Bayerns Winterneuzugänge: Das ist der Plan mit Musiala, Davies und Ito
Wenn Jamal Musiala den Trainingsplatz an der Säbener Straße betritt, wird es meistens laut. Sehr laut sogar. Der 22-Jährige ist beim FC Bayern gemeinsam mit seinen Kumpels Michael Olise und Alphonso Davies für die musikalische Untermalung beim Aufwärmen zuständig – und von dieser Tradition weicht Musiala auch während seiner Reha nicht ab.
Musiala macht Fortschritte
In dieser Woche etwa kam Musiala mit einer großen schwarzen Musikbox aus der Kabine – und mit Unterstützung. Denn auch Davies, der andere Bayern-Patient, war mit dabei, führte zu Hip-Hop-Musik ein kleines Tänzchen auf und sang mit. Musiala absolvierte währenddessen Laufübungen durch eine Koordinationsleiter und spielte Reha-Trainer Simon Martinello Pässe zu. Die Stimmung bei strahlendem Sonnenschein war verständlicherweise bestens, denn: Musialas Comeback rückt immer näher.

"Wir sehen Jamal fast täglich. Seine Körpersprache zeigt, wie sehr er sich auf diesen nächsten Schritt freut, dass er wieder auf den Platz darf", sagte Bayern-Trainer Vincent Kompany zuletzt: "Von meiner Seite bleibt es bei Jamal eine Frage der Geduld." Nach AZ-Informationen erwarten die Münchner Musiala in den nächsten vier bis acht Wochen wieder auf dem Spielfeld. Heißt: Es könnte entweder noch im Dezember passieren oder erst im Januar.
Gesundheit steht an erster Stelle
Das Wichtigste sei, dass der Offensivstar wieder kerngesund werde, um voll funktionsfähig zurückzukehren, heißt es intern. Bei der Klub-WM in den USA hatte sich Musiala am 5. Juli im Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain (0:2) einen Wadenbeinbruch und eine Sprunggelenksluxation zugezogen und war operiert worden. Nun kann er schon wieder Übungen mit dem Ball absolvieren, dazu leichte Sprünge, Sprints, Drehungen und Steigerungsläufe. Das verletzte linke Bein scheint die Belastung gut anzunehmen.

"Er möchte schnell wieder zurück sein und wir brauchen Jamal auch. Aber ich werde alles dafür tun, dass er noch wichtig sein kann in dieser Saison und auch ganz stark in die WM geht", erklärte Kompany. "Wann er zurückkommt? Der Plan war Januar, aber schauen wir mal. Das sind diese langfristigen Verletzungen, das kann ein bisschen schneller gehen, aber es kann auch ein bisschen länger dauern. Deshalb möchte ich ihm die nötige Ruhe geben für seine Rückkehr."
Davies und Ito schneller zurück
Vernünftig. Zumal Serge Gnabry in dieser Saison als Musiala-Ersatz auf der Zehnerposition brilliert. Die Münchner haben keine Eile, keine Not. Zuletzt kam sogar die Frage auf, ob Musiala bei voller Fitness überhaupt in die Startelf zurückkehren müsse. "Wird es gelingen, ihn mit Gewinn einzufügen, oder wird dies die Klarheit der Bayern schwächen?", fragte Ex-Kapitän Philipp Lahm in seiner "Zeit"-Kolumne. Bayerns Sportdirektor Christoph Freund antwortete bei Sky: „Er wird seinen Platz im Team haben, weil er einfach ein Ausnahmespieler für uns ist.“
Sicher ist: Musiala wird sich für den FC Bayern wie ein Winterneuzugang anfühlen - genauso wie Davies und der Japaner Hiroki Ito. Davies hatte sich im März im Länderspiel mit Kanada einen Kreuzbandriss zugezogen, Ito ebenfalls im März seinen bereits dritten Mittelfußbruch. Auch bei diesem beiden agieren die Münchner mit höchster Vorsicht, doch mit ihrem Comeback wird es schneller gehen.
Wie die AZ erfuhr, sollen Davies und Ito schon nach der Länderspielpause voll mit der Mannschaft trainieren. Das Duo kann im Dezember wohl wieder Spiele bestreiten, wenn alles wie geplant läuft.

