FC Bayern: Die bayerische Befreiung – nun muss es auch in der Liga klappen

Die Erleichterung der Bayern nach dem 2:0-Erfolgin der Champions League über den FC Barcelona war nach den zuletzt drei Unentschieden in der Liga fast greifbar. "Alles war besser", jubelt Salihamidzic.
Patrick Strasser |
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Leroy Sané lieferte den zweiten Treffer für die Bayern.
Leroy Sané lieferte den zweiten Treffer für die Bayern. © GES/Markus Gilliar

München - Steine, überall Steine. Auf den Tribünen der Allianz Arena, auf dem Rasen, in der Kabine. Überall konnte man sie erahnen am späten Dienstagabend, die in Wahrheit unsichtbaren Anzeichen der Erleichterung.

Alle, die es mit dem FC Bayern halten, und noch mehr diejenigen, die für den FC Bayern arbeiten, waren nach dem 2:0 gegen den FC Barcelona am zweiten Gruppenspieltag der Champions League ein paar Kilo leichter.

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FC Bayern leistet sich in der ersten Halbzeit viele Fehler

Am meisten war Hasan Salihamidzic die frisch gewonnene Leichtigkeit nach der schweren Aufgabe Barça anzumerken. Der Sportvorstand strahlte, ließ sich auch nicht durch eine Reporterfrage nach der zähen, schleppenden Halbzeit eins und dem glücklichen 0:0-Pausenstand provozieren. Gut gelaunt gab Salihamidzic zu: "In der ersten Halbzeit haben wir sehr viele Fehler gemacht, viele Fehlpässe gespielt, waren ein bisschen unsicher."

Kein Wunder nach zuletzt drei Unentschieden in der Bundesliga. Angesichts der Chancen von Bayerns Ex-Stürmer Robert Lewandowski musste man Böses befürchten für die Elf von Trainer Julian Nagelsmann. Doch sie schüttelten sich und befreiten sie selbst von der Gefahr, aus einer Mini-Krise in eine größere (Sinn-)Krise zu rutschen. "In der zweiten Hälfte haben wir gezeigt, warum wir den Sieg verdient haben", sagte der Sportvorstand. Den Sieg, den "wir mehr wollten als Barça", wie Kapitän Manuel Neuer feststellte.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. © GES/Markus Gilliar

Sieg gegen FC Barcelona: FC Bayern stellt Rekord von Real Madrid ein

Tempo, Intensität, Aggressivität - kurz: das von Nagelsmann so oft beschriebene Energie-Level war am Anschlag. Lucas Hernández mit Wucht, Wille und Köpfchen zum 1:0. Leroy Sané mit Eleganz, Übersicht und feinem Füßchen zum 2:0 - fertig der Befreiungsschlag. "Alles war besser", jubelte Salihamidzic, der betonte, was er am liebsten durch die Katakomben gebrüllt hätte: "So spielt man in der Champions League!"

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Dayot Upamecano nach dem 2:0 der Bayern.
Dayot Upamecano nach dem 2:0 der Bayern. © IMAGO/Eibner

Dabei ist es doch gute, bayerische Tradition, durch die Vorrundenphase zu rauschen. Das 2:0 bedeutete das 30. Gruppenspiel in Folge ohne Niederlage (bei 27 Siegen und drei Remis). Damit wurde der Rekord von Real Madrid aus den Jahren 2012 bis 2017 eingestellt. Nach dem fünften Erfolg in der Serie gegen Lieblingsgegner Barça hat man beste Aussichten auf den - fest eingeplanten - Einzug in die K.o.-Phase im Frühjahr 2023.

Kahn: "Nun wollen wir auch in der Bundesliga zurück in die Siegesspur"

Im Oktober stehen nun die Partien gegen den krassen Außenseiter Viktoria Pilsen an, während sich Barcelona und Inter die Punkte gegenseitig wegnehmen. Salihamidzic sprach von "einer guten Position, nicht mehr und nicht weniger."

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Und Vorstandsboss Oliver Kahn twitterte am Mittwoch: "Zweites Spiel, zweiter Sieg! Nach dem Auswärts-Dreier gegen Inter konnten wir weitere Big Points einfahren. Eine herausragende Energie-Leistung des gesamten Teams."

Doch Kahn wäre nicht Kahn, der Berufsmahner, wenn er nicht den Aber-Zeigefinger heben würde: "Nun wollen wir auch in der Bundesliga zurück in die Siegesspur." Samstag in Augsburg, wenn der Glamour-Faktor im bayerischen Derby doch ein wenig niedriger ist. Im schnöden Alltag Liga, der immer wieder unliebsame Überraschungen beschert wie das 2:2 gegen Stuttgart letzten Samstag. Auch in Augsburg musste man schon leiden, im November 2021 setzte es eine 1:2-Pleite.

Feiert den Bayern-Sieg: Leon Goretzka.
Feiert den Bayern-Sieg: Leon Goretzka. © GES/Markus Gilliar

Jamal Musiala und Leroy Sané stehen derzeit besonders unter Strom

Ist der Stimmungsumschwung aus der Energiekrise nun geschafft? Jamal Musiala, der verdientermaßen die Auszeichnung als "Man of the Match" erhielt, und Sané stehen aktuell besonders unter Strom. Nach seiner Auswechslung pfefferte Sané wütend eine Wasserflasche weg. Er habe "kein gutes Spiel gemacht", meinte der DFB-Nationalspieler äußerst selbstkritisch, "das Tor war schön, aber ich bin nicht ganz zufrieden mit meiner Leistung."

Seit Beginn der Vorsaison war Sané an 14 Königsklassen-Toren direkt beteiligt (acht Tore, sechs Assists) - nur Reals Torjäger Karim Benzema (17) und ein gewisser Lewandowski (19) haben mehr. Und von den Diskussionen um das Fehlen eines echten Mittelstürmers nach dessen Abgang haben sie an der Säbener Straße nun auch vorläufig mal Ruhe.

Das tut besonders gut...

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4 Kommentare
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  • Radio Pähl am 15.09.2022 09:08 Uhr / Bewertung:

    Grotesk! Verrückte Fußballwelt!

    Ausgerechnet der Knipser - der den Bayern inzwischen fehlt, wie eine Lebensversicherung - versiebt drei hundertprozentige Torchancen!
    Aber statt sich über dieses unverdiente Glück zu freuen, verfallen die Medienschreiberlinge sofort wieder in ungetrübtes Arroganzgehabe!

    Es ist einfach Tag für Tag sowas von enttäuschend Fußballberichte zu lesen, die so weitgehend frei von Fußballsachverstand sind! Statt fundierter Analyse erhält man Stimmungsgegröle auf unterstem Bierdimpfelniveau!

  • Südstern7 am 15.09.2022 13:53 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radio Pähl

    Um das Bierdümpelniveau zu verlassen hat die AZ uns Lesern ja dankenswerterweise Raum gegeben eigene Gedanken hinzu zu fügen. Meistens enden diese Kommentare aber mit Bashing auf der einen Seite oder Größenwahn auf der anderen Seite.

    Meine Analyse fällt aber vermutlich positiver aus als die von Radio Pähl:
    Ich habe eine konzentrierte und kampfstarke Truppe gesehen, die sich gegen die deutlich bessere Spielstärke des Gegners aufbegehrt und dagegen gehalten hat. Und sie nutzen das Momentum, als die Katalanen nach der Halbzeit eine allzu lässige Defensivarbeit an den Tag legten. Ich war gespannt, ob man diese Konzentration bis Spielende durchhalten kann oder nicht doch noch überrollt würde. Aber - das hat mich selbst überrascht - die Mannschaft hat sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen. die letzte halbe Stunde hat sie das sehr gut gemacht.

    Unbedingter Wille und Teamgeist sind Schlüssel um Spiele zu gewinnen. Diese Kriterien fehlen leider oftmals im Bundesligaalltag.

  • Uli19 am 15.09.2022 15:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radio Pähl

    Ich habe das Glück dass ich der deutschen Sprache nicht so mächtig bin, bzw. dass ich eine Leseschwäche habe, aber Sie werden ja nicht gezwungen etwas zu lesen von dem Sie denken dass das was geschrieben ist sowieso verfälscht ist, bzw. jemand es ohne Fussballkenntnis geschrieben hat.

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