FC Bayern in China: Bayerische Popstars

Die Stars des Rekordmeisters werden auf der China-Reise gefeiert, die Bosse wollen bald wieder kommen. „Es ist das größte Land der Welt und hat eine unglaubliche wirtschaftliche Potenz“
GUANGZHOU Zwei lange Interkontinentalflüge, dazu noch der innerchinesische Trip von Peking nach Guangzhou, zwei Testspiele und etliche PR-Termine bei den Sponsoren haben die Bayern in den letzten Tagen ganz schön auf Trab gehalten und sicher auch ein wenig geschlaucht. Aber die China-Reise hat sich gelohnt, meint Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. „Man kann ohne Übertreibung sagen, dass es eine sehr erfolgreiche Reise war. Wir haben hier wahnsinnig viel Freunde gewinnen können“, sagte er dem klubeigenen Online-Portal „fcb.de“.
Der FC Bayern sei in Asien „glücklicherweise ein sehr bekannter Klub, das macht uns auch ein Stück stolz“, so Rummenigge. „Umso wichtiger ist es, dass man in diesem Land auch regelmäßig präsent ist. Es ist das größte Land der Welt und hat eine unglaubliche wirtschaftliche Potenz, wenn man sich die Wachstumszahlen anschaut. Und ich glaube, dass es dem FC Bayern auch gut zu Gesicht steht, wenn wir versuchen, den chinesischen Fußball ein bisschen zu unterstützen.“
Ganz besonders bedankte Rummenigge sich am Tag des Abflugs – die Bayern werden am Freitag um 7.15 Uhr im Erdinger Moos zurückerwartet – bei der Mannschaft, bei Trainer Jupp Heynckes und Sportvorstand Matthias Sammer. „Sie haben diesen Stress, der ohne Zweifel da ist, sehr professionell angenommen. Die langen Flugreisen, die Temperaturen und so weiter. Das ist etwas, was ich ganz toll fand, dass nicht gemurrt und gemeckert wurde.“ Tatsächlich schienen sich die Spieler recht wohlgefühlt zu haben im Reich der Mitte. Anatolyi Tymoshchuk und Manuel Neuer etwa posteten im sozialen Netzwerk „Facebook“ immer wieder Bilder aus China.
Und Thomas Müller schrieb: „Die Begeisterung der Menschen in China ist unglaublich.“ Auch Heynckes unterstrich die Wichtigkeit des Fernost-Trips. Im „Kicker“ sagte er: „Als Global Player muss der FCBayern im asiatischen Bereich präsent sein. Diesen Kompromiss zwischen Sport und Marketing muss ein Trainer schließen, weil Topspieler und Topbedingungen im Verein finanziert werden müssen.“ Beeindruckend fand Henynckes, wie die Bayern in China empfangen wurden. „Unsere Spieler wurden fast wie Popstars empfangen. Wir haben hier viele Fans. Sie kennen alle Spieler mit Vornamen. Wahnsinn!“
Weiter sprach der Cheftrainer mit dem Fachblatt über:
den neuen Sportvorstand Matthias Sammer: „Wir müssen zurück in die Erfolgsspur, das heißt, wir müssen etwas gewinnen. Deshalb war es eine gute Entscheidung von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß, Sammer zu holen. Es werden da noch viele überrascht sein in nächster Zeit, denn Sammer ist genau die Personalie, die der FC Bayern brauchte. Die Zusammenarbeit läuft überragend. Zwischen uns beide passt kein Blatt Papier.“
die Neuzugänge: „Wir sind nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ besser aufgestellt. Alle hinterlassen einen guten Eindruck.“
die Möglichkeit, nach den Verletzungen von David Alaba und Rafinha einen neuen Außenverteidiger zu holen: „Nein, das müssen wir intern kompensieren.“
seine SMS-Schreibfähigkeiten (Leverkusen-Boss Wolfgang Holzhäuser meinte, er könne es nicht, die Red.): „Vor der EM habe ich allen meinen Nationalspielern eine SMS geschrieben, da hat es noch funktioniert.“