Auch Josip Stanisic angeschlagen: Beim FC Bayern drückt hinten rechts der Schuh

Knapp eine Woche vor dem Bundesliga-Kracher bei RB Leipzig hat der FC Bayern mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Nun ist auch noch Abwehrtalent Josip Stanisic angeschlagen und vergrößert damit die Sorgen auf der Rechtsverteidigerposition.
von  Bernhard Lackner
Julian Nagelsmann muss bei der Rückkehr zu RB Leipzig womöglich improvisieren.
Julian Nagelsmann muss bei der Rückkehr zu RB Leipzig womöglich improvisieren. © firo/Augenklick

München - Der FC Bayern und die Länderspielabstellungen - irgendwie passt das einfach nicht. Mit Dayot Upamecano, Corentin Tolisso und Thomas Müller mussten schon jetzt drei Spieler verletzungsbedingt vorzeitig von ihren Nationalmannschaften zurückreisen. Und das ausgerechnet vor dem Bundesliga-Topspiel am Samstag kommender Woche bei RB Leipzig (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker)!

Ohnehin ist die Personalsituation bei den Münchnern vor dem Spitzenspiel beim Vizemeister angespannt. Während Abwehrspieler Lucas Hernández nach überstandenem Meniskuseinriss vor einer Rückkehr in den Kader steht, sieht es bei Landsmann Benjamin Pavard weniger gut aus. Für ihn dürfte es eng werden.

Verletzungssorgen beim FC Bayern: Auch Stanisic angeschlagen

Der 25-Jährige hat sich in der Vorbereitung eine Sprunggelenksverletzung zugezogen und verpasste die bisherigen Pflichtspiele. Für ihn rückte Youngster Josip Stanisic auf die Rechtsverteidigerposition und hinterließ einen ordentlichen Eindruck. Ob der 21-Jährige gegen Leipzig dabei sein wird, ist allerdings unklar. Der gebürtige Münchner plagt sich momentan mit einer Zehenverletzung herum und droht ebenfalls auszufallen, weshalb er auch nicht zur kroatischen Nationalmannschaft gereist ist.

Sollten sowohl Pavard als auch Stanisic nicht rechtzeitig fit werden, wird Trainer Julian Nagelsmann bei seiner ersten Rückkehr ins alte Wohnzimmer auf der Rechtsverteidigerposition also improvisieren müssen. Eine wirkliche Top-Alternative findet sich im Kader des Rekordmeisters nämlich nicht.

Nach Nagelsmann-Kritik: Bekommt Sarr seine Chance?

Ein positionsgetreuer Ersatz wäre Bouna Sarr, der seit seinem Wechsel nach München im vergangenen Jahr allerdings kaum zu überzeugen wusste. "Er hat zum Start der Vorbereitung ein bisschen Probleme gehabt sich anzupassen", erzählte Nagelsmann zuletzt über den Franzosen: "Jetzt wird es besser, er macht schon Fortschritte. Trotzdem ist es für ihn aktuell noch schwer, die Leistung stabil auf den Platz zu bringen."

Nach seiner enttäuschenden Debütsaison galt der 29-Jährige im Sommer als Verkaufskandidat, ein Wechsel scheiterte aber offenbar am Willen des Spielers. Laut "Bild" hat Sarr Angebote aus Italien und Frankreich abgelehnt, da er sich finanziell nicht verschlechtern wollte. Aktuell soll Besiktas Istanbul um den Franzosen buhlen. In der Türkei ist das Transferfenster noch bis zum 8. September geöffnet, ein Wechsel wäre also noch möglich.

Muss Niklas Süle gegen Leipzig nach rechts ausweichen?

Eine weitere Alternative für rechts hinten wäre Niklas Süle. Der bullige Innenverteidiger zeigte sich zum Saisonstart im Vergleich zur vergangenen Spielzeit deutlich verbessert und stand in allen fünf Spielen in der Startelf. Der 26-Jährige bekleidete die Rechtsverteidigerposition schon in der vergangenen Saison unter Hansi Flick und wusste dort - unter anderem im Klassiker gegen Borussia Dortmund - durchaus zu überzeugen.

Ebenfalls möglich wäre eine Systemumstellung auf Dreierkette, bei der auf sogenannte Schienenspieler statt auf klassische Außenverteidiger gesetzt wird. Aufgrund der deutlich offensiveren Ausrichtung kämen hier auch gelernte Außenstürmer in Frage. In dieser Saison kam dieses System aber lediglich beim 3:2-Sieg gegen den 1. FC Köln zum Einsatz - und offenbarte deutliche Defensivschwächen. Nagelsmann beendete daher das Experiment zur Halbzeit und stellte wieder um auf eine Viererkette.

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