"Deswegen drei Punkte verloren": Uli Hoeneß macht FC-Bayern-Fans für Pleite verantwortlich
München – Nach den erfolgreichen Tests in Lyon (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) geht die DFB-Fraktion des FC Bayern voller Selbstvertrauen in die entscheidenden Wochen der Saison, mit den Topspielen gegen Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) sowie gegen Arsenal. Die "Horrorfilm-Woche" im Februar, frei nach Leon Goretzka, sorgt jedoch dafür, dass die mittlerweile elf Jahre andauernde Meisterserie wohl reißen wird.
Tennisball-Protest: "Das sind die FC-Bayern-Fans, kann ich nicht unterschreiben"
Insbesondere an der Niederlage beim VfL Bochum stört sich Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß – und nahm dabei die eigenen Fans in die Pflicht. "Wir haben drei Punkte verloren wegen diesen bescheuerten Tennisbällen", wütete der 72-Jährige. Nach gutem Beginn und dem Führungstreffer durch Jamal Musiala (14.) hatte der Rekordmeister die Partie komplett im Griff. Fünf Minuten später tauchte Harry Kane, nach herausragendem Außenristzuspiel des Youngsters, frei vor Manuel Riemann auf und vergab das mögliche 0:2, bevor die Tennisballproteste gegen den Investorendeal der DFL einsetzten.

Im Anschluss an die viertelstündige Unterbrechung nutzten die Bochumer das Momentum und drehten die Partie durch Takuma Asano (38.) und Keven Schlotterbeck (44.) noch vor der Pause. Kevin Stöger besiegelte den Erfolg vom Punkt (78.), bevor Harry Kane kurz vor Schluss noch verkürzen konnte (87.). Der Ausgleich wollte jedoch nicht mehr fallen – zum Ärger von Hoeneß.
"Es sind 20 Minuten gespielt, es regnet in Strömen, dann schmeißen unsere Fans, die immer so tun, wie wenn sie immer den FC Bayern so lieben, die schmeißen die Bälle. Unsere Spieler stehen bei strömendem Regen in ihren nassen Trikots 15 Minuten auf dem Platz, weil das Spiel unterbrochen wird. Und anschließend verlieren wir dieses Spiel in Bochum, das gar nicht zu verlieren war." Das seien die Leute, "die immer behaupten von sich, dass sie die wahren Fans des FC Bayern sein, kann ich leider nicht unterschreiben."
"Katastrophaler Job": Uli Hoeneß ledert auch gegen DFL
Aber auch die DFL zerlegte Hoeneß für ihren "katastrophalen Job" in der Kommunikationspolitik: "Ich bin immer noch überzeugt, dass 98 Prozent dieser Fans überhaupt nicht begriffen haben, um was es geht. Es ging nicht darum, Einfluss der Investoren auf die Bundesliga zu haben. Es ging nicht darum, jetzt die Bundesliga in ihrer Selbständigkeit einzuschränken. Nicht darum, den Fans irgendetwas wegzunehmen. Tatsache ist, dass die kleinen Vereine, die sich da haben manipulieren lassen von außen, jetzt demnächst große Probleme haben werden, das Geld nämlich aufzubringen, das die DFL braucht, um diese Infrastrukturmaßnahme, die durch diesen Deal bezahlt hätte werden können, jetzt selber zu finanzieren."
Wenn man das vernünftig erklärt hätte, ist sich Hoeneß sicher, "dass es ohne größere Probleme hätte durchgehen können." Es ist nicht das erste Mal, dass Hoeneß mit der Fanszene aneinandergerät. Bereits die Chaos-JHV 2021 bezeichnete der Bayern-Patron als "schlimmste Veranstaltung, die ich je beim FC Bayern erlebt habe". Ebenfalls in Erinnerung bleibt seine legendäre Wutrede aus dem Jahr 2007, als Hoeneß sich von den Fans nicht nachsagen lassen wollte, die schlechte Stimmung in der Allianz Arena habe etwas mit den gestiegenen Ticketpreisen in der Südkurve zu tun.