FC Bayern besiegt Preußen Münster zum Pokalauftakt
Münster - Mit 4:1 siegte die Mannschaft von Pep Guardiola souverän gegen den Tabellen-Zwölften der Dritten Liga. Mario Götze (per Kopf!), Thomas Müller, David Alaba und Claudio Pizarro trafen. Ein schönes Wochenende für die Bayern nach all den schlechten Nachrichten der letzten zehn Tage. Erst verletzte sich Rafinha, dann meldete sich Ribéry ab. Es folgte der schwarze Mittwoch von Dortmund. Durch das 0:2 gegen den BVB war mit dem Supercup der erste Titel der Saison verspielt, viel schlimmer: der Kreuzbandriss des von Pep auserkorenen Abwehrchefs Javi Martínez. Und auch WM-Held Bastian Schweinsteiger fehlt auf unbestimmte Zeit.
Hier zum Nachlesen: Ticker zum DFB-Pokalspiel - 4:1-Sieg - Bayern souverän!
Als alle Welt über mögliche Neuverpflichtungen für Martínez und die Müdigkeit der Weltmeister (plus der Halbfinalisten Dante und Robben) debattierte, zog Guardiola in Münster die Risikokarte. Er setzte alles auf Schwarz-Rot-Gold. Pep gab fünf der sechs Weltmeister aus dem Bayern-Kader am Sonntag das Signal: Leute, liebe Weltmeister, der Ernst des Lebens hat wieder begonnen. Hier, vor 16.797 im ausverkauften Preußen-Stadion. Die Botschaft lautete: Rio und das Maracana sind weit weg, Amigos! Neben Manuel Neuer, Jérome Boateng und Thomas Müller (wie in Dortmund) standen auch Philipp Lahm und eben Götze in der Startelf.
Raus mussten die Jungen Gaudino (17) und Höjbjerg (19) sowie Rode (23). Dieses Mittelfeld war Guardiola dann doch zu riskant, er hatte ja gewarnt: „Es gibt nur in oder out.“ Eine Pokalblamage wie 1990, als die Bayern-Weltmeister um Augenthaler & Co in Weinheim sensationell (0:1). Deutschland lachte sich schlapp. Gestern staunten die Fans. Über fitte, spielfreudige, treffsichere Bayern. Das erste Saisontor überhaupt erzielte Mario Götze, für den es schon vor Anpfiff freundlichen Applaus gab, da ihn der Stadionsprecher als „WM-Finaltorschüze“ (Stadionsprecher) begrüße. Fühlte sich doch gleich ganz anders an als zuletzt beim bösartigen Pfeifkonzert in Dortmund. Lewandowski hatte auf Götze geflankt (19.). Beim 2:0 nutzte Thomas Müller einen Querschläger (29.). Nach der Pause trafen Alaba (52.) und der eingewechselte Pizarro (73.) - nun war es eine lockere Pflichtnummer. Für Boateng, Götze und Müller sogar eine 90-Minuten-Einheit. Kapitän Lahm durfte nach 79 Minuten raus. Arjen Robben, erstmals wieder im Kader, blieb draußen.
Es war das erste Duell zwischen Preußen, 1963 sogar Gründungsmitglied der Bundesliga, und Bayern in einem offiziellen Spiel. Doch die „Adler“ stiegen damals sofort ab, die Bayern kamen erst 1965 ganz nach oben. In der somit einzigen Begegnung siegte Bayern 1994 bei einem Test 7:0. Diesmal beließ es die Guardiola-Truppe beim 4:1 – auch, weil Lewandowski noch einen Elfer verschoss. Dennoch: Etwas Zuversicht für die Pep-Männer vor dem Liga-Start am Freitag gegen Wolfsburg. Übrigens: Die zweite Runde (28./29. Oktober) wird am Samstag ausgelost. Gibt's mal wieder ein Münchner Derby?