FC Bayern: Fußball-Fight der Stämme

Weltpremiere: Zum ersten Mal spielen drei Vereine aus Oberbayern, Franken und Schwaben in der Bundesliga. Worin sie sich unterscheiden, sagen wir Ihnen hier.
Christoph Landsgesell |
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Sebastian Schweinsteiger
dpa Sebastian Schweinsteiger

Zum ersten Mal spielen Vereine aus Oberbayern, Franken und Schwaben zugleich in der Bundesliga. Hier lesen Sie, was die drei Vereine unterscheidet

Bayern - Es ist eine Welturaufführung: „Die drei bayerischen Stämme Franken, Altbayern und Schwaben sind in der ersten Liga vertreten“, jubilierte Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehoferer kürzlich bei der Verleihung des Bayerischen Sportpreises.

An diesem Wochenende geht die Bundesliga los – und mit dem FC Bayern, dem 1. FC Nürnberg und dem Aufsteiger FC Augsburg kommt es zum ersten Mal zum Duell der Stämme.

Während Bayern wie gewohnt um den Titel kämpfen wird, könnte die Bundesliga für den FC Augsburg, zum allerersten Mal im Oberhaus, ein einmaliger Ausflug werden. Das Ziel: Der Klassenerhalt. Die Prognose für Nürnberg? Schwierig. Bereits vor Beginn der vergangenen Saison galten die Franken als Abstiegskandidat, landeten aber auf demsechsten Platz und verpassten knapp die Plätze, die zur die Qualifikation zur Europa League berechtigten.

Zum ersten bayerischen Duell der Saison kommt es übrigens am vierten Spieltag: Dann ist der FC Augsburg bei Nürnberg zu Gast. Hier lesen Sie einen Vergleich der drei Vereine.

 

 


 

1 . FC NÜRNBERG

Verwurzelung in der Region

Mit Markus Feulner steht ein gebürtiger Franke in der Startelf. Die Verantwortlichen, etwa Sportdirektor Martin Bader oder Trainer Dieter Hecking, kommen nicht aus Franken. Der argentinische Verteidiger Javier Pinola gilt mittlerweile als Einheimischer.

Fans

Die 17000 Anhänger offizieller Fanclubs rekrutieren sich vor allem aus Franken, groß ist die Rivalität zu Nachbar Fürth. Die aus Nürnberg- Sicht hochnäsigen Münchner gelten als Erzfeinde der Club-Fans. Prominente Anhänger: Günther Beckstein, Waldi Hartmann.

Marke

„Der Glubb ist a Debb“, sagen die FCN-Fans über ihren Verein. Bislang schaffte es kein anderer Verein, als Meister direkt wieder abzusteigen. Dieses Kunststück gelang den Nürnbergern tatsächlich 1968. Und 2007 wiederholten sie es als Pokalsieger. Trikotsponsor Areva zahlt 3,8 Millionen Euro pro Spielzeit.

Vereinslegenden

Nürnberg ist einer der ehemals erfolgreichsten Klubs der Liga, doch die Triumphe sind lange her. Trotzdem ist der Club-Fan unglaublich stolz auf seinen Verein. Einer der bekanntesten Spieler: Max Morlock, Weltmeister 1954. Andreas Köpke wurde 1996 Europameister, stammt aus Kiel. Trotzdem eine Legende

 

 

 


 

FC AUGSBURG

Verwurzelung

Zwar ist der FCA der größte Fußballverein Schwabens, dümpelte aber lange in unteren Ligen herum. Viele Augsburger fuhren zum Fußball zu 1860 oder Bayern. Das ändert sich langsam. Problem: Im Kader steht kein einheimischer Spieler, der Chancen auf einen Stammplatz hat.

Zu viele, um sie hier alle aufzuzählen. Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Gerd Müller, Sepp Maier und Katsche Schwarzenbeck prägten die erfolgreichen Siebziger mit drei Europapokalsiegen, Welt- und Europameistertitel. Dann kamen Lothar Matthäus und Oliver Kahn, der mit Stefan Effenberg und Mehmet Scholl 2001 zum bislang letzten Mal die Champions League gewann.

Marke

Undefiniert. Seit einiger Zeit kooperiert der Verein mit der Augsburger Puppenkiste, dem populärsten Export der Stadt. Mit 1,4Millionen Euro, die Technikhersteller Al-ko pro Saison zahlt, ist Augsburg Liga- Schlusslicht. Die altehrwürdige Rosenau hat ausgedient, man kickt in einem modernen Fußballtempel.

Fans

Als der erste Aufstieg in die Bundesliga perfekt war, schnellten die Mitgliedsanträge in die Höhe. 2006 spielte Augsburg noch in der Regionalliga vor wenigen Zuschauern, eine gewachsene Fankultur gibt es nicht. Der Verein muss sich noch etablieren, bislang war in der Region vor allem der FC Bayern populär.

Vereinslegenden

Viele sind es nicht. Helmut Haller spielte in den Sechzigern für Juventus Turin, wurde 1966 Vizeweltmeister mit der Nationalmannschaft. Später kam der geniale Bernd Schuster, der für den FC Barcelona und Real Madrid spielte und 2008 als Trainer mit Real die spanische Meisterschaft holte.

 

 

 


 

FC BAYERN

Verwurzelung in der Region

Der Kapitän Philipp Lahm ist ein gebürtiger Münchner, sein Vize Bastian Schweinsteiger stammt aus Oberbayern. Mit Thomas Müller stehen ein weiterer Spieler aus der Region wohl in der ersten Elf. „Mia san mia“ ist der Slogan des Klubs, der seine Mannschaft zur Wiesn schickt. Münchnerischer geht’s

Marke

Der FC Bayern ist die Coca-Cola unter den Klubs der Bundesliga. International, die Homepage gibt es auch auf Japanisch, Chinesisch, Englisch und Spanisch. Dazu hat der Klub sein eigenes Stadion, die Allianz Arena, in dem zum Leidwesen Einiger auch der Rivale 1860 kickt. Trikotsponsor Telekom zahlt pro Saison 25 Millionen Euro. Früher galt Bayern als „FC Hollywood“. Doch seit Louis van Gaal nicht mehr da ist, scheint alles friedlich. Noch.

Fans

Kein Verein in Deutschland hat mehr Fans. Fast 200000 sind als Fanclub-Mitglieder registriert. Allerdings polarisiert auch kein Klub so sehr. Die Allianz Arena ist stets ausverkauft. Ärger gibt es mit Teilen den Südkurve, in der der harte Kern der Fans Stimmung macht. Grund: Die Verpflichtung des Schalkers Manuel Neuer, der in Gelsenkirchen mit der Ultra-Fanszene sympathisierte. VIPFans: Boris Becker, Alfons Schuhbeck, Edmund Stoiber nicht.

Vereinslegenden

Zu viele, um sie hier alle aufzuzählen. Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Gerd Müller, Sepp Maier und Katsche Schwarzenbeck prägten die erfolgreichen Siebziger mit drei Europapokalsiegen, Welt- und Europameistertitel. Dann kamen Lothar Matthäus und Oliver Kahn, der mit Stefan Effenberg und Mehmet Scholl 2001 zum bislang letzten Mal die Champions League gewann.

 

 

 

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