Bayerns neue Offensiv-Hierarchie: Während Olise weiter aufsteigt, fällt ein Star zurück

Michael Olise etabliert sich beim FC Bayern als Schlüsselspieler in der Offensive. Während Serge Gnabry unter Druck steht, glänzt der Franzose mit herausragenden Leistungen und verändert die Rangfolge entscheidend.
Autorenprofilbild Maximilian Koch
Maximilian Koch
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der eine Offensivstar ist unantastbar, der andere hat es schwer: Michael Olise (l.) und Serge Gnabry.
Der eine Offensivstar ist unantastbar, der andere hat es schwer: Michael Olise (l.) und Serge Gnabry. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

Wer Michael Olise Woche für Woche auf dem Fußballplatz beobachtet, wie der Franzose elegant und selbstbewusst an seinen Gegenspielern vorbeidribbelt, wie er Traumtore erzielt und geniale Pässe spielt, der ist immer wieder überrascht, wie sich Olise außerhalb des grünen Rasens gibt. Denn größer könnte der Kontrast kaum sein.

Am Samstag, nach dem 2:1 im Testspiel gegen Olympique Lyon, schlenderte der 23-Jährige mal wieder aus der Kabine, ganz langsam und geräuschlos, in der Hand sein Smartphone, die rote Kapuze über seinen Kopf gezogen. Ein Gespräch mit den wartenden Reportern? So wahrscheinlich wie ein sonniger Tag in diesem Sommer.

Olise schweigt und überzeugt auf dem Platz

Olise schweigt. Und lässt lieber seine sportliche Leistung für ihn sprechen. Genau so, wie er das schon bei seinem Ex-Klub Crystal Palace getan hat. "Er ist so, wie er ist: kurz angebunden, kein Mann für große Worte, aber er lässt die Taten am Platz folgen", sagte nun Palace-Trainer Oliver Glasner, der frühere Erfolgscoach von Eintracht Frankfurt, über seinen Ex-Schützling Olise: "Er ist Fußballer und kein Rhetoriker, und das muss er auch nicht sein. Ich denke, wir alle haben lieber so einen begnadeten Fußballer, der es auf dem Platz zeigt, als einen, der großen Sprüche klopft, aber auf dem Platz nichts folgen lässt. Michael ist ein toller Mensch. Ich finde das auch wichtig, dass man ihn so akzeptiert, wie er ist."

Kennt Michael Olise aus der gemeinsamen Zeit bei Crystal Palace: Oliver Glasner.
Kennt Michael Olise aus der gemeinsamen Zeit bei Crystal Palace: Oliver Glasner. © IMAGO

Olises Aufstieg in der Bayern-Hierarchie

Kein Widerspruch. Zumal es Olise bei Bayern dank seiner herausragenden Leistungen schon weit nach oben geschafft hat in der Offensiv-Hierarchie. In seiner ersten Saison in München gelangen dem Rechtsaußen 20 Tore und 23 Vorlagen in 55 Partien, und Olise macht genau dort weiter: Gegen Lyon erzielte er beide Bayern-Tore. "Hut ab, wie die Bayern ihn gemanagt haben", sagte Glasner. "Ich denke, er wird auch in diesem Jahr noch einen Schritt nach vorne machen."

Das kann ja was werden – für die Gegner. Im Bayern-Angriff ist Olise neben Mittelstürmer Harry Kane zum wichtigsten Spieler aufgestiegen. Da Jamal Musiala nach seinem Beinbruch bis in den Winter ausfallen wird, kommt es nun noch mehr auf Olise an. Ob ihn Trainer Vincent Kompany auch mal auf Musialas Zehnerposition einsetzen wird? Olise, der in Musialas Abwesenheit auch für die Musikbox zuständig ist, bringt für diese Rolle alles mit: technische Klasse, Übersicht, viel Drang zum Tor. Und auf der rechten Seite könnte ja das 17-jährige Juwel Lennart Karl spielen.

Veränderungen in der Münchner Offensive

Es verändert sich gerade einiges in der Münchner Offensive, das gilt auch für die linke Seite. Dort zeigte Neuzugang Luis Díaz bei seinem Debüt eine starke Leistung, der Kolumbianer dürfte Kingsley Coman auf die Bank verdrängen. Oder aber Kompany lässt Díaz zentral hinter Kane spielen, Coman links und Olise rechts. Trotz des Musiala-Ausfalls gibt es mehrere Optionen.

Lennart Karl im Test spiel des FC Bayern gegen Olympique Lyon. Der Youngster darf sich berechtigte Hoffnungen auf Einsatzzeit bei den Profis machen.
Lennart Karl im Test spiel des FC Bayern gegen Olympique Lyon. Der Youngster darf sich berechtigte Hoffnungen auf Einsatzzeit bei den Profis machen. © IMAGO/Markus Ulmer

Eine davon ist sicher auch Serge Gnabry. Doch der 30-Jährige wird es nicht leicht haben, angesichts der starken – und jüngeren – Konkurrenz in die erste Elf zu rutschen. Gnabrys Vertrag bei Bayern läuft im Sommer 2026 aus, wie es danach weitergeht, ist offen. Nach Leroy Sané könnte also der nächste Angreifer den Klub ablösefrei verlassen.

Zukunftsperspektiven und Transferpläne

Denn: Der Umbruch im Kader geht weiter. Stuttgarts Nick Woltemade, der ganz vorne im Angriff und als hängende Spitze agieren kann, bleibt ein großer Wunschspieler des FC Bayern. Und bis zum Ende der Transferperiode am 1. September ist ja auch noch Zeit, eine Einigung mit den Bossen des VfB Stuttgart hinzubekommen – auch wenn sich derzeit keine Seite bewegen möchte.

So oder so: Torjäger Kane sieht Bayern schon jetzt gut aufgestellt. "Wir haben auf jeder Position einen guten Konkurrenzkampf", sagte der Engländer. Zudem würden sich die Verletzten Hiroki Ito, Alphonso Davies und Musiala "wie Neuzugänge für die zweite Saisonhälfte anfühlen", so Kane. "Aber das Team ist hungrig, das Team ist bereit."

Besonders Olise, der stille Leader in der Offensive. 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.