Test gegen Rottach-Egern traf Müller zweimal, auch im Training hinterließ er nach einer eher durchwachsenen Rückrunde und einer enttäuschenden Weltmeisterschaft einen guten Eindruck.

Er spüre "riesige Motivation" vor der kommenden Saison, sagt Müller. Doch im Kovac-System mit zwei Achterpositionen gibt es für den 28-Jährigen große Konkurrenz. Serge Gnabry kann hinter der einzigen Spitze Robert Lewandowski spielen, genauso Thiago, Corentin Tolisso, Renato Sanches und Neuzugang Leon Goretzka, der im Training mit seiner Dynamik beeindruckte. Speziell Goretzka ist eine Gefahr für Müller im Kampf um einen Stammplatz. Auf der Außenbahn müsste Müller an Franck Ribéry, Arjen Robben, Kingsley Coman und Gnabry vorbei. Schwierig!

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Robert Lewandowski weiter unzufrieden

Lewandowski hadert noch: Es sind die kleinen Szenen, die darauf hindeuten, dass Robert Lewandowski nach seinem verhinderten Wechsel in diesem Sommer noch immer unzufrieden ist – trotz eines klärenden Gesprächs mit Trainer Kovac.

Im Testspiel gegen Rottach-Egern lauert er in einer Situation an der Abseitslinie, bittet Arjen Robben um ein Zuspiel. Doch der Niederländer übersieht Lewandowski – für den Angreifer kaum zu ertragen. Er flucht auf Polnisch, trottet dann einige Minuten mit gesenktem Kopf über den Platz. Der fast schon traditionelle Lewandowski-Robben-Knatsch. Kovac ist nicht nur in dieser Frage als Moderator gefragt. Eine Rolle, die Jupp Heynckes exzellent beherrschte. Und die Kovac nun im Haifischbecken Bayern erlernen muss.

Im Video: Bayern back to the roots - das sagen die Fans dazu

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